Business Plan eines VoIP Anbieters

jakarta

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Ich finde die Entwicklung des VoIP faszinierend und auch wieviele VoIP Anbieter an allen Ecken in Deutschland entstehen. Wenn man die Entwicklung von neuen Anbietern, Preise und Leistung in Deutschland mit anderen Ländern vergleicht bekommt man den Eindruck Deutschland ist in der Zwischenzeit führen im VoIP.

Aber die Anbieter kämpfen m.E. auch immer mehr mittels des Preises und hier stellt sich mir die Frage, wie könnte ein Businessplan für einen VoIP Anbieter aussehen.

Welche Preise sind gewinnbringend und welche Preise sind verlustbringen und können entweder nicht gehalten werden oder der Anbieter müsste Pleite gehen.

Als Kosten entshenen m.E. Hardware, Software, Service (wird sicherlich schwer zum Abschätzen sein), Anschlusskosten um Nummern unterhalten zu können, Verbindungspreise zum Festnetz, etc. :?:

Wer kann mir mal Abschätzungen mit einigermaßen fundierten Hintergrundinfos geben.
:idea:
 
Vorab: ich glaube nicht, dass ein hier vertretener Provider seine Zahlen offen legen wird.
Es kommt immer darauf an, was ein Anbieter als "profitabel" betrachtet ;-) ... ob es "profitabel" ist, die Minute in .de für 0.90ct netto bei einem Whitebox-Reseller zu terminieren und dann an den Kunden für 1.10ct brutto zu berechnen ... meines Erachtens ist das nicht ausreichend, weil die Kosten für eine Festnetznummer auch nur (mit einem geringen Aufschlag) durchgeschoben werden kann (Wettbewerb und so). Der Kunde erwartet dann aber entsprechenden Support, weil er ja _Geld_ dafür zahlt und er kann ja auch zum Anbieter XYZ gehen, wo die Minute nur 1.00ct kostet,...
VoIP "rechnet" sich meines Erachtens nur im Business-Bereich, wo der Kunde primär auf den Service achtet und Terminierungsgebühren erst sekundär,... sind. So ist einem Business-Kunden sehr wohl bewusst, warum ein einzelner SIP-Account monatlich eine gewisse Gebühr kostet und die Gebühren halt etwas über 1.00ct liegen, er dafür aber eine kompetente Hotline bekommt und entsprechende State-of-the-Art - Gatewaytechnologie beim Carrier.

Just my 2ct ;-)
-Matthias
 
Kann man im Internet mal nachlesen, wie man einen VOIP Anbieter gründet? Wie hoch sind eigentlich die Verbindungspreise ins Festnetz oder Mobilfink in Deutschland für einen Anbieter? Wer legt denn diese Preise fest?

mankmill
 
Wer legt denn diese Preise fest?

Der Carrier, der letztendlich die VoIP-Gespräche ins Festnetz / Mobilfunknetz routet.
 
Welche gibt es denn? Ich hatte mal irgend eine Seite gefunden (eine Art Forum), da wurde stets proklammiert, dass einer so und so viel Kontigent zu einem bestimmten Ziel hätte. Wie funktioniert denn so etwas?

mankmill
 
mankmill schrieb:
Kann man im Internet mal nachlesen, wie man einen VOIP Anbieter gründet?

Was willst Du da genau nachlesen? Ich wüßte jetzt z.B. nicht wo ich Details zur Firmengründung und Buchhaltung her bekomme, das hatte ich schon in der Schule/Uni. ;-)

Wenn man Terminierung ins Festnetz dazu kaufen will oder sogar eine komplette VoIP-Platform, würde ich mich an Outbox oder Toplink wenden. Alternativ gibt es ja auch VoIP-Anbieter, wo man Reseller werden kann.

=> Je nach eigenem Know-How kann man sich was fehlt bei Anbietern einkaufen.

Bei den Preisen kriegt man meistens am Anfang einfach welche vorgesetzt. Man kann aber sicherlich bei entsprechenden Abnamemengen den Preis drücken und mit den Anbietern über bessere Konditionen verhandeln.

Volker
 
Mit den Beiträgen von mankmill wechselte der Thread in seiner Richtung. Der Startgedanke war nicht noch einen zusätzlichen VoIP Anbieter aufzubauen, sondern sich Gedanken zu machen, können 1 ct Preise langfristig erhalten bleiben oder sind sie nur ein Ergebnis des Verdrängungsmarktes in einem aufstrebenden Markt, bei dem man von Beginn an Marktanteile gewinnen sollte und müssen wir VoIP User langfristig mit steigenden Preisen rechnen.
 
jakarta schrieb:
sondern sich Gedanken zu machen, können 1 ct Preise langfristig erhalten bleiben oder sind sie nur ein Ergebnis des Verdrängungsmarktes in einem aufstrebenden Markt, bei dem man von Beginn an Marktanteile gewinnen sollte und müssen wir VoIP User langfristig mit steigenden Preisen rechnen.

