Abstand zwischen zwei IAE-Dosen am S0-Bus

DerRaimo

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Nach einer längeren Suchaktion in den Weiten des Internets, die leider keine klare Antwort zutage gefördert hat, möchte ich meine Frage nun hier loswerden :)

Aufgrund einer Haussanierung möchte ich den S0-Bus unserer Telefonanlage (momentan eine Eumex 308 - Alt aber immer noch zuverlässig) in drei Etagen verteilen. Am liebsten würde ich das ganze sternförmig mit Cat7-Kabel (2x2 zur Dose - 2x2 von der Dose zurück) erledigen. Die insgesamte Länge eines kurzens passiven Busses von 150 m würde ich dabei nicht überschreiten, die Dosen wären aber immer zwischen minimal 15 und maximal 60 Metern voneinander entfernt. Ist dies legitim, oder muss ich doch eine Schleife legen, was einiges an Stemmarbeit bedeuten würde?

Der Hintergrund ist folgender: Wenn sich mal die Nutzung der Dosen ändern sollte bräuchte ich einfach nur die Dose zu wechseln (z.B. auf Netzwerk) und im Keller kurz umzuklemmen.

Meine Frage ist nun:

Gibt es einen Maximalabstand von IAE-Dosen an einem kurzen passiven Bus, oder kann der Abstand beliebig sein, solange die Maximallänge von 150 m nicht überschritten wird?

Vielen Dank für eure Hilfe!
Gruß,
Raimo
 
Nix Dosen wechseln. Wenn schon sternförmig, dann kommt an der TK-Anlage gleich ein Patchpanel hin. ISDN kann auch an LAN-Dosen angeschlossen werden und wenn du die Dosen von Anfang an mit zwei Kabeln anfährst, dann kann z.B. auf der linken Dose LAN und auf der rechten ISDN gefahren werden.

Bei sternförmiger Verlegung ist der Bus selbst nur wenige Zentimeter lang. Deine "Abgänge" sind Stichleitungen und dürfen nur etwa 10 Meter lang sein. Sollten es nur zwei Leitungen sein, die "aus der Reihe fallen", dann kann man an diesen terminieren, also den Bus nicht im Keller am Patchpanel abschließen, sondern die langen Leitungen in die Buslänge mit einbeziehen und nur die kurzen als Stichleitung ausführen. Beispiel:

Code:
             o    o    o
         10m | 6m | 7m |
             |    |    |
     40m     |    |    |          60m
o------------+----+----+----------------------o

Ganz links und ganz rechts kommt ein Terminierungsstecker in die LAN-Dose. Damit hast du eine Bus-Länge von 100 Metern und drei Stichleitungen von kleiner oder gleich 10 Metern. Wäre also OK so.
 
Bei variabler sternförmiger Verlegung kommt nur ein aktiver ISDN-Hub in Frage.
Dann an allen Enden terminieren (in der Dose/im Endgerät bzw mit einem Terminierungsstecker).
Man kann auch versuchen, die Stern-Struktur zum Bus umzuändern, indem man 8-adriges Kabel nutzt und dann
Patchpanel=> 4 Drähte => Dose 1 => 4 Drähte =>Patchpanel
Diese 4 rückführenden Drähte auf die Klemmen für Dose 2
...
Alles andere ist Murks, den man nicht so schnell erkennt und wo man sich bei Fehlern dämlich sucht.
 
Vielen Dank

Vielen Dank für eure Antworten bisher!

Auf den aktiven S0-Hub bin ich beim Suchen auch gestoßen, habe da aber bisher nur einen einzigen von Euracom für ca. 100 Euro gefunden.

Mir ist folgende Idee gekommen, die eventuell ein bisschen abenteuerlich bzw. nicht praktikabel ist, Anmerkungen sind jederzeit willkommen :)

Alle Dosen werden als vollverschaltete Netzwerkdosen auf ein Patchpanel gelegt. Für die momentan eingesetzen drei ISDN-Telefone konfektioniere ich Extra-Kabel, die so aussehen:
Code:
Westernstecker RJ45 für Wanddose

1  2  3  4  5  6  7  8
|  |  |  |  |  |  |  |
|__|__|  |  |  |__|__| 
   |  |  |  |  |  |
   |__|__|  |__|__|
      |  |  |  | 
      |  |  |  | 
      |  |  |  | 
      1a 1b 2a 2b

Westernstecker RJ45 für ISDN-Endgerät

3 geht auf 1a und als Rückführung auf 1
4 geht auf 1b und als Rückführung auf 2
5 geht auf 2a und als Rückführung auf 7
6 geht auf 2b und als Rückführung auf 8
Für das Patchpanel werde ich dann eine eigene "Verteilerleitung" bauen.

