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Hallo,
besonders in letzter Zeit häufen sich Fragen nach dem Motto "reinkommende Anrufe werden nicht signalisiert". In den allermeisten Fällen muss man den Leidtragenden erst noch mit einem Fragenkatalog bombardieren, weil wichtige Informationen fehlen oder die Situation unverständlich geschildert ist, was für beide Seiten gleichermaßen unerquicklich ist: Man kann nicht direkt helfen und der Arme hat keine unmittelbare Lösung. :noidea:
Des weiteren kann man feststellen, das es häufig grundlegende Verständnisschwierigkeiten bzgl. der Telefoniefunktion in Fritzboxen gibt: Geradezu ideale Voraussetzungen für ein Howto.
Anmerkung: Dieses Howto bezieht sich eigentlich ausschließlich auf Fritzboxen und ihre Besonderheiten (deshalb steht es auch in einem Fritzbox-Subforum :shock. Auf andere VoIP-Router lässt es sich wohl nur bedingt anwenden, auf andere VoIP Endgeräte (VoIP Phones, Softphones) lassen sich allenfalls Teilbereiche anwenden.
Wie immer bei Howtos: Anregungen, Kommentare, Ergänzungen und Hinweise auf meine Vergesslichkeit oder meine Dummheit gruebel: ) sind herzlich willkommen. Sie werden natürlich von mir in diesen Beitrag eingearbeitet. Für individuelle Problemstellungen sollte jedoch ein neuer Beitrag erstellt werden: In diesen Thread gehören Lösungen, keine Probleme.:doktor:
So, ich hoffe, damit vielen das ungetrübten Telefonvergnügen an der Fritzbox ein Stück näher bringen zu können. hone:
Und falls die Schwiegereltern anrufen, kann man das Klingeln ja immer noch geflissentlich überhören. In diesem Sinne.
Viele Grüße
Frank
Geändert 07.11.2006 19:14: Erste Kommentare aus den Antworten von nopain77 und mega eingearbeitet.
Geändert 19.01.2007 22:57: Keypad Modus für ISDN Telefone erwähnt
Geändert 20.01.2007 19:48: ISDN Anlagenanschlüsse erwähnt
Geändert 02.02.2007 20:25: Kapitel generelle Fritzboxkonfiguration hinzugefügt
Geändert 29.07.2007 20:05: Kapitel "WDS und IP-Client" umgeschrieben, Kapitel "generelle elektrische Probleme" hinzugefügt
Geändert 01.11.2007 19:50: Anpassungen für den Assistenten der neuen Firmwares
besonders in letzter Zeit häufen sich Fragen nach dem Motto "reinkommende Anrufe werden nicht signalisiert". In den allermeisten Fällen muss man den Leidtragenden erst noch mit einem Fragenkatalog bombardieren, weil wichtige Informationen fehlen oder die Situation unverständlich geschildert ist, was für beide Seiten gleichermaßen unerquicklich ist: Man kann nicht direkt helfen und der Arme hat keine unmittelbare Lösung. :noidea:
Des weiteren kann man feststellen, das es häufig grundlegende Verständnisschwierigkeiten bzgl. der Telefoniefunktion in Fritzboxen gibt: Geradezu ideale Voraussetzungen für ein Howto.
Anmerkung: Dieses Howto bezieht sich eigentlich ausschließlich auf Fritzboxen und ihre Besonderheiten (deshalb steht es auch in einem Fritzbox-Subforum :shock. Auf andere VoIP-Router lässt es sich wohl nur bedingt anwenden, auf andere VoIP Endgeräte (VoIP Phones, Softphones) lassen sich allenfalls Teilbereiche anwenden.
Wie immer bei Howtos: Anregungen, Kommentare, Ergänzungen und Hinweise auf meine Vergesslichkeit oder meine Dummheit gruebel: ) sind herzlich willkommen. Sie werden natürlich von mir in diesen Beitrag eingearbeitet. Für individuelle Problemstellungen sollte jedoch ein neuer Beitrag erstellt werden: In diesen Thread gehören Lösungen, keine Probleme.:doktor:
- :arrow: Einleitung
Die Fritzbox bietet sehr leistungsfähige Funktionen für Telefonie. So hat sie Anschlüsse fürs Festnetz (ISDN/analog, je nach Modell) und kann mehrere VoIP Rufnummern verwalten. Des weiteren können mehrere Nebenstellen direkt angeschlossen werden und meistens auch noch ISDN Telefone oder gar Nebenstellenanlagen. Dementsprechend vielfältig können die Probleme sein. Von Verkabelungsfehlern über Konfigurationsfehler in der Fritzbox bis hin zu falscher MSN Konfiguration in ISDN Endgeräten ist alles möglich. Des weiteren können die Probleme bei Festnetz- oder bei VoIP Anrufen auftreten, oder gar bei beidem.
