Japan-Reise 2005

dg7lbb

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Mit großer Zuversicht packte ich die Sachen für meine geschäftlich bedingte 10 tägige Japan-Reise im August 2005. Ganz oben auf der Liste, wie könnte es auch anders sein, stand die Idee möglichst günstige Telefongespräche nach Deutschland führen zu können. Zu diesem Zweck packte ich meinen IPAQ5550 (mit WLAN) mit der VoIP-Software SJPhone ein. Die Ladestation arbeitet im Bereich von ca. 100V bis 240V AC, was mir die Spannungsversorgung grundsätzlich erleichtern sollte.

In Japan angekommen (HH - Paris - Narita – Atsugi, in 24 Stunden), stellte ich jedoch fest, dass der Akkuladezustand des IPAQ nicht meinen Vorstellungen entsprach (verliert sehr schnell Ladung). Leider war jedoch in diesem Hotel (keine Touristengegend) keine Steckdose vorhanden (auch nicht zum Rasieren) die ich benutzen konnte. Es war Wochenende, so dass ich genügend Zeit hatte. Kurz entschlossen versuchte ich mir einen Adapter zu besorgen. Das war deutlich schwerer als erwartet. Am Ende fand ich einen australisch-japanischen Adapter der zur deutschen Norm konvertierte. Laden konnte ich jetzt damit schon einmal.

In Deutschland hatte ich mir bereits Informationen besorgt. Japan sollte zu den am weitesten entwickelten VoIP-Ländern gehören. Auch sollte es angeblich mit dem WLAN einfacher als in Europa sein. Eine Liste mit Stellen für öffentliche Internetnutzung hatte ich in der Tasche und zog los. Zu erst fragte ich im Hotel nach WLAN. Man zeigte mir einen KOSTENLOS zu benutzenden Kabelrouter und ein Internetterminal. Das war echt toll, half mir aber nicht wirklich bei meinem Problem. So ging ich auf die Straße und erhielt einen Schlag. Nicht von den vielen WLANs, nein von der Wärme und Feuchtigkeit (>30°C und extrem hohe Luftfeuchtigkeit). Daran musste ich mich in den nächsten Tagen gewöhnen und genauso daran, dass die öffentlichen von mir aufgesuchten Hotspots KEIN WLAN anboten. Und die anderen WLAN-Netze die ich fand, waren gut vor mir geschützt. Meine Hoffnung schwand und ich führte das erste kostenpflichtige Telefongespräch seit langer Zeit. Ich fühlte mich schlecht.

Dieses Gefühl sollte mir helfen. So überredete ich mich mir einen WLAN-Access-Point zu kaufen (ca. 10.000,- Yen / 80 Euro und mit USB-WLAN-Stick). Mir war zwar klar, dass ich den Access-Point sehr schwer programmieren können würde (alles nur in Japanisch – KEIN Englisch!!!), aber genauso klar war mir, dass neue WLAN-Geräte normalerweise von Haus aus offen sind (von Ausnahmen wie z.B. die FBF abgesehen). Das war hier auch bitter nötig, da mir die Hotelangestellten mangels technischen Wissens bei den rein in japanisch verfassten Unterlagen auch kein bisschen helfen konnten. So nahm ich dann den zuvor schon kostenlos angebotenen Kabelrouter mit auf mein Zimmer und schloss ihn an dem T-Stück des Fernsehkabels an. Dann packte ich den WLAN-Access-Point aus und steckte ihn in den Router. Spannungsversorgungen herstellen, IPAQ einschalten und Netz suchen hieß es......

Da war es. Ich hatte eine Internetverbindung. Vorsichtig (ich weiß auch nicht warum) versuchte ich erst einmal den Browser zu starten. Und siehe da, es ging. Sofort schloss ich den wieder und startete meine Voip-Software (SJPhone). Ungeduldig wartete ich auf die Verbindung zu dem von mir benutzten Provider Sipgate. Nach wenigen Sekunden war alles klar – wie zu Hause ;-) . So wählte ich als erstes die VoIP-Nummer meiner FBF-WLAN zu Hause (TK-Anlage angeschlossen). Das vertraute interne Klingeln der Telefonzentrale (Auerswald) gab mir das Gefühl fast zu Hause zu sein – bis mein Sohn (6 Jahre alt) das Telefon abnahm – dann war ich zu Hause. Tatsächlich waren jedoch 10.000 km zwischen uns.

Wie sich jeder denken kann, blieb es nicht nur bei diesem einen Gespräch. Ganz enthusiastisch wählte ich eine mir bekannte Nummer nach der anderen an. Mal sprach ich mit Bekannten, Arbeitskollegen und Verwandten und manchmal auf dem Anrufbeantworter des jeweiligen Providers weil keiner erreichbar war (Japan ist uns z.Z. 7 Stunden voraus).

