Ich hingegen hoffe ganz stark, daß das so nicht umgesetzt wird.
Warum?
Es verkompliziert das GUI mit einer (weiteren) Einstellmöglichkeit, die kein "normaler Benutzer" braucht und für deren Verständnis schon etwas tiefergehende Netzwerk-Kenntnisse notwendig wären ... von der Problematik der verschiedenen Formen der Adressierung von WoL-Paketen fange ich jetzt lieber nicht an, das geht dann bis zum BIOS bei PCs und/oder sogar bis zum eingesetzten Betriebssystem auf dem zu weckenden Client.
Das, was AVM da im Moment umsetzt, ist das richtige "ursprüngliche" Magic-Packet nach
AMD-Vorschlag (da kann man auch die "Infrastructure Implications" für verschiedene Topologien nachlesen), da wird nichts auf L2 (oder darüber) vorausgesetzt oder benutzt und dank Broadcast ist es (bei standardkonformer Technik im LAN, die L2-Broadcasts an alle Switch-Ports ausliefert, wobei auch da ja Anti-Flooding-Techniken wie Broadcast-Limits noch einen Strich durch die Rechnung machen können und der AMD-Vorschlag auch L2-Unicast berücksichtigt) auch weitgehend egal, wie die Topologie im LAN am Ende aussieht. Stellt man das dann wieder auf irgendwelche L3-Geschichten um, wird es auf einen Schlag komplizierter und fehleranfälliger ... und das soll ja nicht nur bei Kunden mit Netzwerk-KnowHow möglichst reibungslos funktionieren, sondern bei allen.
Das Erzeugen eines statischen ARP-Eintrags auf einer modifizierten FRITZ!Box ist ja nun alles andere als ein Kunststück (aber vollkommen ausreichend, damit das Wecken über "magic packets" per Weiterleitung funktioniert) und der spezielle Fall von @joinski in diesem Thread, der "seine" FRITZ!Box nicht modifizieren kann, ist ja nun auch eher untypisch bzw. sollte nicht als Begründung genommen werden, die Firmware für alle Benutzer komplizierter zu gestalten.
Für den "normalen Benutzer" reicht entweder das automatische Starten beim Zugriff auf das Gerät (natürlich über einen "Nicht-Standard-Port", wer das auf TCP/21 laufen läßt oder gar auf TCP/80, der muß sich nun wirklich nicht wundern), was auch ohne jedes zusätzliche Programm und ohne weitere Vorkehrungen (ggf. mit einem kleinen Delay zwischen dem ersten und weiteren Versuchen, damit das Gerät erst einmal starten kann) funktioniert.
Wer hingegen nur "bei Bedarf" (für sich selbst) starten will, der benutzt halt den Fernzugriff auf das GUI zum Starten (den Nachteil, daß der "Computer starten"-Button wohl nur mit administrativem Zugriff erreichbar ist, sehe ich tatsächlich auch, da wäre ggf. ein passender Button unter "MyFRITZ!" noch hilfreich, wobei auch da dann wieder die Frage nach den Berechtigungen auftaucht, die ja merkwürdigerweise beim Senden eines Magic-Packets über das Internet gar nicht gestellt wird) und wem das auch noch nicht reicht, der nimmt eben den sparsamen Einplatinen-Computer
hinter der FRITZ!Box oder modifiziert die FRITZ!Box selbst, um sein Ziel zu erreichen, daß dann ja sicherlich auch nicht nur in irgendeinem simplen Datenzugriff bestehen wird, wenn schon das Szenario zum Starten des Servers so komplex ist.
Ich stelle mir bei solchen "Wünschen" (die zu äußern durchaus legitim ist, damit wir uns da nicht mißverstehen) immer die Frage, was das der Mehrheit der Kunden bringt bzw. ob es ihnen überhaupt etwas gibt und es sich nicht mehr oder weniger nur um sehr individuelle Bedürfnisse handelt. Wo sollte man dann eigentlich die Grenzen ziehen? Ich könnte mir z.B. auch vorstellen, daß man so ein Netzwerk-Gerät dann nicht nur per GUI oder automatisch (wie jetzt) oder per "magic packet" (wie hier diskutiert) wecken will, sondern auch noch mit einem Anruf (auf einer speziellen Nummer oder per IVR selektiert) oder gar einer SMS (oder irgendeiner XMPP-Message) ... das läßt sich nach Belieben fortsetzen und meines Erachtens sollte man dann entweder den Mumm haben, solche Wünsche selbst umzusetzen (wie @palast es ja macht) oder von den eigenen Bedürfnissen auf die der Allgemeinheit abstrahieren und seine eigenen Wünsche dann auch mal in dieser Richtung hinterfragen.
Aber solche Fragen wie
joinski schrieb:
Wie kann man AVM dazu bringen, das zu tun?
halte ich dann doch für übertrieben (und hier auch fehl am Platze) ... auch wenn der dafür eingerichtete "Firmware-Wünsche"-Thread eine erkleckliche Länge erreicht hat.
Bevor sich AVM jedenfalls an die Realisierung
dieses Wunsches machen sollte, gäbe es (wieder nur aus meiner Position heraus - logischerweise -, aber auch ich könnte da einige "Unterstützer" auftreiben) noch viele weit wichtigere Baustellen.
Insofern stellt sich mir dann die Frage, warum man sich nicht einfach an das Modifizieren der 7360 macht (das ist u.U. sogar schneller erledigt, als so eine Mail an AVM zusammengeschrieben wäre) oder - wenn das mit einem Linksys WRT54G so problemlos machbar ist - nicht einfach ein kaskadierter Router (ggf. auch nur zum "Aufwecken" des Servers, man könnte dessen LAN ja sogar wieder zum FRITZ!Box-Switch zurückführen) verwendet wird.
Daraus jetzt einen "feature request" zu machen, der in den allerseltensten Fällen benutzt werden würde (zumindest beim durchschnittlichen Kunden), ist m.E. der falsche Weg ... schon die dann notwendige Auswahlmöglichkeit des "WoL-Verfahrens" (und die notwendige Erklärung der Optionen) verkompliziert die Bedienung der FRITZ!Box (und das für die - meines Erachtens - eben sehr seltenen Fälle, wo kein anderer Workaround ebenso eine Lösung wäre).