Wenn es tatsächlich eine "und"-Verknüpfung wäre (ich weiß es - wie geschrieben - nicht und habe auch keine Quelle gefunden für eine Textversion des gestern angeblich abgenommenen Kompromisses), dann wird es auch wieder entsprechenden Gegenwind geben.
Die verbleibende Alternative ist ansonsten das "Abtauchen" aller Plattformen zur freien Meinungsäußerung im (ach so bösen) Darknet .. wie man sich der Rechtssprechung (der EU) in solchen Fällen entziehen kann, zeigen schon heute viele Boards, die dann tatsächlich solche Urheberrechtsverstöße ignorieren (was hier ja nicht der Fall ist) oder diese sogar "zum Lebenszweck" erhoben haben.
Kommt es zu dieser Gesetzgebung, kann/muß/wird vermutlich auch jeder "Forist" seine eigene Haltung zum Thema "Urheberrecht" noch einmal überdenken ... solange das benutzte BBS solche Verstöße gegen das UrhG nicht aktiv goutiert, habe ich persönlich auch keinerlei Problem damit, wenn so ein Board dann auch mal "Abwehrmaßnahmen" ergreift und seinen Standort an einen Ort verlagert, wo der Lobbyismus der Rechteinhaber noch nicht so deutlich gemacht hat, wer die eigentliche "Macht im Staate" hat bei unserem Demokratie-Theater.
Denn die "Gewinner" neuer Regelungen sind ja i.d.R. noch nicht mal wirklich die Urheber, die von diesen Vorschlägen (in der Breite) tatsächlich etwas hätten, sondern nur die Aasgeier, wie z.B. die GEMA - die eben für alles kassieren will, aber nur an diejenigen ausschüttet, bei denen sich "lohnende Beträge" ergeben und die sich auch noch durch die GEMA vertreten lassen wollen.
Alleine die GEMA-Story ist soo haarsträubend (wer sich dafür interessiert, braucht nur mal nach kritischen Stimmen - auch und gerade von denjenigen, deren Interessen die GEMA angeblich wahren würde - zu suchen), daß man nur noch davon ausgehen kann, daß die aktuelle Macht der "Verwertungsgesellschaften" so schnell wie möglich durchbrochen werden muß und daß diese "Raubritter" (woanders und heutzutage würde man das vermutlich "Schutzgelderpressung" nennen) es gar nicht
verdient haben, irgendwie als Teil einer "Wertschöpfungskette" auch noch gesetzlichen Schutz zu genießen, denn auch diese schützen in Wahrheit nur die eigenen Interessen und daneben vielleicht noch die der wenigen "Großverdiener" (sprich: der bekanntesten Künstler) und sind als Interessenvertretung aller schöpferisch Tätigen auf diesem Gebiet schon lange diskrediert.
Heutzutage weiß halt kaum noch jemand, daß beim Kauf praktisch jedes Speichermediums und jedes einzelnen PCs in D auch entsprechende "Abgaben" an diese Organisationen entrichtet werden ... vollkommen unabhängig vom tatsächlichen Verwendungszweck. Wer sich dann mal den Prozess der "Rückforderung" solcher Abgaben bei der
ZPÜ ansieht, weil er
nachweisen kann, daß darauf eben keine urheberrechtlich geschützten Werke gespeichert werden (z.B. bei den HDD in einem Festplattenrekorder für eine Videoüberwachung) und die Geräte nur gewerblich genutzt werden (damit kommt man dann eben auch mal in Berührung, wenn man ansonsten eher mit IT-Themen befaßt ist), der wird sich eher weniger wundern, wenn sich das nur bei wirklich großen Stückzahlen lohnt, sich diesem Tarif-Dschungel irgendwie zu nähern und eigentlich unberechtigt erhobene "Abgaben" wieder einzufordern ... auch das gehört ja irgendwo "zum Geschäftsmodell", daß man auf die Unwirtschaftlichkeit etwaiger Rückforderungen durch entsprechende Bürokratie spekuliert, denn ansonsten würde tatsächlich
jeder Gewerbetreibende die Differenz bei dieser "Abgabe" (ca. 7 EUR, wenn ich mich richtig erinnere - es ist aber auch nicht so, daß auf Business-PCs tatsächlich gar keine derartige Abgabe erhoben würde) einfordern und dann möchte ich mal sehen, wie die ZPÜ das bewältigen will.
