Gigaset DECT-Mobilteil zerstört NiMH-Akkus - Problem, Lösung

Ich kenne das Problem auch. Und in vielfältiger Weise weitere Akkus verbraten -- und zwar diverseste Modelle durch die ganze Palette und, wie hier schon angesprochen wurde, insbesondere Akkus die explizit für die Verwendung in schnurlosen Telefonen empfohlen werden.

Ich habe das Problem in Hobby und Privat durch Umstieg auf Mobilteile mit LiIon-Akku gelöst. Selbst bei ausgenudelten auf eBay geschossenen Mobilteilen: ich habe noch nicht für ein Mobilteil einen neuen Akku kaufen müssen.

Ich habe bei einem Kunden einen Satz Gigaset 4000 micro gewartet, da waren die nachgekauften Akkus (NiMH-Akkupacks) allerdings auch recht schnell durch.

-- Zusammenführung Doppelpost gemäß Boardregeln by stoney

Man sagt doch, daß man die Akkus in dem Gerät nicht unbedingt raus nehmen soll, da es sich auf den Akku eingestellt hat.
Für welche Akkus, welche Geräte gilt das?
Das sollte nachwievor für Geräte mit NiMH-Akkus gelten. Der Vorteil von LiIon-Akkus gegenüber NiMH und NiCd ist, dass man mithilfe der Akkuspannung recht verlässlich ermitteln kann, wie voll der Akku noch ist. Bei den Nickel-Typen klappt das so nicht, daher kann das Mobilteil über das Verhalten des Akkus "lernen", wie es ihm geht.

Das merkt man auch leicht daran, dass bei den Gigasets der Akkuzustand nach "Kaltstart" erst angezeigt wird, wenn der Akku ein mal komplett geladen worden ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Genau so, NiCd darf aber schon lange nicht mehr frei eingesetzt werden, nur noch in Geräten wo NiMH nicht gehen (bspw. wenn hohe Ströme nötig sind).
 
Ich habe bei einem Kunden einen Satz Gigaset 4000 micro gewartet, da waren die nachgekauften Akkus (NiMH-Akkupacks) allerdings auch recht schnell durch.

Oh ja. Mit den prismatischen NiMH-Akkuzellen (Gigaset 3000er und 4000er Micro) hatte ich bisher die schlechtesten Erfahrungen gesammelt. Schade, gerade das 3000er Micro hatte mir sehr gefallen und würde es heute noch nutzen, wenn das mit dem Akku nicht wäre.
 
Hallo zusammen,

die meisten Anwender achten wohl darauf, den richtigen Akkutyp NiCD/NiMH zu verwenden aber meinen, sie tun ihrem Mobilteil "etwas Gutes", wenn
sie einen Akku teils größerer Kapazität verwenden. Auch ich hatte in meinen Mobilteilen "mager" 470mAh Akkus. Ich hatte als Ersatz einen 1000 mAh
Eneloop NiMH Akku verwendet und war nicht besonders begeistert. Es war eben nicht eine deutlich längere Sprechzeit gegeben sondern der Akku
ging binnen weniger Monate einfach kaputt.

Ich erinnerte mich an meine Lehre (Elektrotechnik, 35 Jahre her). Ein Akku wird ja mit einem bestimmten Ladestrom geladen. Dieser ist abhängig
von der Kapazität. Da auch hier schon besprochen wurde, befindet sich die Ladeelektronik im Mobilteil und nicht im Netzteil. Da ja alles extrem
billig sein muss, haben sich die Entwickler mit Sicherheit auf eine ganz bestimmte Akkukapazität = Ladestrom festgelegt. Würden sie beliebige
Kapazitäten zulassen, würde die Akku-Ladeelektronik deutlich aufwändiger und damit teurer werden. NiMH Ladegeräte haben einen Mikrocontroller
integriert, der den gesamten Ladevorgang überwacht. Ein DECT Mobilteil macht das mit Sicherheit nicht. Ergo => Passt er Akku nicht zur Ladeelek-
tronik ist er in "Nullkommanichts" hinüber ...

