DSL-Syncrate manuell begrenzen

mowo

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Hi in die Runde,
zunächst verzeiht mir, wenn ich hier eure Zeit bemühe. Ich recherchiere und probiere zu dem Thema seit 2 Tagen aber komme nicht wirklich weiter. Ich hoffe, dass hier jemand noch eine Idee hat.

Die Situation: Wir wohnen hier ziemlich in der Pampa und haben seit 4 Wochen einen neuen VDSL-Anschluss von einem kleinen regionalen TK-Anbieter, der einen der Zwischenverteiler mit Glasfaser überbaut hat. Das ist positiv, da die Telekom uns bislang nur mit ca. 4mbit ADSL2+ auf einer Leitungslänge von ~2000m versorgen konnte, der neue Anbieter hat nur noch 1400m Leitungslänge zu überbrücken und per VDSL kommen da auch ca. 30 mbit bei uns an der Fritzbox 7530 an. Das Problem ist aber, dass wir irgendwo einen Störer haben, der in sehr klar abgegrenzten Zeiträumen (täglich zwischen 11:00 und 14:00) heftige Schwankungen der Leitungsqualität produziert. Das wirkt sich dann in Sync-Abbrüchen alle 2-5 Minuten aus. Ärgerlich. Inzwischen ist der Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur kontaktiert. Wann die kommen? Keine Ahnung. Der Prozess zieht sich. Nun hatte ich vor ein paar Tagen Glück und die FB hat sich inmitten einer heftigen Störung mit knapp 6mbit verbunden und konnte diese Geschwindigkeit auch halten. Anschluss war 3 Tage lang stabil. Dann ist aus mir nicht ganz erklärlichen Gründen die Box neugestartet und das Glück war wieder vorbei.
Zu meinem Anliegen: Ich suche eine Möglichkeit die Syncrate auf 6 Mbit (oder was auch immer sich als stabil erweist) zu reduzieren. Ich könnte über den Provider gehen und das Profil im DSLAM anpassen lassen, aber dann bin ich den ganzen Tag auf 6mbit festgelegt, auch wenn ich Nachmittags und Nachts problemlos 30 mbit nutzen könnte. Ich hätte gern die Möglichkeit hin- und herzuswitchen. Probiert habe ich bislang die DownstreamMarginOffset zu manipulieren um mehr SNR Puffer zu erzwingen, aber meine Box scheint mit aktueller (7.21 und 7.24 Labor) Firmware alle positiven Werte über 4 (negative habe ich nicht getestet) zu ignorieren. Sie werden zwar in die Konfiguration geschrieben (sehe ich im FBEditor beim auslesen), aber die Box synct trotzdem mit 6db SNR, was dann nicht stabil ist. Ein Wert von 4 sycnt mit 10db SNR, reicht aber ebenfalls nicht. Ich habe probiert MaxDownstreamRate zu setzen, sehe aber keine Auswirkungen und die neue Funktion genannt "Manuelle Anschlussrate aktivieren", die das Feld speed_in_netto füllt, ändert nichts am Sync sondern drosselt wohl nur irgendwo im Netzwerklayer ein bisschen (aber auch nicht auf die eingestellte Rate).

Meine Frage: Hat jemand eine Idee, wie ich das bewerkstelligen könnte? Bringt mir ein Downgrade auf eine ältere FW was? Müssen in der ar7.cfg noch weitere Konfigurationsschalter gestellt werden, damit die Box die MaxDownstreamRate befolgt? Hätte ich mit einer 7590 bessere Karten? Ich habe noch eine, die ich verscherbeln wollte, aber wenn sie mir hier noch was bringt, dann warte ich.

Ich danke für jeden hilfreichen Kommentar schon einmal im Vorfeld und wünsch euch ein schönes Wochenende :)
 
Das Problem ist aber, dass wir irgendwo einen Störer haben, der in sehr klar abgegrenzten Zeiträumen (täglich zwischen 11:00 und 14:00) heftige Schwankungen der Leitungsqualität produziert.
Üblicherweise wendet man sich bei sowas zuerst mal mit einer Störungsmeldung an den Provider. Der hat normalerweise ganz andere Möglichkeiten, den Störer zu lokalisieren und den Fehler zu beseitigen.
Wenn das nichts hilft, gibt es immer noch die Bundesnetzagentur.