Leider lässt es sich nicht verhindern, dass es zuweilen Querverweise zwischen den einzelnen Kapiteln gibt. Ich hoffe, es ist nicht zu unübersichtlich und vertreibt die Hilfesuchenden. :weg:
Es ist bekannt, dass die Box einigermaßen Empfindlich auf Probleme im elektrischen Umfeld reagiert. Einige generelle Hinweise habe ich deshalb mal zusammengetragen, die vielleicht nicht nur bei nicht klingelnden Anrufen hilfreich sein können.
- :arrow: Generelle Vorarbeiten
Zunächst sollte man sich darüber klar werden, ob die Probleme wirklich nur bei reinkommenden oder auch bei abgehenden Anrufen auftreten. Deshalb sollte man Testanrufe sowohl über VoIP als auch übers Festnetz führen, um grundsätzliche Probleme direkt am Anfang zu identifizieren. Dieser Beitrag richtet sich in erster Linie an Probleme mit reinkommenden Anrufen, ab und zu konnte ich mir Kommentare zu generellen Problemen aber nicht verkneifen. :hehe:
Des weiteren sollte herausfinden, ob die "nicht-klingelnden" Anrufe über Festnetz oder über VoIP reinkommen (oder beides). Das ist nicht so einfach, wie man denken sollte und eine der häufigsten Ursachen für die erwähnten Verständnisschwierigkeiten.
Hat man nämlich seine Festnetznummer bei einem VoIP Anbieter registrieren lassen und telefoniert damit abgehend fleißig über VoIP, so kommen trotzdem die meisten reinkommenden Telefonate nicht über Internet, sondern übers Festnetz! Bei reinen VoIP Rufnummern hingegen kommen die Anrufe über VoIP rein. Wem das nicht wirklich klar ist, sollte sich zunächst beispielhaft am Provider 1&1 ansehen, wie das funktioniert:
So funktioniert VoIP mit 1&1
Danach sollte zumindest klar sein, ob man die reinkommenden Anrufe über Festnetz oder über VoIP erwarten kann. Danach richten sich die zu ergreifenden Maßnahmen.
Des weiteren sollte man sich schon im Vorfeld über folgende Punkte informieren:- Tauchen die Anrufe in der Anrufliste der Fritzbox auf?
- Gibt es Meldungen im Ereignis-Log der Fritzbox?
Ohne die Informationen aus diesen "Vorarbeiten" ist es nahezu unmöglich, eine präzise Hilfestellung zu geben, und sie sind es auch üblicherweise, die man in den Problemthreads gesondert abfragen muss. :klowaert:
Des weiteren gelten für die Tests und Versuche in diesem Beitrag einige Grundregeln:
So sollte man die Telefone ausschließlich mit dem Original-Anschlusskabel aus dem Lieferumfang an die jeweils beschriebenen Buchsen anschließen. Für den Anschluss an die Fritzbox sollte man ausschließlich die TAE Adapter aus dem Lieferumfang der Fritzbox verwenden. So verhindert man Probleme durch Fremdfabrikate, Verlängerungen und durch die eigene Installation. Sollte es mit den Original-Kabeln funktionieren, mit den vorgesehenen Verlängerungen/Kabeln aber nicht, so kann man an dieser Stelle aufhören zu lesen und sich um eine fachgerechte Installation bemühen. :-Ö
- :arrow: Probleme mit dem Telefon
Zunächst sollte man sich vergewissern, dass die Telefone grundsätzlich funktionieren.
Für analoge Geräte bedeutet das, dass sowohl bei Anschluss an die Fritzbox als auch bei Anschluss an den Splitter ein Wählton zu hören ist.
ISDN Telefone sollte man an die Box und an den NTBA anschließen, und ebenfalls den Wählton überprüfen.
