Hallo, wilkommen im Forum, auch wenn die Anmeldung schon länger zurückliegt.
Dann zum Ablauf:
1.) Die Firmware des Routers basiert auf einer Linux-Version, daher ist es nicht möglich, diese direkt unter Windows zu erstellen. Zum Bau der Firmware wird hier ein Ubuntu-Image verwendet, welches in einer virtuellen Maschine läuft. Dieses Image ist
hier zu finden, weiterhin werden dann noch entweder der VMWare Virtual Player oder alternativ Virtual Box benötigt. Letztere stellen die "Arbeitsumgebung" für das Ubuntu bereit.
2.) Der VMWare-Player oder Virtual Box werden unter Windows installiert. Es ist empfehlenswert, bereits das Installationsprogramm mit "Als Administrator ausführen" zu starten. Windows Vista und nachfolgende Versionen (Win7 und Windows 8)haben eine restriktivere Benutzerkontensteuerung als Windows XP. Das im Ubuntu ausgeführte Script, welches die Firmware erzeugt, lädt diese voreingestellt auch automatisch hoch. Das Hochladen muss jedoch per FTP erfolgen. Die IP-Adresse des Routers im normalen Betrieb ist firmwareabhängig: bei einer originalen TKOM-Firmware ("ungefritztes" Speedport) lautet sie: 192.168.2.1.
Anders bei Routern, welche mit Fritzbox-Firmware versehen sind, z.B. Fritzbox 7170 oder andere Modelle: hier lautet die Adresse: 192.168.178.1.
Das bedeutet: Das bislang "ungefritzte" Speedport braucht zum Herunterladen der benötigten Firmware (geschieht durch das Script) seine originale IP-Adresse (192.168.2.1). Zum Hochladen der fertigen Firmware ist jedoch ein Wechsel auf die FTP-Adresse erforderlich. Diese ist mit der IP-Adresse der Fritzbox-Weboberfläche identisch: 192.168.178.1. Damit das Script diese Adresse aus der virtuellen Maschine heraus im Windows umstellen kann, sind die Adminstratorrechte erforderlich, also auch den Player oder Virtual Box nach der Installation mit diesen Rechten starten.
3.) Ich benutze jetzt mal für die weitere Beschreibung den VMWare-Player, das Ubuntu-Image ist für diesen erstellt worden. Das Image funktioniert auch mit Virtual Box, in diesem Fall muss das Image jedoch etwas umständlicher gestartet werden, siehe
hier. Der umgekehrte Weg, ein mit Virtual Box erstelltes Ubuntu-Image mit Virtual Player zu verwenden, funktioniert nicht. Hilfreich für den Start ist dann das Video-Tutorial, welches sich
hier verbirgt.
Dieses Tutorial zeigt den Ablauf für ein Speedport W920v, der grundlegende Ablauf ist jedoch bei allen Speedport-Modellen der gleiche. Im Video wird das heruntergeladene Image mit "start-freetz.sh" aufgerufen. Ein kleiner Bug, der aber dadurch abgefangen wird, dass ein Klick auf dieses Icon automatisch das "download_speed-to-fritz.sh" aufruft, wenn der speed-to-fritz-Ordner noch nicht auf dem Desktop vorhanden ist. Hier also gleich auf das erste Icon oben links klicken.
4.) Jetzt wird das eigentliche Script heruntergeladen und gestartet. Es erscheint dann ein Auswahlmenü, in welchem eigentlich nur das Speedport-Modell interessant ist, für welches die Firmware erstellt werden soll. Diese Einstellung findet sich unter dem Punkt "Hardware type". Zur Navigation im Menü: Die Anwahl der einzelnen Menüpunkte geschieht durch die Pfeiltasten (rauf/runter), die Auswahl eines Punktes durch Drücken der Leertaste.
Zum Abschluss des Scriptes werden nach erfolgter Auswahl auch noch die Pfeiltasten links/rechts verwendet, um ganz unten auf "Exit" zu kommen. Im Script sind die Voreinstellungen wie benötigte Firmware und weitere Einstellungen bereits für die einzelnen Modelle voreingestellt, es ist also normalerweise nicht notwendig, die Menüeinstellungen zu verändern.
5.) Nachdem der gewünschte Hardware type ausgewählt wurde und das Menü mit "Exit" verlassen worden ist, erfolgt noch eine Abfrage, ob diese Konfiguration gespeichert werden soll.
Danach beginnt das Script seine eigentliche Arbeit, die benötigte Firmware wird heruntergeladen und neu zusammengebaut. An bestimmten Positionen legt das Script eine Pause ein, hier dann "Enter" drücken.
6.) Als letztes erfolgt dann das Hochladen der neuen Firmware, hier gibt es erfahrungsgemäß die meisten Probleme. Das Script fordert dazu auf, den Router neu zu starten, d.h., der Router soll vom Strom getrennt und wieder verbunden werden. Innerhalb der ersten drei bis fünf Sekunden nach dem Einschalten kann der Router in den FTP-Modus versetzt werden...und auch nur innerhalb dieses Zeitfensters. Das Script versucht nun, diese Umschaltung zu erkennen und sich per FTP einzuloggen. Anders gesagt: Wenn das Script den Router nicht 5 Sekunden nach dem Einschalten gefunden hat, braucht nicht länger gewartet werden, das "Fenster" zum Umschalten ist bereits abgelaufen. Hier gilt dann auch das bereits vorher in Punkt 2 Gesagte: das Script muss die Windows-Netzwerkadressen verändern können, gerne wird vergessen, den Player mit Administratorrechten zu starten.
Weitere Fehler an dieser Stelle: es sind mehrere Netzwerkkarten- oder Geräte im Rechner vorhanden. Der VMWare-Player sucht sich für einen Upload die erste physikalisch vorhandene aktive Netzwerkkarte, welcher er findet. Das muss bei mehreren Geräten dann nicht die Netzwerkkarte sein, an welcher der Router hängt. Zusätzliche WLAN-, ISDN- oder TV-Karten und -Sticks sind für den Rechner ebenfalls Netzwerkkarten, wenn der Upload dann dahin geht, wird der Router nicht gefunden und das Script wartet ewig. Diese zusätzlichen Karten also deaktivieren oder entfernen.
7.) Und noch ein Fehler: der VMWare-Player hat mehrer Übertragungsmodi, hier seien "Bridged" und "NAT" genannt. Der Player muss sich beim Hochladen im Modus "Bridged" befinden, damit die FTP-IP-Adresse unverändert bleibt. NAT (Network Address Translation) würde bedeuten: die IP-Adresse des Windows-Rechners würde in eine andere IP-Adresse für die virtuelle Maschine umgesetzt. Auch hier wäre es dann für das Script nicht möglich, die gesuchte FTP-Adresse 192.168.178.1 zu finden bzw. zu überwachen.
8.) Zu guter Letzt: Trotz allem schlagen in manchen Fällen alle Versuche fehl, die Firmware mit dem automatischen Upload hochzuladen. Hier bleibt dann die Methode, das vom Script erzeugte kernel.image (keinesfalls eine originale oder umbenannte Firmware!) mit einem externen FTP-Programm wie Total Commander, ncFTP oder änlichem hochzuladen. Für den Total Commander existiert
hier eine Beschreibung.
mfg