Das deckt sich ja auch mit der Beobachtung der User hier und dem Hinweis auf die "Akkubatterien" mit recht geringer = passender Kapazität.

Gruß
Michael

P.S: Ein gerinfügig "stärkerer" Akku, 470mAh (Original) => 500mAh (Ersatztyp) ist sicherlich unproblematisch.
 
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Vielen Dank an Jirka für die sachliche Analyse. Auch bei meinem Gigaset habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht mit nach 0,5 Jahren defekten Akkus.
Jetzt habe ich an meinem Gigaset C595 mal die Ströme aus und in die Batterie hinein mit meinem Oszi gemessen und dokumentiert. Vielleicht interessiert es ja jemand, habe das gezippte Wordfile angehängt.
 

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  • Gigaset_C595_Messung.zip
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die Ströme aus und in die Batterie hinein mit meinem Oszi gemessen und dokumentiert
Kannst Du den Aufbau ein wenig mehr beschreiben, damit man das nachbauen kann. Dann könnten Andere Ihre Gigaset-Sammlung durchtesten und schauen, ob es noch andere Verhaltensweisen gibt.

Wenn ich Deine Ergebnisse richtig lesen, zeigen sie eine (einfache) Erhaltungsladung. Sehe ich in den Grafiken auch, wie lange geladen wurde, also ob das Handteil denkt, die Akkus hätten eine andere Kapazität? Laut Gigaset bzw. deren Handbüchern soll das Mobilteil nach einem (oder zwei?) vollständigen Entladungen die „neue“ Kapazität einschätzen können.
 
Da der Thread gerade oben ist, teile ich mal meine unsortierten Beobachtungen:
  • Die Original-Akkus haben vier Ziffern nach dem Muster WWYY (bei Suppo: YYWW) eingraviert, wobei WW die Kalenderwoche und YY das Jahr der Herstellung sein dürfte.
  • Sie kommen aktuell von GP, HFE und Suppo. Mit den GP (75AAAHC) habe ich bislang die besten Erfahrungen gemacht, HFE landet (in der ausdrücklich nicht repräsentativen, sondern "gefühlten" Statistik) deutlich schneller auf dem Müll. Suppo hatte ich nur einmal, war auch eher schnell dahin.
  • Für die GP eine günstige Bezugsquelle zu haben, wäre großartig. Leider finde ich nur Angebote aus Russland und Umgebung; hierzulande scheint GP nur noch LSD-Akkus zu vertreiben. Gigaset-Partner scheinen momentan vor allem HFE zu verschicken, wobei ich den Preis für simple Akkus happig finde.
  • Ich versuche, die Akkus ca. jährlich mit einem billigen Ladegerät zu refreshen (mehrmals ent- und aufzuladen; das wird für Akkus, die meist vollgeladen sind, empfohlen). An der Entlade- und Ladedauer erahnt man grob die Kapazität; dabei fiel mir auf, dass die Akkus oft asymmetrisch abnutzen. Seitdem vertausche ich sie nach dem Refresh, vielleicht bringt es ja was.
  • In Gigaset-Handbüchern ist immer von 750 mAh die Rede, bei den baugleichen Unify-Geräten heißt es im Wiki allerdings: "Zugelassene Kapazität: 550-1000mAh". Gewisse Toleranz wird die Ladeelektronik also haben.
  • Der "Killertest", ob Akkus noch stark genug fürs Gigaset sind: Netz-AB und volle Freisprech-Lautstärke einstellen und dann lang die 1 drücken, um den Netz-AB anzurufen. Die gleichzeitige Last durch Funkmodul und Lautsprecher bringt das Mobilteil zuverlässig zum Absturz, wenn die Akkus zu schwach sind. So kann man Nieten aussortieren, bevor es beim Anwender zu Problemen kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@sonyKatze:
Der Messaufbau ist einfach. Die Batterien habe ich aus dem Batteriefach genommen und in ein externes Batteriefach gesetzt. Dann 2 ca. 15cm lange Drähte an Minus und an Plus des Gigasets angelötet (nicht in die Mitte der Kontaktfedern rein, sondern am Rand, so dass die nach dem Messen wieder eingesetzten Batterien nicht über das Lötzinn Kontakt haben). Dann das externe Batteriefach an die beiden Kabel angeschlossen. Den Strom habe ich gemessen, indem ich in eine Leitung einen 0,5 Ohm Widerstand eingelötet habe. Der Spannungsabfall an dem Widerstand ist proportional zum Strom: I=U/R
Die Formel habe ich in mein Pico-Oszi eingegeben, so dass gleich der richtige Strom angezeigt wird.
Wenn man z.B. statt 0,5 Ohm einen 1 Ohm-Widerstand nimmt, funktioniert es nicht, da der Spannungsabfall zu groß wird. Dann schaltet sich das Telefon nach dem Einschalten sofort wieder aus. Das Verhalten kennt jeder hier, denn kaputte Batterien haben ebenso einen zu großen Innenwiderstand und das Telefon schaltet sich sofort wieder ab, bzw. fährt gar nicht erst hoch. Also eher sogar einen noch kleineren Widerstand bzw. Shunt nehmen als 0,5 Ohm.
Zu der 2. Frage: Nein, es war kein Langzeittest dabei. D.h. ich habe schon fast volle Akkus fürs Messen angeschlossen und dann gewartet, bis der Strom vom Gigaset auf Erhaltungsladung geändert wurde...
 