Geht gar nichts, so sollte man einen Defekt des Endgerätes in Betracht ziehen. Geht es nur an einer Stelle nicht, so sollte man weiterlesen.
- :arrow: Probleme mit Festnetztelefonaten
Hat die Analyse in den Vorarbeiten ergeben, dass die problematischen Anrufe übers Festnetz reinkommen, so sollte man folgende Punkte überprüfen.
Zunächst sollte man sich um die Verkabelung kümmern. Nicht selten gehen VoIP-Einsteiger in ihrem Enthusiasmus davon aus, dass das gute alte Festnetz ab jetzt in Rente geschickt werden kann und schließen die Festnetzverkabelung vorsichtshalber gar nicht erst an. :verdaech:
Damit können Festnetzanrufe natürlich gar nicht funktionieren. In diesem Fall nehme man sich am besten das Handbuch der Fritzbox zur Hand, um sich die wirklich gute Anleitung zu Gemüte zu führen und danach die Verkabelung auszuführen. :!:
Bei den neueren Fritzboxen mit Y-Kabel wird trotz aller Anleitungen das Y-Kabel gern mal falsch installiert. Es muss mit dem einfachen Ende in die Fritzbox. Das zweifache Ende muss mit dem DSL Anschluss auf jeden Fall in den Splitter. Das Telefon-Ende muss bei analogen Anschlüssen in die F-Buchse in der Mitte des Splitters, entweder direkt oder mit dem TAE->RJ45 Adapter. Bei ISDN Anschlüssen gehört das RJ45-Telefon-Ende in den NTBA.
Ein Sonderfall sind Wechsler von ISDN auf analog: Es gab Splitter für ISDN, welche für analog und auch umschaltbare. Moderne Splitter können an beiden Anschlüssen betrieben werden. Man sollte also zunächst überprüfen, ob der werwendete Splitter zum Festnetzanschluss passt und ob er korrekt eingestellt ist (ISDN/analog).
Noch ein Sonderfall: ISDN Anlagenanschlüsse. Es steht auf der Telefonrechnung, welche Art ISDN Anschluss man hat. Steht dort etwas von "Anlagenanschluss", so kann man seine Bemühungen einstellen. Die Box funktioniert nicht an Anlagenanschlüssen.
Ist man der Meinung, eigentlich alles richtig verkabelt zu haben, so kann man von einem funktionierenden Telefon an der Fritzbox überprüfen, ob das Festnetz grundsätzlich funktioniert: Nach Wahl von *111# muss die Festnetz LED an der Box leuchten und der Wählton muss im Telefon zu hören sein. Bei ISDN Telefonen oder Anlagen muss dafür evtl. der Keypad Modus aktiviert sein.
Geht das nicht, so sollte man das Telefon zunächst direkt ans Festnetz anschließen. Für analog bedeutet das, in die F-Buchse des Splitters, ISDN Telefone gehören in den NTBA. Geht es dort nicht, so sollte man eine Störung des Festnetzanschlusses in Betracht ziehen. Bei analogen Anschlüssen kann man das Telefon noch in die erste TAE des Hauses einstecken, um Probleme mit dem Splitter auszuschließen. Geht es immer noch nicht, so bleibt an dieser Stelle nur der Anruf bei der Störungsstelle des Festnetzanbieters.
Geht es direkt am Festnetzanschluss, aber nicht an der Fritzbox, so steht als nächstes ein Blick in die Anrufliste der Fritzbox auf dem Programm: Werden die reinkommenden Anrufe dort aufgeführt?
Falls ja, so sollte man im Kapitel :arrow: "Nebenstellen" weiterlesen.
Falls nein, dann bekommt die Fritzbox den Anruf nicht mit, d.h., er geht auf dem Weg vom Splitter oder vom NTBA zur Box verloren. Das könnte auf ein defektes Kabel zurückzuführen sein. Man kann testweise ein normales Netzwerkkabel als Alternative ausprobieren, um einen Defekt des originalen Anschlusskabels zu überprüfen. Allerdings kann natürlich auch der TAE->RJ45 Adapter defekt sein, oder der Eingang der Fritzbox.
