Gemessene Stromstärke der DECT200 deutlich zu hoch

Martin

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Hallo,

derzeit habe ich die DECT200 in einem relativ hochwertigen Energiekostenmessgerät SEM16+ von NZR stecken, an der DECT200 hängt dann das Ladegerät von meinem Bosch Pedelec.

Dabei ist mir gerade aufgefallen, dass der Strom laut DECT 200 1,06 A beträgt, die Leistung 160 W, Spannung ca. 225 V. Das Ladegerät hat eine Leistungsfaktorkorrektur und laut dem SEM16+ liegt der cos phi bei 0,99, das SEM16+ ermittelt einen Strom von 0,73 A. Von daher dürften eigentlich keine so eklatanten Abweichungen bei der Stromstärke auftreten.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Als Fritz!Box setze ich die 7490 mit OS 6.10 ein.
 
Das könnte vom Messverfahren abhängen.
Nicht um sonst sagt mein Meister zu billigen Messgeräten Schätzeisen.
 
Dabei ist mir gerade aufgefallen, dass der Strom laut DECT 200 1,06 A beträgt, die Leistung 160 W, Spannung ca. 225 V. Das Ladegerät hat eine Leistungsfaktorkorrektur und laut dem SEM16+ liegt der cos phi bei 0,99, das SEM16+ ermittelt einen Strom von 0,73 A. Von daher dürften eigentlich keine so eklatanten Abweichungen bei der Stromstärke auftreten.

160W / 225V = 0,71A, entspricht also den 0,73A des SEM16+

Steck den Akku mal direkt ins SEM16 und schau was es dann an cos phi anzeigt. Zwei Meßgeräte hintereinander ist nie ne gute Idee oder wie es an der Uni hieß: "Wer misst misst Mist" ;-)
 
Ohne die DECT200 werden die selben Messwerte erzielt.
Ich finde nur verwunderlich, dass die DECT200 die Leistung korrekt anzeigt, den "Basiswert" Strom allerdings nicht. Erklärbar wäre das für mich eigentlich nur durch Phasenverschiebung, die hier allerdings praktisch nicht gegeben ist.

Bei der Messung einer ohmschen Last kommt die DECT200 allerdings wiederum auf richtige Werte.
 
Wie Kingbecher in #2 schon geschrieben hat, wird es an unterschiedlichen Messverfahren liegen. Vermutlich misst ein Gerät den Effektivwert, das andere den Spitzenwert. (Das Netzteil wird vermutlich getaktet sein.) Die Leistung wird ja offenbar bei beiden gleich angezeigt. Schau mal in die Anleitungen ob da die Messwerte erläutert werden. Bedenke aber, dass die AVM nicht in erster Linie als Strom-Messgerät entwickelt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AVM hat sich der Sache übrigens angenommen und will nun das SEM16+ und den DECT200 an einer programmierbaren elektronischen Last getestet haben.
Das Ergebnis wäre, dass der DECT200 korrekt misst und das SEM16+ für Strom und cos phi falsche Werte anzeigt sofern cos phi von 1 abweicht.

Ob ich das nun glauben soll, dass die AVM-Steckdose genauere Ergebnisse liefert als ein teureres Messgerät welches bei Tests (z.B. c't oder Stiftung Warentest) die höchste Messgenauigkeit aller untersuchten Geräte erreicht hat? Aber Respekt, dass sich AVM doch die Mühe gemacht hat, das ganze zu untersuchen.
 
Wie hoffentlich jeder Elektroniker weiß haben viele Elektronische Bauteile grobe Werte die sogar im Extremfall +- 20% Toleranz haben. Man musste also wirklich immer das beste vom besten kaufen (z.B. 1% ist mir als niedrigste Toleranz bei Wiederständen bekannt) und einbauen. Allerdings wären wir dann bei einem deutlich höheren Preis wegen Cent-Dreher-Kaufleuten. Ich glaube AVM das nicht so sehr bei ihrer Aussage.
 
Na ja ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das ein Ladegerät das entweder aus einem Trafo(induktive Last) oder hier sehr viel wahrscheinlicher einem Schaltnetzteil(Induktive und kapazitive Last im bunten mix aus nicht sinusförmigen Stromaufnahme) einen Cos phi von 0,99 hat. Um so etas mit einem nicht rein Ohmschen Verbraucher zu erreichen muß man extremen Aufwand treiben und das macht garantiert kein Hersteller, insbesondere da das nicht gefordert wird.

my 2cents
 
Das Ladegerät hat ein Schaltnetzteil.
Soweit ich weiß, wird doch schon seit 2001 eine PFC gefordert für Netzteile >75 W. Gängige PC-Netzteile nutzen doch active PFC-Technik und regeln den cos phi nahe 1 aus. Auch von elektronischen Vorschaltgeräten für Leuchtstofflampen sind mir Herstellerangaben von cos phi von 0,98 geläufig. So extrem kann der Aufwand dann doch eigentlich nicht sein.
Mit erscheint es schon plausibel, dass dieses Bosch-Ladegerät einen Wert von nahe 1 erreicht, zumal es die meiste Zeit ohnehin mit voller Last betrieben wird und man die Komponenten für diesen Fall auslegen könnte. Aber ich bin auch kein Elektro-Ingenieur ;)
 

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