Selbst zu Entstören is jedenfalls der denkbar schlechteste Weg. :mad:
 
Vollzitat entfernt
Also drangehängt hab ich die natürlich schon. Macht keinen großen Unterschied im Normalbetrieb. Ich kann natürlich noch Tage länger im Dunkeln herumstochern, aber meine Hoffnung war, dass es jemanden hier gäbe, der oder die mich auf eine zumindest halbwegs warme Fährte setzen könnte... Ist denn damit zu rechnen, dass sich eine 7590 mit gleicher Firmware grundsätzlich im Sync-Verhalten von einer 7530 unterscheidet?

-- Zusammenführung Doppelpost gemäß Boardregeln by stoney

Vollzitat entfernt
Ja, wie geschrieben, ist das passiert. Techniker war vor Ort, hat das ganze beobachtet und dann gesagt er wisse auch nicht, was jetzt zu tun sei. Er würde sich wieder melden. Hat er nicht, aber bei einem weiteren Anruf hat mir sein Kollege dann gesagt, dass sie die Bundesnetzagentur einschalten würden, das aber schon so 1-2 Wochen dauern würde, bis sie Rückmeldung erwarten. Darauf warte ich. Ich will ja auch nicht selber entstören, ich will nur sehen, ob ich mit vorhandener Störung noch Spielraum für eine gut nutzbare Leitung habe...
 
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Ich würde als erstes alle Schieberegler nach links schieben. Hast du das gemacht?
 
Ich würde als erstes alle Schieberegler nach links schieben. Hast du das gemacht?
Ja. Das produziert, wie oben geschrieben, eine Erhöhung des SNR von 6 (darauf zielt die Box bei Max Performance also DownstreamMarginOffset = 0) auf 10. Jede Schieberposition also Werte 1,2,3,4 erhöhen die SNR um 1. Wie gesagt, das reicht nicht aus um die Schwankungen auszugleichen. Zum Vergleich hier ein Screenshot der DSL Statistik, als sie mit 6mbit synchron war. Ohne Störung hab ich 28db SNR, bei auftretenden Störungen so um die 10 (vermutlich noch niedriger, das sieht man in der aggregierten Statistik leider nicht so gut). Auf jeden Fall war es damit stabil :)

Die restlichen Schieber für INP und RFI scheinen keinen rechten Effekt zu haben. Sie wirken sich jedenfalls nur marginal auf die resultierende Datenrate bzw. SNR aus...
 

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Als nächstes kannst du auf der Support Seite Einstellungen vornehmen:

DSL-Leitungsgeschwindigkeit​

Sollte Ihre DSL-Leitungsgeschwindigkeit höher sein, als der von Ihnen gebuchte Tarif, kann es zu Beeinflussungen der Qualität von Telefonie oder Videoverbindungen kommen. In diesem Fall können Sie hier die in Ihrem Tarif zugesicherte Datenrate für Down- und Upstream eintragen:

Manuelle Anschlussrate aktivieren
Upstream in kBit/s


Downstream in kBit/s
Wobei du dann tiefer als dein Tarif gehst.
 
Vollzitat von darüber gemäß Boardregeln entfernt by stoney
Das ist genau die Funktion, die ich beschrieben habe. Heisst in meiner FB "Manuelle Anschlussrate aktivieren". Trage ich dort 6000 im Downstream ein, verbindet sich die Box trotzdem mit aktuell 24mbit. Der spürbarste Effekt, ist dass im Onlinemonitor die Skala bei 6mbit aufhört, auf Speedtest.net erreiche ich trotzdem 18mbit im Downstream. Es wird also irgendwo im Protokollstack (ich vermute OSI layer 3) gedrosselt, aber nicht bei der Syncrate. Verbindungsabbrüche habe ich trotzdem. Entsprechendes Feedback habe ich schon per Feedbackoption an AVM gesendet, da die Funktion irgendwie nicht das tut, was ich von ihr erwarte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hast recht, das ist nur für die Zusicherung der Telefonie-Qualität gedacht.
Bei 1und1 habe ich bei Störsicherheit noch folgende Möglichkeit:
DSL Syncrate begrenzen auf verfügbare Bitrate
Das geht aber nur bei Providern die das melden und auch dann kann ich da keine Werte eintragen und damit nicht tiefer gehen. Theoretisch müsste es aber machbar sein. Nur die Funktion gibt es in der FB noch nicht. Ich weiß auch nicht ob das ein anderer Router/Modem bietet.
 