Aber auch die Konfiguration der Festnetz-MSNs in der Box kommt in Frage: Unter "Einstellungen" -> "Telefonie" -> "ISDN-Endgeräte" -> "Festnetzrufnummern" kann man die Art seines Anschlusses und seine Rufnummern eintragen, aber ohne Vorwahl. Hier sollte man entsprechend sorgfältig zu Werke gehen. :buerste:
- :arrow: Probleme mit VoIP Telefonaten
Hat man festgestellt, dass die reinkommenden VoIP Telefonate nicht klingeln, so sollte man sich zunächst davon überzeugen, dass die VoIP-Rufnummern in der Weboberfläche der Fritzbox als korrekt registriert angezeigt werden. Man sieht es direkt in der Übersichtsseite der Weboberfläche: Die Rufnummern werden aufgeführt und mit einer grünen Leuchte versehen, wenn sie korrekt registriert sind. :idea:
Hinweis: Hier kommt es häufig zur Verwirrung wegen der Begrifflichkeiten. Leider wird der Ausdruck "eine VoIP Rufnummer registrieren" in zweierlei Bedeutung verwendet.
Zum einen muss man seine VoIP Rufnummer natürlich zunächst beim VoIP Anbieter registrieren, also einrichten. Dies geschieht meistens nur einmalig.
Der Vorgang, dass ein VoIP Endgerät sich mit einer solchen eingerichteten Rufnummer beim VoIP Anbieter anmeldet oder einloggt, um Telefonate führen zu können, wird ebenfalls "VoIP Nummer registrieren" bezeichnet. Dieser Vorgang erfolgt in regelmäßigen Abständen, auf jeden Fall aber nach jedem Einschalten oder nach jedem Neustart des VoIP Endgerätes.
Oben in der Einführung wurde der Begriff in Bezug auf die Einrichtung verwendet. Im folgenden wird der Begriff hingegen nur noch in seiner zweiten Bedeutung verwendet.
Ist das nicht der Fall, so sollte man seinen Internetzugang überprüfen: Hat die Box ordentlichen Zugang zum Netz? Diese Frage stellt sich vor allem bei Boxen, die im Modus "Internet über LAN" hinter anderen Routern oder in einem IP Netz arbeiten. Das Ereignis-Log gibt häufig Auskunft, warum eine Rufnummer nicht registriert werden konnte. Die Fehlercodes sind z.B. hier erläutert. Auch generelle Probleme mit dem Internetzugang werden hier protokolliert.
Ein beliebter Fehler ist der Fehler 401: Die Zugangsdaten sind falsch. Ist man GMX Kunde, so sollte man jetzt sein Passwort überprüfen: Bei GMX ist die maximale Länge des Passwortes 8 Zeichen, hat man bei der Einrichtung mehr angegeben, so wurde der Rest kommentarlos abgeschnitten. Man sollte also sein Passwort daraufhin überprüfen und ggf. nur die ersten 8 Zeichen eintragen. :bluescre:
Ist der Internetzugang grundsätzlich in Ordnung und die Nummern werden als registriert angezeigt, so gilt es erneut, einen Blick in die Anrufliste zu werfen: Tauchen die Anrufe in der Liste auf?
Falls ja: Dann sollte man jetzt im Kapitel :arrow: "Nebenstellen" weiterlesen.
Falls nein: Dann wird es jetzt wird lustig, vor allem für Leute, die sich nur eingeschränkt mit Computer-Netzwerken auskennen. :lamer:
Sind die Rufnummern registriert, aber reinkommende Anrufe werden trotzdem nicht von der Box bemerkt, so kann es ein Problem mit NAT Routern, Portweiterleitungen etc. sein. Diese Informationen betreffen eigentlich nur Fritzboxen, die in einem IP Netz oder hinter einem anderen Router laufen. Boxen, die als DSL Router laufen oder hinter einem externen Modem (auch Kabelmodem) sind davon selten betroffen. Das Kriterium ist die externe IP-Adresse, welche die Box bekommt (wird im Ereignis-Log protokolliert). Ist es eine öffentliche IP, so kann man zum nächsten Kapitel gehen. Ist es eine private IP, so sollte man hier weiterlesen. Private IPs sind:
192.168.X.X
172.16.X.X bis 172.32.X.X
10.X.X.X
Grundlagen zu IP-Adressen gibt es hier: http://wiki.ip-phone-forum.de/internet:adressen
Hat die Box also eine private IP, dann trifft wahrscheinlich folgendes zu:
:arrow: Sonderfall VoIP Telefonie: Betrieb einer Box als WDS Client oder im Betrieb "Internet über LAN"Generell muss ein VoIP Client im Betrieb hinter einen NAT Router besondere Schwierigkeiten überwinden. Deshalb im folgenden einige Hinweise, wie man diese Probleme am besten in den Griff bekommt.
