PeterPawn
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Das bezog sich auf die Aussage:"OMG" zeigt schon das Problem.
und es ist Dir selbstverständlich unbenommen, diesen Standpunkt zu vertreten. Trotzdem habe ich (spontan und in vollkommen ungewohnter Kürze) das Erste niedergeschrieben, was mir zu diesem Satz (zweites Zitat hier drüber) durch den Kopf schoß. Und obwohl AVM auch noch das eine oder andere Problem in der Firmware hat, ist die Firmware inzwischen (glücklicherweise - das ist nun mal mein Standpunkt) eine der sichersten für einen SOHO-Router. Das ist so ein gewaltiger Fortschritt, daß AVM hoffentlich auf die vereinzelten Kunden, die sich durch die Security-Enhancements "gegängelt" fühlen, auch ohne Probleme verzichten kann - meine Erfahrung besagt nämlich auf der anderen Seite auch, daß es gerade diese Leute sind, die am lautesten schreien oder endloses Tamtam machen, wenn dann doch mal etwas passiert.Bis zur Firmware 6.24 eine prima Firma, danach Security vor Usability, so ein quatsch
Da ist schon das nächste Problem, denn das Locator/ID Separation Protocol wird als LISP abgekürzt. "Lisp" ist eine Programmiersprache oder eine halbe Sprachstörung - je nach Kontext.AVM ist zu blöd meine Daten unter Lisp mitzunehmen
Das ist nur als Aussage tatsächlich ebenfalls "grober Unfug" ... wenn Du etwas genauer hinsiehst, sind alle Daten in bestimmten Feldern (das sind dann die, die wirklich schützenswert sind und da gehören Deine WLAN-Kanäle sicherlich nicht dazu - aber andere durchaus und auch bei den LISP-Einstellungen sollte das Kennwort für den LISP-Provider verschlüsselt sein) durchaus nicht lesbar. Wenn Du die Theorie dahinter tatsächlich verstehen willst, empfehle ich Dir diesen Thread: [Info] Wie funktioniert eigentlich die AVM-Verschlüsselung für die Einstellungen? - anschließend kannst Du dann ja entscheiden, ob Du einige der - definitiv falschen - Behauptungen aus diesem Thread nicht doch revidieren möchtest.Da die Sicherung dann nicht verschlüsselt wird halt grober Unfug.
Ansonsten hat AVM nirgendwo (ich lasse mich aber gerne mit einer Quellenangabe (die man auch selbst nachlesen kann) eines Besseren belehren) erklärt, daß man ALLE Einstellungen von einem FRITZ!Box-Modell auf ein anderes übertragen kann. Möglich, daß das bei den LISP-Einstellungen tatsächlich nicht funktioniert (ich habe es nie probiert) ... aber angesichts der sonstigen "Ungenauigkeiten" in Deinen Behauptungen, sollte das Fehlen der LISP-Einstellungen nach dem (kompletten) Import vielleicht auch noch einmal überprüft werden. Ich habe schon länger keine Einstellungen mehr von einem Modell auf ein anderes übertragen ... aber ich weiß auch definitiv, daß da noch viel mehr Einstellungen nicht auf eine andere Box übertragen werden - das geht schon beim Namen der FRITZ!Box los. Gleichzeitig war es bisher eigentlich immer so, daß ein "kompletter Import" noch mehr Einstellungen umfaßte, als ein "Selbst auswählen, welche Einstellungen wiederhergestellt werden sollen", auch wenn man dort dann alle Punkte ausgewählt hatte.
