Anfängerfragen zu Freetz

[musv]

Guten Abend,

motiviert durch mein VPN-Abbruchproblem bin ich grad am Überlegen, ob ich die Fritzbox 7270 mit Freetz bestücken soll.

Motivationshintergrund:
Die Fritzbox bekommt über UMTS die Internetanbindung und soll eigentlich permanent eine VPN-Verbindung zu einer anderen Fritzbox, die per DSL erreichbar ist, aufrecht erhalten. Leider kackt mir der UMTS-Stick (2 verschiedene ausprobiert) ca. 1x pro Tag ab. Die Internetverbindung ist dann weg. Abhilfe schafft das Rausziehen und erneute Anstöpseln des UMTS-Sticks.

Was will ich mit Freetz:
Einen Cronjob, der mir alle paar Minuten einen Ping absetzt und damit prüft, ob die Internet- bzw. die VPN-Verbindung noch funktioniert. Wenn nicht, soll die Fritzbox einen Reboot durchführen.

Ach ja, mit Telnet konnte ich mich noch nie anfreunden. Ein SSH-Server wäre mir lieber. Genauso fehlt mir Vim nach dem einloggen. Evtl. kriegt man auch die Verzeichnisse und Dateien bunt in der Shell.

Meine Fragen:

• Wenn ich Freetz draufspiel, funktioniert die AVM-Firmware noch zu 100% oder wird die durch Freetz ersetzt? Ist Freetz als Ergänzung oder Ersetzung zu sehen?
• Krieg ich den UMTS-Stick mit Freetz noch zu Laufen? D.h. anstecken, über die AVM-Oberfläche aktivieren, läuft?
• Funktionieren die ganzen Fritzbox-Einstellungen noch? Also Netzwerk, DynDNS, DNS, DHCP-Range?
• Funktionieren die offiziellen AVM-Updates noch?

Evtl. ist das Meiste schon in den FAQs zu lesen. Ich hab ein paar Seiten durchwühlt, aber nicht viel Brauchbares gefunden.

Danke schon mal.

 

[Shouter]

1) Ergänzung
2-3) ja
4) jaein ;-) Wenn du ein offizielles Update einspielst verschwindet freetz, du musst also ein neues freetz Image basteln

 

[koyaanisqatsi]

Moin

Wenn du freetz auf der Box hast, hast du auch zwei Webinterfaces.
Einmal das "alte" von AVM, und was "Neues" von freetz
freetz bietet nämlich nur zusätzliche Funktionen und Tools an.

Wenn du mit make menuconfig kein AVM Zeugs entfernst (was durchaus sinnvoll sein kann), bleibt dir also volle AVM-Funktionalität erhalten.
Bunte Konsoleausgaben bekommst du bei freetz nur, wenn in/bei der busybox Konfiguration Terminalhelper aktiviert ist.

 

[musv]

Wenn du freetz auf der Box hast, hast du auch zwei Webinterfaces.

Danke, klingt sympathischerweise nach genau dem, was ich suche.

Wenn du mit make menuconfig kein AVM Zeugs entfernst (was durchaus sinnvoll sein kann), bleibt dir also volle AVM-Funktionalität erhalten.

Wäre vermutlich bei mir das ganze Samba-Zeug, da es bei mir weit und breit keine Windows-Rechner gibt.

Bunte Konsoleausgaben bekommst du bei freetz nur, wenn in/bei der busybox Konfiguration Terminalhelper aktiviert ist.

Danke, dürfte mir einiges an Sucharbeit gespart haben.

Nur mal noch zum Verständnis:
make menuconfig macht ja nichts anderes, als eine Config-Datei (.config) mit der Kernelkonfiguration zu erstellen. Wenn ich irgendwann mal ein Update der AVM-Firmware durchführ, ist das Freetz wieder futsch. Also nehm ich die .config her, update die Kernelsourcen, compilier meinen Kernel und schieb das Freetz wieder auf die Fritzbox und würde damit auf dem aktuellen Stand sowohl bei der AVM-Firmware als auch beim Freetz bleiben.

Noch 'ne Frage:
Zur Zeit hab ich das VPN über die AVM-Firmware eingerichtet. Soweit ich gelesen hab, bietet die Freetz OpenVPN an. Vorteil von OpenVPN wäre, dass ich beim Verbindungsaufbau von Drittrechnern aus nicht den komischen Client (Shrew Soft VPN) verwenden müsste sondern einfach vpnc verwenden könnte. Wäre OpenVPN gegenüber dem eingebauten Fritz-VPN generell zu bevorzugen, oder gibt's da auch ein paar Nachteile?

 

[gismotro]

Nur mal noch zum Verständnis:
make menuconfig macht ja nichts anderes, als eine Config-Datei (.config) mit der Kernelkonfiguration zu erstellen.

Es empiehlt sich immer das das Freetz-Verzeichnis neu ausgecheckt wird um alle Änderungen von Freetz in Bezung auf die aktuelle AVM-Fw aktualliesiert.

Noch 'ne Frage:
Zur Zeit hab ich das VPN über die AVM-Firmware eingerichtet. Soweit ich gelesen hab, bietet die Freetz OpenVPN an. Vorteil von OpenVPN wäre, dass ich beim Verbindungsaufbau von Drittrechnern aus nicht den komischen Client (Shrew Soft VPN) verwenden müsste sondern einfach vpnc verwenden könnte. Wäre OpenVPN gegenüber dem eingebauten Fritz-VPN generell zu bevorzugen, oder gibt's da auch ein paar Nachteile?

Bau sie doch testweise mit ein. Soweit ich das weiß kannst Du beide parallel nutzen.

 

[MaxMuster]

Was will ich mit Freetz:
Einen Cronjob, der mir alle paar Minuten einen Ping absetzt und damit prüft, ob die Internet- bzw. die VPN-Verbindung noch funktioniert. Wenn nicht, soll die Fritzbox einen Reboot durchführen.

So sehr ich ein Freund von Freetz bin, nur(!) um den "Ursprungswunsch" zu realisieren, ist das sicher nicht nötig, das sollte auch ein simples Skript erledigen das (z.B. per "debug.cfg") bei jedem Box-Start anläuft...

Zu deiner "VPN-Frage": War nicht "vpnc" auch IPSec-basiert (im Gegensatz zu OpenVPN als SSL-VPN)?

 

[koyaanisqatsi]

Nö,

make menuconfig # macht ja nichts anderes, als eine Config-Datei (.config) mit der Kernelkonfiguration zu erstellen.

Nö, ist nur für die freetz-Konfiguration damit die Crosscompile-Builtumgebung Bescheid weiss.

Die für den Kernel wird so aufgerufen: make kernel-menuconfig
(Davon würde ich aber am Anfang zumindest die Finger von lassen, brauchst du also vor oder nach der freetz-Konfiguration nicht auszuführen)

 

[musv]

So sehr ich ein Freund von Freetz bin, nur(!) um den "Ursprungswunsch" zu realisieren, ist das sicher nicht nötig, das sollte auch ein simples Skript erledigen das (z.B. per "debug.cfg") bei jedem Box-Start anläuft...

Du hast Recht. Hab's jetzt auch über die debug.cfg realisiert. Musste erst mal mir dem abgespeckten System klarkommen. FTP kann man installieren, aber wget hat erst mal das Nötigste getan. Vi ist auch schon installiert, somit muss ich nicht erst alle Dateien wieder auf den Rechner rüberschieben.

Das nächste Projekt sind jetzt ein paar Firewallregeln zum Blocken der meisten Ports für den Gastzugang und der VPN-Zugriff per kvpnc mittels racoon.