Und nun zur Qualität der Gespräche. Offen gestanden habe ich bisher wenig Erfahrung mit WLAN-Voip-Gesprächen innerhalb Deutschlands. Und wenn ich es einmal probierte, war die Verbindung auch nicht immer die Beste. Das soll heißen, die Gespräche waren ein wenig abgehackt. Jetzt in Japan war es auch nicht anders. Allerdings gab es auch Verbindungen die extrem gut waren. Es schwankte zwischen Störungen wie leicht abgehackten Gesprächen, Echos, Verzögerungen auf beiden Seiten und fast unbeeinträchtigten Gesprächen. Von Gesprächen in die USA war so eine eigentlich gute Qualität zu erwarten, aber nicht hierhin. Erwähnen möchte ich noch, dass sich Traffic in dem Hotelnetz genauso deutlich abzeichnete wie Traffic in dem angewählten deutschen Netz. Je weniger Traffic um so besser war die Verbindung!

Am letzten Abend in Japan zog es uns nach Tokio um dort die Gegend ein wenig unsicher zu machen. Wir wechselten das Hotel und ich fand zu meiner Überraschung in der Hotellobby ein kostenloses offenes WALN vor. Sofort testete ich meinen IPQA und bekam prompt wieder einen sehr guten Anschluss nach Deutschland. Nur tagsüber war das LAN hier so belastet, das VoIP-Gespräche über WLAN nicht möglich waren. Selbst die WLAN-Verbindung riss immer wieder ab, obwohl die Signalstärke mehr als ausreichend war.

Mein Résumé:
1. Nach Japan kann man reisen :) hi hi hi
2. Ich brauche ein richtiges Handy (Mobile Phone) mit integrierter Möglichkeit für Internettelefonie (VoIP). Dort wird die WLAN-Technik hoffentlich ausgereift sein und noch besser funktionieren. Für Japan muss es ein Handy mit UMTS und WLAN+VoIP sein.
3. Ich habe keinen Japaner kennen gelernt, der VoIP kannte. Nur „Skype“ kannte einer.
 
Sehr interessanter Bericht!
Ich will auch irgendwann mal nach Japan reisen.
Hoffentlich hat sich bis dahin VoIP dort verbreitet.
 
Ich lebe seit 12. Juli in Tokio, Japan bei meiner Freundin.

Sie hat eine Glasfaserbindung. Ich freute mich daruber. Aber es kam anders.

- Internetprovider gibt keine keine richtige IP adresse. Nur interne IP adresse.
- Ich hab dann sipgate X-lite von sipgate runtergeladen. damit konnte ich Sip adressen erreichen.(durch eine tunneling eingebaut in dem program)
- Leute konnen mich anrufen in dem festnetz nummer die von sipgate gegeben wurde. Aber ich kann nur den ersten 3 sekunden hoeren danach hoere ich die nicht mehr. Aber die konnen mich weiter hoeren. (HILFE)
- Ich hab auch den Voipbuster runtergeladen und rufe umsonst uberall wo es erlaubt ist.
- Wo ich nicht umsonts anrufen kann rufe ich durch die Moeglichkeit am Fritz!box DURCHWAHL. Es funktioniert sehr gut.

FAZIT:

Ich bin sehr zufrieden mit der Moeglichkeiten die es gibt. Es lebe VoIP, Fritz!Box Fon and co...

Ferudun FINDIK

PS: Wenn ihr in Tokio seid, kontaktiert mich wenn ihr hilfe braucht.
 
Ok, wenn ich mal nach Tokio komme, melde ich mich bei dir, versprochen.
Vielleicht kannst du mir mal verraten, wie ich ein wenig Japanisch lernen kann?
 
@dg7lbb:

Klasse und sehr interessanter Bericht, vielen Dank!

Und auch feridun hat ihn noch spannend gemacht, da mache ich doch mal ein "Wichtig" draus.

Sowas macht VoIP doch mal wirklich "plastisch"! :)
 
Vielen Dank für die Blumen.

Hier noch ein paar neue Erkenntnisse.
Der von mir in Japan erworbene "WLAN-Access-Point" (Buffalo WHR-G54S) hat sich mit der Zeit als WLAN-Router geoutet. OK die Burschen in Atsugi konnten kein gutes English. Und als ich nach einem Access-Point fragte, zeigten sie mir sofort das Buffalo-Teil. Aber um so besser - mit dem kann ich deutlich mehr anfangen.

Bisher hatte ich im Internet leider vergeblich für mich lesbare Informationen zu dem Buffalo-Produkt zu finden versucht. Aber was soll ich sagen, seit gestern wird der Router auch in Deutschland offeriert http://de.buffalotech.com/products/product-detail.php?productid=133&categoryid=6 (available soon).

