Auch wenn ich das hier vom Zaun gebrochen haben mag ... ich finde die Haltung, sich bei
@Olaf Ligor zu entschuldigen, weil die Reaktion wohl nicht angemessen war, absolut in Ordnung, da (beim Zugeben, daß man selbst auch Fehler machen kann) unterscheiden sich dann die Männer von den Jungs - dafür gab's von mir auch das "Däumchen".
Und auch wenn ich die Kleinschreibung persönlich nicht in Ordnung finde, bin ich durchaus bereit, eine Diskussion über begründete Einwände gegen die Groß- und Kleinschreibung zu führen und das war es auch, was ich in #7 am Ende angesprochen habe.
Und in diesem Kontext, finde ich den Tenor von #18 dann wieder fehl am Platze ... das klingt mir zu sehr nach einem ehemaligen Bundeskanzler (die meisten werden den Basta-Schröder ja noch kennen) und nach dem "Abwürgen" einer Diskussion, für das es - in diesem Thread, der ja nun extra dafür abgetrennt wurde - nach meinem Dafürhalten keinen Grund gibt.
Man mag ja anderer Meinung als
@zorro0369 sein, aber dann kann bzw. sollte man seine eigene Meinung auch so formulieren
können, daß daraus eben nicht sofort wieder eine "Verurteilung" wird und das kann ich - nur als Beispiel - in diesem Absatz eben genau nicht erkennen:
Deine Toleranz hört scheinbar da auf, wo Du Dich in die Gemeinschaft einordnest. Genau da forderst Du von anderen, Dein Fehlverhalten zu tolerieren, statt neben den Gepflogenheiten dieses Forums und seiner Gesellschaft auch die geltende Rechtschreibung zu tolerieren!
Denn wenn man noch einmal nachliest, kann ich beim besten Willen nicht entdecken (nach der "Rücknahme" des "ich toleriere ja auch falsche Rechtschreibung"-Arguments), wo
@zorro0369 seinerseits nicht bereit war/ist, die geltende Rechtschreibung zu
tolerieren, was ja nicht zwangsläufig damit gleichzusetzen ist, daß er sie auch selbst nutzt (und ich betone auch gerne noch einmal ausdrücklich, daß ich das persönlich auch besser fände - damit das niemand falsch verstehen oder auch nur (absichtlich) falsch interpretieren kann).
Auch wenn ich #9 noch unterschreiben würde, weil das als "Eingangsstatement"
den Deinen eigenen Standpunkt verdeutlicht - das in #18 hat für mich nichts mehr mit "Diskussion" zu tun. Denn es geht da unmittelbar zu "ad personam" über, wenn das (argumentativ begründete) Ablehnen der Groß- und Kleinschreibung gleich auf andere Lebensbereiche ausgeweitet wird, indem man dem Opponenten noch alle möglichen anderen, vom überwiegenden Teil des Publikums als "unredlich" angesehenen, Beweggründe unterstellt.
Und ich sehe hier weder für Deine Argumentation "das kennt man schon von anderen", noch für die Unterstellung "indem Du Dinge, die völlig selbstverständlich sind, Dir aber nicht in den Kram passen, hinterfragst, um sie zu diskreditieren und abzuwerten" (und man kann durchaus auch GEGEN etwas sein, ohne das zu diskreditieren und abzuwerten, wobei das schon per se sehr ähnliche Bedeutungen sind) einen begründbaren und schon gar keinen (von Dir) begründeten Anlaß.
Eine Argumentation, die auf ein "Leute Deines Schlages" abzielt, was in dem Satz mit dem "verschwurbelten Mist" (auch eine sehr provokante Abwertung der Argumente des Gegners und nicht wirklich eine Widerlegung) am Beginn ja auch "angedeutet" wird (und das ist fast noch untertrieben), hat ja mit einer ernsthaften Befassung mit den Argumenten des Opponenten und deren gezielter Widerlegung nichts zu tun.
Ja, man könnte sogar der Ansicht sein, daß der Schlenker zur "Neuen Weltordnung" (auch wenn er mit einem SCNR "entschärft" wurde) eher dazu geeignet wäre, den Opponenten hier zu diskreditieren (und zwar auch gezielt), indem man ihn in eine Reihe mit irgendwelchen Spinnern (und auch das ist meinerseits wertend) stellt und damit versucht, nicht seine Argumentation, sondern seine Person (bzw. seine Haltung/Idee) an sich, lächerlich zu machen.
Sorry ... aber so diskutiert man eben auch nicht und selbst wenn Du von ständigen Auseinandersetzungen mit anderen im Rahmen der Moderationstätigkeit (und teilweise ja auch in diesem Thread) "genervt" sein könntest, ist das in meinen Augen noch lange kein Grund, hier in dieser Form aufzulaufen. Dann trennt einfach die zusätzliche Diskussion (primär ja wohl mit
@sonyKatze) noch einmal von diesem Thread ab, denn die hat mit der Behauptung einer "Foren-Polizei" auch nichts mit der hier eigentlich thematisierten generellen Groß- und Kleinschreibung in der deutschen Sprache zu tun - vielleicht sollte man dann auch den Titel noch einmal korrigieren und das "im Forum" streichen ... zum Zeitpunkt der Abtrennung (die erfolgte nach #6) war das ja schon um einiges von diesem "im Forum" entfernt und da muß man das jetzt nicht auf diesen Aspekt verkürzen, was dann wieder - m.E. fälschlicherweise - mit den "Forenregeln" verknüpft würde und mit diesen kollidieren könnte.
