[Problem] DSL-Wechsel ohne Portierung Rufnummer

[Zentronix]

Im Netz und in diesem Forum werden Probleme bei einer gewünschten Portierung der Rufnummer im Rahmen eines DSL-Anbieterwechsels häufig behandelt. Was ich aber nicht finden kann, sind Probleme bei einer nicht gewünschten Portierung.

Ich hatte meine Telefonnummer von der Telekom vor einigen Jahren an einen VoIP-Provider portieren lassen, damit beim DSL-Wechsel keine diesbezüglichen Probleme oder Kosten entstehen. Seither habe ich auch schon zweimal ohne Portierung den DSL-Provider gewechselt. Einmal mit Unterbrechung (Alice -> Easybell), dann ohne (Easybell -> Telekom). In letzterem Fall hatte ich den Portierungsauftrag entsprechend kommentiert.

Jetzt habe ich mich wieder mal bei Easybell erkundigt und bekomme folgende Antwort:

Für eine unterbrechungsfreie Anschlussübernahme ist eine Rufnummernportierung zwingend erforderlich. Sollten Sie aus persönlichen Gründen keine Portierung wünschen, so kann keine unterbrechungsfreie Anschlussübernahme bestellt werden.

Wollen die mir quasi eine DSL-Wechselsteuer aufbürden? Oder eine Strafwartezeit? Ist das eine allgemein übliche Vorgehensweise oder irgendwie vorgeschrieben?

Nebenbei bekomme ich auch keinen DSL-Anschluß ohne bereits ein Mobiltelefon zu besitzen:

Eine Mobilfunknummer muss bei Bestellungen zwingend hinterlegt werden, da wir Sie, im Fall einer (Ent)Störung, anderweitig kontaktieren müssen. Falls Sie keine Mobilfunknummer hinterlegen können oder möchten, so kann leider keine Bestellung ausgeführt werden.

Sehr seltsam. Beim Wechsel will man mich schätzungsweise wochenlang warten lassen, aber dann ist es wieder ganz dringend.

 

[erik]

Da bei mir zwei Leitungen vorhanden sind trete ich immer als Neukunde auf. Da kommt gar nicht erst die Frage nach einer Portierung. Den alten Anschluß kündige ich so daß ich kurze Zeit zwei Anschlüsse habe.
Die paar Euro sollte man sich eigentlich leisten können, zumal es manchmal einen Neukundenbonus gibt.

 

[andiling]

Werden keine Rufnummern portiert, so fällt die obligatorische Abstimmung zwischen den beiden Anbietern weg und es kann in der Tat theoretischerweise Konflikte geben, wenn der aktuelle Anbieter nicht alles zügig erledigt und den Anschluss im System freigibt, was bei der Telekom weniger wahrscheinlich ist als bei anderen.

Die Idee von erik ist zumindest failproof, erfordert aber offiziell einen Technikereinsatz im Haus wenn man die gleiche Dose nutzen will, die ungern eine aktive Leitung abklemmen wollen.

 

[GottSeth]

Nöö - Wieso jedesmal Techniker - den braucht man nur beim ersten Mal ?

Ich hab das genau so - einfach 2 Leitungen vom APL zu einer Netzwerkdose - ich kann dann einfach zwischen "Rechts" und "Links" umstecken, in der Zeit wo Beide aktiv sind

 

[andiling]

Nein, nicht jedesmal aber ich gehe mal von aus, dass der TE diese Idee zum ersten Mal umsetzen würde und dann braucht er einen.

 

[Zentronix]

Bei der Telekom gibt es zu dem Thema einen eindeutigen Hinweis in den FAQ (für den Wechsel zur Telekom):

Bitte nutzen Sie auch dann, wenn Sie Ihre Rufnummer(n) nicht mitnehmen möchten, bei Ihrem Wechsel zur Telekom den von uns bereitgestellten Portierungsauftrag. Lassen Sie dort im oberen Drittel das Ankreuzfeld "Gleichzeitig beauftrage/n ich/wir die Portierung der angegebenen Rufnummer/n." frei. Auf diese Weise erhalten Sie mit Ihrem Wechsel zu uns eine neue Rufnummer bzw. neue Rufnummern.