Wenn möglich und vorhanden sollte man zunächst einen STUN Server in die Fritzbox eintragen. In allen im Folgenden beschriebenen Fällen unterstützt ein STUN Server die Stabilität der Konfiguration bedeutend, ja ist teilweise sogar zwingend erforderlich. Kann man keinen STUN Server in der VoIP Konfiguration eintragen, so sollte man den Anbieter auf "anderer Anbieter" umstellen, dann kommen die STUN Server Einträge zum Vorschein. Dabei ist zu beachten, dass der STUN Server immer im Format "stun.gmx.net" oder "stun.sipgate.net" eingetragen wird, aber niemals als "stun.sipgate.net:10000". Mit dieser Angabe kann die Box nichts anfangen.
Hat man Zugriff auf den vorgeschalteten Router bzw. den WDS Master, so sollte man wie hier beschrieben einige Ports an die Fritzbox weiterleiten:
AVM:
"Die Lösung besteht darin, dass Sie im vorgeschalteten Router folgende statische Portweiterleitungen konfigurieren:
- von beliebigem noch nicht verwendeten UDP-Port ab 1024 (z.B. 6060) auf Port 5060 der IP-Adresse des nachgeschalteten FRITZ!Box Fon-Gerätes
- von beliebigem noch nicht verwendeten UDP-Ports ab 1024 (z.B. 6078-6097) auf 7078-7097 der IP-Adresse des nachgeschalteten FRITZ!Box Fon-Gerätes"
Das nächste Problem ist ein IP-Wechsel an der Master-Box. Diesen bekommt die Slave-Box nicht mit. Das führt dazu, dass die Slave-Box eingehende Anrufe nicht melden kann, bis sie sich zum nächsten Mal beim VoIP Server registriert, da der VoIP Server ja die IP nicht kennt, unter der die Box jetzt zu erreichen ist. Dummerweise kann das Intervall zwischen zwei Neuregistrierungen bei einigen Providern bis zu 8 Stunden betragen - und so lange kann folglich auch die Dauer der Nicht-Erreichbarkeit sein. Zum Glück hat Novize eine Lösung für dieses Problem entwickelt:
[HowTo] VOIP-Accounts einer Fritz als IP-Client nach IP-Wechsel registrieren
- :arrow: Nebenstellen
Hinweis: Der Begriff "Nebenstelle" kommt aus der Telekommunikationswelt und beschreibt ein Telefon an einer Telefonanlage ("Nebenstellenanlage"). Wir reden hier also von den Anschlüssen FON1 - 3 und dem internen ISDN Anschluss der Box (bzw. den Telefonen an diesen Anschlüssen).Nicht zuletzt gehört zu erfolgreichen Telefonaten an der Fritzbox auch eine korrekt eingerichtete Nebenstelle. Vor allem, wenn die Anrufe in der Anrufliste auftauchen, ist die Fehlerursache nicht selten hier zu finden.
Zunächst sollte man sich überzeugen, dass das Telefon generell funktioniert, also das ein Wählton zu hören ist, wenn man den Hörer abnimmt. Ist das nicht der Fall, so kommt neben einem falschen Anschlusskabel auch ein Defekt der Telefonadapter oder des Anschlusses an der Box in Frage. Man sollte - soweit vorhanden - einen anderen Adapter oder einen anderen Anschluss an der Box probieren.
