[Frage] Kaufberatung: Neue TK-Anlage als Ersatz oder Komplettumbau?

Brauni79

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13 Mai 2020
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Hallo zusammen!

Ich möchte in unserem Mehrfamilienhaus (3 Parteien) endlich wieder eine vernünftige Telefonanlage einrichten, nachdem sich unsere Gigaset SX 255 ISDN vor einiger Zeit verabschiedet hat. Nach mehreren (vermeintlichen) Aufrüstungen (Telefonie über Fritzbox 7490 inkl. Gigaset Repeater mit verschiedenen Mobilteilen) bin ich im Frühjahr bei einer Fritzbox 7590 gelandet wegen des neuen Internetzugangs VDSL 250 der Telekom. In Verbindung mit den drei WLAN-Repeatern und dem Mesh sind wir hochzufrieden, was die Internetverbindung angeht.

Das Gegenteil gilt fürs Telefonieren: Verbindungsabbrüche, Rauschen und Knacken, Fehlermeldungen. Leider hab ich mich erst jetzt hier im Forum schlau gemacht und festgestellt, dass AVM mit Gigaset nicht zu vergleichen ist. Die Ideallösung, ne eierlegende Wollmilchsau ist die FB7590 zumindest fürs Telefonieren nicht. Auch die DECT-Repeater von AVM bringen keine Besserung.

Daher soll nun was Neues her, da hoffe ich auf euch! Hier mal die Randbedingungen:
  • Fritzbox im Keller, dort war auch die SX 255
  • Gigabit-Verkabelung mit mehreren Anschlussdosen im Haus vorhanden
  • Vier Etagen (Keller, EG, 1. OG, 2. OG), Doppelhaus, die Reichweite scheint ja hier das Problem zu sein
  • Drei Rufnummern vorhanden, evtl. in einigen Jahren mehr durch Kinder und geplantes Homeoffice
Anforderungen für die Neuanschaffung:
  • Primär einfach telefonieren bei guter Qualität
  • Drei Mobilteile
  • 2 Gespräche parallel, 3 wären nice to have
  • Intern Telefonieren
  • Nutzung von verschiedenen Telefonbüchern in den Mobilteilen
  • Ein Anrufbeantworter ist ausreichend
Ich habe hier im Forum schon einige Threads gelesen und hab mich schon ein bißchen auf die Gigaset N510 IP Pro eingeschossen, die hier ja von vielen empfohlen wird (als Basisstation, keine TK-Anlage, das ist klar). Als Mobilteile könnte ich mir die S650H Pro vorstellen, die sind ja noch relativ preisgünstig. Mit Gigaset waren wir bisher ja zufrieden.

Was mir noch nicht ganz klar ist:
  • Bietet die N670/720 Vorteile bezüglich Handhabung, Bugs, Abdeckung oder wäre die 510 ausreichend? Multicell wird hoffentlich nicht benötigt, die SX255 hat ja auch alles abgedeckt. Zumal ich die N510 durch PoE im Erdgeschoss platzieren könnte?
  • Welche TK-Anlage dazu? Hier habe ich viel gelesen von Auerswald, Bintec, Digitalisierungsbox. Dann wäre aber die Fritzbox wieder unnötig, oder? Ist das FB-WLAN-Mesh dann auch wieder hinfällig? Oder sollte durchgängig alles von einem Anbieter sein?
  • Brauche ich noch einen Sip-Trunk/VoIP-Anbieter oder kann ich das alles so an meinem Anschluss nutzen?
  • Ich hab hier auch ne Synology Diskstation laufen mit der Möglichkeit, nen LDAP-Server aufzusetzen für die Telefonbücher. Da muss ich mich allerdings zuerst einlesen. Bringt das nen erkennbaren Vorteil?
  • Generell möchte ich auch solche Eigenbaulösungen wie Raspberry Pi mit Software nicht ausschließen, ein bißchen Basteln mach ich gerne. Allerdings sollte das mit nem vertretbaren Aufwand machbar sein und nen Mehrwert bringen, und sei es „nur“ Kosteneinsparung.
  • Und zum Schluss: Gibt es bessere Lösungen? Was habe ich vergessen?
Schon mal Danke im Voraus für eure Antworten und Anregungen!
 
Hallo,

man muss überlegen was man will und es gibt verschiedene Ausgangspunkte.

Als erstes, man muss sich nicht vom Fritz Mesh verabschieden, nur weil die FB nun nicht mehr die Telefonie machen soll.

Ob man nun bei seinem Telefonanbieter bleibt oder einen Sip-Trunk oder einen Cloud-Anbieter nimmt, hängt etwas von dem Geldbeutel und den Wünschen ab.

