[Info] [Cebit 2015] Kleinste Fritzbox aller Zeiten, WLAN AC Wave 2 und neues FritzOS

Ich meinte mit "Worlaround", die von H'Sishi beschriebene Möglichkeit, die 4080 hinter den von deinem Provider aufgezwungenen Router zu hängen, um dann nicht das WLAN, usw. teuer von der Providerbox nutzen zu müssen.
 
Im Moment sieht es ja so aus - und auch AVM begrüßt das ja ausdrücklich, selbst wenn Produkte wie die 4080 dann nur noch "2. Reihe" sein sollten - daß der zu definierende Abschlußpunkt (= die Schnittstelle zwischen Anbieter und Kunde) die Dose an der Wand sein wird. Bei der Zweidrahtleitung also die TAE-Dose und beim Kabelanschluß die Multimediadose bzw. die Buchse, die nicht TV oder Radio ausgibt. (BTW: eine 6490 beispielsweise kann auch "ohne Dose" "direkt am BK-Kabel" betrieben werden, da sie einen Eingangsfilter hat, der die Bänder für TV und Radio heraushält).
Während die (V/A-)DSL-Anbieter ja anscheinend die Waffen bereits gestreckt haben und sich endlich dem Willen der Mehrheit des (Nutzer-)Volkes fügen (allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sie heimlich im Hintergrund irgendwelche neuen Schweinereien aushecken), lamentieren die Kabelanbieter ja aus allen Rohren, daß die angestrebte Übergabestelle technisch nicht möglich sei (obwohl das weltweit ja komischerweise geht ...). Es besteht aber momentan die begründete Hoffnung, daß trotzdem endlich der Wille der Kunden entscheidend sein wird.

Das ändert dann aber nichts daran, daß die Anbieter (sowohl Kabel als auch DSL) dem Kunden ja weiterhin die eigene Technik SCHMACKHAFT machen können. Nur müssen sie sich dazu endlich mal ins Zeugs legen und das kann dem Wettbewerb nur zuträglich sein. Da wir in Deutschland leben, ist das aber "unzulässig" (schließlich sind die Anbieter ja Chef im Ring ...), so daß es bestimmt Tricksereien aller Art geben wird.
Und wem als Kunde dann ein "Vollgerät" mit integriertem Modem (z.B. 6490) im Kauf zu teuer ist, der kann ja das kostenlose Modem des Kabelanbieters nehmen und dann dahinter eines der neuen Geräte hängen, die nur Router sind und kein Modem mehr haben. Je nach Funktionsumfang sind dann halt auch die Preise gestaffelt. So soll lt. AVM die "neue kleinste Fritz-Box" auch preislich die kleinste sein, nämlich knapp über 50 € kosten.
 
@Tuffi:
Da interpretieren wir dann den Beitrag von H'Sishi unterschiedlich, weil ich schon im ersten Satz lese, daß er die (künftig sicher wieder ausgeprägtere) Trennung zwischen Providergerät (Netzabschluß) und Kundengerät (Zugangsrouter) für einen Fortschritt hält und die Einschränkungen der Kabel-Provider mit dem kastrierten WLAN (das kenne ich persönlich auch bei keinem anderen Anbieter) nur als Beispiel anführt.

Solche Einschränkungen ließen sich ja auch mit einem einfachen WLAN-AP umgehen und die zusätzlichen monatlichen Ausgaben dann entsprechend einsparen. Aber ein Router hinter einem Router ist eben in der Regel eher eine Behelfslösung, da sich einige wichtige Aspekte (DynDNS z.B.) nur sinnvoll/mit geringerem Aufwand im ersten Router hinter dem Netz des Providers realisieren lassen. Und anstelle der neuen Gerätegeneration ohne integriertes Modem (egal für welche Technologie) kann man das ja auch heute schon mit den verfügbaren FRITZ!Boxen i.d.R. durch den "Zugang über LAN1" realisieren ... das ist dann tatsächlich der "Workaround" und da verstehe ich Deine Bemerkung dann auch wieder.

Ich finde es nur irgendwie belustigend, daß sich die Entwicklung partiell wiederholt ... einige werden sich vielleicht noch an die Kombination "Speedport W701V" und "Speedport 300 HS" bei den ersten VDSL-Anschlüssen erinnern können, als es - mangels Geräten mit integriertem VDSL-Modem - auch noch Usus war, daß man eine Trennung zwischen Netzabschluß (300 HS) und Router (701V) hatte.

