Eine kleine Anleitung für ein Subnetz mit eigener Kindersicherung

Fischers Freetz

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Hallo!

Ich hatte nach einer Möglichkeit gesucht, die Spielekonsolen der Kinder in ein eigenes Netz zu packen, das mit einer Kindersicherung (alias Filter) und Zeitkonto ausgestattet ist. Zeitkonto und Filter kann zwar die vorhandene FritzBox, die den Internetzugang stellt, aber da die Spielekonsolen aus Sicht des Heimnetzes alles andere als vertrauenswürdig sind, ist auch ein eigenes Netz nötig, aus dem heraus kein Zugriff auf das eigentliche Heimnetz oder gar die FritzBox möglich ist.

Da es bestimmt noch andere Eltern(teile) gibt, die vor demselben Problem stehen, hier eine kurze Anleitung:

Man nehme eine zweite FB, z.B. in meinem Falle eine 7320, und integriere sie wie folgt in das vorhandene Netz:

- LAN1 mit dem vorhandenen Router verbinden
- "andere DLS-Anbieter" auswählen
- "Externes Modem oder Router"
- Betriebsart: Internetverbindung selbst aufbauen
- Zugangsdaten: nein
- Verbindungsdate ändern -> statische IP aus dem Netz, das der Router vorgib,
- den Router außerdem als Gateway und DNS eintragen
- optional: IP-Bereich für das durch die Box ausgespannte Subnetz (inkl. WLAN)
- optional: Zugriff aus dem Internet erlauben, um diese FB aus dem normalen Heimnetz heraus verwalten zu können.

Diese Einstellungen werden auch von AVM genannt, und dabei bleiben Filter und Firewall aktiv. Wichtig ist dabei der dritte Punkt. Die Spielekonsolen können sich nun sich an das WLAN dieser FB anmelden, und ihre Zugriffe auf's Internet werden gefiltert (inkl. BPjM-Listen) und die Online-Zeit begrenzt.

Der "vorhandene Router" ist in meinem Fall ein OpenWRT, der die zweite Kinder-FritzBox in ein getrenntes VLAN steckt und über Firewall-Regeln verhindert, daß aus den Kindernetz Zugriff auf die Internet-FB oder das Heimnetz erfolgt. Es ist aber auch möglich (ich habe es ausprobiert) die Kinder-FB einfach mit LAN4 (Gastnetz) der Internet-FB zu verbinden. Auch aus diesen Netz heraus kann kein Zugriff auf Funktionen der FB erfolgen. Allerdings verliert man dann die Möglichkeit, die Kinder-FB aus dem eigentlichen Heimnetz heraus zu erreichen und zu verwalten.

Ich hoffe, diese kleine Anleitung hilft dem einen Papa oder der anderen Mama, das Netz mit dem Bürorechner, der die wichtigen Geschäftsunterlagen hütet, vor den mit fragwürdigen Download versehenen Spielekonsolen und Smartphones der kleinen Online-Junkies zu schützen. ;)
 
Aus Sicherheitsgründen würde ich den Zugriff aus dem Internet deaktivieren und ein Benutzer anlegen der nur VPN darf und damit auf die Box zugreifen.
 
Ich glaube, dass der Ansatz, seinen Kindern grundsätzlich zu misstrauen oder die vermeintlichen Gefahren des Internets fernzuhalten anstatt einen sinnvollen Umgang zu lehren wohl der falsche ist.
 
Jocale:

Du vergisst, daß das "Internet" der Kinder-FB das eigentliche Heimnetz ist. ;) Aus dem echten Internet kommt natürlich niemand an diese Box.

Andiling:

Es geht nicht um Misstrauen den Kindern gegenüber, sondern gegenüber den von ihnen benutzen Geräten. Diese Spielekonsolen und im noch viel größeren Ausmaß Smartphones werden mit zu Hinz&Kunz genommen, sind in anderen Netzwerken unterwegs, deren Vertrauenswürdigkeit aus meiner Sicht nicht gegeben ist.

Und ich sage es auch ganz deutlich: ich habe weder Misstrauen meinen Kindern noch deren Freunden gegenüber, und ich glaube auch, daß es im Interesse deren Eltern liegt, ihre eigenen Netzwerke und Rechner sauber zu halten.

Aber, und auch hier muss ich deutlich werden: ich weiß zum einen, daß nicht jede(r) Benutzer(in) eines Netzwerkes ein Fachmann / eine Fachfrau für Sicherheit im Netz ist. Viele machen sich überhaupt noch nicht einmal Gedanken um das Buchstabieren des Wortes "Sicherheit", teils aus Unwissenheit, teils aus Naivität. Und das muss noch nicht einmal böse Absicht sein, so sind viele Leute halt. Es ist wie mit Telefon am Steuer oder Kopfhörer beim Fahrradfahren: alle wissen, daß es nicht sein soll, trotzdem tun es viele mit dem Gedanken "es wird schon gut gehen..."

Zum anderen gibt es tonnenweise Apps und Programme, die absichtlich auf Kinder wirken sollen wie ein Eimer mit Gummibären, der irgend wo einfach nur so dasteht: egal, wie sehr man die Kinder ermahnt, nicht davon zu naschen, die Versuchung ist groß, und oft sind die Gefahren ja auch gar nicht sichtbar.

Um in dem Bild zu bleiben: selbst, wenn dieser Eimer Gummibären vom Kinderschutzbund abgestellt wurde, ist das keine Garantie dafür, daß er nach dem Abstellen noch "sauber" ist.

