Man sollte das Thema in zwei Aspekte trennen: Faxe versenden und Faxe empfangen.
Faxe empfangen gibts ja oft schon über Mailprovider (Thema unified messaging), ich habe dadurch halt eine Faxnummer mit Münchener Vorwahl. Die Faxe kommen als eMail an. Dementsprechend stellt sich bloß das Problem, wie man Faxe sendet.
Das Verhalten der FBF, bei gesetztem "hier ist ein Fax angeschlossen" den Anruf nicht durchzustellen, ist da geadezu ideal, da das Fax normale Anrufe auf dem analogen Anschluß dann nicht abfängt...
@bahama: Die ISDN-Karte kann immer nur digital senden, nie analog. Fürs Faxen erzeugt die Treibersoftware die digitalen Signale, die analog abgespielt eben die Modemtöne wären. Diese digitalen Signale werden von der FBF bei unkomprimierten Codecs 1:1 übernommen und quasi in SIP-Pakete gesteckt. Von dort gehts weiter zum Provider, der sie ins Digitale Telefonnetz einseist (im Idealfall). In der Verteilerstelle (oder gar erst beim Empfänger in dessen Telefonzentrale) werden dann erst die analogen Signale erzeugt. Da auf der digitalen Strecke hin- und Rückkanal getrennt sind, gibts fast keine Rückkopplungen und damit kaum Echo.
Beim Modem muß die FBF die analogen Signale erst abtasten, außerdem - und das ist viel entscheidender - gibt auf analogen Leitungen immer Rückeinkopplungen, die zu Echo führen.
Mehrere Punkte können zu schlechter Faxverbindung via SIP führen:
Echo/Rückeinkopplung (deshalb ist Faxen via ISDN-Karte am S0 besser), der codec sollte pcmu oder pcma sein (alle anderen sind ja verlustbehaftete codecs, die auf Verständlichkeit bei menschlicher Spache optimiert sind), und dann ist da noch der SIP-Povider, der die Einspeisung ins Festnetz natürlich auch preiswert machen will - so kann es sein, daß das Gespräch mal eben über Russland ins Festnetz kommt...
Hinweis:
Nach einem Test, den ich eben durchgeführt habe, weist 1&1 G3-Faxe, die unkomprimiert reingehen als "415 unsupported mediatype" ab. Es scheint bemerkt zu werden, wenn da einer zu Faxen versucht (? wie geht sowas eigentlich?) und wird gesperrt. Dem entspricht, daß es a) bei freenet geht und b)bei einer Kompession, bei der die Übertragung der Windows Druckertestseite wegen der schlechten Leitungsqualität 2 Minuten dauerte hin und wieder klappte (vielleicht genau dann, wenn durch die schlechte Kompression der 1&1-Server das Fax nicht als solches erkannte?)
Es scheint also so zu sein, daß 1&1 nicht will, daß man Faxe über ihren VoIP-Dienst sendet. Sie schreiben ja auch, daß es nicht ginge, zu senden.
Da Faxen gegenüber Telefonie viele kurze Verbindungen - mit dem entsprechenden Abrechnungsaufwand mit den carriern im Festnetz - bedeutet, kann man schon gut verstehen, wenn die das nicht wollen - es wäre ein Zuschußgeschäft.
Andere Provider haben eventuell noch nicht erkannt, daß bei Vielfaxern wegen des Abrechnugsaufwandes das Geschäft defizitär ist (lauter 1Cent-Buchungen - vor allem bei den Interconnectiongebühren kann das problematisch werden) und sperren das Faxen (noch?) nicht.