[Frage] Comfortel D-100 Gesprächsqualität

bubblegun

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Liebe Wissende!
Weil ich gerne rumprobiere, auch grad eine 5020 in Arbeit hab, lief mir kürzlich ein D-100 über den Weg. Ich hab ja schon einige SIP-Telefone, aber die Gesprächsqualität von dem Gerät finde ich gradezu unterirdisch. Hab ich da irgendeine Einstellung nicht gefunden, oder muss man sich damit zufriedengeben? Hier sind bestimmt schon mehr User, die so ein Gerät in Benutzung haben.
 
Gehts vielleicht auch ein klein wenig präziser, was genau dich stört?
 
Das ganze klingt etwas hohl und blechern, besser kann ich es nicht beschreiben.
Vielleicht zum Vergleich: Meine Aastra 6775 Systels haben eine angenehme Gesprächsqualität. Das alte Unifi UVP hat eine bessere Gesprächsqualität, vergleichbar mit dem VOIP 1400 Systel von Auerswald. Eine wirklich hervorragende Qualität hat das GXV3370, das ist noch besser als das 6873i von Mitel. Und das ist alles erheblich besser als das Comfortel D-100. Woran liegt es?
 
Dass Du zu gute Ohren hast … wir müssten erstmal wissen,
  1. welchen Sprach-Codec Du am COMfortel nutzt (G.722 oder was anderes). Und
  2. an welcher Telefonanlage das COMfortel zum Einsatz kommt. Und
  3. ob Lautsprecher oder Hörer.
Bin hier mit meinem D-100 ganz zufrieden. Meinst Du das COMfortel 1400 IP? Wenn wir die obigen drei Punkte wissen, probiere ich die beiden und meine Mitel 686xi im Vergleich. Klingt auf den ersten Eindruck so, als wäre als Audio-Codec G.726-32 mit der falschen Endianess im Einsatz.
 
Jetzt kann ich es beschreiben, es klingt so wie in einem Abwasserkanal, wirklich. Es ist so ein Grundrauschen vorhanden, und es klingt irgendwie ganz hohl, wobei meine Gesprächspartner mit der Qualität meiner Stimme schon zufrieden sind, die ist ja auch von mir:D. Ich meinte das Comfortel D-100, mit dem 1400IP bin ich ja ganz zufrieden, ist von der Bedienung her halt etwas "dröge". Die Telefone hängen an einer 5020 mit 2VOIP-Modul, und als erster Codec ist G722 eingestellt. Achja, ich bin so altmodisch und nehm immer den Hörer, nur das 6873i das ich vornehmlich in Benutzung hab nutze ich per Freisprechen. Das hängt aber ander X320.
 
Nochmals G.722 getestet und hier kein Problem. Mein D-100 ist sogar sehr angenehm, weil ich die Lautstärke während des Gesprächs in einer großen Bandbreite verstellen kann. Allerdings existieren von G.722 verschiedene Varianten – unwahrscheinlich, kann aber sein, dass Auerswald mit einer Variante nicht klar kommt. Mein zwei Tipps daher,
  1. deaktiviere alle Codecs außer G.722. Kommt der Anruf dann überhaupt zustande?
  2. deaktiviere alle Codecs außer G.711. Ist die Sprachqualität dann OK?
 
O.K. Nur G722 alleine geht gar nicht, und bei 711 klingt das bei mir ähnlich wie im Abwasserkanal, mein Gesprächspartner merkt davon nichts, klingt "wie immer" sagt mein Bruder und der hört genauso schlecht wie ich! Bei der X320 klingt das aber nicht so "kanalig", das GXV hat an der X320 eine sehr gute Sprachqualität. Aber ich werd jetzt das D-100 auch mal an der X320 probieren, wenn mir irgendwann ein bischen Zeit übrig bleibt.
 
