Werden DSL Leitungen nach Glasfaserausbau stillgelegt?

[birkenhofsonni]

Hallo zusammen,

bei uns im Ort (Südhessen) werden aktuell durch die Deutsche Glasfaser Leitungen verlegt. Angeblich werden die vorhandenen DSL Leitungen der Telekom dann in 3 bis 5 Jahren abgeschaltet. Man soll also jetzt den Hausanschluss kostenfrei legen lassen, aber muss einen Vertrag mit dem hier ansässigen Anbieter E-Netz Südhessen abschließen. Alternativ hätte man dann in 3 bis 5 Jahren keinen Internetanschluss mehr und müsse den Hausanschluss ans Glasfasernetz dann selbst bezahlen. Die Möglichkeit den Anschluss jetzt vorsorglich ans Haus legen zu lassen ohne Vertragsabschluss scheint es nicht zu geben... Schaltet die Telekom wirklich die DSL Leitungen ab? Gibt es dafür schon feste Zeitpläne? Hat jemand damit Erfahrungen oder Insiderwissen?

 

[chrsto]

Da wird nichts abgeschaltet. Du bist an einen guten Verkäufer geraten. Tatsächlich könnte es sein, dass der Telekom auffällt, dass - jetzt wo ein anderer Anbieter da ist - sich ein eigener Ausbau plötzlich doch lohnt ;-).

Stell doch einfach eine schriftliche Anfrage an den lokalen Anbieter, ob ein kostenfreier Anschluss des Objektes nur mit dem gleichzeiten Abschluss eines Vertrages möglich ist.

Ein späterer Anschluss ans Glasfasernetz ist aber immer kostenplichtig. Ich müsste nicht zweimal überlegen, ob ich das mache .

 

[frank_m24]

Abgeschaltet wird es vermutlich nicht so schnell.

Aber wenn man die Chance auf einen Glasfaseranschluss im Haus hat, dann gibt es da nichts zu überlegen. Die Erfahrung lehrt, dass es später sehr kompliziert, kosten- und zeitaufwending ist, diesen Anschluss noch zu bekommen. Die Bautrupps der Glasfaseranbieter haben besseres zu tun, als die Schlafmützen aus den alten Baugebieten nachzurüsten. In Bezug auf Qualität und Stabilität spielt so ein Glasfaseranschluss in einer anderen Liga, das kann man mit der DSL Technologie nicht vergleichen.

Also: handeln. Und wenn ihr Glück habt, werden eines Tages tatsächlich die alten Relikte abgeschaltet.

 

[birkenhofsonni]

Danke, für die schnelle Rückmeldung. Da es sich um einen kleinen Ort handelt wird die Telekom selbst sicher keine Leitungen mehr legen. Nach Aussage des Verkäufers will die Telekom in ein paar Jahren die DSl Leitungn stilllegen und sich in die Glasfaser Leitungen einmieten. Das Problem ist, dass die Arbeiten schon im Gange sind und wir bis morgen entscheiden müssen... Eigentlich reicht mir die vorhandene DSL Leitung vollkommen und kostet natürlich nur die Hälfte vom angebotenen Glasfaser Vertrag.

 

[frank_m24]

Das mit dem Einmieten könnte stimmen. Es ist tatsächlich vorgesehen, dass über vorhandene Glasfasern mehrere Anbieter verfügbar werden können. Ob das Zur Abschaltung der DSL Leitung führt, glaube ich nicht so schnell. Aber bei 3G ging auch alles ganz schnell.
Wie gesagt: Es gibt da nichts zu überlegen. An einem Glasfaseranschluss führt einfach kein Weg vorbei. Verbau dir nicht diese Chance! Früher oder noch früher wirst du den Schritt eh gehen. Dann für viel Geld.

 

[Charles63]

...nicht lange fackeln, unterschreiben; besser heute wie morgen.
Welche Leistung für welchen Preis wird mit FTTH angeboten?
Was zahlst Du jetzt für welche Leistung bei DSL?

 

[NDiIPP]

Schaltet die Telekom wirklich die DSL Leitungen ab?

Extrem unwahrscheinlich (also zumindest in 3-5 Jahren). Aber fast nichts ist letztlich unmöglich.

Gibt es dafür schon feste Zeitpläne?

