Für den Fall, dass es noch jemand interessiert:Interne Portierung von Festnetzrufnummern (Local Number Portation, kurz LNP) ist bei 1&1 auf einem Umweg möglich, wird aber selten genehmigt. Hintergrund ist, dass es 1&1 doppelten Arbeitsaufwand und doppelte Kosten verursacht. Klingt auf den ersten Moment etwas paradox, da die Nummer ja noch bei 1&1 liegt, solange noch kein Portierungsauftrag eines anderen Anbieters eingegangen ist und noch keine 3 Monate verstrichen sind, allerdings verwaltet 1&1 die Rufnummern nicht selber, das macht der Carrier.
1&1 arbeitet mit 3 davon zusammen: Vodafone (Arcor), QSC (Broadnet Services GmbH) und Telefonica- das heisst, das fast sämtliche Portierungen über den Carrier ablaufen und somit meist eine dritte Figur im Spiel ist, die für den Kunden völlig unsichtbar bleibt: Einfaches Beispiel: Du wechselst von 1&1 zur Telekom.
Die Telekom schickt ihr Portierungsformular aber nicht etwa 1&1, sondern zB. Telefonica (vorrausgesetzt, dein Carrier ist Telefonica, was zum Beispiel oft der Fall ist, wenn du auch auf einer Telefonica-Leitung geschalten bist (1&1 hat ja auch keine eigenen Leitungen, sondern kooperiert in dem Bereicht mit Telefonica,Vodafone, QSC und natürlich der Telekom, wenn sie nicht drumherum können)).Telefonica schickt den Portierungsauftrag dann an 1&1 weiter. Dort wird entschieden, ob dem Portierungsauftrag stattgegeben wird oder nicht.
Ablehnungsgründe können zum Beispiel sein, dass nicht alle Anschlussinhaber auf dem Formular aufgeführt sind, wenn es mehrere davon gibt, oder der Kunde hat beim aufnehmenden Provider eine falsche Restlaufzeit bei 1&1 angegeben. In letzterem Fall wird die Portierung genehmigt, allerdings zu einem neuen Ausführungstermin aufgrund anderer Vertragsbindung.
Diese Zustimmung oder Ablehnung wird dann wiederum entsprechend an den Carrier gesendet, der in unserem Beispiel der Telekom dann das Ergebnis mitteilt.Zusätzlich dazu gibt es noch allerhand Sonderfälle, die beachtet werden müssen, wenn zB. der Carrier selbst der aufnehmende Provider ist, spezielle Absprachen zum Portierungsverfahren einzelner Betreiber untereinander, zB. braucht man meistens ja die Unterschrift des Anschlussinhabers aber nicht immer und so weiter und so fort.
Zusammengefasst ist es ne ziemlich komplexe Story mit der Portierung, die ich hier etwas vereinfacht wiedergebe. Letztenende gibt es eine eigene Abteilung bei 1&1 für abgehende Rufnummerportierung, eine Unterabteilung der Kündigungsabteilung.Eine Unterabteilung des Auftragsmanagements bearbeitet nur die eingehende Portierung.Und dann gibt es noch die Spezialabteilung....
Eine kleine Unterabteilung der Technik, die unter Anderem für nachträgliche und interne Portierung zuständig ist(Rufnummernanlage). Nachträglich ists dann, wenn dir nach 1 Monat auffällt, dass du eine Nummer des alten Anbieters, die noch nicht portiert wurde, ganz gerne wiederhättest, was ja prinzipiell technisch möglich ist, auch wenn du bereits beim neuen Anbieter unter anderen Nummern geschalten bist. Richtig kritisch wirds dann erst wenn dein alter Vertrag mehr als 85 Tage bereits gekündigt ist.
Und die interne Portierung eben ist auch eine nachträgliche Rufnummernanlage. Man bestellt einen TAL-N Anschluss mit neuen Rufnummern und Technikertermin, hierzu kann man anders als bei einer rechtzeitigen TAL-M bestellung mit Rufnummernmitnahme mit einer Ausfallzeit von ca. 4 Wochen rechnen, da der Port des ersten 1&1 DSL-Vertrages, dessen Nummern portiert werden sollen, komplett freigegeben sein muss (Dauer bei Komplettanschlüssen von 1&1 meist 6-10 Tage, bei Resale in Verbindung mit einem analogen oder ISDN-Anschluss der Telekom manchmal deutlich länger).
Dann kommt das übliche Brimborium eines Neuanschlusses: Die Auftragsvorbereitung erfasst die Daten, die Auftragsbearbeitung von 1&1 wendet sich an einen der kooperierenden 4 Netzbetreibern, je nachdem welcher verfügbar ist und am idealsten ist, die Auftragsbereitstellung schliesslich kümmert sich um die Schaltung, teilt den Technikertermin mit, etc. Nach der Schaltung, kann dann zusätzlich zu den neuen Georufnummern, die angelegt wurden, noch die alte VoIP-Nummer (oder mehrere) des alten 1&1 Vertrages über die Rufnummernanlage wieder angelegt werden- natürlich ist hierbei wieder einmal der Carrier der Rufnummern zu informieren, dieser ist auch nicht immer übereinstimmend mit dem Netzbetreiber der Leitung, auf der geschalten ist.
Vorrausetzung für den letzten Schritt ist allerdings, dass die kleine Unterabteilung die interne Portierung ausnahmsweise genehmigt hat, den eigentlich wird das Verfahren so nicht offiziell angeboten.Aus Sicht von 1&1 aus auch völlig verständlich, denn es verursacht Kosten auf der Anbieterseite und für den Standardablauf reicht eingehende Portierung vom anderen Anbieter zu 1&1 und abgehende Portierung von 1&1 zum anderen Anbieter völlig aus.
