optimale QoS einstellungen beim ATA 486 ?

tszr

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hallo profis !

was genau bedeuten diese einstellungen fürs QoS ? :?:

-----------------------------------------------------------------
Layer 3 QoS: 48 (Diff-Serv or Precedence value)

Layer 2 QoS:
802.1Q/VLAN Tag: 0
802.1p priority value: 0 (0-7)
-----------------------------------------------------------------

was muss ich einstellen, für meine bandbreite 1536/26kb, damit beim gleichzeitigen surfen + dowloaden, die sip telefonate bevorzugt werden ? oder ist die standardeinstellung, siehe oben, o.k. ?

trozdem würde ich gerne wissen was jeder von den 3 einstellmöglichkeinen genau bewirkt, danke.........

leider gibt es anscheinend keine genaue erklärung für alle punkte in der firmware, des ATA 486. da sich diese ja laufen weiterentwickelt und neue punkte und einstellungen dazukommen. :wink:

danke mal vorab.........
 
dürfte anscheinend niemand, was darüber wissen :cry:
 
So, das wird jetzt mal ein etwas längerer Eintrag:

Ich fange mal bei Layer 2 an, denn Layer 3 baut darauf auf.

802.1Q/VLAN Tag: 0
Diesen Eintrag kannst du getrost vernachlässigen, es sei denn du hast dein Heimnetzwerk in mehrere VLAN's geteilt, wovon ich jetzt einfach mal nicht ausgehe. Jedem VLAN würdest du eine ID zuordnen und mit diesem Wert würde deine IP-Telefon wissen, in welchen VLAN es gehört.

802.1p priority value: 0 (0-7)
Der 802.1p-Wert setzt siche aus den so genannten CoS-Byte (Class of Service) eines IP-Paketes zusammen. Dieses besteht wie jedes andere Byte aus 8 Bit.
Die ersten 3 Bit (die 3 höchstwertigsten) werden auch ToS-Bits genannt (Type of Service). Mit 3 Bit lassen sich 8 Zustände darstellen.

000 = 0 = Routine
001 = 1 = Priority
010 = 2 = Immediate
011 = 3 = Flash
100 = 4 = Flash Override
101 = 5 = Critical
110 = 6 = Internetwork Control
111 = 7 = Network Control

So ergeben sich also die Werte 0-7, die man in dieses Feld einfügen kann. Dabei sollte VoIP-Traffic immer den Wert 5 (Critical) haben, da dies das höchste der Gefühle ist, was wir als Privatuser einem Paket mitgeben können. Die Klassen 6 und 7 werden eigentlich nur von Service Providern erzeugt. In der Regel wird kein Service Provider "Control"-Packets aus dem Access-Bereich annehmen.
Wie gesagt: Mit dem Wert "5" sollte jeder VoIP-User gut fahren. 5 (Critical) wird auch von Cisco als optimales VoIP-ToS angegeben.

Jetzt noch ein paar Zusatzinformationen zu den restlichen 5 Bits des CoS-Bytes:
4. Bit = minimaler Verzögerung, wenn dieses Bit = 1 ist
5. Bit = maximaler Durchsatz, wenn dieses Bit = 1 ist
6. Bit = maximale Zuverlässigkeit, wenn dieses Bit = 1 ist
7. Bit = minimale Kosten, wenn dieses Bit = 1 ist
8. Bit = für zukünftige Operationen reserviert (currently unused)

Die restlichen Bits geben dem Netzwerk also noch zusätzlich Informationen, wie die Pakete behandelt werden sollen. Es kann immer nur eines der Bits 4-7 gesetzt werden. Man kann sich also nicht gleichzeitig für minimale Verzögerung und maximalen Durchsatz entscheiden.
Da Sprache ein sehr zeitkritischer Verkehr ist, ist darauf zu achten, dass die Daten möglichst ohne große Verzögerungen von A nach B gesendet werden.

Layer 3 QoS:
Und genau setzt Layer 3 QoS des ATA an. Ich musste hier auch erst lange überlegen, da die Aussage "Diff-Serv or Precedence value" an dieser Stelle etwas verwirrend ist.
Im Prinzip geht es hier nur um den Precedence value. Muss man jetzt nur noch die im Layer 2 QoS gewählten QoS-Optionen zusammenführen.

Also: 101 (= 5 = Critical) + 1000 (minimale Verzögerung) + 0 (weil currenty unused).