Nein.

Es gibt etliche Gebiete, die haben schon seit über 8 Jahren FTTH aber die alten Cu-TALs der Telekom mit xDSL gibt es weiterhin, sofern es diese dort schon vor der FTTH-Erschließung gab. Und es ist derzeit auch (noch) nicht abzusehen, dass diese in 3-5 Jahren abgeschaltet werden. Wer das behauptet, scheint meiner Ansicht nach eher (vorgeschobene) Argumente zu suchen, damit man sich für den FTTH-Anschluss entscheidet.

Allerdings muss ich in einem solchen Fall auch sagen, dass man da nicht lange überlegen sollte und es schon irgendwie erschreckend ist, dass man solche Argumente überhaupt herausholen muss um die Eigentümer ggf. so "überzeugen" zu müssen. Ich kann nur raten da nicht lange zu fackeln und sich jetzt, im Rahmen der FTTH-Erschließung des betreffenden Gebietes, für einen FTTH-Anschluss zu entscheiden. Später wird es eher nicht mehr so einfach bzw. kostengünstig sein, diesen zu erhalten.

 

[Zwanzigeinundzwanzig]

Später wird es eher nicht mehr so einfach bzw. kostengünstig sein, diesen zu erhalten.

Hhmm, da sind aber die laufenden Mehrkosten bis zur "Zwangsumstellung" gegenüber zu stellen. Es nutzt ja nix, für die Erschließung deutlich weniger zu zahlen, wenn diese laufenden Mehrkosten ein Vielfaches ergeben. Immer vorausgesetzt, dass die Mehrleistung nicht benötigt wird...

 

[KunterBunter]

Da kann ich dir nicht ganz folgen. Wenn die Mehrleistung gar nicht benötigt wird, braucht man nur die laufenden Mehrkosten in der MVLZ zu berücksichtigen. Das ist immer noch nur etwas mehr als was zurzeit bei nachträglicher Umstellung angedroht wird: 750 Euro.

 

[Zwanzigeinundzwanzig]

750 Euro

bitte richtig zitieren: bis zu 750 €... Aber ja, wenn man den Anschluss jetzt legen lässt und den Vertrag dann wieder kündigt, dann sind nur die Mehrkosten der MVLZ zu berücksichtigen. Plus evtl. "Wiederanschlusskosten"...

 

[KunterBunter]

bitte richtig zitieren: bis zu

Wie konnte ich das vergessen. Wie bei DSL heißt "bis zu" ja immer: weniger als.
Aber woanders heißt es jetzt schon "derzeit mindestens 750 Euro".

 

[NDiIPP]

Hhmm, da sind aber die laufenden Mehrkosten bis zur "Zwangsumstellung" gegenüber zu stellen. ...

Mal angenommen ein Anschluss beim neuen FTTH-Anbeiter kostet mtl. 20,- € mehr als beim bisherigen "DSL-Discounter", so belaufen sich die Mehrkosten auf 240,- 480,- € (24 Monate * 20,- €). Imo geradezu ein Schnäppchen für einen FTTH-Anschluss. Zudem man beim evtl. Wechsel nach 24 Monaten auf einen DSL-Anschluss ggf. auch wieder Wechselprämien in Anspruch nehmen könnte (in diesem Rahmen entfallen dann üblicherweise auch "Wiederanschlusskosten"). Also so ganz kann ich deiner Argumentation nicht folgen...

 

[Zwanzigeinundzwanzig]

Habe ich doch schon beim Einwand von Kunterbunter zugegeben... Hatte eben bis zur "Irgendwannumstellung" gerechnet. Ihr habt natürlich recht, wenn ihr den "Rückfall" auf den Jetztzustand nach der MVLZ rechnet. Nachdem ich mir den von KB verlinkten Tarif angesehen habe und den kleinsten Tarif anschaue ist euer Argument richtig...

 

[KunterBunter]

240,- € (24 Monate * 20,- €). Imo geradezu ein Schnäppchen für einen FTTH-Anschluss.

Sogar ohne Berücksichtigung der arithmetischen Feinheiten.

 

[NDiIPP]

Hast recht, zum Glück kompensiert die DG meine miserablen Rechenkünste durch einen Rabatt in den ersten 12 Monaten... DuW