Da die Verträge bei 1&1 den Neukundenrabatt über 2 Jahre haben, und der Vertrag dann je nach Tarif meist um 5 Euro monatlich, beim 1&1 Surf and Phone Flat Special um 10 Euro monatlich teurer werden, neigen viele Kunden zu dem Glauben, dass sie einfach mal kündigen und übergangslos neu abschliessen können um die Neukundenkonditionen nochmal zu erhalten.
Abgesehen davon,dass viele,die es geschickter angestellt haben und mindestens 14 Tage vor dem Wirkdatum einer Kündigung (nachher kann die Kündigung meist aus technischen Gründen nicht mehr storniert werden;bereits beauftragte Line-Kündigung)bereits im Vorfeld mit der Kundenrückgewinnung zu tun bekommen, diese tatsächlich nochmal bekommen, endet es für die Kunden, die komplett kündigen und neu abschliessen dann folgendermaßen: Zwar wunderbare Neukundenkonditionen, allerdings im Positiven wie Negativen:
3-6 Wochen Ausfallzeit ohne Festnetz und DSL (übergangsweise auf Wunsch mit Handy-Flat-SIM-Karten und UMTS Stick zum Mobilen Surfen), Technikertermin verbunden mit dem ganzen Stress und 39,90 Euro Einmalkosten und eben neuen Rufnummern, da 1&1 in diesem Fall natürlich KEINE interne Portierung anbietet- der Kunde zahlt weniger (wie ein Neukunde) und verursacht noch zusätzliche Kosten durch das spezielle Verfahren, das nur von der speziellen Unterabteilung angeboten und bearbeitet werden darf- das sind für ganz Deutschland nur wenige Mitarbeiter und die haben auch noch andere Aufgabenbereiche im VoIP-Bereich als interne und nachträgliche Portierung von Festnetznummern.
Fazit: Interne Portierung wird immer dann genehmigt, wenn es ein absoluter Sonderfall ist aus Kulanz, oder wenn 1&1 Mist baut, dir zum Beispiel versehentlich die Leitung kündigt.Dann gibts, verbunden mit der Ausfallzeit bis der Neuanschluss TAL-N geschalten ist die nachrägliche Rufnummernanlage der alten Nummer ergo interne Portierung, das dauert dann zusätzlich nochmal circa 2 Wochen. Beim oben geschilderten Fall wird da ohnehin nichts zu machen sein.
Es bringt nämlich auch nichts, an der Hotline rumzustressen, denn die Mitarbeiter irgendwelcher Call Center im normalen Kundenservice, im normalen technischen Support oder im normalen Auftragsmanagement haben da nichts zu sagen und die direkten Mitarbeiter von 1&1 können, wie mittlerweile in der kompletten Telekommunikationsbranche üblich, nicht über die Hotlinenummern angerufen werden,da sich 1&1 wie alle großen Unternehmen der Branche den Erstkontakt und Standardsupport von einer Heerschar von Dienstleistern abnehmen lässt.
Allenfalls wird man bei sehr speziellen Anliegen mal durchgestellt zur übergeordneten Fachabteilung oder zurückgerufen, aber auch nicht im Fall interne Portierung.Die Unterabteilung der Kündigung, die für abgehende Portierung zuständig ist, kann zumindest noch intern angerufen werden, wenn es Klärfragen gibt, allerdings erfolgt fast nie direkter Kundenkontakt. Ähnlich ist es bei der eingehen Portierung.
Bei der speziellen Abteilung, die jedoch interne Portierung usw. genehmigt, hat der normale Supportmitarbeiter vom Dienstleister nichtmal die Möglichkeit selbst zumindest telefonische Rückspache zu halten, es sei denn, er hat es geschafft, sich die internen Rufnummern und Durchwahlen von 1&1 zu beschaffen und hält sich zudem nicht an die internen Arbeitsanweisungen, nach denen er dort nicht anrufen darf.
Das kann man wohl kaum vom normalen Hotliner erwarten, zudem wird dort auch nicht speziell aufgeklärt, wie die ganze Geschichte im Ganzen funktioniert- die Leute bearbeiten meist nur ihren Fachberech, wie in jedem anderen Job auch und einige wenige Übereifrige, die ein persönliches Interesse daran mitbringen, informieren sich abteilungsübergreifend (wiederum ohne davon einen grossartigen Vorteil zu haben, ausser einen besseren, souveräneren und kompetenteren Umgang mit den Kunden,aber nicht mehr zu sagen und nicht mehr Geld), blicken über den eigenen Tellerrand und versuchen die Zusammenhänge zu erkennen.
Wenn man dann zufällig auf so jemanden an der Hotline trifft, werden ab und an durch persönliche Gespräche des Beraters mit internen Kumpels direkt bei 1&1 interne Portierungen "durchgeboxt"-wobei allerdings auch wieder, die für den Kunden unerreichbare Spezialabteilung das letzte Wort hat. Sonst landet das Anliegen im besten Fall als schriftliche Weiterleitung im Postkasten der richtigen Abteilung, wo die interne Portierung dann meist schriftlich kurz und bündig abgelehnt wird. Soviel dazu, falls es noch jemanden interessiert hat- bin neu im Forum und habe hier die offene und weitgehend ungeklärte Frage gesehen und hoffe, dass es wenn schon nicht zur Sache und zum Wunsch an sich, so doch zumindest zum Verständnis beigetragen hat.