Hallo,
Wenn bei der 7170 der Mischmodus sauber mit etlichen Endgeräten funktioniert, und bei der 7270 dann nicht mehr, dann muss es also Zwangsläufig an den Endgeräten liegen? Ja nee, klingt logisch... *kopfschüttel*
Beim WPA+WPA2 Mischmodus ist aber tatsächlich so. Es sind die WPA_IEs, welche die Endgeräte durcheinander bringen. Da 802.11n WPA2 voraussetzt, ist das Verhalten der 7270 diesbezüglich ein wenig anders, als das der 7170. Das lässt sich auch nicht ändern. Kein Problem, wenn das Endgerät damit umgehen kann. Aber wenn nicht ... (die Endgeräte werden übrigens an allen Dual-Mode 802.11n APs Ärger machen). Dazu kommt die Veränderung, die CCMP für die Group Keys mit sich bringt, auch eine Stolperfalle vor allem für ältere Geräte.
Wie oft hab ich hier schon gepredigt: Eine der Hauptaufgaben eines WLAN Herstellers ist es, Bugs und Inkompatibilitäten mit bekannten Massenprodukten zu umschiffen (ganz besonders unrühmlich diesbezüglich tut sich Intel hervor - "wir schmeißen einige Millionen WLAN Module auf den Markt, sollen doch die kleinen Hersteller einen Workaround für die Probleme durch Inkompatibilitäten implementieren"). Solche Inkompatibilitäten werden meistens durch Unklarheiten in der Spec erzeugt.
Womit wir beim nächsten Thema sind: Spec. Nicht Vergessen: In der 7270 werkelt ein WLAN Chip, der nach einem Standard in einer Draft 2.0 Version arbeitet. Für Draft 2.0 gab es noch
3200 Kommentare von Entwicklern. 500 davon wurden auf dem Weg zu Draft 3.0 ausgeräumt. Passend dazu: Im Mai soll Draft 4.0 verabschiedet werden:
http://www.heise.de/newsticker/Schnelles-WLAN-auf-dem-Weg-zu-Draft-4-0-Update--/meldung/105568
heise News schrieb:
Neue Geschwindigkeitsrekorde werden WLAN-Router mit Draft 4.0 nicht erzielen. Vielmehr wird die technische Basis genauer definiert, was die Interoperabilität von Produkten mit unterschiedlichen Chipsätzen verbessert.
Einen dickeren Bug - der übrigens kurzfristig entdeckt wurde und nicht Bestandteil der 3000 Kommentare war - hat man erledigt, zu dem es heißt:
heise News schrieb:
Die Lösung hat den Vorteil, dass sie keine Hardware-Änderungen erfordert, sondern sich allein mit einem Firmware-Update erledigen lässt.
Puh, Glück gehabt. Aber wann taucht der erste Bug auf, der sich nicht durch ein Firmwareupdate beheben lässt? In dem Augenblick ist bislang gekaufte 802.11n Hardware praktisch wertlos - weil nicht kompatibel zu Produkten nach neueren Standards.
Darüber sollten sich alle Nutzer von 802.11n Hardware im Klaren sein: Vermehrte Kompatibilitätprobleme und die latente Gefahr, in absehbarer Zeit ein inkompatibles Produkt zu besitzen, wird frei Haus mitgeliefert. Bevor ihr jetzt laut schimpft: Das haben die ersten Nutzer PCI, PCI Express, UMTS, Bluetooth, USB oder 802.11b WLAN auch alles mal durchgemacht. Von daher besteht Hoffnung: All diese Technologien laufen mittlerweile recht stabil. Auch wenn Bluetooth Geräte nach Standard 1.0 nicht mehr kompatibel sind zu allem, was neuer als 1.1 ist. :-Ö