Anbieter nur für Mobilgespräche

Die Aussagen (auch die der BNetzA) im KabelBW-Forum sind ein wenig schwammig. Da werden munter zustandegekommene Verbindungen (z. B. zu einer Mobilbox oder zum SMS-Benachrichtigungsdienst des Angerufenen) und nicht zustandegekommene Verbindungen (wenn also wirklich niemand das Gespräch annimmt, auch kein Automat) durcheinandergeworfen.

Die BNetzA schreibt: "Zu einer Tarifierung kommt es insbesondere bei netzübergreifenden Anwahlversuchen sobald eine Verbindung zur Vermittlungstechnik eines beteiligten Netzbetreibers hergestellt worden ist und somit Leistungen dieses Netzbetreibers in Anspruch genommen wurden." Das mag ja zutreffen, aber ob der eigene Anbieter für solche Anwahlversuche etwas berechnet oder nicht, hängt primär davon ab, ob er vom Zielnetzbetreiber die Rückmeldung bekommt, dass der Anruf entgegengenommen wurde. Den schwarzen Peter hat also hier nicht Easybell, sondern der Netzbetreiber des Angerufenen, der Easybell in diesem Fall offenbar bereits dann etwas berechnet, wenn nur angeklingelt wurde. Zumindest in Deutschland kenne ich aber keinen (Mobil-)Netzbetreiber, der so etwas macht.

Durchaus gängige Praxis besonders bei Mobilnetzbetreibern ist es jedoch, den Angerufenen per SMS über den entgangenen Anruf zu benachrichtigen. In diesem Fall kommt tatsächlich eine Verbindung zustande, wenn auch nicht zum eigentlich gewünschten Gesprächspartner, sondern nur zu einem Automaten (nämlich der SMS-Benachrichtigungszentrale des Netzbetreibers). Und diese Verbindung wird natürlich berechnet. Bei dieser Geschichte gibt es allerdings 2 Fußangeln: zum einen ist es dem Anrufer in diesen Fällen nicht immer bewusst, dass eine (kostenpflichtige) Verbindung zustandekam, denn er hört ja nur eine Ansage und kann noch nicht einmal eine Nachricht hinterlassen. Und zum anderen wird der Benachrichtigungsdienst häufig ohne Wissen und ohne Einwilligung des Mobilfunk-Nutzers aktiviert. Auf Wunsch lässt sich der Dienst problemlos wieder deaktivieren. Dafür muss der Kunde aber erst einmal wissen, dass der Dienst aktiv ist. Außerdem ist die Deaktivierung nicht so einfach. Am Handy geht es jedenfalls nicht. Manche Netzbetreiber erlauben die Deaktivierung über ein Online-Kundencenter. Bei anderen muss sich der Kunde an die Hotline wenden.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
unerwünschte SMS-Benachrichtigungen der Netzbetreiber

@Mikrogigant Vielen Dank für die ausführliche Darstellung, die ein einer feinen Stelle offen und zu ergänzen ist.

Von unserem Netzbetreiber werden wir über "entgangene Anrufe" per SMS informiert. Der Anrufer hört nur "Der Angerufene ist im Moment nicht erreichbar, rufen Sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder an". Diese SMS-Benachrichtungen sind für den Anrufer kostenfrei. Anders ist es bei den Ansagen, wenn der Anrufer hört: "Der Angerufene ist im Moment nicht erreichbar, möchten Sie ihn per SMS über Ihren Anruf informieren". Die Formulierung der Ansage variiert und generiert im Ergebnis einen Gebührenimpuls und soll vor mehreren Jahren zur Gebührenmaximierung von T-Mobil eingeführt worden sein.

Die Interconnection-Gebühren zwischen den Netzbetreibern und Providern werden im Sec-Takt abgerechnet, unabhängig davon welche Abrechnung der Anrufer mit seinem Provider vereinbart hat. Einige 60/60 abrechnenden Provider berechnen die ersten ein bis drei Sekunden einer zustandegekommenen Verbindung nicht (wenn der Angerufene das Gespräch angenommen hat oder der "Benachrichtigungsserver" drangegangen ist), um wohl durchaus auftretenden Fehlabrechnungsimpulsen zwischen den Netzbetreibern nicht nachgehen zu müssen und verkaufen dies als "Kundenfreundlichkeit", was es letztlich ist. Easybell gehört nicht zu diesen Providern und berechnet sofort und damit ist ein Teil des "schwarzen Peters" sehr wohl bei Easybell, die für andere Verhaltensweisen durchaus schätze.