Ich denke das es auf lange Sicht so sein wird, wie auf http://www.heise.de/newsticker/meldung/64899 erwähnt: reine VoIP-Anbieter werden es schwer haben. Die Preise für eine Minute ins Deutsche Festnetz liegen bei VoIP zwischen 1 und 1,8 Ct/Min. Im Festnetz werden für Orts- und Ferngespräche (JETZT, laut teltarif.de) ca. 0,95 Cent/Min. berechnet. Man sieht das die Minute per VoIP in der Regel teurer ist als die im Festnetz. Solange das noch so ist, mache ich mir da keine Sorgen, das es sich für die Leute lohnt. Aber: Die Festnetzanbieter arbeiten sicherlich mit Mischkalkulationen, weil sie zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Tarife haben. Bei VoIP habe ich bisher kaum gesehen, das Gespräche zu bestimmten Tageszeiten billiger sind. Mit Mischkalkulation ist da dann nicht mehr viel zu holen, außer es ist so wie in dem Artikel beschrieben:
Man ist kein reiner VoIP-Anbieter, sondern verkauft z.B. noch DSL dazu, oder sonst irgendwas. Damit wird man auf lange Sicht vermutlich mehr Erfolg haben können und (um noch auf die eigentlich Frage zu antworten ;-)) auch einen Preis von 1 Ct/Min. dauerhaft anbieten können.

Außerdem: Solange es einen billigen Anbieter ohne Grundgebühr mit 1 Ct/Min. gibt, würden vermutlich eh einige Kunden abwandern, wenn ihr alter die Preise erhöht.

Volker
 
Ich denke auch, daß hier zwei Themen in einem Thread vermischt werden. Kommen wir also mal wieder auf die Ausgangsfrage zurück.

Ob sich die 1ct Preise halten lassen, ist eine interesante Frage. Ich denke mal, wenn alle VoIP-Nutzer Ihre Telefonate exakt zu einer Minutengrenze beenden würden, könnte das sicherlich zu einer Kosten-Unterdeckung beim VoIP Provider führen. Soweit ich weiß, ist es in der Regel so, daß der Provider vom Carrierer eine sekundengenaue Abrechnung bekommt, allerdings die VoIP-Gesprächszeiten an die Kunden in den allermeisten Fällen im Minutentakt berechnet werden.
Also kann ein VoIP-Provider eine bei einem Carrier eingekaufte Minute rein rechnerisch 60 Mal (= 60 Sekunden = kleinste Einkaufseinheit) zu einem Minutenpreis von 1 Cent weiterverkaufen. Selbst wenn man mal einen Einkaufspreis von 2 Cent von Minute beim Carrier zugrundelegt, würden in diesem sehr theoretischen Beispiel noch 58 Cent als Überschuß bleiben. Ich hoffe, mein Gedankengang ist einigermaßen klar geworden.

Vermutlich würden die VoIP_Flatrate-Anbieter auch Probleme mit den Kosten bekommen, wenn alle Nutzer diese Flatrate voll ausnützen würden. Wenn man mal eine Flatrate von 10 Euro zugrundelegt und einen Sekundenpreis von 1 Cent gegenüberstellt, bedeutet dies, daß ich 1000 Minuten im Monat telefonieren muß, damit sich das rechnet. Ähnlich wird es bei Tarifoptionen wie Sipgates "Sipgate1000" aussehen - ich denke, wenn alle Sipgate1000-Kunden auch wirklcih die 1000 Minuten verbrauchen würden, würde sich das für Sipgate nicht rechnen und dies ist wahrscheinlich auch der Grund, warum Sipgate keine anderen Pakete (z.B. Sipgate500) anbieten können wird.
 
Also kann ein VoIP-Provider eine bei einem Carrier eingekaufte Minute rein rechnerisch 60 Mal (= 60 Sekunden = kleinste Einkaufseinheit) zu einem Minutenpreis von 1 Cent weiterverkaufen. Selbst wenn man mal einen Einkaufspreis von 2 Cent von Minute beim Carrier zugrundelegt, würden in diesem sehr theoretischen Beispiel noch 58 Cent als Überschuß bleiben.

Ja aber bei einem Gespräch von sagen wir 3:03 müsste der Anbieter also bei 2cent/Minute 6,033 zahlen und bekommt beim Verkauf zu einem cent nur 4 Cent vom Kunden, bei einem Preis von 1,5 Cent immerhin 6 cent, aber immer noch ein Minusgeschäft.
Ich vermute die wenigsten VoIP Gespräche werden kurz sein, denn die meisten VoIP sind ja Vieltelefonierer.
Und vbei all diesen Kosten ist werde die eigene Hardware, Software, Service noch Internetanbindung gezahlt.

Folge die 1 cent Angebote werden verschwinden wie Babble Kostenlos früher oder später.