Die N510 ist die kleinste Gigaset Pro und nicht erweiterbar, außer in der Reichweite (was aber auch eher eine unschöne Lösung ist). Die 720 war das Multizellenprodukt, also der große Bruder.
Dieses wurde abgelöst vom N870, was noch leistungsstärker ist, wenn auch in der Programmierung in machen Bereichen anders.
Die N670 ist eigentlich eine N870, welche man künstlich einige Rechte genommen hat und man diese über Freischaltungen zu einer N870 machen kann. Wenn man so will ein 510 welche man updaten könnte.

Vorteile mit TK-Anlage sind z.B. das man den LDAP-Server in der TK-Anlage hat und z.B. bei Auerswald über den Fachhandel die Garantie der Geräte auf bis zu 5 Jahre erhöhen kann. Zudem könnte man Tischendgeräte AB-Funktionalität und etwaige Haustürklingeln verbinden.

Hier gilt aber auch wieder, das es auch etwas auf den Geldbeutel ankommt, was man alles machen will.

Wir z.B. sind ein Systemhaus, welches seit 1999 Kunden in klassischen TK-Anlagen wie Auerswald betreut, aber auch in Cloud-Systemen.

Erfahrungen zeigen es mir, das ich in einem solchen Gebäude eher mit einem Multizellensystem arbeiten würde. In Firmen und bei Kunden die es 100% wünschen, macht man z.B. eine DECT-Ausleuchtung wo man bestimmt, wo etwaige Sender hinkommen, damit die Gespräche mit guter Verständigung vermittelt werden.

Wenn man also nicht gleich ein N870 nimmt, sollte man vielleicht mit einem N670 anfangen.

Vorsicht, wenn man sich für eine Lösung mit einer TK-Anlage entscheidet, sollte man die Geräte mit den jeweiligen Bezeichnungen der Firmen nehmen, da dort andere FW aufgespielt ist und die original Gigaset Pro nicht alle Funktionalitäten zum Teil haben.
 
Dein Problem beim DECT über F!B ist der Standort der DECT-Basis
Bei deiner Situation ist die Reichweite aus dem Keller einfach zu schlecht, weshalb du diese Abbrüche und Störungen hattest.
Beim Einsatz einer anderen ISDN-Basis, die nicht mehr im Keller steht, und so eine bessere Abdeckung hat, ist ein zu bedenken, dass man eine sinnvolle Telefonbuch-Konfiguration hat. Denn es ist sicher nicht im Sinne des Nutzers, wenn jedes Mobilteil sein eigenes Telefonbuch hat, und man so Nummern am Telefon selber bearbeiten müsste.
Besonders, wenn man zu einem 'Nutzerkreis' ein weiteres Telefone hinzufügen möchte (oder muss, weil das Telefon defekt ist, und man dummerweise dessen Telefonbuch nicht gesichert hatte)

Die Telefone sollten also nicht nur lokale Telefonbücher haben. Möchte man den Geräten jeweils eigene Telefonbücher zuweisen, sollte dieses, wenn möglich, in der Basis gemacht werden können.
(Das ist, meine Meinung nach, ein großer Vorteil der Fritz!Boxen, dass es nur in der Basis ein, oder mehrere, Telefonbücher gibt, die man dort auch dem Telefon zuweisen kann.)
Bei 'besseren' DECT-Systemen kann an den Telefonen oft LDAP-Telefonbücher zuweisen.
 
Schon mal Danke für die Antworten!

Als erstes, man muss sich nicht vom Fritz Mesh verabschieden, nur weil die FB nun nicht mehr die Telefonie machen soll.
Das ist schon mal viel wert!
Ob man nun bei seinem Telefonanbieter bleibt oder einen Sip-Trunk oder einen Cloud-Anbieter nimmt, hängt etwas von dem Geldbeutel und den Wünschen ab.
Da bin ich relativ schnell zufrieden, einen zusätzlichen Provider brauche ich nicht unbedingt. Die Funktionen der Fritzbox sind eigentlich schon fast überdimensioniert. Der Standort bzw. die Reichweite ist halt leider ein Problem. Wir haben die FB im Keller in nem Netzwerkschrank mit Patchfeld zur Netzwerkverteilung im Haus, mit der SX255 war das auch alles toll. :rolleyes:
Wenn man also nicht gleich ein N870 nimmt, sollte man vielleicht mit einem N670 anfangen.
Das wäre schon mal ein Anfang, eine N670 zum Start, bei Bedarf erweitern. Der nächste Schritt wird dann spannend:
Vorsicht, wenn man sich für eine Lösung mit einer TK-Anlage entscheidet, sollte man die Geräte mit den jeweiligen Bezeichnungen der Firmen nehmen, da dort andere FW aufgespielt ist und die original Gigaset Pro nicht alle Funktionalitäten zum Teil haben.
Welche TK-Anlage bzw. Kombination mit den Mobilteilen wäre denn sinnvoll? Von Gigaset gibt es ja keine Anlage zu den DECT-Basen, oder? Dazu habe ich zumindest nix gefunden. Tischgeräte oder Türklingel werden nicht benötigt, ein Anrufbeantworter schon.
So wie das hier gezeigt wird: https://www.bintec-elmeg.com/all-ip/all-ip-konfiguration/all-ip-anwendungsszenarien/ (unter "Integration: Die be.IP plus als Telefonanlage") sieht das schon schlüssig aus, auch wenn mich der Preis etwas abschreckt. Sofern sinnvoll, würde ich das investieren. Eine Kombination aus Auerswald-Komponenten konnte ich mir noch nicht ganz zusammenbauen?

