Welchen Router für mehr als zwei Sprachleitungen?

Deeepy

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Hallo zusammen,

wir haben hier derzeit zwei ISDN-Anschlüsse (wegen der vier Kanäle), einer davon ein Business-Anschluss mit einer festen IP - der andere ein reiner Sprachtarif. Die Telefonie wird von einer Agfeo AS 45 verwaltet.
In naher (oder ferner) Zukunft werden wir also den Anschluss vollständig auf VoIP umstellen (müssen). Dafür gibt es für die Telefonanlage ein LAN-Modul. Da es nun bei den business-Tarifen zubuchbare Sprachkanäle gibt, werden wir (nach aktuellem Stand) einen business-Tarif mit zwei weiteren Sprachkanälen buchen.

Den Router würde ich gerne schon im Vorraus austauschen (hängt mit der VPN-Funktionalität) zusammen - ich denke die allermeisten Geräte werden sowohl am ISDN-Anschluss als auch am All-IP-Anschluss funktionieren. Die Telefonanlage wird mit Hilfe des LAN-Moduls am LAN-Anschluss des Routers angeschlossen, sodass der Router selbst keinen S0-Port haben muss (dies würde die Sprachleitungen ohnehin auf zwei einschränken und von "emulierten" S0-Anschlüssen an VoIP-fähigen Routern riet mir unser Telefonexperte ohnehin ab). Ich bin mir aber nicht sicher welches Gerät nun mit der Telekom "redet" um die Sprachverbindungen zu verwalten.

Deshalb die Frage:
Welche Vorraussetzungen muss der zukünftige Router erfüllen, damit ich die vier Sprachkanäle auch nutzen kann?

Grüße
Deepy
 
Kurze Antwort aus der Praxis: wenn ein Router mit VoIP benötigt wird, werden der Bintec be.IP sowie Lancom-Geräte gerne genommen. Nach der Umstellung auf AllIP braucht der Router aber prinzipiell kein VoIP zu können, das kann dann die TK-Anlage selbst. Leider ist SIP nicht gleich SIP, deswegen sollte man darauf achten, einen SIP-Provider zu nehmen, der vom TK-Anlagenhersteller zertifiziert ist. Man kann überlegen, ob man die Gelegenheit nutzt, am Standort gleich Telefonie und Internet zu trennen. Sprich: wenn aktuell noch DSL+ISDN vom gleichen Anbieter kommen, das ISDN wegzukündigen und die Nummern zu einem VoIP-Anbieter (Deutsche Telefon Standard, sipgate, etc.) zu portieren. Der Vorteil wäre dass man garantiert unabhängig von der konkreten Internetzugangsleitung ist.
Heißt: fällt mal das DSL aus, reicht auch ein USB-UMTS-Stick vom Wühltisch um weiter telefonisch erreichbar sein zu können.
 
Soso, das bedeutet die TK-Anlage übernimmt auch die Anmeldung beim SIP-Provider, der Router muss nur evtl. einige Ports weiterleiten?
Als Anbieter ist die Telekom auch weiterhin geplant.

Welchen Vorteil hätte die Trennung der Telefonie und Internet? Eine entsprechende mobile Verbindung am Router vorausgesetzt, könnte ich das VoIP der Telekom nicht auch auf diesem Wege nutzen, oder ist diese zwingend an den zugehörigen DSL-Anschluss gebunden?

Vor "dem Verbindungsausfall" habe ich allerdings keine große Angst. In den letzten 4 Jahren gab es hier am Standort einen Tag, an dem das Internet für ein paar Stunden nicht verfügbar war. Es gibt mobile Wege ins Internet und zu telefonieren. Eine Rufumleitung der Festnetznummern auf eine mobile Nummer wäre im Notfall doch nachwievor möglich?
 
In naher (oder ferner) Zukunft werden wir also den Anschluss vollständig auf VoIP umstellen (müssen). Dafür gibt es für die Telefonanlage ein LAN-Modul.
Dann hat aber der Router nichts mit der Anzahl der Sprachkanäle zu tun wenn sich die TK-Anlage selbst per SIP beim Provider anmelden kann. Den Router interessiert es dann auch nicht ob er an einem xDSL-Anschluss mit ISDN oder VoIP betrieben wird.