es war kein Langzeittest dabei. D.h. ich habe schon fast volle Akkus fürs Messen angeschlossen und dann gewartet, bis der Strom vom Gigaset auf Erhaltungsladung geändert wurde.
Wäre spannend, wenn Du das auch noch machen könntest. Gigasets Anleitungen suggerieren, dass die Mobilteil so die Kapazität in etwa lernen und die Akkus nicht völlig überdrehen … abgesehen davon, dass es keine Akkus geringer Selbstentladung (LSD) sein sollten oder wenigstens LSDs, die das abkönnen (also nicht die schwarzen oder weißen sondern die blauen Eneloop Lite).
asymmetrisch abnutzen
Spannend. Größenordnung?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre spannend, wenn Du das auch noch machen könntest.
Ja, vielleicht mache ich das ja noch, wenn ich mal Zeit habe und poste es dann.

Aber ich glaube, dass das jeder messen kann, der das wirklich will. Wer nicht löten kann, dem empfehle ich ein Steckbrett, hier kann er sich einfache Schaltungen aufbauen und dann kleine Krokodilklemmen zum Anschluss an die Federn. Allerdings kann ein Wackelkontakt den ganzen Test vielleicht zunichte machen, daher wäre löten wahrscheinlich tatsächlich besser.

Ein Oszilloskop braucht man dazu nicht, da reicht ein billiges Multimeter zur Spannungsmessung, man muss dann nur die Spannung am Widerstand noch filtern, s. Bild.
Messschaltung.jpg
Folgende Bauelemente als Vorschlag:

Drahtwiderstand z.B. 0,27Ohm als Shunt: https://www.conrad.de/de/p/weltron-...axial-bedrahtet-0207-0-6-w-5-1-st-417190.html
47K-Widerstand und 22µF-Kondensator als Tiefpass (billige Bauelemente vom Distributor).

-> Die gemessene Spannung mit 3,7 multiplizieren, dann hat man exakt den mittleren Strom, der in die Batterie fließt.
 
Warum gerade dieser Faktor? 2 x 1,35 V sind doch 2,7 V. Oder hast du eine Lithium-Zelle eingebaut?
OK, also ich habe jetzt den ganzen Messaufbau nochmal als Bild hier:
Messaufbau.jpg
Bild gemäß Boardregeln als Vorschaubild eingebunden by stoney

Das Multimeter misst die Spannung am Messwiderstand 0,27Ohm. Um den Strom, der in die Batterien fließt, zu bekommen, brauchst du das ohmsche Gesetz: I=U/R=U/0,27Ohm=U*3,7/Ohm
Die Bauelemente können auch anders gewählt werden, ist nur ein Beispiel wie ich es machen würde. Der Messwiderstand sollte nicht größer als 0,5Ohm sein.
In welche der beiden Leitungen du den Messwiderstand reinbaust ist egal.
 