Wie ich hier erfahren habe, kann weder die X320 noch die Auerswald 5020 G722. Da ich aber von der "überwältigenden" Gesprächsqualität des GXV3370 überzeugt war, habe ich dieses Telefon nun über easybell mit der 5020 und über DUS.net mit der X320 ausprobiert. Es ist eindeutig so, dass mit dem GXV über beide Anlagen eine saubere Kommunikation möglich und keinerlei Nebengeräusche, kein hohler Klang, kein Rauschen zu vernehmen sind, und das D-100 eben wie oben beschrieben "unterirdisch" klingt. Vielleicht hab ich eine Montagsware erwischt, aber es war ungeöffnete OVP.
 
Hallo Bubblegun,
ich habe u.a. das D-100 bei mir im Einsatz. Ich kann keine "mangelhafte" Gesprächsqualität bescheinigen. Nimm doch einmal Kontakt mit Deinem Lieferanten auf.

G.722 ist ein relativ neuer Standard, der von älteren Anlagen wie die X320 der der Auerswald 5020 "natürlich" noch nicht unterstützt werden. Daraus resultiert auch Dein Ergebnis,
wenn du in einem Endgerät einen "nicht unterstützten Codec (von der Anlage)" vorgibst, kein Gespräch möglich ist. Ist ja auch klar. Wenn Du nur Französisch und ich nur Englisch
spreche resp. schreibe können wir uns nicht verständigen :)


Viele Grüße
Michael
 
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Moin.
Ich denke das ist wie bei vielen Headsets auch, die man versucht im „Wideband“-Modus zu betreiben...das klingt dann häufig merkwürdig, halt auch ungewohnt.
Ich finde die Qualität, wenn man dann auch mit G.722 telefoniert, wirklich gut. Da finde ich z. B. die Kommunikation zu einem yealink-Telefon das Mikrofon eher als „Low Quality“ mit beschnittener Bandbreite, so dass ich eher beim Hören am D-Telefon den Eindruck habe Garten HD-Gespräch zu führen. Telefoniere ich aber zu einem anderen - z. B. D-Serien-Telefon - ist die Verständigung nr Bandbreie wirklich topp.
 
G.722 ist ein relativ neuer Standard,
Ähm. G.722 ist von 1988, und einer der Codecs den wir schon alle oft gehört haben, ist nämlich eines der Verfahren, das in sog. "ISDN-Codecs", also Geräten wie dem MusikTAXI, seit den 1990ern dafür gesorgt hat, dass man von Außenstellen hochwertiges Audio in Radiostudios bekommen hat. Bei CAT-iq gehört es ebenso dazu. Das Gigaset SL37H beispielsweise, müsste so um 2009 oder noch früher auf den Markt gekommen sein, ist bereits CAT-iq-fähig und spricht daher G.722 (bzw. eine DECT-optimierte Variante).
Ist also weder neu, noch technisch so aufwändig als dass man es nicht in akkubetriebene Massenmarktprodukte einbauen konnte.

Einzig die VoIP-Welt hat lange Zeit ignoriert, dass es dort Potential gibt. Und speziell Auerswald hat VoIP lange Zeit nur drangebastelt, indem alle Gespräche durch das interne ISDN-Koppelfeld gingen, selbst VoIP-Amtsgespräche von VoIP-Telefonen.
 
G.722 ist von 1988, und einer der Codecs den wir schon alle oft gehört haben, ist nämlich eines der Verfahren, das in sog. "ISDN-Codecs"
Meines Wissens nach nutzt ISDN den G.711a bzw G.711u-Codec, Ich kenne kein einziges ISDN-Fon, das G.722 nutzt(e).
Ja, es gibt diesen Codec schon seit ISDN-Zeiten, doch genutzt? Eher wenige ;)
 
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Meines Wissens nach nutzt ISDN den G.711a bzw G.711u-Codec, Ich kenne kein einziges ISDN-Fon, das G.722 nutzt(e).
AVT hat eines gefertigt. Es ging aber nicht darum, sondern es ging um die Frage ob G.722 ein (relativ) "neuer Standard" ist, und das ist er nun einmal nicht.
Ja, es gibt diesen Codec schon seit ISDN-Zeiten, doch genutzt? Eher wenige ;)
Für reine Telefonie: selten bis "praktisch nicht", das stimmt. In Telefonhybriden: täglich.

