Fax-Szenarien mit Asterisk

ledowski

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Hallo zusammen,

ich verbringe schon den halben Tag mit der Suche einer einfach strukturierten Antwort auf folgende Frage(n)...

Grobe Ausgangssituation: 4 Filialen einer Firma (alle mit SDSL Anbindung) sollen zu einem VoIP-Netz zusammengeschlossen werden; 3 Filialen bekommen einen "kleinen" Asterisk-Server, die Zentrale einen "großen". Jeder der 4 Asterisk-Server bekommt Zugang zum "normalen" Telefonnetz (Fallback/Notrufe). Die Kommunikation zwischen den Filialen soll (grundsätzlich) via VoIP/Asterisk erfolgen. - So weit, so gut.

Fragestellung(en): Jede Filiale hat mindestens 1 Faxgerät. Faxe werden sowohl innerhalb einer Filiale als auch zwischen den Filialen verschickt (also Netz-intern). Zusätzlich soll natürlich auch der Faxverkehr zu externen Teilnehmern erfolgen. - Sind die sich daraus ergebenden Konstellationen problemlos möglich...?

a) Fax extern --> Telefonnetz --> Asterisk Filiale 1 --> Internet/VPN --> Asterisk Filiale 2 --> "alte" Telefonleitung --> Faxgerät Filiale 2

b) Fax extern --> Telefonnetz --> Asterisk Filiale 1 --> Internet/VPN --> Asterisk Filiale 2 --> Ethernet --> ? --> Faxgerät Filiale 2

c) Fax 1 Filiale 1 --> "alte" Telefonleitung --> Asterisk Filiale 1 --> "alte" Telefonleitung --> Fax 2 Filiale 1 [bzw. Variation via Ethernet (vergl. b)]

d) Fax Filiale 1 --> "alte" Telefonleitung --> Asterisk Filiale 1 --> Internet/VPN --> Asterisk Filiale 2 --> "alte" Telefonleitung --> Fax Filiale 2 [bzw. Variation via Ethernet (vergl. b)]

Aus diesen Konstellation sollte ich mir die Machbarkeit der übrigen Szenarien dann wohl selber konstruieren können.

Stellt sich in diesem Zusammenhang noch folgende Frage (ist oben im Grunde schon enthalten): Wie wird ein Faxgerät an den Asterisk angebunden? Wenn ich es richtig sehe, dann gäbe es folgende Möglichkeiten:

1) die "alte" Leitung wird weiterverwendet; direkt hinter dem Asterisk hängt eine Art A/B-Wandler

2) Ethernet-Verbindung vom Asterisk zum Faxgerät; und dann: Ethernet-Faxgerät (wenn es sowas überhaupt gibt) oder eine Art Ethernet-zu-Faxgerät-Wandler (wenn es sowas überhaupt gibt)

Habe ich eine Lösung übersehen? Mache ich einen Denkfehler? ...?


Ich hoffe, meine Fragestellung ist klargeworden; vielleicht habe ich es etwas kompliziert ausgedrückt... ;)

Viele Grüße
Mitja
 
blauerpeti schrieb:
...ist das analog oder isdn ?
Auf jeden Fall ISDN. - Unklar ist z.Zt. noch, welche Art von Anschlußtyp (Primärmultiplex, Basisanschluß) es sein soll/wird, aber das sollte für die Ausgangsfrage wohl unerheblich sein.
 
isdn ..warum willst du dann eigentlich über Asterisk faxen.

grundsätzlich könnten doch alle eingehenden Faxe von einem Linuxrechner angenommen werden-->diese werden dann automatische in ein pdf-Dokument umgewandelt und können dann per Email, in alle Filialen verteilt werden.
 
blauerpeti schrieb:
isdn ..warum willst du dann eigentlich über Asterisk faxen.

grundsätzlich könnten doch alle eingehenden Faxe von einem Linuxrechner angenommen werden-->diese werden dann automatische in ein pdf-Dokument umgewandelt und können dann per Email, in alle Filialen verteilt werden.

An einen Fax-Server-Lösung (PDF) hatte ich auch schon gedacht, allerdings käme ein solcher Weg höchstens als Zusatzfunktion in Frage; gerade die internen Faxe müssen direkt ausgedruckt aus einem Faxgerät kommen. Man kann es auch anders ausdrücken: Es ist die Vorgabe der Geschäftsleitung.

