Die Einschätzung, daß die Box sich nicht an die Einstellungen halten würde, teile ich nicht ... wenn sie auf die Abfrage "Diskus" trotz fest zugewiesener Adresse diese nicht in die Antwort einschließen würde, dann wäre der "Vorwurf" angebracht ... hier geht es aber (sofern ich das richtig verstanden habe, auch das muß ja nicht unbedingt so sein), daß jemand den DNS-Server als "Unterscheidung" zweier Clients verwenden will und das ist nicht seine Aufgabe. Wenn das so wäre, gäbe es im DNS keine Hosts mit mehr als einer Adresse - das ist aber gerade explizit vorgesehen. Eine Abfrage eines Hostnamens im DNS kann/darf mehr als eine denkbare Adresse liefern.
Die Tatsache, daß die FRITZ!Box den eigenen DNS-Server noch mit Informationen zu Namen aus anderen Quellen bestückt, ist unbestritten.
Sie hat auch tatsächlich einen eigenen DNS-Server und ist für die Zone "fritz.box" (solange man diese nicht manipuliert) auch der SOA, ebenso auch für die in-addr.arpa-Domain, die zum verwendeten LAN-Segment paßt. Den Rest erledigt sie, indem sie einen Forwarder befragt (auch unterschiedliche, z.B. der voipd nutzt in aller Regel die von Provider übermittelten DNS-Server und nicht die vom Benutzer eingestellten). Rekursive Abfragen (also sich von der "Quelle" - den Root-Servern - bis zum richtigen NS für eine Domain "durchfragen") macht sie auch nicht selbst.
Die Informationen zum Namen eines (W)LAN-Clients kommen aus mehr als einer Quelle, eine denkbare ist die Client-ID in einem DHCP-Request, aber auch nicht die einzige. Dann würde die Box bei ausgeschaltetem DHCP-Server (dann ist der Port auch nicht an den multid gebunden, wenn ich mich richtig erinnere ... die Pakete erreichen also wirklich die FRITZ!Box nicht und können auch nicht für den DNS-Namen ausgewertet werden) ja gar keine Namen aus dem lokalen Netz mehr kennen ... das läßt sich leicht überprüfen (falls ich mich mit dem BOOTP-Port (67) irre).
In die Namenserkennung in der Nachbarschaft fließen also noch weitere Informationen ein und auf welchem Weg die FRITZ!Box einen Namen "gelernt" hat, kann man in den Support-Daten nachlesen (oder auf der Kommandozeile, wenn man sich einen Shell-Zugang baut oder bei OBI).
Wenn es im Netzwerk zwei unterschiedliche Clients mit dem Namen "Müller" gibt, braucht es (wie im normalen Leben auch) ein weiteres Unterscheidungsmerkmal, sofern es sich nicht um denselben "Müller" handelt ... hier würde die FRITZ!Box (nach meiner Erfahrung) dann zum "Vornamen" in Form einer Nummerierung greifen - aber eben nur dann, wenn es sich wirklich um einen anderen Client handelt und nicht nur deshalb, weil der Name einmal auf dem Führerschein (ND) und einmal auf dem Betriebsausweis (GUI-Einstellungen) steht - das bleibt dieselbe Identität. Wenn man im realen Leben keine weitere Unterscheidung hinzufügt und nur "Müller, herkommen!" durch die Büroräume brüllt, wird es im schlechtesten Fall auch schnell eng im eigenen Raum.
Man kann noch bemängeln, daß man die anderen Mechanismen der Nachbarschaftserkennung nicht abschalten kann ... beeinflussen kann man sie aber schon, dann muß man eben dafür sorgen, daß die anderen Quellen für die vom FRITZ!OS verwendeten Informationen das übermitteln, was man gerne hätte.
Insofern verstehe ich die Intention (des Threads) jetzt trotzdem nicht ... was ist das erklärte Ziel?
Eine Lösungssuche ist es offenbar nicht bzw. da hast Du sehr genaue Vorstellungen, was Du als Lösung ansiehst und was nicht - Dein gutes Recht, aber (die Bemerkung will ich Dir dann doch nicht ersparen) das hättest Du auch von Beginn an deutlich machen können.
Ich wollte Dir da tatsächlich nur eine Möglichkeit aufzeigen, das Problem anzugehen und wenn die nicht alle bei Dir auftretenden Fälle abdeckt, dann liegt das u.a. auch daran, daß Du diese dann wohl nicht beschrieben hast.