Wann kam die 5020 auf den Markt? Die älteste Firmware die es auf der Auerswald-Seite gibt ist von 2009. 2009 gab es aber auch bereits G.722 in Serie und am Amt:

Selbst das Elmeg IP290, Markteinführung 2005, konnte schon G.722.
 
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Mir ging's auch nur um Deinen Einwand, dass wir den alle kennen würden und der auch früher schon in akkubetriebenen Geräten Einzug hielt und technisch nicht aufwändig gewesen war.
Das Zeug wurde m.W.n. damals nur für Profiqequipment genutzt, wie Dein Beispiel z.B. in den Radiostudios für Reportagen.

Trotzdem hast Du natürlich Recht, dass das Zeug keine Errungenschaft der letzten Jahre ist, nur, weil's erst jetzt großflächig dank ausreichend vorhandener Endgeräte bei der VoIP-Technik nutzbar ist.
 
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Oh sorry, wollt hier nicht so viel lostreten, aber noch einmal mein Gefühl und Ergebnisse schildern:
Ich hab das D100 an der Auerswald, und bin damit im "Keller" resp. Abwasserschacht. Mein Bruder sagt, ich höre mich eigentlich ganz normal an, also Übertragung funktioniert. Die drei anderen SIP-Telefone an der X320 ausprobiert klingen gut, das GXV sogar -für meine Ohren- hervorragend. Das GXV an der Auerswald angemeldet klingt ebenso super wie an der X320, das sind wirklich Welten. Da meint mein Bruder auch, dass ich da ein wenig besser rüberkomme. Heißt die 5020 ist es nicht, sondern mit dem D100 ist irgendwas nicht in Ordnung. Also mein Gesprächspartner beurteilt das noch als ganz normal, für meine Ohren klingt das aus dem Hörer eben schrecklich.
 
Hören und Sprechen sind zwei unterschiedliche Wege.
Im einfachsten Fall ist der Lautsprecher im Handapparat defekt.
 
Nur G722 alleine geht gar nicht
Das hatte ich befürchtet. Du darfst Dich nicht nur allein auf die Konfiguration bzw. die Anzeige in einem Web-Interface verlassen, sondern musst das auch kontrollieren können. Also Paket-Mitschnitte erstellen (z.B. ein Switch mit Port-Mirroring). Damit fütterst Du dann so App wie Wireshark.
bei 711 klingt das bei mir ähnlich
Solange Du noch nicht Mitschneiden kannst, musst Du immer G.7xx-only probieren, also gehe bitte wieder ins COMfortel D-100 Web-Interface → Identitäten → Codecs und setzte alles auf „inaktiv“ außer G.711. Wenn Du auch dann noch diese Qualität hast, zurückgeben bzw. reklamieren. Vorher testet Du noch, ob sowohl der Hörer als auch der Lautsprecher betroffen sind. Aber auch wenn beide betroffen sind, ich hatte mal ein Telefon von Yealink – beides war kaputt. Ich habe es sogar aufgeschraubt und mir die Komponenten (wenigstens) einer Sicht-Prüfung unterzogen. Nichts zu erkennen. Das Telefon war einfach kaputt. Kann passieren. Leider.
 
:rolleyes: Na geh, in meinem Alter gibt es nur noch wenige Dinge die wirklich wichtig sind, und Telefone gehören nur insoweit dazu, dass meine Erben die 100 alten Geräte nicht in den Container werfen. Aber Danke für den Hinweis auf die Codecs, man lernt immer wieder was dazu!
Aus Neugier doch mal den Lautsprecher ausprobiert, eine Katastrophe! Nur Krachen und scheppern, da ist der "unterirdische" Ton im Hörer ja noch Gold dagegen. Doch ein Montagsgerät!
Update: Anschließend noch einmal mit meinem Bruder über Lautsprecher telefoniert, völlig normale Verständigung. Heute den ersten Gesprächspartner -im persönlichen Gespräch- gefragt was da los war, er sollte doch sein völlig verstelltes BT-Headset wegwerfen. Da erklärte er mir, dass er schon seit Monaten Probleme mit der neuen Agfeo-Anlage hat. Also alles gut mit dem D100, bis auf meine besonderen Ansprüche an die Gesprächsqualität:)
 
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