Grundsätzlich könnte man natürlich die Faxgeräte direkt am ISDN betreiben, allerdings würde dann die kostenlose interne Faxkommunikation wegfallen, es sei denn man würde dafür eine ISDN-Anlage "zwischenschalten".
 
Hallo Mitja,

ledowski schrieb:
Grobe Ausgangssituation: 4 Filialen einer Firma (alle mit SDSL Anbindung) sollen zu einem VoIP-Netz zusammengeschlossen werden

Über normales Internet oder über QoS/MPLS-WAN eines Carriers? Ersteres geht nur für Sprache, letzteres sollte Dir auch Faxen ermöglichen. Ich würde an jedem Standort zumindest eine ISDN-Verbindung ins Festnetz vorsehen, so Du die Rufnummern auf IP zuführen willst.

ledowski schrieb:
Stellt sich in diesem Zusammenhang noch folgende Frage (ist oben im Grunde schon enthalten): Wie wird ein Faxgerät an den Asterisk angebunden?
Mehrere Möglichkeiten:

1. Faxgerät analog angeschaltet an einer TDM-Karte im Asterisk-Server
2. Faxgerät analog angeschaltet an einem ATA, der per IP mit dem Asterisk-Server kommuniziert (G.711-Codec, nur in *sehr* guten Netzen zu empfehlen, vernünftige ATA-HW nehmen, z.B. Patton)
3. Faxserver (z.B. Hylafax) mit auf Asterisk-Server (IMHO nicht 100% stabil)
4. Faxserver (z.B. Hylafax) hinter dem Asterisk-Server, angebunden per ISDN-Schnittstelle.

Ich würde immer der Einfachheit halber (so die Anzahl analoger Ports gering ist) 1. vorsehen. Für den zentralen Fax-Versand/-Empfang würde ich 4. vorsehen.

ledowski schrieb:
2) Ethernet-Verbindung vom Asterisk zum Faxgerät; und dann: Ethernet-Faxgerät (wenn es sowas überhaupt gibt) oder eine Art Ethernet-zu-Faxgerät-Wandler (wenn es sowas überhaupt gibt)
Sowas gibt es IMHO nicht.

ledowski schrieb:
An einen Fax-Server-Lösung (PDF) hatte ich auch schon gedacht, allerdings käme ein solcher Weg höchstens als Zusatzfunktion in Frage; gerade die internen Faxe müssen direkt ausgedruckt aus einem Faxgerät kommen. Man kann es auch anders ausdrücken: Es ist die Vorgabe der Geschäftsleitung.
Warum? Ob die Faxe jetzt direkt automatisch aus einem Drucker kommen oder aus einem Faxgerät ist doch egal. Man hat zusätzlich den Charme, daß diese Faxe parallel zum Ausdruck auch als PDF vorliegen können und automatisiert auch per email an Empfänger rufnummernbezogen gemailt werden können.

foschi
 
Hi foschi,

zunächst vielen Dank für Deine Antwort. :)

foschi schrieb:
Über normales Internet oder über QoS/MPLS-WAN eines Carriers? [...] Ich würde an jedem Standort zumindest eine ISDN-Verbindung ins Festnetz vorsehen [...]
Die Standorte verfügen jeweils über einen SDSL-Anschlus (2 MBit) und sind über VPN miteinander vernetzt. Dieser Umstand soll nun genutzt werden, um zwischen den Standorten auch eine "Telefonie-Netz" herzustellen. Wenn ich nun nicht ganz irre, dann bedeutet das für das Thema Asterisk, daß jeder Standort einen eigenen Asterisk-Server bekommt (mit jeweils eigenem ISDN-Anschluß, um z.B. eine bestehende Nummern zu behalten, Notrufe abzusetzen oder Festnetz-Fallback bieten zu können). Alle 4 Asteriske bilden am Ende also eine Art "Asterisk-Cluster". - Ausgehende Gespräche sollen (zumindest zunächst) über das Festnetz laufen (und nicht über einen VoIP-Carrier).

foschi schrieb:
Mehrere Möglichkeiten:
[...]
Wenn ich es richtig verstehe, dann ist es (abhängig von der technischen Ausgestaltung) möglich, meine dargestellten "Szenarien" zu realisieren; also: interne Faxe (kostenlos) zwischen und innerhalb allen/r Standorte + ankommendes Fax extern auf Telefonleitung in Filiale 1 wird "ausgedruckt" (Faxgerät) in Filiale 2.