Was mich letztlich interessierte war, wie sich dieses Abrechnungsverhalten auf meine Telefonrechnung auswirkt. Ich habe es über Monate nachvollzogen und bei meinem Telefonverhalten hätte der Tarif von Easybell mit 60/60, Sofortberechnung, 50 % unter einem 1/1 abrechnenden Provider liegen müssen, um das gleiche niedrigere Gebührenaufkommen zu verzeichnen. Easybelltarife lagen aber noch nie 50 % unter den auf den ersten Blick teuren 1/1 Tarifen z.B. von dus.net und ist deshalb für mich nicht attraktiv. Das muss für Personen mit anderem Telefonierverhalten nicht gelten.

So ein kleines und in der Regel nicht berücksichtigtes oder auch nicht bekanntes Abrechnungsdetail eines Providers kann die eigene Telefonrechnung merklich beeinflussen und ist bei der Wahl eines Mobilanbieter von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Von diesen Details gibt es sehr viele die sich zusammen fühlbar in der Abrechnung auswirken und es gibt Netzbetreiber/Provider, die bekannt sind, solche "Details" grundsätzlich zu ihrem Vorteil zu nutzen und andere die dies eben gerade nicht machen. Und esdort geht nicht um die "dritte Stelle hinter dem Komma", sonderen um ein Mehrfaches der Stellen vor dem Komma.
 
Von unserem Netzbetreiber werden wir über "entgangene Anrufe" per SMS informiert. Der Anrufer hört nur "Der Angerufene ist im Moment nicht erreichbar, rufen Sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder an". Diese SMS-Benachrichtungen sind für den Anrufer kostenfrei.
Ob eine solche Benachrichtigung kostenfrei ist oder nicht, hängt von den beteiligten Netzbetreibern ab. Manche Mobilnetzbetreiber machen die SMS-Benachrichtigung für Anrufer aus allen Netzen kostenlos, bei anderen Betreibern ist sie nur dann kostenlos, wenn der Anruf aus dem gleichen Netz kommt. Wieder andere Netzbetreiber berechnen solche Benachrichtigungen grundsätzlich. Auf jeden Fall liegt es in der Hand des Zielnetzbetreibers, ob dem Anrufer Kosten entstehen oder nicht.

Das mit der Nichtberechnung der ersten 3 Sekunden einer eigentlich kostenpflichtigen Verbindung klingt plausibel. Allerdings scheint nicht nur Easybell sich nicht daran zu halten, sondern auch andere (Festnetz-)Anbieter. Die Nichterreichbarkeits-Ansage dauert nämlich in der Regel keine 3 Sekunden. Trotzdem entstehen dem Anrufer bei so gut wie allen Anbietern Kosten, sofern der Angerufene bei einem Anbieter ist, der die Ansage kostenpflichtig macht. Wirklich kostenlos ist die Sache nur dann, wenn der Zielnetzbetreiber für die Ansage nichts berechnet.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Zielnetzbetreiber

@Felko, mit Zielnetzbetreiber dürften die Mobilfunkgesellschaften gemeint sein.

Nach meiner Kenntnis betreiben weder Unitymedia noch KabelBW ein Mobilnetz, auch Kabeldeutschland nicht, dürften im gemeinten Sinne kein Zielnetzbetreiber sein. Die Leistungen werden wenn, von den Mobilnetzbetreibern zugekauft.

Vielleicht weiss @Mikrogigant, wie die einzelnen Mobilnetzbetreiber das handhaben.

