Hallo erst einmal!
Ich habe lange Zeit interessiert sämtliche Themen zu AVM und seinen Produkten verfolgt. Hierdurch wurde ich zu einer Registrierung inspiriert, um einen etwas längeren Beitrag zu verfassen, der vielleicht den einen oder anderen unzufriedenen AVM Kunden zum Nachdenken und Handeln animiert.
Leider fehlt ein Unterforum mit dem Titel Fritz!Boxen oder AVM Allgemein. Da es bei meinen Ausführungen u.a. um die mangelhafte DECT-Fähigkeit handelt, pack ich es mal hier hinein.
Was macht die Fritz!Boxen trotz bekannter Mängel so attraktiv?
Oder: Wie verhalte ich mich, wenn zugesagte Leistungen nicht erbracht werden?
Zunächst einmal: Ich bin Benutzer zweier Fritz!Boxen 7270 im Betrieb und einer 7390 zu Hause. Ich bin, was die Nutzung von Routern mit und ohne WLAN betrifft kein Neuling. So benutzte ich früher bereits eine Fritz!Box 7170, einen DrayTec Vigor 2300, eine ZyXel 650 H-E und einen SMC 7004ABR. Der SMC hat bei mir die Erprobungsphase allerdings nicht überstanden und landete, da selbst bei Ebay unverkäuflich, auf dem Müll. Meine Erfahrungen mit diesen Routern beruhen allesamt im Zusammenhang mit einer 1&1 Doppel-Flat 16000 RegioR. Der Wechsel zum Hersteller AVM vollzog ich lediglich wegen der Anschlussmöglichkeit meiner Siemens ISDN-Telefonanlagen. Ansonsten reißt mich die Leistung der Fritz!Boxen nicht vom Hocker. Die DECT-Funktion ist auch bei der 7390 zumindest mit nicht AVM-Handgeräten (nicht getestet) absolut undiskutabel und würde jederzeit innerhalb der Fünfjahres-Garantiefrist einen Umtausch bzw. Rückgabe des Gerätes rechtfertigen.
Geschwindigkeit: Selbst wenn ich bei den AVM-Boxen die WLAN-Funktion abstelle und den Stecker der ISDN-Anlage abziehe habe ich bei DrayTec und ZyXel höhere Durchsatzraten.
Resyncs: Dazu gibt’s hier ja bereits mehrere Threads. Auch ich habe damit Probleme. Obwohl bei mir lt. Telekom-Mitarbeiter, der vor Ort etliche Messaktionen durchführte und alles für i.O. befand, hatte bzw. habe ich bei der DrayTec, der ZyXel und der Vigor 2300 keine Verbindungsabbrüche, bei allen Fritz!Boxen aber bis zu zehn Resyncs täglich. Dies besserte sich erst, nachdem ich unter Internet > DSL-Informationen > Einstellungen die Verbindungsparameter auf max. Stabilität stellte. Diese Maßnahme erkaufte ich mir aber mit einem Minus von 2000 kbit/s. Bis zu drei Resyncs täglich habe ich dennoch.
Jetzt zur Ausgangsfrage: Was macht trotz der bekannten Mängel die Fritz!Boxen so attraktiv? Der Preis kann es nicht sein. Bekomme ich keine AVM-Box von meinem DSL-Anbieter gesponsert, muss ich für eine 7270 bzw. 7390 vergleichsweise einen Spitzenpreis bezahlen.