Für den Moment ist die tatsächliche technische Relisierung zweitrangig; ich muß zunächst nur wissen, ob es (sauber und zuverlässig) möglich wäre.

foschi schrieb:
Warum? Ob die Faxe jetzt direkt automatisch aus einem Drucker kommen oder aus einem Faxgerät ist doch egal. Man hat zusätzlich den Charme, daß diese Faxe parallel zum Ausdruck auch als PDF vorliegen können und automatisiert auch per email an Empfänger rufnummernbezogen gemailt werden können.

OK, da gebe ich Dir Recht. Ich werde mich mit dieser Thematik nochmals beschäftigen. Obwohl ein entscheidender Punkt noch nicht berücksichtigt wäre: Das Verschicken von Faxen. Wir kommen um tatsächliches Papier nicht herum und es wäre zu umständlich, den "Umweg" über einen Scanner zu nehmen. Dafür wäre also Einbindung eines "klassischen" Faxgerätes so oder so von Nöten (und das kann dann auch gleich für den Empfang verwendet werden).

Abschließend noch eine etwas allgemeinere Frage, die nur zum Teil mit dem Topic dieses Threads zu tun hat: Bisher ging es ja immer nur um ein Asterisk-Szenario. Wie sehr würde es sich denn empfehlen, mal einen genaueren Blick auf Cisco zu werfen? Ist eine Cisco-Lösung (für das geschilderte Vorhaben*) tatsächlich (im Vergleich zu einer Asterisk-Lösung) so viel teurer, wie von vielen Seiten behauptet wird...?

Gruß
Mitja


*) Schnellüberblick des Vorhabens: 4 Standorte, ca. 100 Nebenstellen, Austausch (mehr oder weniger) aller Telefone gegen IP-Telefone, zentrale Verwaltung aller Funktionen von nur einem Standort (Zentrale) aus, Verzicht auf (größtensteils gemietete) ISDN TK-Anlagen, Kopplung mit Groupwise und sonstiger Software (z.B. ERP-System), Schaffung eines Telefonie-Netzes als wäre es nur 1 Standort. - Das vorhandene Netzwerk wurde kürzlich grunderneuert und bietet ausreichend freie Kabel und Anschlußdosen.
 
ledowski schrieb:
Wenn ich nun nicht ganz irre, dann bedeutet das für das Thema Asterisk, daß jeder Standort einen eigenen Asterisk-Server bekommt (mit jeweils eigenem ISDN-Anschluß,

Nicht unbedingt, wenn ein Standort klein ist (einige wenige phones) kann man auch auf einen eigenen Asterisk-Server am Standort verzichten und die phones mit OpenVPN per Bridge an einen größeren Standort anbinden.

Ob ich nun zu einem Gerät gehe und ein Papier einlege oder ein pdf an [email protected] schicke und dann einen zentralen Versand mit Dokumentation habe ist eine Geschmacksfrage.
Auch ein Fax-Server kann mir automatisch auf meinen Drucker einen Beleg als Kopie des Faxes mit Sendebestätigung erzeugen oder ihn per email zusenden.
 
Hallo ledowski,

ich habe hier die Postings nur mal schnell überflogen, aber was hältst du von folgender Lösung:

Da ja an jedem Standort sowieso ein ISDN Anschluss am Asterisk ist würde ich abgehende Faxe ins Festnetz jeweils direkt an diesen Anschluss routen, interne Faxe übern die VPNs.

Die Faxgeräte direkt an ne FXO Karte am Asterisk anschliessen und dann halt über die strukturierte Verkabelung patchen, ATA würde ich im produktiven Betrieb nicht einsetzen für Fax.

Ankommende Faxe, welche nicht im eigenen (Standort) Faxgerät landen sollte würde ich über eine Software Faxlösung weiterleiten, solange Asterisk kein T.38 beherrscht wird es sonst speziell bei längeren Faxe zu Problemen kommen wenn diese über die Asterisk und VPN geschickt werden.

Alternativ kannst du jedoch auch Patton Gateways mit einsetzen, die beherrschen meines Wissens nach T.38.
 