Ich denke (immer noch), daß der Vorschlag das in #1 beschriebene Problem angehen könnte und meine nachfolgenden Einschränkungen (von Dir als Indiz dafür gewertet, daß der ganze Vorschlag sinnfrei ist) sind eigentlich nur der Tatsache geschuldet, daß Du eben genau nicht geschrieben hast, wo nun Dein Problem liegt und ich weiteren "round trips" vorbeugen wollte bzw. einige Eventualitäten vorwegnehmen wollte.
Die einzig konkrete Aussage zum Problem ist Deinerseits die Feststellung, daß für "Diskus" eben manchmal auch die Adresse von "DiskusWLAN" zurückgegeben wird, was angesichts der (sicherlich zulässigen) Vermutung, daß sich eben der hinter dem DNS-Namen "DiskusWLAN" erreichbare Client bei aktiver Verbindung in anderen Protokollen (das geht von UPnP bis mDNS, habe ich auch geschrieben) mit einiger Wahrscheinlichkeit auch selbst als "Diskus" zu erkennen gibt, nicht wirklich verwundert.
Woran das liegt, habe ich versucht zu beschreiben und wenn Du darauf bestehst, daß ein Gerät sich in dem einen Namensraum (DNS) mit zwei verschiedenen Namen (Diskus, DiskusWLAN) bewegt und in einem anderen Namensraum (welcher das sein mag, steht in Deinen Support-Daten) ebenfalls mit einem der beiden DNS-Namen (Diskus), dann wird die FRITZ!Box eben weiterhin hingehen und dem Namen "Diskus" den DNS-Namen ebenso zuordnen wie den Geräte-Namen. Darauf lief mein Vorschlag ja hinaus, daß Du einfach selbst die doppelte Verwendung von "Diskus" abstellst.
Das Einbeziehen der anderen Quellen in die lokale DNS-Zone kann man nicht abschalten (ich wüßte zumindest nicht wo), das ist eben das von mir erwähnte "Vermischen" unterschiedlicher Namensräume und sogar das macht bei vielen Kunden Sinn. Dann bleibt Dir wohl nur der eigene DNS-Service, der sich auf die "statischen Informationen" zur Zone beschränkt ... wenn ich #10 lese, ist das aber auch keine akzeptable Lösung für Dich. Die nächste Möglichkeit wäre es, den Client so zu konfigurieren, daß er eben nicht überall verkündet, er würde "Diskus" genannt ... die FRITZ!Box mag hier "übersensibel" sein, was das "Merken" solcher Informationen angeht, aber hätte sie den Namen nicht "aufgeschnappt" (und das ist hier - um das noch einmal sehr deutlich zu machen - eben nicht der DNS-Name "Diskus", den sie sich zusätzlich "merkt" - sie leitet nur den DNS-Namen zusätzlich aus diesem Namen her, weil die überwiegende Zahl der Kunden damit kein Problem haben sollte und das eher als komfortabel ansehen wird), dann würde sie ihn auch nicht verwenden. Wenn der Client "Bummi" heißt, liefert eben die (DNS-)Abfrage "bummi.fritz.box" auch die aktuell verwendete IP-Adresse für diesen "Geräte-Namen" - einen "nur DNS-gelernte Namen verwenden"-Modus kennt der DNS-Resolver der FRITZ!Box nicht (soweit ich weiß, das sollte man auch nicht überbewerten, es ist auch nur ein "externer" Kenntnisstand bezogen auf die AVM-Interna).
Zurück zum Ziel der Diskussion aus Deiner Sicht, das wäre dann ...
- eine Bestätigung, daß die FRITZ!Box die Namensräume miteinander vermischt und auch Namen aus anderen Quellen in die DNS-Zone einbezieht? Macht sie, s.o. - ist durch einfachen Test oder Studium der Support-Daten leicht zu erkennen.
- Eine "Kummerecke", daß sie das so macht? Wofür wäre diese geeignet? Für die gemeinsame Suche nach einer Lösung wohl nicht ... s. #10.
- Eine "Sammelstelle" für alle, die das Verhalten der FRITZ!Box an dieser Stelle falsch finden, damit AVM es ändert? M.E. ein zum Scheitern verurteiltes Vorhaben (eben weil es bei vielen Kunden Sinn macht - und schon in einem älteren Film konnte man erfahren: "Das Wohl Vieler ..."), aber natürlich zumindest einen Versuch wert. Dann sollte aber die Erklärung, warum die FRITZ!Box falsch arbeitet, auch stimmen/passend begründet sein, ansonsten wird man halt immer (zurecht) darauf verwiesen, daß auch das gezeigte Verhalten gute Gründe haben kann.