Gerstern kam dann auch das von mir bestellte und passendes Schaltnetzteil (für 230V) bei mir an. Sofort habe ich versucht in das japanische Menü zu gelangen (japanische Schriftzeichen musste ich dazu auf dem PC installieren). Mit Erfolg - Benutzername ist „router“ und kein Passwort nötig. Dann wurde es ein wenig komplizierter. Aus dem Internet (Buffalo-Homepage) besorgte ich mir die DEUTSCHE Firmware des Routers. Instinktiv fand ich danach im rein japanischen Menü des Routers die Firmware-Update Funktion und gab den Pfad der Datei ein. Ich drückte noch auf den nebenstehenden Button mit der Bezeichnung „xxx“ (leider nicht lesbar) – aber was sollte es sonst auch bedeuten – oder?

Glück gehabt, nach einer Wartezeit (ich blieb geduldig), dem Aus- und wieder Einschalten lebte der Router wieder auf. Und jetzt sogar in einer für mich verständlichen Sprache :) .

Der von mir bezahlte Preis von ca. 80,-¤ für Router inklusive WLAN-USB-Stick + Schaltnetzteil (5,- ¤), liegt doch tatsächlich unterhalb des Preises den man in Deutschland zahlen muss. Das ist nicht üblich/normal. In Japan lohnt es sich eigentlich nicht Elektronik einkaufen zu gehen. Die Preise sind gewöhnlich gleich oder sogar höher als in Deutschland. Einziger Vorteil – man bekommt Dinge zu kaufen, die es hier NOCH nicht gibt. So auch anfangs in meinem Fall.
 
Super Bericht...das nächste Mal fahre ich mit !! Bis dahin werden wir sicher ein WLAN-Phone haben !?
:wink:
 
japan voip fragen

hallo, habe mit interesse eure erfahrungen gelesen,
darf ich noch ein paar fragen stellen?

ich werde ca von mitte oktober bis mitte november 05 in tokyo arbeiten
und natuerlich sehr gerne voip nutzen, lt. auskunft meines chefs,
er war schon dort, ich war noch nie in japan,
gibt es in unserem potentiellen hotel ethernetbuchsen
mit denen er mit seinem laptop ins internet gekommen ist,
mein chef hat aber noch weniger ahnung als ich,
ich selber habe einen account bei dus net
und diesen hier in dtland auch schon genutzt
mit einer detewe anlage, war aber mit dieser nicht so zufrieden,
habe mir ueberlegt fuer japan ein Grandstream BT-101
zu besorgen und dieses ueber einen switch gemeinsam
mit meinem laptop,
in meinem zimmer ins netz zuhaengen.
was haltet ihr davon, hab ich was uebersehen,
oder stell ich mir das zu einfach vor,
soll ich vorsichtshalber steckernetzteile mitnehmen, ...

vielen dank fuer eure antworten, gruss walter
 
Die Chance ist groß, dass es mit dem Grandstream BT-101 klappt.
Je nach dem wie tolerant der vorgeschaltete Router ist.
=>Ausprobieren.
Mit einem Notebook + VoIP-Software sollte es aber auch gut - eventuell noch besser gehen.
Oder eben wie ich einen Accesspoint/Router anschließen und per WLAN arbeiten.

In jedem Fall muss man hoffen dass der Einwahl-Router VoIP nicht unnötig "blockiert".
 
hallo dg7lbb,
vielen dank fuer deine antwort,
werde wohl einfach einige "spielsachen"
mitnehmen, wlan router, headset, etc.
darf ich noch eine frage stellen,
ich habe keine erfahrung mit handhelds,
aber ich stelle es mir recht praktisch vor in tokyo,
ein woerterbuch, dt-jap, oder engl-jap,
und eine stadtkarte auf einem
handheld mit gps zu haben, so hat man
immer alles zur hand,
gibts so was, hast du damit erfahrung ?

danke walter
 
Also ich nutze einen Axim X50 mit Skype fuer Pocket PC. Ich habe dazu Hitchiker installiert, welches automatisch nach offenen WLANs sucht. Da Skype wenig Bandbreite fuer Gespraeche benoetigt, habe ich bisher auch keine Probleme gehabt im Ausland mit SkypeOut für 2 c/min nach Hause zu telefonieren.

Interessanterweise findet man mittlerweile in den meisten Laendern ohne Probleme offene WLANs, quasi "unsichtbare" Telefonhaeuschen... :)

In USA inkl. Hawaii, Mexiko und Australien habe ich dieses Jahr schon erfolgreich geskypt...

Gruesse
 
Ich war, wie fast jedes Jahr, auch letztes Jahr in Japan. VOIP mit z.B. sipgate funktioniert einwandfrei. Qualität bei guter Internetanbindung meistens glasklar.

Nun bin ich aber auf der Suche nach VOIP-Anbieter der eine kostenlose japanische Rufnummer vergibt. Bitte um Info falls jemand von Euch damit Erfahrung hat.
 

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