Code:
NTBA (1a 1b 2a 2b) __
                     |
                     |
RJ45- (3 4 5 6)______|
Stek-
ker   (1 2 7 8) _____
                     |
                     |
RJ45- (3 4 5 6)______|
Stek-
ker   (1 2 7 8) _____
                     |
                     | 
RJ45- (3 4 5 6)______|
Stek-
ker   (1-2 100 Ohm 7-8 100 Ohm)

Damit hätte ich ja quasi einen durchgeschliffenen Bus, ohne in den Dosen selbst etwas ändern zu müssen. Es stellt sich für mich nur die Frage, ob man das Kabel für die Endgeräte so einfach bauen kann, wie ich mir das gedacht habe...
 
Wenn du ohnehin von LAN-Dosen auf Patchpanel gehst, dann kannst du auch erstmal die "normale" Sternverkabelung testen. Wenn keine Stichleitung über 10 Meter (oder nur knapp drüber ;) ) geht, dann dürfte das auch klappen.

Vor längerer Zeit bin ich übrigens mal darüber gestolpert:
http://pdf.moornetworks.ch/Brochure_R&M-Residential-ISDN.pdf

Hier wird auch auf das Thema "Sternverkabelung" eingegangen.

Bevor man gleich zu Beginn einen teuren ISDN-Hub anschafft, lohnt der Versuch mit der billigeren Variante auf jedem Fall.

Die Idee mit der Rückführung klappt aber auch und wird auch nicht selten so umgesetzt, weil eben heutzutage keiner mehr Kabel quer durch's Haus zieht, sondern die Leerrohre in einen zentralen Raum gehen. Normalerweise hat man dann an den Endgeräten aber ISDN-Dosen, in die man ohne Probleme auch zwei Drähte reinbekommt. Das ISDN-Kabel zum Gerät ist dann ein "ganz normales". Deine "Sonderkabel" wirst du am einfachsten mit dem Lötkolben herstellen können, denn Crimpen kann man sowas nicht.
 
Dann noch meinen Senf dazu:

Ein kurzer passiver Bus darf bis zu 150 Meter lang sein. Auf diesem Bus dürfen sich maximal 12 Dosen befinden, an die maximal acht Geräte (je nach Versorgung des Busses bis zu vier davon ohne eigene Stromversorgung) angeschlossen werden dürfen.

Beide Enden des Busses müssen terminiert werden. Vom Bus aus dürfen Stichleitungen von maximal zehn Metern (incl. Anschlusskabel des jeweiligen Geräts) abgehen.

Die Idee mit den Adaptersteckern mit der Rückführung ist gar nicht schlecht, wenngleich mir das nach einer pfriemeligen Bastelarbeit aussieht. Du hast dann anlagenseitig ein "sehr spezielles" Anschlussfeld zu basteln, das Ganze sollte aber letztendlich funktionieren. Bedenke jedoch, dass dabei jeder Leitungsstrang für den S0-Bus die doppelte Länge bedeutet!

Und noch etwas: Die Standardpaarung für die ISDN-Leitung ist 4/5 für die Adern a1/b1 und 3/6 für die Adern a2/b2! Mit Deiner Belegung wird gar nichts funktionieren. Als "Rückführung" sind die Paare 1/2 und 7/8 zu verwenden. Dafür gibt es bei ISDN keine Norm, aber Du solltest die Rückführungen über Dein komplettes Spezial-Anschlussfeld identisch verdrahten.

Falls Du auf diese Weise längenmäßig die Grenzwerte überschreitest, kannst Du die beiden längsten NW-Stränge ans Ende des Busses setzen und direkt am Endgerät mit bestimmten ISDN-Adaptern terminieren. Für diesen Zweck setze ich bei mir diesen Adapter zur völligen Zufriedenheit ein.

Beste Grüße,

Hendrik
 
Vielen Dank nochmals für all eure Antworten! Ich werde wohl die Kabelbastelei-Version angehen, die Netzwerkdosen kann man ja immer noch anders verdrahten.Wenn ich fertig bin, werde ich vielleicht ein paar Fotos hochladen. :)

Schone Grüße,
Raimo
 
Wie schon geschrieben: Bevor du bastelst, kannst du auch den Stern ausprobieren. Das Finanzielle Risiko ist gering und wenn es nicht klappt, kannst du immer noch löten:

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=37339
 

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