Müssen beide Gesprächspartner gleiche Codecs benutzen?

Kajakarz

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Hallo,
wie funktioniert das mit den Codecs. Angenommen der 1-te Teilnehmer kann nur g729 und bei dem anderen Teilnehmer ist dieser Codec nicht vorhanden. Dafür hat er andere Codecs wie z.B. GSM oder G726-32.
Wie kommt die Verbindung und mit welchen Codecs zustande? Erfolgt die Verbindung i.d.R. direkt zwischen den zwei Teilnehmern oder wird das Gespräch im Server umcodiert?

Danke und Gruß
Kajakarz
 
Beide müssen den gleichen Codec verwenden. Geht das nicht, dann gibt es Fehler 488.
Bei den VoIP Gesprächen gibt es keinen Server, der die Daten umcodieren könnte. Ein Server ist nur bei der SIP Signalisierung im Spiel. Die RTP Gesprächsdaten werden direkt Peer-to-Peer zwischen den beteiligten VoIP Clients ausgetauscht. Also müssen sie im gleichen Codec sein.
 
eine Ausnahme dazu bilden Vermittlungssysteme wie z.B. Konferenzräume in Asterisk. Hier setzt der Server zwischen unterschiedlichen Codecs ggf. um. Was zu höherer Systemlast und ggf. zu Verzögerungen während des Gesprächs führt,
 
Hallo,
danke für die Antworten. Ich habe gestern etwas ausprobiert. Mein Gesprächpartner hat eine Astra2Connect Anlage, die wegen Eigenschaften von A2C nur g729 kann. Dieser Codec wird extra priorisiert so, dass die Verbindung über Astra wirklich gut funktioniert. Leider habe ich keinen kostenlosen Softphone gefunden, der g729 unterstützen würde.
Deswegen habe ich gestern einfach den Phoner installiert und meinen Gesprächspartner angerufen. Verbindung ist ganz normal zustande gekommen (ohne Fehler) und das Gespräch war auch OK. Phoner hat in Statusanzeige/Codecs GSM in und out.
Wie kann das erklärt werden? Hat jemand eine Idee?

Danke und Gruß
Kajakarz

PS Gibt es überhaupt ein Softphone mit g729 als Freeware?
 
Bei den VoIP Gesprächen gibt es keinen Server, der die Daten umcodieren könnte. Ein Server ist nur bei der SIP Signalisierung im Spiel. Die RTP Gesprächsdaten werden direkt Peer-to-Peer zwischen den beteiligten VoIP Clients ausgetauscht.
Wie ist das denn, wenn ich ein IP-Telefon am internen SIP-Registrar der Fritzbox angemeldet habe und über VoIP raustelefoniere? Kann dann nicht theoretisch transcodiert werden? Immerhin "verbraucht" die Fritzbox für so ein Gespräch ja zwei Verbindungen, also müssten doch auch zwei verschiedene Codecs möglich sein.


i.Voip
 
Vielleicht noch eine kleine Ergänzung. Wie ist das wenn ein VOIP Account Festnetzanschluss anruft? Spricht man in dem Fall überhaupt über Codecs?

Gruß
Kajakarz
 
VWie ist das wenn ein VOIP Account Festnetzanschluss anruft? Spricht man in dem Fall überhaupt über Codecs?

Natürlich, oder mit was werden die Gesprächsdaten übertragen, Morsecode?

Die Umsetzung macht in dem Fall der Provider. Es funktionieren also alle Codecs die der Provider kann.
 
Hi

Angenommen der 1-te Teilnehmer kann nur g729 und bei dem anderen Teilnehmer ist dieser Codec nicht vorhanden. Dafür hat er andere Codecs wie z.B. GSM oder G726-32.

in Deinem Beispiel kommt, wie die Vorposter schon schrieben, im Allgemeinen(*) kein erfolgreicher Call zu Stande.
Grundsätzlich ist es im Standard aber so gelöst: In einem INVITE-Request wird vom Client A die von ihm unterstützten (genauer: gewünschten) Codecs signalisiert. Die Anzahl dieser gewünschten Codecs kann variieren, muss aber jedenfalls >0 sein. Der Angerufene signalisiert wiederum (zumeist) im "OK"-Response, welche Codecs er zu empfangen wünscht.
Nun verwendet Client A einen (der von ihm unterstützten) Codecs aus der 200OK-Response, und Client B einen (der von ihm unterstützen) Codecs aus dem INVITE.

Wie kommt die Verbindung und mit welchen Codecs zustande? Erfolgt die Verbindung i.d.R. direkt zwischen den zwei Teilnehmern oder wird das Gespräch im Server umcodiert?

Das hängt vom Provider ab. Manche verwenden sogenannte Media-Proxies, manche nicht.
Bei ersteren werden die RTP-Daten (ähnlich der SIP-Signalisierung) über einen vom Provider betriebenen Server geleitet. Hat den Vorteil, dass viele NAT/NAPT-Probleme der Kunden damit umgangen werden können. Hat den Nachteil, dass es für den Provider zusätzliche Kosten verursacht. Diese Medien-Proxies könnten oftmals Recoding, tun es aber eigentlich nicht, da es ressourcenteuer ist und delay/jitter verursacht.
Bei letzteren wird RTP direkt zwischen den Teilnehmern ausgetauscht und es kann kein Recoding stattfinden

(*) Anmerkung: SIP/SDP ist recht komplex - ich habe hier nur einen standardmässigen Offer/Answer gezeigt. In der trockenen Theorie könnte Dein Beispiel funktionieren - der Standard würde es erlauben :rolleyes:

lg
der Michl
 

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