So habe ich es auch beim letzen Wechsel gemacht.

Eine zweiter, zeitlich überschneidender Anschluß ist bei mir keine Option. Erstens fehlen dafür die Käbelchen im Haus (schon vor Jahren festgestellt). Zweitens käme das wohl teurer als die Rufnummernportierung (bei der Telekom würde die Mitnahme einer Rufnummer 8,10 € kosten).

Trotzdem ist es unnötig. Warum kann man das nicht einfach weglassen wie bei der Telekom? Gibt es irgendeine Art von Verpflichtung, die den Providern – außer der Telekom – da aufgedrückt wird?

 

[GottSeth]

Nöö - die Provider wollen da "zum Abschied" nochmal ordentlich abzocken - das "hergeben" der Nummer lassen sie sich mit 20-50€ vergolden

Klar, das man auf die zusätzlichen Einnahmen nicht verzichten möchte.

Die "Käbelchen" kosten gar Nichts - überlicherweise liegen Kabel mit 2 Doppeladern - am Ende einfach ne doppelte Netzwerkdose (Cat-5 für 3-4€ reicht) dran gemacht, und gut isses

Und mir ist es lieber beim Wechsel für 2-3 Wochen zwei Leitungen zu bezahlen, als (wenns schief läuft) eine Woche ohne Inet und Telefon da zu sitzen - muß aber Jeder für sich entscheiden

 

[eisbaerin]

Verpflichtung vermute ich nicht.
Aber die Rufnummer ist wahrscheinlich der einzig sichere Indiz,
Welche "Käbelchen" und Ports wem gehören und wo sie hin führen.

 

[andiling]

Die Trennung von Telefon und VoIP als zwei verschiedene Produkte hat sich bei uns noch nicht wirklich durchgesetzt... deswegen geht man bei einem Anbieterwechsel immer von einer Rufnummernmitnahme aus. Darauf hat die BNetzA die Regeln abgestellt, die ggf. wichtiger aufs Telefon abstellen als aufs Internet.

Wenn man das Risiko der Unterbrechung nicht eingehen will, wird man wohl die €8,10 zahlen müssen oder Du suchst Dir einen Anbieter, der da mehr kooperativ ist.

 

[xuyuxu]

Nebenbei bekomme ich auch keinen DSL-Anschluß ohne bereits ein Mobiltelefon zu besitzen.

Was ist so schlimm daran, seine Handynummer dort anzugeben? Ansonsten denk dir doch einfach eine aus.

 

[flyyy]

Gibt es noch andere Erfahrungen dazu?

Einmal mit Unterbrechung (Alice -> Easybell)

Was ist denn genau mit Unterbrechung gemeint? Wie bist du denn hier genau vorgegangen?

 

[Zentronix]

Was ist denn genau mit Unterbrechung gemeint? Wie bist du denn hier genau vorgegangen?

Ich hatte Alice selbst gekündigt. Die Anschlußübernahme durch Easybell funktionierte dann nicht, so daß ich einen Neuanschluß beauftragen mußte. Es gibt, wie üblich, einen ganzen Haufen E-Mails dazu.

Dadurch ergab sich eine Unterbrechung von 11 Tagen. Beim hierdurch angezettelten Technikerbesuch wurde auch gleich die labberige Telefondose in Ordnung gebracht.

Grüße.

 

[valinet]

Schlimmer als die "Wechselsteuer" und die Unterbrechung finde ich den Zwangsbesuch des Technikers.
Das war für mich der Hauptgrund lieber 29,95 an Vodafone abzudrücken und die Nummer, die ich gar nicht unbedingt behalten wollte, mitzunehmen anstatt 1 oder mehr Tage (falls der Techniker beim erstem Mal nicht kommt) Urlaub nehmen zu müssen.

 

[flyyy]

Nöö - Wieso jedesmal Techniker - den braucht man nur beim ersten Mal ?

