Das wäre auch meine Frage, spricht bei der 6.50 auf der 7490 etwas gegen ext4?
Nein, bei der 7490 (bzw. bei jeder Box, die ext4 unterstützt) spricht nichts gegen die Verwendung von ext4, aber auch nicht so sehr viel dafür.
Wer mit so einem Stick an eine 7390 wandern will, steht halt im Wald ... auch sind die Unterschiede zwischen ext3 und ext4 nicht so gewaltig, wie viele offenbar annehmen. Man kann sogar mit tune2fs ein ext3-Volume in ein ext4-Volume verwandeln (für künftige Dateien) und man kann auch eine ext3-Partition als ext4 mounten, wobei man von einigen Features von ext4 (z.B. der "delayed allocation") profitieren kann (das sind die Optimierungen im Treiber, die keine Auswirkungen auf das Format der gespeicherten Daten haben), obwohl das Volume mit ext3 kompatibel bleibt.
Welches ext4-Merkmal wieviel am USB-Port der FRITZ!Boxen bringt, kann man ja einfach mal selbst ausmessen und nicht nur mit - ziemlich irrelevanten - Durchsatzmessungen in anderen Umgebungen vergleichen bzw. sich auf solche Tests stützen.
Wenn irgendjemand für ein ext4-Volume eine 25% höhere Leistung beim Schreiben ggü. ext3 messen kann und dabei aber "write barriers" verwendet werden (das sind bestimmte Punkte, an denen Schreiboperationen abgeschlossen werden müssen, bevor weitere stattfinden können/sollen und das ist bei rotierenden Medien (bei denen diese ganzen Benchmarks in aller Regel ausgeführt werden) ein Punkt, der die Sortierung anstehender Schreiboperationen nach dem Kriterium, welche Sektoren in welcher Reihenfolge unter dem Schreibkopf vorbeikommen, aushebelt und das "out of order"-Abarbeiten solcher Operationen beeinflußt), dann werden da Äpfel mit Birnen verglichen und wenn ein Dateisystem auf einer HDD mit SATA-Anschluß 150 MB/s schreiben kann (dazu braucht es auch noch das passende System vor dieser SATA-HDD), dann gilt das noch lange nicht für dasselbe Dateisystem auf einem USB-Stick (der kein Reordering braucht/unterstützt) an einer FRITZ!Box.
Hier muß man dann eben den Kompromiß zwischen Datensicherheit (Journaling erhöht sie, "delayed allocation" verringert sie hingegen wieder etwas), I14Y (ext4 ist erst seit 2.6.28 im Kernel verfügbar, bei AVM aber eben nicht vorhanden) und Geschwindigkeit (je weniger Schreiboperationen so ein Dateisystem ausführen muß, desto schneller ist es an der FRITZ!Box, weil da eben die USB-Performance ein echtes Nadelöhr ist) finden.
Voraussetzung für eine fundierte Einschätzung ist aber eben die Kenntnis der Merkmale, die ext4 von ext3 unterscheiden und die Überlegung, was welches Merkmal "kostet" und was es an der FRITZ!Box am Ende bringt.
Wer wirklich eine SSD an einer FRITZ!Box betreiben will, der profitiert sicherlich vom TRIM-Support im ext4 ab Kernel 2.6.33 - wenn er denn überhaupt den passenden Kernel dafür hat (heißt dann keine Firmware bis einschließlich 06.30 verwendet). Die Prüfsummenbildung für das Journal (journal_checksum) kostet dann wieder auf der FRITZ!Box etwas von einer auch nicht so üppig vorhandenen Ressource - der CPU-Performance. Ob man jetzt Nanosekunden bei den Timestamps für eine Datei braucht oder nicht, muß jeder selbst entscheiden ... bei dem, was die meisten Leute auf einer FRITZ!Box an Dateien verwalten und der Genauigkeit der FRITZ!Box sollte eine sekundengenaue Angabe (wie bei ext3) aber ausreichend sein.
Auch andere Feature, die einer Defragmentierung eines rotierenden Volumes bei ext4 entgegenwirken sollen, machen auf einem USB-Stick (der erstens nur selten rotiert -> alle Zugriffe sind annähern gleich schnell, egal wo die Daten liegen - und zweitens mit seinem Controller ohnehin die Daten da ablegt, wo es ihm selbst paßt -> u.a. auch wegen "wear leveling" zum Verteilen von Zugriffen auf Speicherzellen) nur ganz selten wirklich Sinn.
Ich kann ja den Reflex: "ext4 ist neuer (und damit besser) als ext3." auch in gewisser Weise nachvollziehen, aber ein ext4-FS mit aktivierten "write barriers" (was bei ext4 automatisch eingeschaltet wird, während es bei ext3 explizit festgelegt werden muß) muß an einer FRITZ!Box für mich erst einmal einen signifikanten Geschwindigkeitsvorteil bringen (das hängt eben u.a. auch von der Technologie und der Geschwindigkeit des angeschlossenen Speichers ab), damit da ext4 anstelle von ext3 (was eben wesentlich mehr (ältere) Systeme "verstehen" als ext4) interessant wird - zumal man eben einige ext4-Feature/-Vorteile auch durch das Mounten als ext4-Volume nutzen kann.
Es hängt u.a. auch von der eigenen Verwendung des Datenträgers ab. Wer da seine Mediensammlung für Musik und Bilder (mittelgroße Dateien zwischen 1 und 10 MB, die einmal geschrieben und häufiger gelesen werden) hinterlegt, der hat ein anderes Nutzungsprofil als jemand, der täglich seine Datensicherung in Form eines einzelnen großen Files > 1GB auf so ein Volume schaufeln will und das ist wieder etwas anderes als das einmalige "Betanken" eines größeren Speichers mit Videodateien und deren mehrmalige Wiedergabe (da ist dann die Lesegeschwindigkeit wieder wichtiger als bei der Backup-Datei, die nie bzw. nur bei echtem Bedarf gelesen wird).
Insofern ist die Frage nach dem besseren Dateisystem einfach nicht seriös zu beantworten und wer sich dabei auf einen Test eines anderen verlassen will, der sollte die jeweiligen Testbedingungen sehr genau zur Kenntnis nehmen.
Diesem Dilemma entkommt man am ehesten, indem man sich darüber klar wird, wie das eigene Nutzungsprofil aussieht und was die eigene Hardware überhaupt erreichen kann. Dann kann man entsprechende Tests machen und die Dateisysteme bei sich selbst und für sich selbst vergleichen. Eine FRITZ!Box ist weder ein spezialisiertes NAS mit den HDDs am SATA-Anschluß (und event. noch RAID0/1-Möglichkeiten), noch ist sie mit einem "richtigen" Server mit HDDs im RAID5-Verbund (egal ob Soft- oder Hardware-RAID) zu vergleichen.