Das hat an der Stelle auch nichts mit "Customer-Geräte können eh nichts" zu tun ... es ist im Gegenteil sogar zusätzlicher Aufwand, andere Informationen ebenfalls einzubeziehen in die lokale DNS-Zone und lange nicht jeder Kunde will für seine Geräte auch eigene Namen festlegen bzw. die meisten machen das eben doch richtigerweise "an der Quelle", was dann alle (zumindest die meisten und "gebräuchlichsten") Probleme ausräumt.
Man darf die "Eigenschaften"-Seite eines LAN-Clients im GUI auch nicht nur als eine Stelle ansehen, wo man den DNS-Namen festlegt oder die IP-Adresse "festtackert". Das ist dort zwar ebenfalls alles möglich, aber eben nicht getrennt von anderen Einstellungen, die dann auch für diese Clients gespeichert und mit dem Namen verknüpft werden.
Welche Informationen das sind (da sind ja DHCP-Zuordnungen, DNS-Namen, PCP-Berechtigung, Portfreigaben, usw. fröhlich gemixt), kann man sich im Abschnitt "landevices" der ar7.cfg ansehen und eben in den Support-Daten, weil einige Angaben dynamisch sind und notfalls auch zur Laufzeit statische Informationen in "landevices" überschreiben können, die beim nächsten Start dann wieder vergessen sind (zumindest bei mir ist das so, aber bei mir ist die FRITZ!Box auch tatsächlich nicht unbedingt der DHCP-Server oder der primäre DNS-Server für die Clients).
Da können auch schon mal zwei Einträge für unterschiedliche Geräte mit derselben IP-Adresse auftauchen (bis man da mal "säubert", dafür gibt es sogar seit einigen Versionen einen GUI-Button), solange das nicht mit "staticlease=yes" dazu führt, daß beide gleichzeitig im Netz dieselbe Adresse haben. Schon die Frage, wann die Box dort automatisch aufräumen sollte und wann nicht, kann man höchst unterschiedlich beantworten ... eben jeder aus seinem eigenen Blickwinkel (womit zumindest Dein zum Ausdruck gebrachtes Unverständnis, daß die Box auch ältere Geräte noch kennt, mal gestreift wäre).
Wenn ein Gerät sich selbst mit unterschiedlichen Namen meldet und der Besitzer ihm noch einen weiteren im GUI zuordnet, dann sollte es möglich sein, über diesen zusätzlichen Namen das Gerät zusätzlich zu finden, also vom Namen auf die Adresse zu schließen (was in Deinem Falle ja funktioniert, wenn ich das richtig verstanden habe) ... der umgekehrte Weg (Name aus Adresse) ist im DNS als 1:n-Zuordnung gar nicht vorgesehen. Für einen PTR-Eintrag gibt es nun mal nur einen Namen, auf den die Adresse aufgelöst werden kann.
Ein eigener Eintrag mit einem Namen für eine IP-Adresse kann/muß auch nicht dazu führen, daß andere Namen des Gerätes automatisch "ausgeblendet" werden und nochmal erlaube ich mir die Feststellung, daß die FRITZ!Box sich angezeigte Namen auch nicht einfach "ausdenkt", sie werden aus anderen Quellen bezogen oder es ist deutlich zu erkennen (z.B. bei PC-XX-XX-XX-XX-XX-XX für die Geräte, von denen nur die MAC-Adresse bekannt ist und die keinen weiteren Kontakt auf einem höheren OSI-Layer zur FRITZ!Box haben/hatten), aus welchen Informationen sie gebildet wurden.
Wenn dann die Box zur Darstellung im GUI "sich selbst abfragt", dann kommt da eben bei einem Client mit unterschiedlichen Namen eine Liste und für einen Eintrag muß man sich dann halt entscheiden für die Anzeige. Ob das wirklich immer der vom Benutzer im GUI festgelegte sein muß, könnte man ggf. noch diskutieren ... aber wenn ein Gerät verschiedene "Nicknames" hat, dann kann die FRITZ!Box da eigentlich nichts dafür und die Vorstellungen der Benutzer, in welcher Reihenfolge die vergebenen Namen zu berücksichtigen wären, sind durchaus auch unterschiedlich.
Der eine erwartet, daß eine Änderung des Gerätenamens in seinem Smartphone zur Anzeige dieses Namens in der Oberfläche der FRITZ!Box führt, auch wenn das mit "immer dieselbe IP-Adresse" und dem alten Namen in der FRITZ!Box hinterlegt ist und der andere möchte, daß die Einstellung in der FRITZ!Box (die auch nicht zwingend "absichtlich" erfolgt sein muß, das kann genauso gut nur ein Nebeneffekt der Vergabe der festen Adresse sein, weil es eben alles in derselben Seite zu finden ist) die entscheidende ist.