Wer dann noch wissen will, wen und wessen Interessen diese ZPÜ tatsächlich vertritt, braucht nur mal in deren Liste der "Gesellschafter" zu
schauen und sich dabei zu überlegen, wann er das letzte Mal ein urheberrechtlich geschütztes Werk kostenlos(!) im Rahmen des hier ja eigentlich "bezahlten" Rechts zur privaten Kopie (auch wenn das eigentlich ein "Ausgleich" ist und keine tatsächliche Bezahlung um Sinne des BGB) auch tatsächlich kopieren konnte, weil es nicht zusätzlich durch irgendein DRM geschützt war und ob bzw. wie dessen eigentlicher Urheber dann von der pauschal erhobenen "Vergütung" wohl profitiert haben mag, wenn man sich den ganzen Wasserkopf (und die ZPÜ ist nur noch mal der Wasserkopf über weiteren "Verwertungsgesellschaften", weil diese sich im offenen Konkurrenzkampf um die Fleischtöpfe ansonsten wohl absehbar selbst zerfleischen würden) mal vergegenwärtigt.
Den Lobbyismus betreiben ja auch eher diese "Verbände" - ich wüßte jetzt von keiner Demonstration von Urhebern im Berliner Regierungsbezirk, bei welcher auch wirklich die Betroffenen (mit den geringen Einkünften aus schöpferischer Arbeit) oder meinetwegen sogar deren Lobby-Vertreter mal sichtbar aufgetreten wären (also von "Pro-Urheberrechtsreform"-Demos) - das regeln die Lobbyisten dann offenbar doch lieber "Im Büro" und vor allem im Geheimen, bis es dann irgendwann doch mal (zwangsweise) ins Licht der Öffentlichkeit treten muß, weil gerade keine Fußball-WM ansteht, wo man das 5 Minuten vor dem Anpfiff des Finales noch schnell zur Abstimmung durch die verbleibenden "Volksvertreter" bringen könnte.
Klar ... diejenigen, die tatsächlich urheberrechtlich geschützte Werke erstellen, sind (bis auf wenige Ausnahmen) dabei häufig "arm dran" - nur ist daran nur in eher seltenen Fällen auch der böse Verletzter von Urheberrechten schuld, wenn man sich mal anschaut, was da ansonsten noch so ausgegeben wird. Macht der das systematisch oder gar gewerblich, gehört ihm zweifellos das Handwerk gelegt, ebenso wie dem "unbedarften" Verletzer kräftig auf die Finger getreten werden sollte, aber in einem passenden Rahmen und nicht so, daß die Anwälte dabei noch einen entsprechenden Reibach machen.
Und die "Rechenschaftsberichte" müssen ja wenigstens noch veröffentlicht werden, auch wenn deren Korrekheit i.d.R. nur von anderen Krähen geprüft wird (da sehe ich zumindest eine gewisse Analogie zu den "unabhängigen Gutachtern", die bei den Beitragssteigerungen der KV auch immer "hinzugezogen wurden") ... ich warte eigentlich nur noch auf den Tag, wo diese Berichte dann (auch gegenüber den jeweiligen "Mitgliedern", die die Werke tatsächlich schaffen) als "Geschäftsgeheimnis" deklariert werden. Allzu fern wird dieser Tag vermutlich nicht sein, denn der Gestank dieses Fisches ist (für mich jedenfalls) schon weit jenseits des Kopfes angelangt ... wenn dann über "entgangene Einnahmen" geklagt wird, ist das in meinen Augen jedenfalls das Geheule der Verwertungsgesellschaften, die sich um ihre Pfründe sorgen und eher selten (bis auf vorgebliche "Künstler", die sich dann - quasi nebenbei - auch wieder als Vertreter der GEMA herausstellen) der Aufschrei der vielen (kleineren) Urheber, bei denen am Ende ohnehin von diesen ganzen Einnahmen nichts mehr ankommt.