Es entsteht folgendes CoS-Byte:
10110000 = 176

Das heißt, alle Pakete werden als Critical eingestuft und sollen vom Netzwerk mit einer minimalen Verzögerung bearbeitet werden.

Der voreingestellt Wert von 48 zeigt sich hier als eher schlecht.
00110000 = 48
Das bedeutet gerade mal Priority-Traffic mit minimal Delay. Und wie oben erklärt, hält der Begriff "Priority" an dieser Stelle nicht das, was er verspricht.

Wie dieses Feld mit DiffServ und den damit verbundenen DSCP-Werten zu füllen ist, ist mir nicht ganz klar. Wenn ich aber jetzt auch noch DiffServ erklären würde, dann würde ich morgen früh noch hier sitzen.

Zusammenfassend solltest du mit folgenden Einstellungen am Besten zurecht kommen:
-----------------------------------------------------------------
Layer 3 QoS: 176 (Diff-Serv or Precedence value)

Layer 2 QoS:
802.1Q/VLAN Tag: 0
802.1p priority value: 5 (0-7)
-----------------------------------------------------------------

Ich hoffe, dass ich mich einigermaßen verständlich ausgedrückt habe und dir die Möglichkeiten, die uns durch QoS geboten werden etwas transparenter machen konnte.

Gruß Mike
 
super danke, werde es gleich ändern und testen :wink:

mfg tom


edit:
Layer 3 QoS: 176 (Diff-Serv or Precedence value) funktioniert

Layer 2 QoS:
802.1Q/VLAN Tag: 0
802.1p priority value: 5 (0-7) funktioniert nicht

wenn ich die 5 eingebe, baut mein ata 486 als router keine verbindung mehr zum internet auf ! :(
 
Das ist merkwürdig. Ich selber habe den ATA 486 nicht, kann den Fehler also nicht nachvollziehen. Kann dies jemand anderes vielleicht mal tun?

Wenn es dann geht würde ich sagen, dass entweder dein ATA einen SW-Fehler hat oder was ich vielmehr vermute, dass dein ISP keinen "Critical"-Traffic aus dem Access-Bereich zulassen. Das tuen leider einige.

Versuche es einfach mal mit dem Wert 4. Wenn der auch nicht geht musst du wohl immer einen Wert tiefer gehen.

Oder teste mal "7", damit hätte den Traffic die Priorität von Routing-Protokollen. :) Vielleicht lässt dein ISP das zu (eher unwahrscheinlich).

Bei mir geht jedenfalls die Traffic-Klasse 5 bestens.

Gruß Mike
 
hallo

es geht gar nix von 0-7, aber kann schon sein das es bei chello classic nicht geht, denn eigentlich ist bei chello classic nur 1 pc mit 1 mac erlaubt, und QoS nutzen ja normal nur router für mehrere pc und VoIP, und es ist eben vielleicht desshalb deaktiviert...... :cry:

egal ich lass es auf 0, und macht es dann sinn, 176 beim layer 3 zu lassen oder ist das dann egal ?
 
Wenn es damit geht, dann lass auf jeden fall die 176 stehen. Denn damit setzt du alle 8 Bit des ToS-Bytes und nicht nur die 3 Bit des CoS-Feldes.
 
Hallo,

Layer 2 QoS: 176
802.1Q/VLAN Tag: 0
802.1p priority value: 7 (0-7) (alle Werte von 0-7)

an meinem ARCOR-DSL Anschluss funktioniert ohne Probleme.
Ob es was bewirkt kann ich aber leider nicht nachvollziehen.

Grüsse aus SB.
 
Stefan 1968 schrieb:
Hallo,

Layer 2 QoS: 176
802.1Q/VLAN Tag: 0
802.1p priority value: 7 (0-7) (alle Werte von 0-7)

an meinem ARCOR-DSL Anschluss funktioniert ohne Probleme.
Ob es was bewirkt kann ich aber leider nicht nachvollziehen.

Grüsse aus SB.
Ja hab die gleiche Voraussetzung aber leider bringt es überhaupt nichts.
Auch nur ein kleiner Download von 5 K/s und upload von 6 K/s stören gewaltig beim telefonieren.

Kann es sein das er den Wert 7 annimmt ohne ihn verarbeiten zu können.

