Hallo aladinnn,
ich möchte gerne in mein Wohnmobil eine Fritzbox einbauen.
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Sprich wenn ich am Laptop surfe, soll die ausgehende IP, die des Routers zuhause sein. Gleiches gilt für VoIP... ist das machbar? Gibt es Einschränkungen?
Der Wunsch, im Wohnmobil eine separate Fritz!Box zu installieren, besteht wohl nur, weil Du auf dem dienstlichen Laptop keine VPN-Verbindung zur Fritz!Box deines Wohnsitzes einrichten darfst bzw. kannst. Da fragt es sich natürlich, warum Dein Arbeitgeber (bzw. dessen IT-Administration) darauf nicht grundsätzlich nur eine VPN-Verbindung zum VPN-Gateway der Firma einrichtet. Das habe ich zu meiner (allerdings schon länger zurückliegenden) Zeit als Administrator immer so gemacht. Auch bei meinem nachfolgenden Arbeitgeber (bei dem ich nicht mehr administrierte) blieben heimische Router immer unangetastet, die VPN-Verbindung begann immer auf dem Dienst-Notebook und endete im VPN-Gateway der Firma. Meinen Nutzern habe ich damals empfohlen, WLANs bei Verfügbarkeit den Vorzug vor dem Mobilfunk zu geben, aber heute hat selbst mein nicht mehr taufrisches Convertible mit seinem LTE-Modem eine deutlich größere Bandbreite technisch und tariflich verfügbar als mein Festnetz-VDSL.
I.d.R. bedeutet das auch, daß der gesamte Netzverkehr über den Tunnel, d.h. "über die Firma" läuft. Dazu war der Mobilfunk in meiner Administratorzeit oft noch viel zu dünn, aber heute ist das praktikabel und empfiehlt sich auch, um den gesamten Netzverkehr - auch und gerade dienstliches Surfen und Mailen - vor der vom Tunnel durchquerten Infrastruktur zu verbergen und große und kleine Betriebsgeheimnisse deutlich besser zu schützen.
Eine solche Konfiguration hindert niemanden daran, das dienstliche Notebook zu Hause mit einem großen Monitor, der Wunsch-Tastatur und -Maus zu verbinden oder sich sonst das tollste Homeoffice aufzubauen.
Hat unter anderem auch den Hintergrund, dass ich im Homeoffice arbeite und das gerne auch mal von unterwegs machen möchte in Zukunft OHNE das jedesmal meinen AG zu erklären/zu beantragen. (Arbeitslaptop hat KEIN GPS).
Problem: Die Fritz!Box im Wohnmobil würde durch die LAN/LAN-Kopplung zu einem permanent offenen Einfallstor auch ins Netz der Firma - auch für jeden Autoknacker. Und je nach Nutzung des Wohnmobiles wird der Bruch vielleicht tage- oder wochenlang nicht einmal bemerkt. Ich würde den Zugang daher nur aktivieren, solange Du ihn brauchst. Das kannst Du unter "Internet"/"Freigaben", dem Karteireiter "VPN" in der Spalte "Aktiv" einstellen. Deaktiviere bei Abwesendheit auch das WLAN im Wohnmobil, damit es für Eindringlinge/Schnorrer möglichst uninteressant bleibt.
Ich habe sowas schon vor längerer Zeit mal ausprobiert und meine Eltern scheinbar von zu Hause aus, tatsächlich aber von unterwegs angerufen (ohne die Absicht einer Täuschung ;-). Das funktioniert, aber der Ton ist deutlich schlechter und es gibt schon mal Aussetzer, wenn man per Mobilfunk online ist. Hat man ein öffentliches WLAN, geht es besser, bleibt aber noch unterscheidbar. In diesem Fall kann der Ton aber besser als bei einer über den Mobilfunkprovider weitergeleiteten Telefonverbindung sein - die sind da einfach zu geizig und die Kompression für eine gute Verständlichkeit öfter mal zu hoch, woraus unser derzeitiger Bundeswirtschaftsminister ja schon seine Konsequenzen gezogen hat.
Es funktioniert auch der Zugriff auf das Netz zu Hause ebenso wie der auf das LAN/LAN-gekoppelte Netz, so daß ich beispielsweise meiner Mutter von unterwegs aus direkt etwas auf ihrem Netzwerkdrucker ausdrucken konnte. Habe ich natürlich nur bei Verfügbarkeit eines öffentlichen WLAN gemacht.
Außer mal vom moralischem Aspekt abgesehen.. steht dem was im Wege?
Es stehen IMHO vor allem Sicherheitsbedenken im Wege, die das Verhältnis zu Deinem Arbeitgeber im Erlebensfall deutlich stärker trüben werden als die Frage nach Wohnmobil oder heimischem Schreibtisch.
Mit freundlichen Grüßen
LPW