@Theo Tintensich: Tatsächlich wäre das in unserem Fall noch zu verkraften, da die Telefonbuch-Pflege bei der alten Anlage sehr umständlich war. Alle drei Mobilteile (Parteien) haben eigene Telefonbücher, sodass die sowieso eigens eingepflegt werden müssen. Das Aufspielen übers Netzwerk und nen Rechner mit ner vollwertigen Tastatur wäre schön, aber nicht zwingend notwendig.
 
Kannst du die FRITZ!Box nicht (probeweise) auf den Netzwerkschrank stellen?
Dann wäre die Abschirmung durch den Netzwerkschrank weg.
War nicht einfach zu machen, ich brauchte ein paar längere Netzwerkkabel, um alles rauszuführen. Leichte Verbesserungen waren wahrscheinlich da, aber nix zufriedenstellendes...
 
Zwei Alternativen bzw. wie ich das machen würde:
A) FRITZ!Box nicht nur aus dem Schrank sondern in die Mitte des Haus legen. Das geht natürlich nur, wenn Ihr irgendwo dort (mindestens) 10 Adern habt, idealerweise zwei Ethernet-Buchsen (oder nur eine Buchse aber alle Internet-Client werden auf WLAN umgestellt).
B) Gigaset SX225 in eBay ersteigern
 
Zuletzt bearbeitet:
Die bintec be.IP plus funktioniert ganz gut mit dem Gigaset Multizellensystem. Ich habe hier drei N870 IP Pro am laufen.
 
Hallo zusammen! Ich dachte mir, nach der Hilfe geb ich mal noch ne Rückmeldung, wie das nun gelöst wurde. Viellleicht hilft es ja dem ein oder anderen.
Im Endeffekt hab ich mich dann doch für die teure Variante entschieden: Bintec Elmeg Plus in Verbindung mit einer Gigaset N670 IP Pro, welche momentan im Erdgeschoss hängt. Bei Bedarf kann die auch noch versetzt werden, bis jetzt aber ohne Beschwerden, was die Reichweite angeht. Im Gegenteil: Fast bis in die letzte Ecke Empfang mit einer tollen Sprachqualität, da bin ich echt begeistert. Die Fritzbox bleibt auch weiterhin Bestandteil als Mesh-Master für das W-Lan. Die Einrichtung der Komponenten im Zusammenspiel war ne kleine Herausforderung, aber mit Anleitungen und Videos im Netz auch machbar. Etwas Verbesserungspotential besteht, was das Online-Telefonbuch und die Voicemail angeht, aber damit können wir wirklich leben.
Noch mal vielen Dank für die Hilfe und Ratschläge!
 
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Reaktionen: mipo und sonyKatze
Was sagt ihr zur folgender Konstellation:
  • FRITZ!Box 7590 im Keller, welche den Internetzugang her stellt
  • FRITZ!Box 7590 bspw. zentral im 1. Stock auf gestellt: Diese FRITZ!Box ist via WLAN mit der FRITZ!Box im Keller verbunden, es ist darauf zu achten dass der Empfang noch gut bis sehr gut ist. Dort werden die VoIP-Telefonnummern eingerichtet und via DECT verteilt. Ggf. im anderen Haus oder im 2./3. Stock noch 2 DECT-Repeater.
  • Mit schnurlosen Telefonen sind hier 3 gleichzeitige Gespräche möglich, auch über die Repeater. Meiner Ansicht nach funktionieren AVM Telefone an der FRITZ!Box besser.
    (Klar, eine N670 oder N870 wäre die Luxus-Version, aber meiner Ansicht nach für ein Privathaushalt mit Kanonen auf Spatzen geschossen).