Aber wo könnte die Grenze liegen, das es wirtschaftlich wird????
 
Also den Minutenpreis von 2 Cent pro Minute als Einkaufspreis solltest Du nicht wirklich als ernstzunehmende Basis verstehen. So teuer sind die Minuten dann doch nicht :wink: Das habe ich nur genommen um das Beispiel zu verdeutlichen. Rechne doch einfach mal mit EK = VK = 1 Cent
 
Angeblich verkaufte Arcor in 2002 als größter Telekomkonkurrent 70 Mio Minuten pro Tag. Lassen wir einen Top Low Cost VoIP Anbiter wie GMX mal auf 10 Mio Minuten Tag kommen (sicherlich träumen die noch davon - aber keiner kennt genauere Zahlen).
Ein Durchschnittliches Gespräch soll angeblich bei den österreichern bei 3 1/2 Minuten liegen (deutsche Werte habe ich nicht gefunden)

2,857,143 Gespräche a 3,5 Minuten machen dann bei 1 cent: 114,860 EUR / Tag Einnahmen
Die Ausgaben bei Sekundengenauer Abrechnung betragen dann 100,000 EUR (1 Cent Minute)
Überschuss 14,860 EUR - MwST = 13,510 EUR /Tag
Hört sich aj erst einmal gar nicht so schlecht an, wenn man jetzt noch überlegt wieviele Servicemitarbeiter (150 EUR/Tag) man bei so einem Volumen benötigt.
Dann die Hardware für 10 Mio Minuten bei G711 dürfte immens sein, vorallem das Datenvolumen!! Immerhin 7000 Gespräche zeitgleich minimum wenn man eine 100% gleiche Auslastung unterstellt - was ja eher unwahrscheinlich ist!!!!

Also auch unter diesem Aspekt würde ich sagen 1 cent ist garantiert ein Verlustgeschäft, wenn man berücksichtigt das für "kostenlose" VoIP Gespräche nur Kosten entstehen. Oder der Einkaufspreis muss deutlich niedriger sein.
 
Oder der Einkaufspreis muss deutlich niedriger sein.

Wenn jemand 70 Mio Minuten pro Tag verkauft, kannst Du davon ausgehen, daß der Preis unter einem Cent liegt :wink:
 
Naja die Preise unter http://www.teltarif.de/arch/2003/kw48/s12187.html werden wohl noch gelten, aber bei einigen Telefongesellschaften zuzüglich 0,2 ct/min. Demnach liegen die Preise zwischen 0,46 und 1,96 für den Carrier, je nach Tageszeit und Netzgröße. Für UI ist 1ct/min über telefonica zur Nebenzeit wohl lukrativ.
 
wieso kann man davon ausgehen. Wo liegt ein reseller preis? Ich kann im Internet nichts finden.
 
Wo liegt ein reseller preis? Ich kann im Internet nichts finden.

Wundert Dich das wirklich :shock:
Würdest Du sowas veröffentlichen :wink:
 
betateilchen schrieb:
Wo liegt ein reseller Preis? Ich kann im Internet nichts finden.

Wundert Dich das wirklich :shock:
Würdest Du sowas veröffentlichen :wink:

Du irrst. Ich habe mal ein bischen rumgesucht. Auf dieser Seite und da gibt es noch einige mehr, werden Gesprächsminuten angeboten. Da ist Germany sogar auch darunter. Aber recht teuer!

mankmill
 
Wundert Dich das wirklich
Würdest Du sowas veröffentlichen

Eigentlich habe ich die Preise erwartet. Die Regulierungsbehörde veröffentlicht die Preise eigentlich schon, so kann man sehen zu welchen Preisen die DSL Anbieter die Leitungen von der Telekom mieten und zu welchen Sie dann die Anschlüsse weitervermieten. Klar, man siehht nicht die eigenen Kosten.

Aber da ja die meisten Telefongespräche ins Telekomnetz gehen, hatte ich eigentlich irgendwo einen Preis erwartet.


@mankmill
Ob das richtige reseller Preise sind würde ich bezweifeln.
 
Warum sollten die VOIP-Anbieter nicht auch CallByCall nutzen?
Aktuell bekäme ich den Anruf ist Deutsche Festnetz für 0,69 Cent die Minute.
Macht also bei einem Kurs von 1 Cent die Minute für den VOIP-Anbieter 0,31 Cent zusätzlicher Einnahme.
0,69 Cent sind die Kosten für Ottonormalverbraucher. Vermutlich kaufe ich größere Kontingente eher noch billiger ein.
Also müßte da schon noch etwas Luft sein.

Gruß
lamgo
 
Wenn die 0,69 Cent Kostendeckend sind und nicht auch ein Lockangebot. Die Call-by-Call-Anbieter locken den Kunden eine Weile an bis die Vorwahl zur Routine wurde und Preise erhöht werden oder die Gespräche in der "falschen" Zeit geführt werden.
 
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