Und die Möglichkeit, eine Export-Datei OHNE ein Kennwort zu erstellen, funktioniert schon seit mehreren Jahren nicht mehr - jedenfalls nicht über das GUI von AVM. Einen tatsächlich vollkommen unverschlüsselten Export gab es bei AVM in den letzten sechs Jahren definitiv nie - seit dem "webcm"-Bug war (ab dem nächsten Release) nicht mal das Entschlüsseln der intern verschlüsselt gespeicherten Einstellungen (was zuvor mit "allcfgconv" möglich war) weiterhin machbar. Wenn also irgendjemand tatsächlich eine Export-Datei mit unverschlüsselten Credentials haben sollte, dann hat er die selbst entschlüsseln lassen. Selbst wenn man beim Export (in den alten Versionen) kein Kennwort angab, wurden dafür die gerätespezifischen Einstellungen (maca, WLAN-PSK) verwendet und die Datei war aus genau diesem Grund nur auf demselben Gerät wieder zu importieren und auch das nur dann, wenn man zwischenzeitlich nicht am Urlader-Environment herumgespielt hatte.
Eine Komplettverschlüsselung der Export-Datei (wo also jeder Text zu Binärbrei verwurstet wird) widerspricht dann auch wieder der "Forderung", AVM solle doch die Leute, die sich genauer damit befassen wollen, einfach "machen lassen" ... dann haben sich nämlich Tools wie der FBEditor (u.a.) auch erst einmal erledigt, solange man denen dann die Entschlüsselung nicht auch noch beibringt.
Und wer sich "gegängelt" fühlt von der verbesserten Sicherheit der AVM-Firmware, der kann ja mal einen Blick in den Katalog des BSI werfen: https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/...R03148/TR03148.pdf?__blob=publicationFile&v=2 - darin finden sich auch noch genug Punkte (zumindest optionale), die von der AVM-Firmware bisher nicht erfüllt werden.
Nun kann man natürlich auch auf dem Standpunkt stehen, die Spacken vom BSI hätten ohnehin keine Ahnung von der Materie ... aber da haben eben auch andere mitgewirkt, u.a. auch der CCC. Einige der Forderungen haben es zwar nicht in die Richtlinie geschafft (u.a. die Pflicht, die Installation von Fremdsoftware zuzulassen, wenn der Hersteller nicht länger Updates liefert), aber die dort angeführten Punkte machen eben aus Security-Sicht durchaus Sinn und man darf nun mal nicht vergessen/unterschätzen, daß der eigene Router tatsächlich DAS zentrale Element im Heimnetzwerk ist (jedenfalls bei den meisten FRITZ!Box-Besitzern und diese Geräte sind eben genau für die "blinden Massen" erdacht/gemacht) und wenn der erst mal kompromittiert ist, dann ist auch der Schaden entsprechend groß.
Ich weiß nicht genau, wer sich noch an den Mirai-Angriff auf die Telekom-Router am Anfang Dezember 2016 erinnern kann ... da hatte es dann innerhalb kürzester Zeit 1,25 Mio. Speedport-Router aus dem Netz gefegt und dabei war dieser Angriff damals noch nicht einmal in der Lage, tatsächlich in die Firmware der Geräte einzudringen und sich dort festzusetzen. Jetzt kann ja jeder mal überlegen, wie das wohl bei den FRITZ!Boxen in D wäre (es wird ja immer noch behauptet, daß diese mind. 60% der in D installierten SOHO-Router bilden), wenn man da auf Sicherheit zugunsten irgendeiner "Usability" (unter der auch wieder jeder etwas anderes versteht, abhängig vom eigenen Ausbildungsstand) verzichten würde.
Es gibt heute für so ziemlich jeden Quatsch "irgendeine App" ... wenn sich diese dem Router von der LAN-Seite aus ungehindert nähern kann und z.B. mit einer mitgeschnittenen Session-ID einen Download der Einstellungsdatei laden kann, dann ist eben der Router vollständig kompromittiert - da ist es eine sehr sinnvolle, zusätzliche Sicherung, wenn man mind. zwei Faktoren für eine Authentifizierung braucht und nichts anderes ist auch die 2FA bei AVM. Wer darin einen "Verlust an Usability" sehen will, der muß sich einfach mal selbst fragen, wie oft er wohl einen solchen Export der Einstellungen ausführt ... wenn derjenige dann auch noch der Ansicht ist, er will diese Datei möglichst unverschlüsselt haben, ist das ähnlich wie das "Schlüsselversteck" im gefaketen Findling neben der Haustür.