Wie viele gleichzeitige Anrufversuche hält eine "normale" VoIP-Festnetznummer aus?

ThulesOle

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Hallo zusammen,
ich habe eine vermutlich recht ungewöhnliche Frage, zu der ich über normales googeln leider nicht weiter komme. Mich würde interessieren, was genau passiert, wenn ich auf eine "normale" VoIP Festnetznummer (z.B. Telekom in Kombination mit Fritzbox) sehr viele Anrufe (bzw. Anrufversuche) in kurzer Zeit erhalte. Ein Vergleich wäre z.B. ein Gewinnspiel bei einem Radiosender, bei dem man zu einem bestimmten Zeitpunkt dort anrufen soll. Wo genau liegt in so einem Szenario das Bottleneck? Ist das die Fritzbox oder die Netzwerktechnik der Telekom selbst? Ab welcher Anzahl von Anrufen wird es da zu Problemen kommen? Reichen 10? Oder erst 1000? Was würde im Falle einer Überlastung passieren?

Ich bin für alle (auch groben) Erklärungen dazu dankbar!

Schöne Grüße
Ole
 
Wo genau liegt in so einem Szenario das Bottleneck?
Du hast ein Limit an maximalen Gesprächen, jedenfalls bei der Telekom Deutschland (Privatanschluss = 4)
Du hast ein Limit an verwaltbaren Gesprächen, jedenfalls bei der FRITZ!Box …
Aber was Du meinst, ist ein Gespräch besteht bereits und viele Anrufer versuchen durchzukommen. Wenn Du Busy-on-Busy richtig konfiguriert hast, sind das gar nicht so viele „gleichzeitig“, denn man landet ja sofort im Besetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten. Ich habe gerade selbst gemerkt, dass ich die Frage nicht eindeutig gestellt habe: Es soll immer nur maximal ein Anruf gleichzeitig stattfinden. Also beispielhaft: 100 Personen rufen innerhalb von 60sek auf einer Nummer an, nur ein Anruf wird angenommen (im Idealfall der Erste) und für alle anderen ist einfach besetzt. Verstehe ich das richtig, dass das in diesem Fall kein (technisches) Problem ist, wenn für 100 Leute gleichzeitig besetzt ist?
 
Korrekt. Wenn du dein System so eingerichtet hast, dass immer nur ein Gespräch gleichzeitig möglich ist (siehe Busy-on-Busy), kommt der erste durch. Der Rest hat besetzt, bis die Leitung wieder frei ist.
 
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Ist das die Fritzbox oder die Netzwerktechnik der Telekom selbst? Ab welcher Anzahl von Anrufen wird es da zu Problemen kommen? Reichen 10? Oder erst 1000? Was würde im Falle einer Überlastung passieren?
Knapp 4000 Anrufe pro Sekunde. Darüber erhalten Anrufer keinen Besetztton mehr.
 
Wenn bereits besetzt ist, ist das technisch überhaupt kein Problem, weil die Anrufer nicht wirklich gleichzeitig anrufen. Du rufst an, Nummer besetzt? Du bekommst Besetzt. Das passiert in Sekunden-Bruchteilen. Das ist eine Lese-Operation, also keine aktive sondern eine passive Operation (z.B. auf einer Datenbank). Technisch problematisch ist das Gespräch noch nicht angenommen wurde, wenn mehrere Anrufe gleichzeitig in den Status „Rufaufbau“ kommen – also auf eine menschliche Reaktion gewartet wird. Dann ist die Frage,
a) ob der Angerufene mehrere Anrufe gleichzeitig erhält† oder​
b) ob nur einer durchkommt und ob der Angerufene diesen ablehnt (wegdrückt oder technisches Problem z.B. falscher Audio-Codec).​
In letzterem Szenario ist dann fraglich, was mit den anderen passiert. Gehen die zwischenzeitlichen Anrufe verloren, weil sie bereits ein Besetzt bekamen? Dann kann es Dir passieren, dass z.B. der 305. Anrufer durchkommt. Oder bekamen die gar nichts und sind noch in einer Warteschlange? Dann hast Du (hoffentlich) den 2. Anrufer in der Leitung.

Was Du haben kannst, ist ein betriebswirtschaftlichen Problem, also dass die Telekom Deutschland irgendwelche Schranken eingebaut hat.

† Das Szenario würde ich als Programmierfehler einstufen. Die Anrufer sollten in eine Warteschlange einsortiert werden und nur ein Anrufer sollte „Klingeln“ erhalten. Aber das kannst Du leicht selbst testen:
  1. schalte Busy-on-Busy für Deinen Anschluss
  2. ruf Dich selbst an
  3. lass es klingen (bei Telekom Deutschland geht das 120 Sekunden lang) und
  4. rufe Dich von einem weitern Anschluss an.
Was bekommst Du jetzt? Genau das erhalten dann auch die x-fachen Anrufer.
 
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@sonyKatze
Danke für die ausführliche Erklärung! Ich bin technisch nicht genug im Thema und hatte mich gefragt, ob das zu einer Situation wie bei einer DDoS Attacke oder einem überlasteten Webserver führen kann, wo es auf Seiten des Providers oder der eigenen Hardware (fritzbox) zu einer Überlastung kommen kann, wie z.B. 1000 Anrufe in zu kurzer Zeit -> Rufnummer wird für eine bestimmte Zeit gesperrt/blockiert und keine weiteren Anrufer kommen durch.

Knapp 4000 Anrufe pro Sekunde. Darüber erhalten Anrufer keinen Besetztton mehr.
Danke! Das hilft mir als Hausnummer weiter. Weißt du zufällig, ob sich das nur konkret auf VoIP bezieht? Wäre das z.B. bei einer Mobilfunknummer ein anderes Limit?

Edit DM41: Vollzitat des vorhergehenden Beitrags entfernt und 2 Beiträge zusammengeführt, siehe Thema 'Neu im IP-Phone-Forum?'
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zu dem Thema fällt mir folgendes ein: Als der Südwestfunk seine Sendung "Vom Telefon zum Mikrofon" eingeführt hat, war auf Grund der vielen Anrufer beim ersten mal das Ortsnetz von Baden-Baden und der ganzen Gegend völlig zusammengebrochen. Es waren keinerlei Gespräche mehr möglich, auch keine Notrufe. Bei den folgenden Sendungen wurde zum einen der Anruferkreis begrenzt und zum anderen eine Telefonnummer der BASF in Ludwigshafen benutzt. Das Ortsnetz Mannheim/Ludwigshafen und das interne Netz der BASF haben das ausgehalten. Später wurde dann eine Sondernummer benutzt, die schon weit vorne die Last begrenzt.
 

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