Gebe ich eine beliebige Rufnummer via clip no screening mit, wird diese angezeigt. Lasse ich standartmäßig eine Nebenstelle signalisieren, wird die Hauptrufnummer inklusive Nebenstelle angezeigt.
Scheinbar tritt das Problem nicht bei jedem auf?!
Es ist gut möglich, dass das Problem von dem Carrier abhängt, bei dem die Festnetznummer geschaltet ist.
Meine Festnetznummern sind bei BT. Dort tritt das hier beschriebene Problem auf: Eine Rufnummer, die der Anrufer als
user provided übermittelt, sehe ich nicht. Von dus.net bekomme ich bei solchen Anrufen nur die "echte" –
network provided – Rufnummer signalisiert.
Anders ist es dagegen, wenn jemand eine der 0180-Rufnummern anruft, unter denen mein SIP-Anschluss bei dus.net erreichbar ist. Da sehe ich die
user provided Nummer (aber dafür nicht die
network provided Nummer).
[...] weiß ich, dass man in Verbindung mit dem Leistungsmerkmal 'CLIR2' eine Signalisierung für alle Nebenstellen erreichen kann, wie ihr sie beschreibt: Übermittlung der Hauptrufnummer mit der Nebenstelle 0
Inwiefern das mit dem Leistungsmerkmal CLIR2 zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht ganz. Ansonsten kann die Telefonanlage im Prinzip natürlich frei entscheiden, wann sie welche Durchwahlnummer übermittelt und wann die Nummer der zentralen Abfragestelle.
[...] schließe ich clip no screening als Fehlerquelle eher aus. Als Absendernummern müsste bei fehlerfhafter clip no screening-Anwendung nämlich eine ganz fremde Nummer (eben die der Außenstelle) evtl. inklusive der richtigen Nebenstelle signalisiert werden.
Dazu brauche ich jedoch wie gesagt kein Clip no screening. Die Zentrale ist ja im Rufnummernblock enthalten und kann ohne CNS übermittelt werden.
Ich will noch etwas ausführlicher erklären, was ich meine. Nehmen wir an, ein Anlagenanschluss habe die Rufnummer 0921 555-0 für die Abfragestelle ("Zentrale") und Nebenstellen im Bereich 100 bis 599.
1. An einem normalen Anlagenanschluss, für den in der Vermittlungsstelle der Nummernkreis der Nebenstellen richtig konfiguriert ist, haben abgehende Anrufe folgende Rufnummerninformation (CLI = Rufnummer, SI = Screening-Indikator):
a) Die TK-Anlage sendet die Rufnummer der Zentrale, also 555-0:
CLI = 09215550, SI =
User-provided, verified and passed
b) Die TK-Anlage sendet eine gültige Nebenstellendurchwahl, z.B. 555-123:
CLI = 0921555123, SI =
User-provided, verified and passed
c) Die TK-Anlage sendet eine Rufnummer, die nicht zum Nummerkreis des Anschlusses gehört, z.B. 45678:
CLI = 09215550, SI =
Network provided
Die Vermittlungsstelle ersetzt in diesem Fall die ungültige Rufnummer durch die dort konfigurierte Hauptrufnummer des Anschlusses.
2. Ist dagegen
CLIP no screening aktiv, dann ändert sich das Ergebnis im Fall c) folgendermaßen:
c) Die TK-Anlage sendet die fremde Rufnummer 45678:
CLI = 092145678, SI =
User-provided, not screened
CLI = 09215550, SI =
Network provided
Die Vermittlungsstelle gibt die (eigentlich ungültige) Rufnummer weiter, die von der TK-Anlage des Teilnehmers kommt, und zusätzlich die Hauptrufnummer des Anschlusses. Bei den meisten Zielanschlüssen wird in diesem Fall die fremde Rufnummer 092145678 angezeigt. Dass ein Endgerät die "echte" –
network provided – Rufnummer oder sogar beide Nummern anzeigt, ist eher die Ausnahme. Meine Festnetznummern bei dus.net sind eine solche Ausnahme.
3. Wenn abgehend dagegen über einen Anschluss telefoniert wird, bei dem die Vermittlungsstelle (vielleicht ein VoIP-Gateway) den Nummernkreis der Nebenstellen nicht kennt, ergibt sich – ohne
CLIP no screening – folgendes Bild:
a) Die TK-Anlage sendet die Rufnummer der Zentrale, also 555-0:
CLI = 09215550, SI =
User-provided, verified and passed
b) Die TK-Anlage sendet die – eigentlich gültige – Nebenstellendurchwahl 555-123:
CLI = 09215550, SI =
Network provided
Weil die Vermittlungsstelle nicht weiß, dass die Durchwahlnummer zu dem Anschluss gehört, ersetzt sie sie durch die Hauptrufnummer des Anschlusses. Für die Vermittlungsstelle ist das identisch zu Fall c).
Der Kunde hätte aber vermutlich gern, dass trotzdem die Durchwahlen der Nebenstellen übermittelt werden. Dazu könnte der Netzbetreiber den kompletten Nummernkreis in der Vermittlungsstelle einrichten, also praktisch Variante 1. herstellen. Einfacher könnte es aber für ihn sein, wenn er einfach das Leistungsmerkmal
CLIP no screening freischaltet. (Falls der Kunde extra dafür zahlt, ist es für den TK-Anbieter umso besser.)
4. Mit
CLIP no screening sieht das Ergebnis so aus:
a) Die TK-Anlage sendet die Rufnummer der Zentrale, also 555-0:
CLI = 09215550, SI =
User-provided, verified and passed
b) Die TK-Anlage sendet die Nebenstellendurchwahl 555-123:
CLI = 0921555123, SI =
User-provided, not screened
CLI = 09215550, SI =
Network provided
Wenn der Anrufer einen Anschluss in der Variante 1. benutzt, zeigt dus.net generell die richtige Nebenstellendurchwahl an. Dabei spielt
CLIP no screening keine Rolle.
Mit Variante 4. wird die Durchwahl dagegen nur als
user-provided, not screened übermittelt, und dus.net liefert stattdessen die Nummer der Zentrale (die als
network provided kommt).
Wenn du das nicht nachvollziehen kannst, kann ich dir gern mal eine meiner Rufnummern zum Testen geben.