Deshalb die Frage:
Welche Vorraussetzungen muss der zukünftige Router erfüllen, damit ich die vier Sprachkanäle auch nutzen kann?
Wie gesagt, der Router hat damit wenig zu tun bei einer IP TK-Anlage. Nur wenn man die alte ISDN TK-Anlage nicht auf VoIP aufrüsten kann/will benötigt man ein VoIP/ISDN-Gateway. Aber auch dieses Gateway muss nicht unbedingt im Router integriert sein, kann auch zwischen Router und TK-Anlage separat betrieben werden, oder eben einen Router mit integriertem VoIP/ISDN-Gateway der intern min. 2 S0-Busse bereitstellt (für die 4 Leitungen).

Eine entsprechende mobile Verbindung am Router vorausgesetzt, könnte ich das VoIP der Telekom nicht auch auf diesem Wege nutzen, oder ist diese zwingend an den zugehörigen DSL-Anschluss gebunden?
Telekom SIP-Accounts lassen sich nur im Netz der Telekom registrieren.
 
QoS sollte ein vernünftiger Router schon beherrschen.
 
Also Speedport und Fritzbox fallen schon mal raus (für den Telefonie Teil), wenn wirklich 4 Gespräche gleichzeitig möglich sein sollen. Nur für Internet wären diese aber auch möglich in Kombi mit TK-Anlage/IP-Telefon.

Frage ist was man möchte, man muss auch nicht unbedingt eine TK-Anlage betreiben, wären z.B. auch direkte IP Telefone möglich, egal nun schnurlose Gigaset Mobilteile mit IP Basis oder ggf. Tischtelefone von Yealink, Cisco, Grandstream ect.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Telefonanlage ist vorhanden und die wird auch weiterhin genutzt, ich wüsste nicht, was dagegen spricht. Der "Telefonieteil" eines Routers ist demzufolge komplett uninteressant. Damit wäre eine einfache Fritzbox (WLAN wird auch nicht benötigt) ja ausreichend. Ich habe gelesen, dass die Fritzbox intern VoIP-Anwendungen automatisch priorisiert (Echtzeitanwendungen). Macht es da einen Unterschied ob die Fritzbox selbst für's VoIP genutzt wird oder eben die externe TK-Anlage dahinter?
 
Die Telefonanlage ist vorhanden und die wird auch weiterhin genutzt, ich wüsste nicht, was dagegen spricht.
Stromverbrauch, Kosten für Wartung/Instandhaltung.
Damit wäre eine einfache Fritzbox (WLAN wird auch nicht benötigt) ja ausreichend.
Wenn du auf Funktionsgarantien nach Münzwurf stehst: bitte gerne. Falls nicht, kaufst du gleich was vernünftiges.
Meine letzte Fritzbox war faktisch nicht in der Lage, selbst ein Telefonat zu priorisieren. Ich brauchte während eines Telefonats nur ein Youtube-Video starten und die Sprachqualität ging in den Keller, tlw. so stark dass ich den Gesprächspartner nicht mehr verstanden habe. Ich habe ein Jahr mit dem AVM-Support Support-Bingo gespielt und dann aufgegeben.
Ich habe gelesen, dass die Fritzbox intern VoIP-Anwendungen automatisch priorisiert (Echtzeitanwendungen). Macht es da einen Unterschied ob die Fritzbox selbst für's VoIP genutzt wird oder eben die externe TK-Anlage dahinter?
Jein. Die Fritzbox bietet prinzipiell die Möglichkeit für soetwas, aber wie das für solche Geräte oft der Fall ist, kann sie von jedem etwas aber nichts richtig. Soll heißen: es gibt zwar Menüpunkte, wo man solche Dinge grob einstellen kann, aber kommt nicht auf die technische Ebene runter. Soll heißen, wenn das Priorisierungsverfahren was die Agfeo macht nicht mit dem was die Fritzbox erwartet zusammenpasst, klappts nicht.
 
Was wären für meinen Fall geeignete Alternativen?
 