Hört man einen Wählton, so könnte die Konfiguration der Rufnummern für die Nebenstelle falsch sein. Für analoge Telefone wird diese in der Box eingerichtet. Unter "Einstellungen" -> "Telefonie" -> "Nebenstellen" (alte Firmware vor ??.04.33) bzw. unter "Einstellungen" -> "Telefonie" -> "Telefoniegeräte" (neue Firmwares ab ??.04.33) kann man für die einzelnen analogen Nebenstellen der Box die Rufnummern festlegen, auf welche das Telefon reagieren soll. Dabei ist die "Hauptrufnummer" (bzw. die Nummer bei "ausgehende Anrufe" in den neuen Fimrwares) diejenige, welche das Telefon standardmäßig zum raustelefonieren nutzt, auf alle "zusätzlichen Rufnummern" ("Einkommende Anrufe" in den neuen Firmares) reagiert das Telefon. Einfacher ist es, wenn das Telefon grundsätzlich auf alle Rufnummern reagieren soll: Dann kann man einfach den Haken bei "auf alle Rufnummern reagieren" machen. In den neuen Firmwares werden die Nebenstellen mit Hilfe eines Assistenten angelegt. Sollten also keine Nebenstellenkonfigurationen vorhanden sein, einfach eine anlegen mit "Neues Gerät einrichten".
Für ISDN Nebenstellen sieht das ein wenig anders aus, hier werden die MSNs, auf die das Telefon reagieren soll, nicht in der Box, sondern im Telefon eingestellt. Seht in das Handbuch des Gerätes für Details. Für VoIP Rufnummern trägt man als MSN die Nummer ein, die in der Box als "Internetrufnummer" aufgeführt ist.
Seit den Firmwares XX.04.33 hat AVM einen neuen Assistenten für die Nebenstellenkonfiguration eingeführt. Nun kann man mit diesem Assistenten eine Konfiguration für jede einzelne Nebenstelle hinzufügen, entfernen oder modifizieren. Es klingt logisch, dass für jedes vorhandene Gerät an der Fritzbox auch eine Nebenstellenkonfiguration existieren muss. Das gilt insbesondere auch für ISDN Nebenstellen, bei denen die restliche Konfiguration ja zu einem erheblichen Teil im Telefon erfolgt: Ohne eingerichtete ISDN Nebenstelle wird die Box gar nicht erst versuchen, ein ISDN Telefon klingeln zu lassen, auch nicht mit korrekter MSN Einrichtung im Telefon.
Des weiteren können die CLIP Einstellungen in der Fritzbox Ärger machen. Nicht jedes Telefon mag die beiden Modi, die AVM in seiner Nebenstellenkonfiguration angibt. Im Punkt "Merkmale der Nebenstelle" einer jeden Nebenstelle kann man für CLIP den "Einfachen" und den "Erweterten" Modus auswählen. Vielleicht sollte man es mit beiden Modi und zusätzlich ganz ohne CLIP versuchen.
Für ISDN Telefone und Diaplay Messages gilt ähnliches. Mit den Tastencodes #960*0*, #960*1* und #960*2* kann man den Modus auf "aus", "Voll-Modus" bzw. "Minimal-Modus" stellen.
Andere Ursachen sind natürlich nicht ausgeschlossen. So könnte ein schlechter Kontakt auch Probleme verursachen. Die Verkabelung der Nebenstelle sollte man also auch noch mal kritisch prüfen. Wir hatten sogar mal einen Fall, da funktionierte ein Telefon an der Box nicht, weil jemand ein falsches Netzteil an die Box angeschlossen hatte, obwohl die Box sonst einwandfrei funktionierte.
- :arrow: Nebenstellenanlagen
Gibt es Probleme mit Nebenstellenanlagen, obwohl die Anrufe in der Rufliste auftauchen, so sollte man zunächst mal versuchen, ob die Anrufe direkt an der Box korrekt signalisiert werden. Falls ja, so ist wohl die Rufnummernkonfiguration in der Anlage falsch. Seht in die Anleitung des entsprechenden Gerätes für Details. Auch hier gilt: die "Internetrufnummern" aus der Box sollten als MSN in den Geräten bekannt sein.
- :arrow: Probleme im elektrischen Umfeld
Die sind bei Fritzboxen für alles gut. Wann immer man ein Problem so gar nicht eingrenzen kann, kommen sie in Frage. Typische und oft berichtete Symptome solcher Probleme reichen von Reboots, DSL-Syncverlusten, Geisterklingeln über CLIP Probleme bis hin zu Problemen mit ankommenden Anrufen. Üblicherweise redet man in dem Zusammenhang von Potentialunterschieden (auch Potentialdrift oder Potentialverschiebung), Masseschleifen, Erdungsproblemen oder Störimpulsen. (Allesamt gute Suchbegriffe hier fürs Forum, um weitere Informationen zu sammeln.) Auf einige Probleme diesbezüglich wird z.B. hier eingegangen: Howto: Was tun bei DSL-Verbindungsproblemen. Einen beeindruckenden Sachbericht gibt es z.B. hier. Unbedingt lesen: Rauschen und Brummen am analogen Amt: Technische FAQ.
