Beim BufferBloat handelt es sich primär um ein Queueing Problem. Router jeglicher Art (auch Enterprise Router von Cisco etc...) behandeln Traffic im default nach dem Fifo(First in first out) Prinzip. Der Test von DSL Reports macht grundlegend nichts anderes, als einen Download zu starten (ohne die Bandbreite zu begrenzen) und gleichzeitig einen Ping test durchzuführen. Dadurch das deine DSL Leitung nun im Downstream 100% ausgelastet ist, hängt die Antwort für den Ping nun im "stau" fest und es kommt zu Verzögerungen. Diese extra Verzögerung ist das was hier Bufferbloat genannt wird.
Wenn man sich damit etwas im Detail beschäftigt, ist das Problem leider nicht so Trivial wie meine kurze Erklärung es darstellt, aber es sollte hoffentlich erstmal ausreichen.
Du kannst Bufferbloat unter anderem umgehen, indem du deine DSL Leitung nicht vollständig auslastest. Wenn du z.B eine 50Mbit(50Down/ 10 Up) Leitung hast und du lädst etwas runter mit nur 30Mbit (Softwareseitig auf deinem Client begrenzt) und du machst einen Ping auf ein Ziel im Internet, dann solltest die Latenz nicht höher sein als üblich. Wenn du nun das Limit in deiner Software deaktivierst, wirst du schnell merken das die Antwortzeiten nun höher sind oder es sogar zu Verlusten kommt. Das selbe würde übrigens passieren, wenn du etwas z.B in die Cloud lädst und dein Upload vollständig ausgelastet wäre.
Die Fritzbox ist "momentan" nicht in der Lage effektiv etwas gegen Bufferbloat zu unternehmen, wenn das Problem durch die Auslastung des Downstreams verursacht ist. Die Fritzbox kann jedoch Bufferbloat vermeiden, wenn das Problem durch den Upload ausgelöst wird. Das kann man anhand der Priorisierung in der Fritzbox lösen.
Wenn du z.B nichts priorisierst, dann wirst du Latenz Probleme haben, sobald z.B das Fraulein nach Hause kommt und das Handy die Bilder des Tages in die Cloud schiebt. Würdest du nun das Handy in der Fritzbox als Hintergrundapplikation einstellen oder den PC an dem du sitzt eine höhere Priorität geben, dann sollten die Schwankungen so gut wie gar nicht auftreten. Der Clud Sync dauert dann zwar etwas länger, aber z.B in einem Online Game hättest du jetzt keine krassen lags." Bist das Fraulein sich entscheidet 4k Netflix zu schauen
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Andere Router wie z.B ein Edge Router Lite haben Funktionen wie "Smart Queue" und schaffen es durch eine intelligente Steuerung der Anfragen ebenfalls Bufferbloat im Downstream zu umgehen. Damit diese Router das jedoch überhaupt schaffen können, erhöht sich deine Grundlatenz beim anschalten dieser Funktion ein wenig (wir reden wir von vielleicht 1-2ms) und du wirst effektiv nicht deine vollständige Bandbreite bekommen(anstatt 50mbit bekommt man effektiv vielleicht 46-48mbit durch die Leitung, wenn die Werte im Router richtig eingetragen sind).
Die Fritzbox hat leider keine solchge Queueing Strategie und verhält sich wie ein gewöhnlicher Router wie vor 20 Jahren auch. Ich habe ja wirklich die Hoffnung das AVM irgendwann mal so ein Feature nachreicht, jedoch wird es vermutlich niemals im Default aktiv sein.
Falls man sich jedoch dafür entscheidet, einen Router zu kaufen der ein Intelligentes Queueing unterstützt , dann muss man auch sicherstellen das der gesamte Traffic über den extra Router geht und sowas wie Wlan Clients dürfen dann nicht den extra Router umgehen indem z.B die Fritzbox das Wlan bereitstellt. Man muss also entweder einen Edge Router kaufen sowie einen AP, oder aber man kauft einen Edge Router und ein extra VDSL Modem. Pick your poison
Es gibt auch Lösungen von Netgear etc...
Ich hoffe das hilft dir weiter