Ganz komisches Problem am analogen Anschluß

[zimbosmurf]

Hallo!
Ich bin hier im Forum nicht ganz richtig, weil es kein Voice-over-IP-Problem sondern ein Problem mit einem ganz normalen Analogen Telefonanschluß ist, aber ich bin mit meinem Latein am Ende und denke, hier könnte trotzdem genug Kompetenz versammelt sein um mir zu helfen.

Situation:
Weit weg in Südspanien, Bekannte hat Ferienhaus, analogen Telefonanschluß, Gigaset-Telefon dran. Kann angerufen werden, aber nicht raustelefonieren.
Techniker kommt, sagt: "Telefono kaputto! Adios!"

Steinaltes analoges Tastentelefon (schon Tonwahlfähig, aber sonst kann es nix) drangehängt - läuft.

Ein paar Tage später:
"Ich kann schon wieder nicht raustelefonieren!"
Ferndiagnose ergibt:
- Bei Anruf von aussen klingelt das Telefon, sie kann das Gespräch annehmen und völlig normal mit dem Anrufer sprechen.
- Wenn Sie rauswählen möchte bekommt sie keinen Wählton, wenn Sie trotzdem wählt passiert nichts.

Und jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende. Wie kann es sein, dass alles funktioniert, wenn sie angerufen wird, aber nicht, wenn sie raustelefonieren möchte?
Wir haben hier ein analoge Leitung. Zwei Drähte. a und b. Wenn beide korrekt angeschlossen sind, sollte alles funktionieren. Wenn einer oder beide fehlen, sollte nix gehen. Eine Situation dazwischen sollte es nicht geben...

 

[MuP]

Techniker kommt, sagt: "Telefono kaputto! Adios!"
Steinaltes analoges Tastentelefon (schon Tonwahlfähig, aber sonst kann es nix) drangehängt - läuft.

Der Techniker hatte sicherlich mehr als Handauflegen gemacht, um zu seiner Aussage zu kommen.
Spendiere der Bekannten ein neues Telefon.

 

[zimbosmurf]

Der Techniker hatte sicherlich mehr als Handauflegen gemacht, um zu seiner Aussage zu kommen.
Spendiere der Bekannten ein neues Telefon.

Das Gigaset ist ein halbes Jahr alt.
Und was mich eben stutzig macht:
Es tritt das gleiche Problem wie mit dem Gigaset eben auch mit einem simplen analogen schnurgebundenen Telefon (Telekom Actron B) auf! Und es ist ein Problem, das laut meinem Verständnis an einem analogen Anschluß überhaupt nicht auftreten dürfte!

Wie sich mittlerweile herausstellt hat es geholfen, das Actron B noch einmal durch ein weiteres auszutauschen, bei dem das Problem nicht mehr auftrat. Und beim Tausch zurück zu dem ersten Actron B war das Problem auch weg. Klingt erstmal nach einem Kabel-/Steckerproblem - aber da sind wir genau bei dem Punkt, dass es bei einem analogen Anschluß eigentlich nicht viel Raum für Steckerprobleme gibt. Entweder die zwei Adern sind OK, dann sollte das Telefon komplett funktionieren, oder eine oder beide Adern fehlen, dann sollte aber gar nichts funktionieren! Das sieht für mich danach aus, dass sich irgendetwas "aufgehängt" hat, was durch das trennen und erneute anschliessen "resettet" wurde.
Aber bei aller Liebe: ich kann mir nicht vorstellen, dass sich so ein "Steinzeittelefon" aufhängt. Vor allem würde ich selbst dann eigentlich erwarten, dass vielleicht die DTMF-Erzeugung nicht klappt, aber ich wenigstens den Wählton hören müsste.
Ich könnte mir eher vorstellen, dass der Port in der VSt ein Problem hat.

Von der kompetenz der spanischen Telekom-Techniker bin ich aufgrund einer Menge Erfahrung in der Vergangenheit leider nicht überzeugt.

 

[Pom-Fritz!]

Eine Art "AWADO" (3-adrige Anschaltung) oder einen "Automatischen Mehrfachschalter" (2-adrige Anschaltung) gibt es nicht im Ferienhaus? Wenn es den gibt und dieser bei Hörerabnahme nicht korrekt durchschaltet, oder wenn der Schleifenstrom zu gering ist (Leitungslänge - eher unwahrscheinlich)...
Sonst ist deine Vermutung mit dem defekten Port in der VSt gar nicht so abwegig.

 

[Micha0815]

Ich würde erstmal versuchen, zu eruieren, ob die Telefonica/Movistar xDSL an der Adresse anbietet, wovon ich stark ausgehe. Die dabei eingesetzten Splitter für die Analogtelefonie mögen dem "deutschen DSL-Konsumentenauge" nicht immer so bekannt sein. Von daher könnte durchaus ein Verdrahtungs-/Kurzschluss-/Hardwareproblem verantwortlich zeichnen.
LG and my2cent

 

[zimbosmurf]

Die Splitter kenne ich, habe mich bei einem anderen Bekannten zwei Häuser weiter 3 Jahre lang mit DSL von Movistar mit miserabler Stabiliät (was nicht an Movistar sondern an den gefühlt 380 Jahre alten Klingeldrähten liegt, die die in der Urbanisation als Telefonkabel verlegt sind) rumgeschlagen, bevor wir jetzt endlich Glasfaser bekommen haben.

In diesem Fall hier ist es aber wirklich ein reiner POTS-Anschluß. Internet kommt per Funkbrücke vom Nachbarn rein. Wir haben wirklich nur das Telefon am Anschluß.

Trotzdem danke für den berechtigten Einwand, hätte ich ja auch aus dem Auge verloren haben können!

Ach so, das hatte ich vorhin überlesen: Nein, auch kein Umschalter in irgendeiner Form ist verbaut.

### Zusammenführung Doppelpost by stoney ###

Nur bei einer Sache bin ich mir nicht ganz sicher: An allen Spanischen Anschlüssen, die ich bisher gesehen habe, war tatsächlich in der ersten Dose im Haus ein Überspannungsschutz verbaut. Ein Movistar-Techniker sagte mir mal, das sei dort so üblich. Das fiel mir gerade erst wieder ein. Aber auch der wäre Bestandteil der Leitung und ausserhalb des Einflussbereichs meiner Bekannten.

 

[Micha0815]

Beim Test div. Endgeräte sollte auch immer die entsprechende Zuleitung getauscht werden, falls ein Wackelkontakt durch Adernbruch o.ä. dieses temporäre Ausfallverhalten induziert.

Selbstverständlich kann das Ganze auch ein Telefonprovider-Problem sein, wobei Deutsche in Spanien gerne "Preselection" nutzen für Gespräche nach DE.
Da gab es imho schon manchmal Probleme mit der Verfügbarkeit.

OT: Obschon ich seit vielen Jahren VOIP nutze, ruft gelegentlich ein "Preselecter" auf meiner kanarischen Festnetznummer an, um mir ein Preselection-Angebot zu unterbreiten.

LG

 

[Theo Tintensich]

Wenn sie versucht hatte, raus zu telefonieren, kann man sie 'sofort' wieder anrufen, und alles funktioniert?

Könnte es sein, dass ihr Anschluss doch zu einem VoIP-Anschluss, mit Wandlung 'weiter unten' geschaltet wurde, und der Techniker, nachdem er gesagt hatte, dass das Telefon kaputt sein, die Technik resetet hatte?