Vollzitat von darüber gemäß Boardregeln entfernt by stoney
Interessant. Hab ich in der Tat nicht die Funktion. Allerdings gibts in der ar7.cfg eine Variable: use_ppp_provided_speed = yes
Weisst du zufällig ob die Einstellung damit korrespondiert? Bei mir stand sie auf yes, ich hab sie mal testweise auf no gestellt, konnte aber keinen Unterschied feststellen...
Ich wunder mich wirklich, dass AVM es so schwer macht, manuell ins Synchronisationsverhalten einzugreifen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hab ich in der Tat nicht die Funktion.
Ich kenne die auch nur von 1und1 und später auch bei Telekom. ich nutze sie aber nicht, da bei einem Neustart 2 Synchronisationen gemacht werden und es somit ca. 5 min dauert bis man Internet hat.


use_ppp_provided_speed = yes
So steht es bei mir auch obwohl ich den Haken nicht gesetzt habe.

Ich würde die Funktion auch gerne nutzen wenn man da selber Werte eintragen kann denn dann bräuchte ich nicht die 5 min warten und hätte es auch schon nach den gewohnten 2 min.


dass AVM es so schwer macht, manuell ins Synchronisationsverhalten einzugreifen...
Das ist ja alles noch recht neu dass der DSLAM höher synct als dein Tarif. Bisher war das also gar nicht nötig deshalb gibt es da noch nicht viel.
 
Hab ich in der Tat nicht die Funktion
Die würde für diesen Fall auch nicht helfen, da sie nur auf die max. Geschwindigkeit des gebuchten Tarifs runterregelt z.B. Leitungskapazität 100.000 kbit/s, gebuchter Tarif bis zu 50.000 kbit/s wird dann auf ca 55.000 kbit/s reguliert (wenn vom Provider bei Verbindungsaufbau mitgeliefert, zu sehen unter Ereignisse).
"Information des Anbieters über die Geschwindigkeit des Internetzugangs (verfügbare Bitrate): 55040/11136 kbit/s"
 
da sie nur auf die max. Geschwindigkeit des gebuchten Tarifs runterregelt
Wenn man da aber selber Werte eingeben könnte dann sollte es technisch möglich sein noch weiter runter zu regeln. Und genau diese Funktion würde hier helfen.
 
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Hätte ich mit einer 7590 bessere Karten?
Schon mal überhaupt eine andere Fritzbox getestet?
Kannst du eigene Störer im Haus 100%ig ausschließen, also mal alles in dem Zeitfenster stromlos gemacht bis auf die Fritzbox.
 
Vollzitat von darüber gemäß Boardregeln entfernt by stoney
Ja, mit der 7590 getestet ca. eine Woche lang mit allen Einstellmöglichkeiten, die die Firmware so hergab. Also ohne in den Config-Dateien zu graben, das hab ich nur mit der 7530 probiert. Ergab das gleiche Bild.

Störer suchen ist nicht ganz einfach. Das Haus gehört meiner Mutter und es gibt 5 vermietete Wohnungen. Da kann natürlich was drin sein, aber ich kann da nicht einfach den Strom abschalten :p
Auf Grund des Zeitprofils (die meisten Störungen treten zwischen 11:00 und 14:00 auf) hab ich an die PV-Anlage gedacht und dass einer der Wechselrichter was ins Netz sendet. Hab unsere mal testweise am Sicherungskasten abgeschaltet, aber das hat nichts gebracht. 2 unserer Nachbarn haben aber auch PV auf ihren Dächern, daher kann es ja anscheinend auch kommen. Ich denke, da muss man mit Messinstrumenten ran, wie auch immer das dann aussieht...
 
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Bei 5 vermieteten Wohnungen wird das ja beliebig kompliziert.