@stoner: Was meinst du mit

stoner schrieb:
Die Faxgeräte direkt an ne FXO Karte am Asterisk anschliessen und dann halt über die strukturierte Verkabelung patchen

Also das Faxgerät in die Asterisk Konfiguration einbinden (ohne Faxserver) und dann z.B an den Asterisk in der nächsten Filiale weiterschicken? Ist hier nicht wieder das Problem mit den Codecs fürs Faxen?

Grüße Skid
 
Die Faxgeräte können an eine FXO Karte oder mittels a/b Wandler über einen Port im NT Mode einer ISDN Karte angeschlossen werden. Wenn etwa bei einer 4-fach Karte noch ein Port frei ist, ist die zweite Variannte sogar günstiger.

skid schrieb:
@stoner: Was meinst du mit
Also das Faxgerät in die Asterisk Konfiguration einbinden (ohne Faxserver) und dann z.B an den Asterisk in der nächsten Filiale weiterschicken?

Nur wenn ein Mehrgeräteanschluss oder ein seperater Anschluss für das Fax vorhanden wäre, müßte das Fax nicht (direkt) an Asterisk angebunden werden.

skid schrieb:
Ist hier nicht wieder das Problem mit den Codecs fürs Faxen?

Fax über VoIP im LAN nur mit g.711. Den Codec festzulegen ist aber kein Problem. Fax über ein VPN wird unabhängig vom Codec nicht gut funktionieren. Selbst dann nicht, wenn der Provider QoS anbietet.

T.38 ist hier die Lösung, wenn man unbedingt von Faxgerät zu Faxgerät übertragen will. Etwa aufgrund einer Vorgabe des Chefs kann dies notwendig sein. Bei Weiterleitung etwa als Tiff (vgl T.37) kommt zwar das gleiche an, aber es gibt auch Argumente dagegen.

(Standard) Asterisk kann leider (noch) kein T.38 und wird auch sobald nur T.38 passthrough können.

Kurz zusammengefasst: Es kommt wahrscheinlich billiger die Faxe weiter über die ISDN Leitungen zu schicken. Eventuell Call by Call, aber kein VoIP.

Stefan
 
stoner schrieb:
Da ja an jedem Standort sowieso ein ISDN Anschluss am Asterisk ist würde ich abgehende Faxe ins Festnetz jeweils direkt an diesen Anschluss routen, interne Faxe übern die VPNs.
Fax per VPN funktioniert nicht sauber, QoS-Mechanismen fehlen.

stoner schrieb:
Die Faxgeräte direkt an ne FXO Karte am Asterisk anschliessen und dann halt über die strukturierte Verkabelung patchen, ATA würde ich im produktiven Betrieb nicht einsetzen für Fax.
Es sind FXS (S=Station)-Anschlüsse! Und: ATA im LAN riskant, richtig.
 
pi4tel schrieb:
Die Faxgeräte können an eine FXO Karte oder mittels a/b Wandler über einen Port im NT Mode einer ISDN Karte angeschlossen werden. Wenn etwa bei einer 4-fach Karte noch ein Port frei ist, ist die zweite Variannte sogar günstiger.
FXS - siehe oben. Port ISDN-Karte + ISDN TA a/b = teurer als analoger Port.
 
foschi schrieb:
FXS - siehe oben.

FXS ist natürlich richtig, FXO habe ich vom voranstehenden Beitrag gedankenlos abgeschrieben.

foschi schrieb:
Port ISDN-Karte + ISDN TA a/b = teurer als analoger Port.

Wenn der Port der ISDN Karte übrig und damit kostenlos (bzw. ohnehin bezahlt) ist, dann kann es auch die andere Variannte sein.

Stefan
 
Hallo,

@foschi klaro FXS, sorry.

Fax per VPN ist problematisch und wird nie zu 100% funktionieren.
Bei uns in der Firma sind 5 Filialen (Hipath TK Anlagen mit S2M) per Asterisk vernetzt, externe Faxe werden direkt an den Standorten ins PSTN gesendet.
Faxe zwischen den Filialen gehen über VPN und Asterisk, und nachdem die Faxgeräte auf 9600 baud fest eingestellt wurden klappt das ganze auch relativ problemlos, selbst mit G726 und ohne QoS, jedoch würde ich Fax zwischen Asterisk nur intern einsetzen es sei denn es geht nicht anders.
 

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