Wie daraus hervorgeht, ist die Problemlösung nicht ganz einfach. Ich führe im Folgenden mal einige Hinweise auf, wie man sich dem Problem nähern kann:
Zunächst sollte man alle überflüssigen oder möglicherweise störenden Kabel von der Box entfernen. Das bedeutet, an der Box darf nur noch ihr Netzteil und die Verbindung zum DSL und Festnetz dran sein, nichts weiter. Das Netzteil sollte direkt in eine "ordentliche" Wandsteckdose eingesteckt sein, nicht in eine Steckdosenleiste oder ein Verlägerungskabel. PCs darf man nur noch per WLAN anbinden. Als Telefon sollte man ausschließlich Geräte ohne eigene Stromversorgung anschließen, also Basisstationen von schnurlosen Telefonen scheiden von vornherein aus. USB Geräte wie Drucker der USB Massenspeicher ganz abklemmen. Dann kann man es testen. Tritt das Problem dann nicht mehr auf, kann man den ursprünglichen Zustand Schritt für Schritt wieder herstellen, bis man den Übeltäter entlarvt hat.
Wie man dem Sachbericht entnehmen kann, werden solche Probleme aber auch nicht selten bereits über die Anschlussleitungen eingeschleppt. Bei solch mangelhafter Elektroinstallation hat man natürlich ganz schlechte Karten.
- :arrow: Generelle Einstellungsprobleme an der Fritzbox
Besonders bei Firmwareupdates kommt es gerne mal zu Konfig-Kuddelmuddel. Das führt z.B. zu unerwünschten Einträgen bei den Rufsperren, die dazu führen können, dass reinkommende Festnetztelefonate ohne Rufnummernüpbermittlung nicht klingeln. Anzeichen dafür sind häufig kryptische Einträge bei den Rufsperren, die sich nicht entfernen lassen. Am sichersten hilft in diesem Falle ein Reset auf Werkseinstellungen mit Eingabe aller Daten von Hand.
Ebenfalls beliebt: Vergessene Klingelsperren, Rufumleitungen, Callthroughs ... all das, was dazu führen kann, dass mit einem Anrufe nicht das geschieht, was man erwartet.
Auch schon vorgekommen: Leute, die besonders clever sein wollten, und die Konfiguration aus einer alten Box mittels FBEditor in eine neue Box übernahmen. Das geht nicht. Und zwar wirklich nicht, auch nicht mit Firmwaremodifikationstricks. AVM hat es wirkungsvoll verhindert, dass man Konfigurationen zwischen verschiedenen Boxen kopieren kann. Auch in diesem Fall hilft nur der Reset der Werkseinstellungen und eine manuelle Neueingabe aller Daten.
- :arrow: Sonstiges oder die Standardprozedur
Hilft alles nichts, so bleibt einem noch die Standardprozedur. Die Box mal für einige Minuten stromlos zu machen hat schon viele merkwürdige Probleme gelöst. Einen Reset auf Werkseinstellungen mit Neueingabe aller Daten von Hand hilft, Konfigurations-Chaos zu vermeiden.
So, ich hoffe, damit vielen das ungetrübten Telefonvergnügen an der Fritzbox ein Stück näher bringen zu können. hone:
Und falls die Schwiegereltern anrufen, kann man das Klingeln ja immer noch geflissentlich überhören. In diesem Sinne.
Viele Grüße
Frank
Geändert 07.11.2006 19:14: Erste Kommentare aus den Antworten von nopain77 und mega eingearbeitet.
Geändert 19.01.2007 22:57: Keypad Modus für ISDN Telefone erwähnt
Geändert 20.01.2007 19:48: ISDN Anlagenanschlüsse erwähnt
Geändert 02.02.2007 20:25: Kapitel generelle Fritzboxkonfiguration hinzugefügt
Geändert 29.07.2007 20:05: Kapitel "WDS und IP-Client" umgeschrieben, Kapitel "generelle elektrische Probleme" hinzugefügt
Geändert 01.11.2007 19:50: Anpassungen für den Assistenten der neuen Firmwares
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