Habe nur Erfahrungen mit Eplus/100%Töchtern, die es mir noch nie berechnet haben und mit T-Mobil, die es in jeder Wortwahl berechnen. Sehr gebührenimpulsintensiv sind manche Netzprovider, wie z.B. aus Büdelsdorf und Maintal mit ihren Töchtern und zwar für alle Mobilnetze, die sie vertreiben. Deren billige Minutenpreise erhöhen sich über deren Gebührenimpulsintensität nicht selten zu echten Kostenfallen.

@Mikrogigant Die mir genannten drei Sekunden sind Kulanz und Ärgervermeidung und keine Pflicht irgendeiner Verordnung. Easybell muss sich nicht an die kundenfreundlichen Gepflogenheiten eines anderen Voipers halten.
 
@Felko, mit Zielnetzbetreiber dürften die Mobilfunkgesellschaften gemeint sein.
Exakt. Wenn auch nicht zustandegekommene Verbindungen zu Festnetzanschlüssen berechnet würden, wäre das wirklich der Oberhammer.

Vielleicht weiss @Mikrogigant, wie die einzelnen Mobilnetzbetreiber das handhaben.
Leider nein. In meiner Familie werden Alice und O2 als Mobilfunkprovider genutzt. Für alle Gespräche zwischen unseren Festnetz- und Mobilfunkanschlüssen (und das sind die meisten) ist eine Flatrate aktiv. Daher werden Verbindungen auch dann nicht berechnet, wenn nur die SMS-Benachrichtigung ausgelöst wird und diese kostenpflichtig sein sollte. In andere Mobilfunknetze telefoniere ich über einen VoIP-Provider mit sekundengenauer Abrechnung. Bei dessen Minutenpreisen für Gespräche zum Mobilfunk von derzeit 6,89 Cent würde eine 3-sekündige Verbindung zu einem Anschluss mit kostenpflichtiger Ansage gerade mal 0,345 Cent kosten. Üblicherweise lege ich sogar schon vor Ablauf der 3 Sekunden auf, wenn ich mitbekomme, dass der Teilnehmer nicht erreichbar ist und nur eine Ansage läuft. Dann wird die Verbindung noch kürzer und die Kosten noch geringer. Solche geringen Beträge kann der Provider vermutlich gar nicht abrechnen. Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, solche Verbindungen jemals auf einer Rechnung meines VoIP-Anbieters vorgefunden zu haben.

Lange Rede, kurzer Sinn: es ist schon lange her, dass ich für einen Anruf zu einem nicht erreichbaren Mobilfunk-Teilnehmer etwas bezahlen musste, und das trotz sicherlich teilweise kostenpflichtiger Nichterreichbarkeits-Ansagen.

@Mikrogigant Die mir genannten drei Sekunden sind Kulanz und Ärgervermeidung und keine Pflicht irgendeiner Verordnung.
Das habe ich schon richtig verstanden. Nach meiner Erfahrung hält sich aber nicht nur Easybell, sondern auch andere Festnetzanbieter nicht daran. Wenn man einen Mobilfunkanschluss mit kostenpflichtiger SMS-Benachrichtigung anruft, dann kostet das bei jedem mir bekannten Festnetzanbieter etwas. Ausnahme: man hat eine Flatrate für Gespräche ins betreffende Netz oder der Anrufer macht das Gespräch so kurz, dass dafür nur Cent-Bruchteile an Kosten anfallen, die der Provider nicht abrechnen kann.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[Edit Novize: Völlig unsinniges Fullquote vom Eröffnungsbeitrag gelöscht - siehe Foren-Regeln]

Um auf Deine ursprüngliche Frag einzugehen:
mach Dir halt Freevoipdeal auf Deine Fritzbox und eine Wahlregel, die die Händynummern und Auslandsgespräche über den Account führt.
Handygespräche kosten z. B. nur 0,6 Cent / Minute.
https://www.freevoipdeal.com/rates
 
Moin,
habe mir einen Account bei freevoipdeal gemacht. Bei der Sprachqualität habe ich durchwachsene Erfahrungen gemacht. Von miserabel bis einwandfrei war alles dabei. Mit 0,6 Cent ist da zwar nichts mehr, aber 1,5 Ct/Minute ins deutsche Mobilnetz sind immer noch ok
 
geh nächstes Mal auf cheapvoip.com, die sind jetzt bei 0,5ct...
 