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Meine Erfahrung: Ich kann die Akkus viele Jahre lang brauchen, obwohl sie angeblich leer sind und nach wenigen Sekunden das Telefon abschaltet.
Die gemessene Spannung ist 2.6 V mit den Akkus (separarat aufgeladen), gleich gross wie bei herkömmlichen Batterien mit denen das Telefon funktioniert, aber es meldet Akku leer und schaltet ab.
Akkus entfernen und wieder einlegen nützt nichts. Der Trick ist, dass man die Ladeschale (Station) vom Netz trennt, damit es alles vergisst !! Danach kann man es wieder ans Stromnetz anschliessen und das Telefon wieder einlegen.
Und siehe da: Es lädt wieder und der Akku kann wieder genutzt werden.
So wie es aussieht ist die intelligente Ladelektronik in einem verwirrten Zustand, den man resetten muss.
Ich verwende übrigens nur Akkus mit 550 mAh, allenfalls 750 mAh und keinesfalls grössere Kapazitäten. Mit denen geht es am besten.
 
Lass mich den Trick verstehen:
Meine Gigaset-Ladeschalen sind alle nur ein dummes Stück Plastik mit 2 Kontakten direkt verbunden mit dem dummen Netzteil. So wäre das elektrisch kein Unterschied zum "Mobilteil aus der Ladeschale nehmen" oder passiert beim Ziehen des Steckernetzeils was anderes?
 
Genau verstehe ich es auch nicht. Bei vielen Geräten zieht man den Stecker und wartet mindestens 10 Sekunden, um irgendwelche Kondensatoren zu entladen. Ich weiss nicht, ob etwas in diesem Sinne analog oder digital gespeichert ist (habe Ladeschale nie geöffnet).
Aber vor Jahren hatte ich den Trick rausgefunden (nach vielen Versuchen) und dann hatte ich jetzt längere Zeit Ruhe. Vor ein paar Tagen war das Telefon angeblich wieder leer und ich konnte es nicht mehr laden. Dann habe ich mich an die damals rausgefundene Methode erinnert und tatsächlich hat es jetzt so wieder funktioniert. Das Telefon zeigt unterdessen wieder 50% Ladung an und lädt weiter. Ich messe jetzt über 2.8 V (Telefon ausgeschaltet) statt 2.6 V wie im "leeren" Zustand. Mit angeschaltetem Telefon sind es noch 2.55 V.
Interessanterweise hat jetzt nach dem Abschalten und erneuten Anschalten die Ladezustandsanzeige wieder auf 0% gewechselt. Es sieht so aus, dass die Messung des Ladezustandes nicht richtig funktioniert (die Batterie ist nur angeblich leer). Mit gewisse Manipulationen kann man die Messung beeinflussen, aber ich blicke da auch nicht durch...

[Edit Novize: Beiträge zusammengefasst - siehe Forumsregeln]

Jetzt, eine Minute später zeigt das Telefon "voll geladen" an (!). Aber ich muss zuerst rausfinden, wie lange die Batterie jetzt durchhält...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mach mal an den Akkus eine vergleichende Kurzschlussstrommessung. Das sieht bei Dir wie ein Akku mit erhöhtem Innenwiderstand aus.
Bei der Kurzschlussstrommessung (Multimeter im 10A-Bereich) sollten schon so 1,5A angezeigt werden, mindestens aber gleiche Werte für beide Akkus.
 
Das beginnt bei ca. 2 A und sackt schnell ab auf 1.2 A ... bei beiden gleich
 
Für 550mAh scheint das in Ordnung zu sein. Kurzschlusstest mach ich nie länger als 10s.
 
Es gibt Ladegeräte für Akkus mit Refresh - Funktion. Damit würde ich die Akkus mal ent- und wieder laden lassen.
 
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