Und es macht ja auch richtig Sinn, diese Trennung (wieder) einzuführen ... die heutigen Router entwickeln sich immer mehr zu zentralen Elementen der Vernetzng daheim (das geht beim WLAN los) und bei den meisten Kunden ist immer mehr Power im internen Netz gefragt, während die externe Anbindung doch bei sehr vielen Leuten (wenn sie ausreichend schnell ist) erstaunlich stabil (und selten einem Anbieterwechsel bzw. Gerätetausch unterworfen) ist. Wenn man dann mehr Power im LAN benötigt, nimmt man eben ein leistungsstärkeres Gerät und behält trotzdem den vorhandenen Netzabschluß bei.

Solange es bei den Heimroutern nicht (wie im Profibereich mit austauschbaren Modulen für die WAN-Anbindung) universelle Router gibt, die ganz simpel umgerüstet werden können, wird auf längere Sicht wohl wieder eine Entwicklung hin zu getrennten Geräten folgen (jedenfalls dort, wo es keine einheitlichen Schnittstellen gibt (bei FTTx macht jeder im Moment noch "seins"), wie es seit 2002 bei ADSL mit der U-R2-Schnittstelle der Fall war) ... auch wenn es sicherlich eines der Erfolgsrezepte von AVM (und anderen DSL-Router-Herstellern) war, daß die Integration von Modem, Router und Telefonanlage die Verkabelung für den Endkunden wesentlich vereinfachte und damit den Supportaufwand der Provider rapide senken konnte. Und ohne die ermäßigten Preise für entsprechende Geräte beim Abschluß von Neuverträgen hätte sich das bei den meisten Kunden wohl auch nicht durchsetzen lassen ...

Sorry für OT, ist ja aber eher kein technisches Unterforum ...
 
Auch wenn ich UnityMedia als schlechtes Beispiel für Zwangsrouter beschrieben habe - gerade in Kabelnetzen wird man nicht um ein "Zwangs"-Endgerät eines Providers herumkommen, da diese Endgeräte kundenseitig die einzige Möglichkeit darstellen, die richtigen Daten beim richtigen Kunden abzuladen bzw. abzuholen.

Glasfaserverbindungen sind ebenfalls keine "Punkt-zu-Punkt"-Netze, sondern übertragen die Daten nach einem Multiplex-Verfahren: Datenpaket 1 -> Kunde 1, Datenpaket 2 -> Kunde 2 usw., wie bei Kabelnetzen auch. Ergo braucht's auch da ein Provider-Endgerät, um aus dem Datenstrom die richtigen Pakete herauszufiltern.

Auch werden Provider zu Recht sagen "Wir können nicht tausende verschiedene Router bereitstellen und bei Problemen supporten".

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Die Idee mit modularen Routern hat was - ein Slot für die Anbindung an den Provider, ein Slot für das WLAN-System des Kunden, ein Slot für die benötigten Telefoniefunktionen etc. - aber SO einfach machen es sich die Routerhersteller leider doch nicht. Wobei das Baukastensystem im PC-Bereich wunderbar funktioniert ...
Ich hab allerdings in WLAN-Routern schon PCMCIA-WLAN-Slots gesehen, wo eine Standard-WLAN-Karte drin war, die auch in Laptops zum Einsatz kommen / kamen.
 
Auch wenn ich UnityMedia als schlechtes Beispiel für Zwangsrouter beschrieben habe - gerade in Kabelnetzen wird man nicht um ein "Zwangs"-Endgerät eines Providers herumkommen, da diese Endgeräte kundenseitig die einzige Möglichkeit darstellen, die richtigen Daten beim richtigen Kunden abzuladen bzw. abzuholen.
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Gerade das ist ja zum großen Glück (!) genauso in dem neuen Gesetzentwurf verankert. Und natürlich geht das! Denn es wird ja jetzt schon praktiziert.
Die Fritz-Box (6390 oder 6490), die Du als Endgerät von UMKBW oder KD kastriert zwangsaufgenötigt bekommst, wird in deren Netzen ausschließlich anhand der internen Gerätekennung registriert. Und sonst nichts weiter. Daher kann man ja auch eine für einen konkreten Anschluß in Berlin beispielsweise vorgesehene und von KD "zugelassene" Fritz-Box auch an jedem anderen Koaxialkabel innerhalb des KD-Verbreitungsgebietes nutzen (vorausgesetzt, es ist dort kein Filter gesetzt, um z.B. nur TV gucken zu können).
Und für die Kabel-Anbieter wird sich auch mit der neuen gesetzlichen Regelung nichts ändern. Außer daß dann der Kunde selbst im Laden sich die Fritz-Box unkastriert und selbstbestimmt frei kaufen kann, dem Anbieter die Kennung mitteilt und die Box dann auf die gleiche Weise ganz genauso registriert wird. Einziger Unterschied: der Kabel-Anbieter kann den Kunden nicht mehr mit z.B. gesperrten SIP-Anbietern bevormunden (wie KD es macht; o.k. als Kenner kann man das umgehen) und an der Vermietung der Boxen zusätzlich verdienen.
Daß sich die Kabel-Anbieter so "wehren", zeigt doch nur ihre wahre Gesinnung: es geht nicht um gute Angebote mit exzellentem Preis-/Leistungsverhältnis und zufriedene Kunden, sondern nur um Knebelung und Bevormundung der Kunden.
 
