da ich in der Box die Host Adresse eingeben muss.
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Letztere ändert sich aber immer wieder.
Bei IPv6 ist es "vollkommen normal", wenn ein Netzwerkinterface mehr als eine Adresse (auch unter demselben Präfix) verwendet.
Für
ausgehende Verbindungen kommen (sofern man die "privacy extensions" verwendet und dagegen spricht in den allermeisten Fällen gar nichts) dabei "zufällige" Werte in den hinteren 64 Bit der Adresse zum Einsatz - damit können die genutzten Dienste (bei anderen Anbietern, was das auch immer für Services sein mögen) in der Theorie die Clients nicht über einen längeren Zeitraum tracken ... zumindest nicht anhand der (kompletten) IPv6-Adresse.
Die Praxis beim Tracking anhand der IPv6-Adresse sieht leider sehr oft deutlich anders aus, weil die Zugangsprovider - zumindest einige - immer wieder denselben Präfix zuweisen und man damit fast alle Anschlüsse bereits anhand des Präfix "aggregieren" kann. Selbst wenn man damit nicht bis auf die Ebene eines einzelnen Clients kommt, ist es doch i.d.R. der Haushalt oder auch die Firma und da "kennt man sich" häufig, so daß z.B. "interessengeleitete Werbung" schon irgendwie den Richtigen finden wird, wenn man vorher (von diesem Anschluß aus) nach irgendwelchen Infos gesucht hatte.
Für
eingehende Verbindungen muß man aber ohnehin (sofern man nicht mit Adressen, sondern mit Namen arbeiten will) in irgendeinem Verzeichnisdienst (i.d.R. dem DNS) die IPv6-Adresse für den Service veröffentlichen, hier spielen Datenschutzfragen dann auch keine Rolle (bei der Adresse zumindest nicht).
Und für eben diese (einzelne) Adresse verwendet die FRITZ!Box i.d.R. automatisch die aus der MAC-Adresse abgeleitete Interface-ID, die mit dem "xxff:fexx" (in der Mitte, also nach 24 Bit der MAC-Adresse, die aus 48 Bit besteht) entsprechend gekennzeichnet wird.
Man
kann die allerdings auch überschreiben, wobei sich da unterschiedliche Versionen des FRITZ!OS unterschiedlich (logisch bzw. fehlerhaft/unerwartet) verhalten - dann muß man halt diese Adresse auch statisch auf seinem Client konfigurieren, denn mit der Zuweisung einer Interface-ID im FRITZ!OS-GUI ist (jedenfalls nach meinen Tests) nicht automatisch auch eine Zuweisung genau dieser Adresse per DHCPv6 oder SLAAC verbunden.
In der Regel ist das auch nicht erforderlich, denn die meisten OS weisen ihren Netzwerkinterfaces bei der Verwendung von IPv6 auch (zumeist schon automatisch) die auf der MAC-Adresse basierende Interface-ID zu - ggf. neben anderen, wobei hier die "link-lokalen" bzw. die zur Verwaltung des IPv6-Netzes genutzten "well-known addresses" nicht gemeint sind, sondern tatsächlich mehrere mit dem "öffentlichen Präfix".
Ein korrekt konfigurierter IPv6-Client, der seinerseits Dienste (über eine öffentliche IPv6) anbieten soll, verwendet also mehr als eine dieser IPv6-Adressen, wobei diejenige für die eingehenden Verbindungen (also meistens die mit der Interface-ID auf Basis der MAC-Adresse)
immer dabei ist ... und genau auf diese zeigt dann auch die "Freigabe" in der FRITZ!Box bzw. für diese Adresse läßt die Firewall der Box dann auch bei einer Portfreigabe entsprechende Pakete durch, die nicht zu einer bereits (von innen) geöffneten Verbindung gehören.
Man muß sich einfach nur von der Vorstellung "ein Host == eine Adresse" lösen ... bei IPv6 ist manchmal sogar "für jeden Dienst (Service/Server/Daemon) eine Adresse" gar kein soo schlechtes Schema (zumindest nicht für öffentlich verfügbare Dienste), denn damit kann man so manches Problem (u.a. "virtual servers", die sich bei IPv4 eine Adresse teilen würden) auch eleganter (und manchmal sicherer) lösen. Allerdings nicht hinter einem Router (mit Firewall) wie der FRITZ!Box - außer man gibt den gesamten Host (auf der Basis des Präfix) als "exposed host" frei, ansonsten zerschellen eingehende Requests hinter so einem Firewall-Router schon an diesem.