Meine Empfehlung: bintec be.IP plus, denn diese kann sowohl 2 S0 Anschlüsse bedienen als auch eine IP-TK-Anlage versorgen, und sie könnte in Verbindung mit bis zu 40 IP-Telefonen auch die TK-Anlage ersetzen.
 
Dass die be.IP plus die derzeitige TK-Anlage vollständig ersetzt, kann ich mir nicht vorstellen, aber dies seit mal dahingestellt.

Gibt es Erfahrungen mit dem Anschluss von TK-Anlagen an diese beiden S0-Ports der be.IP (plus)? Funktioniert das reibungslos, bleiben die ISDN-Funktionen vollständig erhalten? Im Moment hängt die TK-Anlage über 2x S0 an zwei NTBAs...

200 bzw. 300€ klingt erstmal nach nem guten Angebot, wenn man sich so umsieht - mit der Aussicht sich das LAN-Modul zu sparen...
 
Das "vollständig ersetzen" hängt natürlich von vielen Faktoren ab, und war hier auch eher längerfristig gesehen.

Die Verbindung über beide S0 - Ports, das funktioniert.

Die ISDN - Funktionen bleiben natürlich nur in dem Umfang erhalten wie sie auch vom Telefonie-Anbieter zur Verfügung gestellt werden. Die Telekom unterstützt z.B. kein SIP 302 (Anrufweiterschaltung extern).

Nachtrag: Es wird im nächsten Jahr ein neues be.IP Modell mit noch mehr ISDN - Anschlüssen geben. Damit sollen dann auch Umstellungen von größeren Anlagenanschlüsse mit bis zu 8 Kanälen möglich werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag zu der bintec be.ip 4ISDN (so wird die neue Box wahrscheinlich heisen), sie soll 4x S0 Anschluss und das besondere daran ist, es gibt noch einen Sync Port damit kann man eine zweite be.ip 4ISDN an die erste Box anbinden und wir haben dadurch auf allen S0 (gekoppelt dann 8x S0 -> also im gesamten dann 16 Kanäle) den gleichen TAKT ganz wichtig damit die dahinter laufende TK-Anlage nicht aus dem Takt kommt.
 
So, ich habe nun eine be.IP besorgt und mittlerweile in Betrieb. Die Einrichtung - auch als VPN-Server - verlief soweit reibungslos.

Sehe ich das richtig, dass es derzeit keine "Privatkundentarife" mit einer Flatrate in alle Netze (auch Mobilfunk) bei der Telekom gibt? Insofern wäre der DE LAN IP L (Flatrate in alle Netze) für uns interessant.
Ist ein vorübergehender Hybrid-Betrieb denkbar? Sprich ein Anschluss mit zwei Sprachkanälen als IP-Anschluss (die be.IP stellt diesen Anschluss an ihrem ISDN-Port für die TK-Anlage zur Verfügung) und parallel ein regulärer ISDN-Anschluss, der direkt in der TK-Anlage endet. Ich wäre sehr dankbar für diese Übergangslösung, so könnten wir den ISDN-Anschluss noch nutzen (Brandmeldeanlage, etc.) und zwei DSL-Anschlüsse parallel nutzen.
 
So, die Umstellung soll nächsten Mittwoch erfolgen, die DSL-Zugangsdaten sind eingetroffen.

Die be.IP soll als "Mediagateway" genutzt werden, sprich die ISDN-TK-Anlage stöpsel ich hinten dran. Benötige ich nicht noch weitere Zugangsdaten (für die Telefonie) für die Einrichtung?

Die Anleitung der be.IP gibt hier keine besonders erschöpfende Auskunft :confused:
11.4.1 be.IP und be.IP plus als Mediagateway
Diese Geräte leiten die von ISDN empfangenen Zeichenfolgen entsprechend über SIP an
das „Amt“ weiter, so dass hier bei der Eingabe am Endgerät ausschließlich die Besonder-
heiten einer ggf. nachgeschalteten ISDN-Telefonanlage zu beachten und beim jeweiligen
Hersteller der Telefonanlage zu erfragen sind.
 
Wichtig: Vor der Konfiguration sollte die be.IP auf die aktuelle Firmware aktualisiert werden oder worden sein, sonst kann es Probleme geben.
 

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