Ich habe z.B. gerade hier folgenden Fall: in der Nachbarschaft betreibt jemand einen öffentlichen Hotspot, in dem sich jeder ohne Benutzer und Passwort anmelden kann. Wenn ich z.B. bei meinem Tablett keine Priorisierung der Netzwerke einstelle, wählt sich das Gerät selbstständig immer in das stärkste Netzwerk ein. Und am anderen Ende der Wohnung ist das, wegen der Anzahl der Mauern dazwischen, das... na, geraten? Bingo: das fremde Netz!

So schnell kann es gehen, daß Du mit Deinem Gerät in Netzwerke kommst, in die Du eigentlich gar nicht willst, und von denen Du gar nichts weißt.
 
Kein Client wählt sich ungefragt in ein WLAN ein, selbst wenn dies offen ist. Dazu bedarf es keiner Priorisierung. Und wenn doch, sollte das Ding auf den Müll da das wahrscheinlich noch das kleinste Problem an dem Ding wäre.

Im Übrigen sind Erwachsene vor schadhaften Programmen genauso wenig gewappnet wie die jüngere Generation. Dann solltest Du gleich alle Geräte in den Gastzugang verbannen und die Kommunikation untereinander unterbinden.

Und warum brauchst Du die zeitliche Limitierung wenn das Vertrauen so groß ist? Wenn die nicht wäre könntest Du alles mit einer Fritzbox umsetzen.
 
Die Frage, wozu die zeitliche Einschränkung dient, ist jetzt aber nicht ernst gemeint, oder? Lässt Du Deine Kinder stundenlang vor'm TV oder Rechner sitzen, so lange wie sie wollen?


Und was die Priorisierung angeht: selbst ich musste erst lernen, daß es nicht reicht, bei einem Android-Gerät die "guten" Netzwerke durch manuelles Einrichten und Eingabe von Benutzern/Passwörtern anderen Netzwerken vorzuziehen. Und wenn mir das schon passiert, dann passiert es anderen, die weniger Ahnung haben, noch viel leichter.
 
Smartphone der Kinder und Spielekonsole kann man doch im Gastnetz packen.

Spielekonsole an LAN 4 ggf. mit Switch zwischen falls mehrere per Kabel.

Sonst halt Gastnetz WLAN, dort kann man auch Kindersicherung aktivieren, jedoch nicht je Gerät nur als Gruppe.
 
HabNeFritzbox:

Ja, aaaaber... wie bereits gesagt wurde, beinhaltet die Kindersicherung im Gastnetz einer FB kein Zeitkonto.

Und was Kabel angeht... ne, also auf das Durchbohren von Wänden habe ich keinen Bock mehr. Das habe ich zuletzt vor 10 Jahren getan, das muss ich nicht mehr haben. ;)

Spielekonsole an LAN 4 ggf. mit Switch zwischen falls mehrere per Kabel.

Genau das habe ich ja jetzt getan. Siehe oben.
 
Wir nutzen im Haushalt auch die Filterfunktion der Fritzbox, sie funktioniert auch wunderbar als Adblocker. Aber ein Zeitkonto braucht keiner von uns und ich halte es auch für ein völlig ungeeignetes Instrument zur Erziehung.
 
Der TE möchte aber eine technische Lösung nicht ne pädagogische.

Mit Zeitschaltung könnte man wohl zumindest Nachts oder so WLAN abschalten.
 
Der TE möchte aber eine technische Lösung nicht ne pädagogische.

Das schließt sich gegenseitig nicht aus.

Ich finde, Eltern, die ihre Kinder ohne jegliche Form der Aufsicht ins Netz lassen, handeln leichtsinnig. Das Netz ist wie eine geladene Waffe, die den Benutzer schnell selber verletzen kann.

Klar müssen Kinder lernen, daß es illegale Tauschbörsen, Gewaltvideos, Pornos, Abo-Fallen, und noch viele Fallstricke mehr im Internet gibt. Aber zum einen reicht es bei Kindern nicht, es ihnen einfach nur zu erklären. Zwar verstehen Kinder ab einem gewissen Alter durchaus, daß man keine aktuellen Filme laden sollte, die mit großen blinkenden Buchstaben "gratis" angeboten werden. Aber aus kindlicher Sicht ist die "Superseite mit kostenlosen aktuellen Filmen" eben ganz etwas anderes als die "tolle Seite, bei der man ein Abo auf aktuelle Filme abschließen kann". Denn wenn es Geld kostet, kann es doch unmöglich illegal sein, oder...???...

Selbst Erwachsene fallen übrigens auf genau solche "Abo-Seiten" herein und sind nachher völlig überrascht, wenn die Rechnung der Anwälte der Rechteinhaber kommt.

Diese Denkweise bei Kindern hat nichts mit Dummheit zu tun. Kinder denken nun mal völlig anders als Erwachsene. Vielleicht kennt der eine oder andere folgende Situation: Du zeigst Kindern ein Fahrzeug mit 4 Rädern und erklärst es als "Auto". Einen Tag später sieht der Kurze ein Auto mit 3 Rädern und fragt: "Ist das auch ein Auto?"

Wir Erwachsene können uns teilweise überhaupt nicht in die Denkweise von Kindern hinein versetzen. Denken wir nur mal an die Sätze, die fallen, wenn Kinder TV schauen: "Das sind die Guten und das die Bösen!". Für Kinder ist diese Einteilung ganz einfach. Für uns Erwachsene gibt es zwischen "gut" und "böse" noch mindestens tausend Grauschattierungen. Kinderpsychologen können Dir dazu bestimmt mehr erzählen.

Und es ist ja nicht nur die kindliche Naivität, die eine Gefahr darstellt, deren sich die Kinder gar nicht bewusst sind: Klickfallen und Vertipper-Domains warten nur darauf, daß sie jemand findet.
 
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