Danke Hans-Jürgen. Wie ist die Qualität? kann man für 0,5 ct noch einigermaßen vernünftige Qualität machen? Hast du da Erfahrungen mit? Irgendwann ist Schluss mit billig ;-)
 
Nein, bisher keine eigenen Erfahrungen, mein FVD.com-Guthaben reicht noch laaaange... Aber die Berichte hier im Forum sind bisher positiv, und daher werde ich eben auch wechseln wenn sich daran nichts ändert. Das Risiko ist ja mit jeweils 10 € sehr überschaubar...
 
CheapVoip ist bisher einwandfrei. Hab zwar erst ~30 Minuten vertelefoniert, aber keinen Grund zu klagen …
 
Danke für Eure Antworten. Jetzt muss ich die 12 Euro bei freevoipdeal erstmal abtelefonieren. Das dauert bei mir wahrscheinlich 1 Jahr ;-)
Und bis dahin werden sich die Preise schon wieder grundsätzlich verändert haben...
 
Hi,

*Klugscheißmodus an*
Es sind nur 10 Euro, der Rest sind Gebühren. ;)
*Klugscheißmodus aus*
Meine Erfahrungen mit FVD bezüglich Qualität sind auch sehr durchwachsen. Ich nutze es aber nur noch selten, da der überwiegende Teil der Leute, die ich auf dem Handy anrufe, mittlerweile bei UM sind. Die kann ich kostenlos anrufen.
An sonsten kann ich noch voip2gsm empfehlen. 0,75 Cent/Minute Festnetz, 3,4 Cent/Minute Mobilfunk, 30 Sekunden-Taktung, blitzschneller Verbindungsaufbau, sehr gute Qualität der Verbindungen.

Grüße
Snyder
 
Hi,
10 Euro netto, + 1,93 Euro Mwst. + 0,17 Euro Gebühren
Der Preis pro Minute beträgt 1,3 ct netto + 0,2 ct Mwst.
Habe 12,10 überwiesen. Als Guthaben erscheinen 10 Euro, vom Guthaben abgezogen wird bei einem Gespräch der Nettopreis von 1,3 ct
Die reinen Gebühren (von denen ich nichts habe) betragen 17 ct

Hast fast Recht, 12 euro Guthaben waren etwas übertrieben, es sind 11,93 brutto ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
*Klugscheißmodus an*
Es sind nur 10 Euro, der Rest sind Gebühren. ;)
*Klugscheißmodus aus*
*Klugscheißmodus an*
Es sind keine Gebühren, sondern Zahlungstransaktionsentgelte und Mehrwertsteuer. :wink:
(Gebühren wären hoheitlich und zweck-, aber nicht leistungsgebunden)
(Ein interessanter Vortrag, der leider nicht im Netz verfügbar ist:
Fä kalbremsen bei turmartigen Bauwerken unter besonderer Berücksichtigung des Abpressdiagramms eines Korinthenk ackers)

*Klugscheißmodus aus*
 
Zuletzt bearbeitet:
cheapvoip hat die Preise auf 0,7Ct/Min. erhöht, voipcaptain ist jetzt bei 0,5 Ct/Min. ins deutsche Mobilnetz.
Wahrscheinlich verdienen die so ihr Geld. Sie erhöhen die Preise schneller wie man das Guthaben abtelefoniert...
 
Ist mir auch schon aufgefallen. Solange sich das aber in diesen Dimensionen abspielt ist das für mich vernachlässigbar. Immer noch Welten entfernt von den preisstabilen 6,9 Cent im Sekundentakt von Personal-VoIP mit Tarifansage.
 
Hi,

najaaaaaaaa, FVD hat es ja von 0,6 auf mittlerweile 1,5 Cent/Minute geschafft. Da kommt (zumindest für mich als Weniginsmobilnetztelefonierer) schon VoIP2GSM mit 3,4 Cent und 30 Sekunden Taktung in Frage. Bei denen gibt's sogar Postpaid, der Verbindungsaufbau ist blitzschnell und die Sprachqualität hervorragend.

Grüße
Snyder
 
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