Schade, dass damit dann unweigerlich die Datenübermittlung an AVM einhergeht.
Ich sehe ja auch die neue Geschwätzigkeit der Boxen (Stichwort "argo") eher skeptisch ... aber was genau wird denn an Daten an AVM übermittelt, wenn man die "Suche nach Updates" zuläßt? Die Information, welche Geräte man besitzt (das ergibt sich ja daraus, welche Updates man sucht), muß man dann notfalls "von Hand" maskieren, indem man einfach noch Updates für weitere Geräte abruft.
Ansonsten sind die anderen Einstellungen für eine echte Datenübermittlung an AVM schon noch separat zu bedienen ... zumindest offiziell gibt es eigentlich nur drei "große" Fälle, wo die Box "nach Hause telefoniert".
1. Crash-Protokolle nach einem Absturz, über "/etc/onlinechanged/send_crashreport", was dann am Ende "msgsend ctlmgr crashreport" auslöst
2. "Security Report" bei einem "sicherheitsrelevanten Ereignis" ... das ist tatsächlich ein recht undurchsichtiger Punkt, weil (a) nicht klar wird (steht m.W. auch bisher nirgendwo bei AVM), was so ein "sicherheitsrelevantes Ereignis" eigentlich sein soll (ist es ein falscher Login-Versuch oder das Eintragen eines neuen SIP-Clients?) und (b) ich bisher noch keine Ahnung habe (aber auch nicht intensiv danach suchte, weil das eben immer noch Beta ist), auf welchem Weg das "klassifiziert" wird und was dann (vor allem, wo im System das passiert) an AVM gesendet wird (genauer, wie weit die Daten "personalisiert" sind - also der konkrete Kunde anhand der Daten identifiziert werden kann).
3. "Diagnose und Wartung" ... das ist das neu eingeführte "argo". Nach dem, was man bisher sehen konnte (zumindest am Beginn dieses Labor-Zweigs habe ich da mal hineingesehen - näher schaue ich das erst an, wenn das Release erschienen ist), meldet sich eine FRITZ!Box mit aktivierter Option einmal in der Stunde bei AVM per TR-069 - es ist also ein zusätzlicher, fest eingestellter AVM-ACS, mit dem da (verschlüsselt, wenn ich mich richtig erinnere) kommuniziert wird. Die (nach Aufforderung durch den AVM-Server) übermittelten Daten sollten ein Subset der kompletten Support-Daten sein, das über "/bin/supportdata.argo" (das ruft einige weitere Skript-Dateien als Plugins auf) zusammengestellt wird. Was da genau übermittelt wird, kann man sich nach dem Aktivieren der Option im GUI auch anzeigen lassen - das ersetzt zwar (für den interessierten Laien) noch keine Erklärung, was da übermittelt wird, aber der Paranoiker kann (nachdem er sich entsprechende Kenntnisse angeeignet hat) wieder etwas ruhiger schlafen; jedenfalls solange er akzeptiert, daß die angezeigten Daten mit den übermittelten übereinstimmen sollten.
Ansonsten gibt es noch die Support-Daten an sich, deren Versand nach einem Crash (und "bei Bedarf", wo sich wieder die Frage stellt, wer darüber befindet, ob dieser Bedarf besteht) auch automatisch erfolgen kann - das ist theoretisch Punkt 1 der Liste oben.
Nicht so glücklich gelöst ist es bisher, daß die Einstellungen zu Punkt 1 sich unter "FRITZ!Box Support" finden und die Punkte 2 und 3 bei "AVM-Dienste" konfiguriert werden. Das zwingt bisher den Benutzer mit einem Hang zur Datensparsamkeit, das an zwei verschiedenen Stellen zu konfigurieren ... wenn man noch die "Autoupdate"-Einstellungen dazuzählt (der Zusammenhang zwischen dem ersten Punkt bei "AVM-Dienste" und dem "Autoupdate" ist inzwischen in der AVM-Onlinehilfe aber ausreichend dokumentiert), sind es sogar drei verschiedene (und teils schwer erreichbare/versteckte) Stellen.
Ich bin ja auch immer etwas mißtrauisch und empfinde die Standardeinstellung (da ist das m.W. alles eingeschaltet) auch als eher unglücklich gewählt ... aber ich kann (in gewissen Grenzen) auch AVM verstehen, weil eben die Mehrzahl der Kunden das GUI gar nicht wirklich bedienen kann und froh ist, wenn der Einrichtungsassistent das alles irgendwie konfiguriert hat. Dieser Kundenkreis würde die Stellen zum Aktivieren gar nicht finden und da ist der Standard dann wieder halbwegs nachvollziehbar.
Allerdings würde ich mir tatsächlich noch wünschen (vielleicht ist das inzwischen sogar realisiert und ich habe es nur nicht mitbekommen, weil man natürlich die Einrichtungsassistenten ohne triftigen Grund nicht bei jeder Labor-Version testet und AVM mit den Details von Änderungen ja eher geizt), daß der Einrichtungsassistent wenigsten die grundsätzliche Zustimmung zur Datenübermittlung und zu den automatischen Updates einholt und das auch noch, bevor die Box irgendwelche Daten sendet.
Bisher wurde zwar nach einem Update auf die Labor-Version für "argo" die Zustimmung des Besitzers abgefragt ... das erfolgt allerdings nur, wenn der auch das GUI aufruft. Bis dahin kann so eine Box (erst recht nach einem automatischen Update, wenn das in der Release-Version so beibehalten wird) aber schon eine lange Zeit in schöner Regelmäßigkeit mit dem Hersteller "reden" ... keine Ahnung, ob AVM das im Laufe des Labor-Zweigs noch einmal korrigiert hat. Lassen wir uns überraschen, wie das in der kommenden Release-Version gelöst ist ... erst wenn diese verfügbar ist, lohnt sich der (erneute) Aufwand, so etwas genauer zu ergründen.