Aber das enge klare Zeitfenster kann ich nicht erkennen, die Störabstandsmarge in Empfangsrichtung (dB) liegt 20 bis 22 Uhr auf 8 und 23 bis 0 Uhr auf 7 dB, um dann 1 Uhr af 5 dB zu fallen mit mehr oder weniger dicht darauf folgenden Abbrüchen. Dann fängt sich die Leitung wieder mit bombigen 26 dB und wohl 6 Mbit. Mit welcher Einstellung kam es denn zu diesem Verlauf? Wie ergeht es den Nachbarn, ebenso?

Der strikte Wechsel zwischen ca. 30 und 6 Mbit verwundert mich schon etwas.

Ins Blaue hinein geraten, ist das DLM/ASSIA der Prime Time ab 20 Uhr nicht gewachsen oder gar nicht existent oder verkorkst. Wenn ich das alles falsch interpretiert habe, bitte mal einen Verlauf von Störabstand/Syncrate über mehr als 24 h protokollieren.
 
Vollzitat von darüber
Moin,
du hast Recht, in dem geposteten Screenshot ist das Muster nicht deutlich erkennbar. Das war auch eher eine Ausnahme. Ich häng nochmal ein paar Statistik Screenshots an. Das erweiterte Störfenster ist 9:00 bis 16:00 mit einer starken Konzentration auf den Mittag. In den Statistik Screenshots sieht man die Störung primär an der Zahl der Resyncs, nicht so gut an der SNR, da die Bandbreite und damit einhergehend die SNR ja mit jedem Resync wieder schwankt. In aller Regel läuft der Anschluss mit allen 4 Schiebern auf maximaler Störsicherheit. Ich hab die Schieber aber oft nach 16:00 wieder auf volle Performance geschoben, wenn ich was runterladen musste oder so. In der Statistik vom 3.2 sieht man noch CRC-Fehler. Die werden allerdings seit dem Update auf FritzOs 7.21 nicht mehr angezeigt. Ich bin mir aber recht sicher, dass sie trotzdem auftreten. Kurz vor Verbindungsabbruch habe ich dann meist so um die 2000 CRC-Fehler pro Minute gesehen.
Hab auch nochmal ein gesundes und ein gestörtes Spektrum angehängt...
Die Nachbarn haben meines Wissens alle noch ADSL (sind nur 4 Häuser hier im Weiler) und das lief bei uns ja bis vor einem Monat vor der Umstellung auf VDSL auch relativ stabil bei 4 mbit. Die Box hat sich auch mal mit 6 synchronisiert, dann gabs aber meist binnen 48h einen Resync mit dann wieder 4. Ich hatte da nur den SNR Schieber im Downstream eine position nach links gesetzt und damit eigentlich stabile 4- 4,5 mbit. Damit konnte man immerhin problemlos telefonieren :)
 

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1400 m Leitungslänge sind eben kein Pappenstiel für VDSL2 und die eigentliche Fehlersuche liegt auch nicht (mehr) wirklich in deinen Händen.
Trotzdem würde ich als Standardmaßnamen die Hausverkabelung akribisch kontrollieren und ein bekannt gutes VDSL2-Modem* für schlechte bzw. problematische Leitungen vor die Fritzbox setzen.

Nach diesem Test https://www.mg-sky.de/2020/12/16/dsl-synchronisation-ein-test-verschiedener-modems/ und einigen anderen Fundstellen könnte das Zyxel VMG1312-B30A im Bridge Mode möglicherweise deine Grundsituation etwas verbessern und ist schon für 20 - 30 € zu haben.
 
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Vollzitat von darüber
Das ist interessant! Nach externen Modems hab ich noch gar nicht geguckt. Das könnte eine Option sein, wenn die Entstörungsmaßnahmen hier nicht wirklich fruchten... Hab auch schon an einen Netzfilter gedacht, den ich vor das Netzteil der FB schalten könnte, aber noch nicht genug Zeit gehabt, mich da einzulesen.

Wenn du sagst, du würdest die Hausverkabelung akribisch kontrollieren, was genau ist denn da zu tun? Ich bin verkabelungstechnisch leider ein ziemlicher Noob...

Danke dir für die Antworten und fürs mitüberlegen :)
 
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was genau ist denn da zu tun?
Schauen wo dein APL ist, welches Kabel geht dort ab, wo geht es hin, ist es unterbrochen, verteilt es sich, wie viele TAE Dosen gibt es, hängt nur eine an dem Kabel ...
Am besten du zeigst uns Bilder davon.
 

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