Jetzt muss nur noch der Telefonanbieter mehrere Leitungen unterstützen. Was bspw. möglich wäre um gleich auf eine Hand voll Gespräche zu kommen (aber zugegen nicht ganz zum Telekom-Anschluss passt):
  • Du portierst deine Rufnummern in die Tarife Business basic (2 parallele Gespräche) oder Business easy (10 parallele Gespräche) von easybell welcher 2 oder 5 Euro im Monat kostet.
    Diese Rufnummern werden nur noch für eingehende Gespräche genutzt.
  • Du hohlst dir den Tarif Call flat mit Flatrate ins dt. Festnetz von easybell, dieser ermöglicht dir 2 gleichzeitige Gespräche welche du für ausgehende Gespräche nutzt. Die abgehende Rufnummer kann hier pro Rufnummer beliebig gesetzt werden.
  • Ggf. kannst du Gespräche ins Ausland oder auf Handys über VOIP2GSM führen, entweder per Wählregel in der FRITZ!Box (erschwert dann aber die Abrechnung) oder per manueller Auswahl am schnurloseren Telefon. Damit solltest du genug Leitungen haben und zumindest um angerufen zu werden ist immer eine Leitung frei und ggf. kannst du auch mit der Easybell App anrufe annehmen, wenn wirklich 3x telefoniert sind und die FRITZ!Box ausgelastet ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gigaset N670 hat eine viel höhere DECT - Reichweite als das was AVM in seine Router einbaut.
 
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Reaktionen: easyinttel.de
@easyinttel.de

DECT-Repeater sind immer eine Krücke und sind sparsam zu verwenden. Wenn man das Geld hat, sollte man vernünftige Technik einsetzen und ein N670/N870 ist hier eben um einiges besser.

Eine FB ist eine Eierlegendewollmilchsau, welche vieles kann, aber eben oft alles nur Halbherzig.
 
Jetzt muss nur noch der Telefonanbieter mehrere Leitungen unterstützen. Was bspw. möglich wäre um gleich auf eine Hand voll Gespräche zu kommen (aber zugegen nicht ganz zum Telekom-Anschluss passt):
  • Du portierst deine Rufnummern in die Tarife Business basic (2 parallele Gespräche) oder Business easy (2 parallele Gespräche) von easybell welcher 2 oder 5 Euro im Monat kostet.
    Diese Rufnummern werden nur noch für eingehende Gespräche genutzt.
  • Du hohlst dir den Tarif Call flat mit Flatrate ins dt. Festnetz von easybell, dieser ermöglicht dir 2 gleichzeitige Gespräche welche du für ausgehende Gespräche nutzt. Die abgehende Rufnummer kann hier pro Rufnummer beliebig gesetzt werden.
  • Ggf. kannst du Gespräche ins Ausland oder auf Handys über VOIP2GSM führen, entweder per Wählregel in der FRITZ!Box (erschwert dann aber die Abrechnung) oder per manueller Auswahl am schnurloseren Telefon. Damit solltest du genug Leitungen haben und zumindest um angerufen zu werden ist immer eine Leitung frei und ggf. kannst du auch mit der Easybell App anrufe annehmen, wenn wirklich 3x telefoniert sind und die FRITZ!Box ausgelastet ist.

Warum sollte man solchen Irrsinn betreiben, wenn man einen Telekom VDSL250 hat? Ist ein Magenta XL, der eine Telefonieflat ins Festnetz und Mobilfunknetz beinhaltet.
Und min. 2 gleichzeitige Gespräche sind auch möglich ganz ohne Verrenkungen.
 
Und min. 2 gleichzeitige Gespräche sind auch möglich ganz ohne Verrenkungen.
"2 Gespräche parallel, 3 wären nice to have" - siehe oben. Ich kenne wesentlich mehr Leute welche 4 Amtsleitungen oder mehr benötigen und denen ein VDSL- Anschluss mit 100/40 übrig ausreicht. Die Anforderungen und Wünsche sind eben verschieden.
 
"2 Gespräche parallel, 3 wären nice to have" - siehe oben. Ich kenne wesentlich mehr Leute welche 4 Amtsleitungen oder mehr benötigen und denen ein VDSL- Anschluss mit 100/40 übrig ausreicht. Die Anforderungen und Wünsche sind eben verschieden.

-Magenta-Tarife bieten bis zu 4 gleichzeitige Gespräche, davon 2 abgehende.
-wer 4 oder mehr parallele Gespräche benötigt, ist bei Privatkundentarifen (fast immer) falsch.
-währe es schön, wenn du deine plumpe Werbung auch als solche kennzeichnest und ggf den Webseitenbetreiber dafür auch bezahlst.
-suche dir bitte jemand, der auf deiner Webseite die Rechtschreibfehler korrigiert.

MfG
 
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