Ich werde demnächst nochmal die anderen Werte testen oder hat noch einer einen Tip
 
Tja, was der Service Provider mit den 3 Bit macht, bleibt ihm überlassen. Wenn er möchte kann er das Byte von Klasse 5 auf Klasse 0 abstufen.
In den Augen der Privatuser ist das natürlich Mist, aber auf der anderen Seite gibt es dann wieder große Geschäftskunden, die ein wenig mehr als 10 ¤ für ne DSL-Flat zahlen, dafür aber auch sehr viel höhere Anforderungen an Echtzeitübertragungen haben.
Also kann ein Service Provider nicht jedem User High-Priority-Traffic gewähren, denn wenn dies jeder hätte, gebe es keinen Unterschied zu dem Status, wo es diese Unterscheidung nicht gibt.
Die Priorisierung sollte aber zumindest helfen, die VoIP-Daten wenigstens priorisiert vom DSL-Router zum ISP-Server zu schicken; also dem Router zu sagen, dass Voip-Traffic bevorzugt gesendet werden soll. Falls noch andere Datendienste senden wollen, müssen sich diese hinten anstellen.
 
angeblich soll Arcor ab Januar auch in VoIP einsteigen und dann wird es spannend, weil von denen ja auch der dazu passende DSL Anschluss kommt. Nachdem sie ja parallel ISDN anbieten, können sie es sich wohl nicht erlauben ein VoIP ohne QoS zu verkaufen...
 
Doch, das könnten sie sich theoretisch erlauben. Denn die Gewinn-Margen liegen bei Telefonaten über ISDN definitiv höher als bei VoIP. Die Telekom und Arcor haben halt das Problem, dass sie sich durch gute/günstige VoIP-Produkte sehr viele ISDN-Kunden nehmen. Also kann man nicht unbedingt von Arcor erwarten, dass sie den VoIP-Markt ähnlich aggressiv bearbeiten, wie ISDN/DSL, siehe Operation Preis.
 
Also wenn ich das richtig verstanden hab, müsste jeder Router, den ein Paket durchläuft, dieses TOS Feld interpretieren und die Pakete neu anordnen, stimmts?
Ich glaub aber irgendwie, dass der ATA 486 nur das TOS Feld der VoIP-Pakete bearbeitet und losschickt ohne irgendwas neuzuordnen.
Könnte das nicht mal jemand nachprüfen mit nem Hub, Ethereal usw. ob der ATA die Pakete ordnet oder nich? Wäre mal interessant zu wissen

Maik
 
tszr schrieb:
wenn ich die 5 eingebe, baut mein ata 486 als router keine verbindung mehr zum internet auf ! :(

Hallo,

geht mir ähnlich, nur daß ich den 486 als Client betreibe. Sobald die 5 eingegeben ist und nach dem reboot geht nix mehr, kann ich auch mit einem 101 nachvollziehen.

Gruß
 
Z-Man schrieb:
geht mir ähnlich, nur daß ich den 486 als Client betreibe. Sobald die 5 eingegeben ist und nach dem reboot geht nix mehr, kann ich auch mit einem 101 nachvollziehen.
Bei mir das gleiche. Ich habe wieder 0 genommen und die 176 stehen lassen, damit geht es.
 
Habe bei mir beim 802.1.p mal die vier eingegeben, funktioniert!
Obs was bringt wird sich demnächst zeigen.
Zumindest wählt sich der ATA (als Router) noch brav ein..
 
Also

Layer 2 QoS: 176
802.1Q/VLAN Tag: 0
802.1p priority value: >0 (egal welcher Wert)

führt bei meinem HT 486 (Rev.1, FW 1.0.5.23 und auch 1.0.6.2) jedesmal zu großen Problemen. Der ATA lässt sich nach Reboot weder über den WAN-Port noch über den LAN-Port per Browser ansprechen. Auch das Telefon gibt nur noch rythmische Knack-Geräusche von sich, d.h. auch mit Werksreset is nix.

Zum Glück "erholt" sich der ATA jeweils nach ca. einer halben bis einer Stunde ohne Strom soweit, dass man anschließend wieder über das Telefon ins Voice-Menü kommt und wenigstens einen Werksreset auslösen kann. Ich musste also wieder auf 48 / 0 / 0 zurückgehen.

Parallel habe ich es noch mit einem HT 488 getestet. Mit dem klappte es auch mit 176 / 0 / 5.

Die Tests mit dem HT 486 hatte ich übrigens als Client hinter dem als Router agierenden HT 488 gemacht. Die HT486-Tests hatten nicht nur den HT 486 zerlegt, sondern rissen sogar den davor-hängenden HT 488 noch mit herunter (Telefon stumm; bei dem reichte aber zum Glück ein normaler Reboot durch kurze Trennung vom Strom).
 
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