Gerade bei DOCSIS-Boxen ist es aber schon noch etwas komplizierter. Während an einem DSL-Anschluß wegen der dedizierten Leitung auch der Concentrator genau weiß, mit welcher Geschwindigkeit der Kunde zu versorgen ist, ist das beim "shared medium" Breitband-Kabel nicht mehr ganz so einfach.

In einem Segment können sich ja durchaus Kunden mit unterschiedlichen Anschlußgeschwindigkeiten tummeln und der reale Durchsatz wird i.d.R. (bzw. in D meines Wissens bei allen Providern) durch die korrekte Konfiguration des DOCSIS-Modems entsprechend dem abgeschlossenen Vertrag gedrosselt.

Wenn der Kunde jetzt - wie bei einer kundeneigenen 6490 - vollen Zugriff auf ein IAD hat/hätte, könnte er auch die Konfiguration seines dort integrierten Modems entsprechend manipulieren und sich so - logischerweise unerlaubt und sicherlich auch strafrechtlich relevant (StGB §265a - ob das "Aufbohren" bei ansonsten vorhandenem und bezahltem Vertrag dann unter die "[...] Absicht [...] das Entgelt nicht zu entrichten [...]" fällt oder nicht, wäre auch eine spannende Frage, aber in einem anderen Forum) - einen vertragswidrigen Vorteil verschaffen. Daher glaube ich eher daran, daß die Kabel-Provider dann ebenfalls wieder auf eine Trennung zwischen Modem und Router setzen werden und dann eben bei DOCSIS das Modem der Netzabschluß ist (und da kann der Provider dann noch die Kontrolle ausüben und die vertragsgemäße Konfiguration/Nutzung sicherstellen und überwachen).

Ansonsten müßten meines Erachtens die Kabel-Provider in Deutschland erst noch entsprechende technische Vorkehrungen treffen, damit auch netzseitig die korrekte Drosselung des Kundenmodems sichergestellt werden kann bzw. der Traffic entsprechend zum Kunden "tröpfelt". Da das aber schon wieder wegen des "shared medium" ein etwas komplizierterer Vorgang ist (theoretisch faßt ein DOCSIS-Kanal (8 MHz) m.W. max. 50 MBit/s und davon gibt es in einem KDG-Segment mit 100 MBit-Anschlüssen viele) und ohnehin immer mit "channel bonding" gearbeitet wird - es gibt ja auch keine "garantierten Bandbreiten" im Segment bis zum CMTS - ist so ein (faires) Traffic-Management alles andere als trivial, denn eigentlich müßte dann ja ein Kunde, der zu einem bestimmten Zeitpunkt wegen Auslastung durch einen/mehrere andere Kunden die vereinbarte Bandbreite nicht zur Verfügung hatte, dann ja nachträglich wieder priorisiert werden, bis er im Mittel wieder vertragsgemäß versorgt wurde. Wenn kein Management vorhanden ist, kann auch nichts "managed" werden ...

Bisher wird - immer nur m.W. und anhand der zur Verfügung stehenden Informationen, die Provider halten sich da ja sehr bedeckt - eben einfach das Endgerät (Modem) entsprechend konfiguriert und das CMTS pumpt über die Leitung, was kommt und durchgeht ... das müßte dann m.E. anders werden oder auch dort müßten sich die Preise zwischen den verschiedenen Paketen/Geschwindigkeiten dann soweit nivellieren, daß sich ein Mißbrauch nicht mehr rechnet/lohnt. Was die Provider am Ende machen werden und was die wirtschaftlichere Lösung ist, wissen sie wahrscheinlich im Moment selbst noch nicht.
 
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