Ich hab das genau so - einfach 2 Leitungen vom APL zu einer Netzwerkdose - ich kann dann einfach zwischen "Rechts" und "Links" umstecken, in der Zeit wo Beide aktiv sind

Aber muss man in dem Fall bei NeuKu-Angeboten nicht meistens trotzdem eine Bereitstellung bezahlen? Bei manchen Anbietern (1&1) ist, glaube ich, gibt es sogar getrennt Bereitstellungs- und Technikergebühr.
Technikergebühr (wenn kein Telefonanschluss vorhanden)40-60€ je nach Vertrag. Die fällt dann aber, wenn einmal beide Leitungen aktiv sind, nicht mehr an?

Bezogen auf aktuelle Angebote (obocom zB).
Telekom: Bereitstellungsgebühr: 69,95 € (entfällt bei DSL-Wechselkunden)
o2: immer 0€
1&1: 0€, will aber diese Techniker-Gebühr haben.
Kommt das so hin?

Da frage ich mich, ob die das Hinbekommen einen inaktiven Anschluss ohne Techniker zu schalten (also in 2 Jahren, wenn man wieder zurück auf die andere stillgelegte Doppelader will).

 

[HabNeFritzbox]

Wenn man nicht portiert hat man auch keinen Rechtsanspruch auf Nachversorgung vom alten Anbieter zum halben Preis, wenn neue am Schaltungstag nicht schaltet.

Zudem hat man dann entweder doppelte Kosten für zwei Anschlüsse oder ne Unterbrechung von Tagen, oder wenn Techniker keine Zeit hat evt. dann Wochen.

Bei manchen Anbietern gibt es für Wechsel also mit Portierung auch etwas bessere Angebote als neuen Anschluss.

1&1 nimmt für neuen Anschluss theoretisch mehr Geld für Schaltung als nen Wechsel, berechnet haben die es aber bei mir und Bekannten bisher irgendwie nicht.

Gebühren oder Wechselsteuer gibt es bei keinem Anbieter, sind keine Behörden oder Banken.

 

[andilao]

Mit der Methode "rechtzeitig Neuvertrag ohne Portierung" hatte ich jedenfalls noch nie eine Sekunde Ausfall.

Die eventuelle 1&1-Technikergebühr* gleicht man ja fast aus mit den entfallenden Kosten für die Wegportierung, außer natürlich bei dem überaus günstigen Weg-von-der-Telekom. Macht man das nach 2 Jahren wieder, hat man ja - wie GottSeth schon schrieb - 2 Dosen mit Vormieter = selbst, wo die 1&1-Technikergebühr dann noch max. läppische 10,- betragen dürfte.
*von 1&1 häufig benutztes Synonym für "die anteiligen Kosten für den notwendigen Technikerbesuch".

 

[HabNeFritzbox]

Nie eine Sekunde Ausfall halte ich für Unfug. Besonders wenn Netzbetreiber wechselt. Zudem kann es klappen mit selben Tag, muss aber nicht. Bleibt ein unverbindlicher Wunschtermin für neuen Anschluss.

 

[GottSeth]

Nie eine Sekunde Ausfall halte ich für Unfug.

Wenn man nicht "supergeizig" ist, ist auch das (fast) machbar

Ich bestelle beim Wechsel, den neuen Anschluß so das ich 2-3 Wochen 2 aktive Leitungen habe - die neue Leitung kann man mit nem 2. Router testen - gut, der Router braucht rund 10 Sekunden für nen Resync, wenn man dann endgültig die Leitung wechselt, aber sooo lange wirds wohl Jeder ohne Inet aushalten

 

[flyyy]

Zu welchen Anbietern bist du denn schon als Neukunde gewechselt?

Die bekommen es auch alle hin bei einem Neuanschluss mit "Vormieter" keinen Techniker vorbeizuschicken? Und abgesehen von der Telekom (und evtl 1&1) fallen dann in der Regel auch keine Gebühren an?

 

[HabNeFritzbox]

Wenn man nur eine TAE hat und man nicht explizit auf zweite besteht, klemmt Techniker alte ab und neue an.

Dann ist nichts mit testen, dann ist es so.

Zudem laufen Kosten ja doppelt.

Aber gut muss jeder selbst wissen.