EDIT:
Und um auch zu den Argumenten von
@zorro0369 noch einen "Schnellschuß" zu bringen, obwohl ich das eigentlich in Ruhe machen wollte:
Ein "Schreibe so, wie Du sprichst." hat nicht zwangsläufig etwas mit der Frage der Groß- und Kleinschreibung zu tun, denn die Verwendung von Majuskeln ist dem gesprochenen Wort ja nicht anzumerken.
Auch die Anmerkung:
Erst im Barock (16./17. Jahrhundert) entschied man sich zur großschreibung. [...]Die normalen menschen schrieben weiter so wie gehabt.
ist etwas "aus der Luft gegriffen" in meinen Augen, denn die "normalen Menschen" schrieben damals überwiegend gar nicht - schon weil sie es nicht konnten.
Und aus jedem Verfechter der Beibehaltung von Groß- und Kleinschreibung gleich einen Diederich Heßling zu machen, ist auch deutlich übertrieben, ja, selbst ein:
Danach kamen immer mehr dichter und denker die dieses wieder rückgängig machen wollten, aber genau am deutschem problem scheiterten. Obrigkeitsdenken.
vor dieser Feststellung ist eher "verschleiernd", denn unter "immer mehr" ist eben trotzdem noch keine Mehrheit zu verzeichnen. Wieviele sind denn "immer mehr"? Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier ... dann steht die (Schreib-)Reform vor der Tür?
Aus einer - nach wie vor eher kleineren - Anzahl von Befürwortern einer Reform jetzt gleich ein ganze Armee von Protagonisten einer solchen Reform zu machen, wird auf diesem Wege jedenfalls auch nicht gelingen ... das bleibt trotzdem nur ein Scheinriese. Und auch wenn (zumindest in der Wikipedia) behauptet wird, die Kommission zur Reform 1996 hätte weit überwiegend die Kleinschreibung einführen wollen und das wäre an "politischem Widerstand" gescheitert - Fakt ist nun mal auch, daß diese Kommission von Beginn an gar kein Mandat (aus der Politik) hatte, generell die GKS zu reformieren und es einfach doch in Angriff nehmen wollte (
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=301). DAS würde im Aufsatz auch mit "Thema verfehlt" getadelt - und heutzutage (wo - idealisiert - jeder Mensch lesen und schreiben kann) reicht definitiv "eine Kommission" und deren Mitglieder (die sich ja auch jeweils "selbst verwirklichen" wollten und unter denen es auch genug Konflikte gab, siehe weitere Einträge im oben verlinkten "Tagebuch", wobei auch dessen Autor nicht ohne eigene Interessen oder Ideen oder Vorlieben und das schon ein deutlich "persönlich gefärbtes" Tagebuch ist) auch nicht mehr aus, um so tiefgreifende Einschnitte in das Leben (und die Schriftsprache gehört nun mal dazu) vorzunehmen.
Wie wenig schon die (letztlich kompromißbasierten) Reformen der jüngsten Vergangenheit (damit meine ich ab 1996) in der Bevölkerung akzeptiert werden, sieht man ja auch daran, daß sich auch diese noch lange nicht wirklich durchgesetzt haben - es gibt immer noch genug Leute (ich gehöre dazu), die heute dann eben in einer Mischung aus alter und neuer Orthographie schreiben. Und mir jetzt (zumindest indirekt) "Obrigkeitsdenken" unterzujubeln, weil ich der Ansicht bin, daß es eine solche Reform gar nicht braucht (obwohl es schon immer bei den Reformversuchen sowohl Befürworter als auch Gegner gab, auch wenn Du letztere offensichtlich "unterschlagen" willst bei der Argumentation), ist genauso fehl am Platze, als wenn Du den Unterzeichnern der Frankfurter Erklärung (
https://web.archive.org/web/20190722090656/http://won.mayn.de/rechtschreibreform/n-fra-e.html) etwas derartiges als Motivation unterstellen würdest.
Die deutsche Sprache (und auch die GKS darin) hat auch eine Geschichte und die gesamte Aufklärung (in Deutschland) schrieb - bis auf sehr wenige Ausnahmen, was genauso "unkonkret" ist wie Dein "immer mehr" - in dieser Form (bzw. der damals gebräuchlichen) und es hat ihnen auch nicht wirklich geschadet - selbst wenn ich bereit bin zu attestieren, daß es auch dort eher um die Inhalte als um die Form ging. Trotzdem ist auch die GKS damit ein "Kulturgut" geworden und ob man sich so ohne weiteres und mit einer gewissen Nonchalance davon trennen will (oder sollte), können eben nicht einfach so einzelne Personen "entscheiden" ... sie können es höchstens befürworten und dann sehen, ob sie für ihre Position eine Mehrheit finden. Bisher war das jedenfalls noch nicht der Fall - und auch ein Heinrich Mann (um den Bogen zum Hrn. Heßling zu schlagen) schrieb in der "üblichen GKS" (ich hoffe mal, daß diese Abkürzung auch ohne expliziten "Bezug" klar war, weil ich nun oft genug von "Groß- und Kleinschreibung" geschrieben hatte), ebenso wie viele andere der von Dir ins Feld geführten "Dichter und Denker". Diese jetzt alle als "obrigkeitshörig" zu klassifizieren, wird der Sache sicherlich auch nicht gerecht.
Ja, selbst in anderen Sprachen war (und ist) eine Großschreibung (und sei es nur zum Hervorheben von Wörtern) gebräuchlich (siehe das "Soldier" oder "Owner" im "3rd Amendment" der US-amerikanischen "Bill of Rights") ... ein weiteres Argument gegen eine
konsequente Kleinschreibung, wie Du sie (zumindest bisher) praktiziert hast.