Vielleicht ist der Begriff attraktiv auch nicht richtig. Tatsache ist, dass 1&1 als einer der größten DSL Anbieter und weitere Anbieter AVM-Produkte seit Jahren unter ihren Kunden verteilen. Infolge dessen sind diese Produkte in entsprechenden Foren wie diesem überproportional vertreten. Leistungsmäßig heben sich jedenfalls die Fritz!Boxen keinesfalls von bis zu 100,- Euro günstigeren WLAN-Boxen, wie beispielsweise der Linksys WRT 320N, ab. Die WLAN-Leistung dieser Box erreicht AVM selbst mit seinem neuesten Produkt nicht im Entferntesten. Gegenüber der 7270 ist die WLAN-Leistung der 7390, warsch. aufgrund der im Gehäuse integrierten Antennen, sogar noch schlechter. Dies ist zumindest meine Erfahrung. Seit dem Einsatz einer 7390 in meinem Wohnhaus habe ich gegenüber der früher dort im Einsatz befindlichen 7270 im Obergeschoss eine ganz unsichere WLAN-Verbindung. Zugegeben, vorher war die Verbindung auch nicht so toll, weshalb ich dort auch einen Repeater im Einsatz habe. Trotzdem, in diesem Punkt ist die 7270 eindeutig besser.
Wo AVM punktet, ist ganz klar die Kundenverbundenheit. Kein anderer mir bekannter Routerhersteller pflegt seine Internetpräsenz so wie AVM. Handbuch, Support, Pflege der Firmware, alles 1A! Man fühlt sich als Kunde auch lange nach einem Kauf nicht verlassen. Das ist musterhaft! Ja, und diese Kundenverbundenheit, die beim Studieren der Webseite von AVM deutlich wird, trägt sicherlich dazu bei, dass der unbedarfte Kunde lieber zu einer Fritz!Box greift als zu einem Konkurrenzprodukt mit einer englischsprachigen Benutzeroberfläche und Handbuch und einer zwar deutschsprachigen aber äußerst informationsknappen Webseite.
Was mich persönlich bei AVM bzw. seinen Fritz!Boxen seit Jahren stört ist die Tatsache, dass diese Produkte halbfertig auf dem Markt kommen und die Käufer als Versuchskaninchen herhalten. Zwei seit Jahren bekannte Macken habe ich bereits beschrieben, und viele kennen sie: Die absolut mangelhafte und eigentlich nicht nutzbare DECT-Qualität der 7270 und 7390 und die Neigung zu häufigen Resyncs dieser Boxen. Ursache der Resyncs dürften (meist) äußere Störeinflüsse sein, die über das Stromnetz in die Box geraten. Solche Störeinflüsse sind nichts Außergewöhnliches und in jedem Haushalt allgegenwertig. Billigsthaushaltsgeräte aus Fernost können sogar im ausgeschalteten Zustand geradezu als Störsender fungieren. Nichtsdestotrotz schaffen es aber Mitbewerber von AVM bei ihren Produkten mit diesen Störeinstrahlungen fertig zu werden, ohne die Leistungsschraube (Durchsatz) herunter zu drehen.
M.E. hätte AVM besser seine 7270 zu einem fertigen Produkt bringen sollen, als voreilig wieder einmal ein Reißbrettmodell auf den Markt bzw. unter zahlende Kunden zu werfen.
In diesem Zusammenhang begreife ich nicht, wie diese Vorgehensweise von einigen Usern hier im Forum sogar noch gut geheißen werden kann. Ich habe als Kunde das Recht eine Mängelfreie Ware zu erhalten, die das macht, was der Hersteller verspricht. Firmwareversionen, die neue Funktionen bieten oder vorhandene Funktionen weiter verbessern begrüße ich durchaus. Allerdings habe ich nicht das geringste Verständnis dafür, auf Firmwareupdates warten zu müssen, die Funktionen erbringen (sollen), die AVM mir bereits zum Zeitpunkt des Kaufs vollmundig verspricht! Das ist unseriös und rechtlich bedenklich. Zudem ist es AVM innerhalb von fast drei Jahren (so lange ist die 7270 auf dem Markt nicht gelungen, die versprochene DECT-Funktionalität in einer halbwegs akzeptablen Qualität und Reichweite nach etlichen Firmwareupdates und drei Hardwareversionen umzusetzen. Ein befreundeter Rechtsanwalt für Wirtschaftsrecht staunte nicht schlecht, als ich ihm die besagte DECT-Funktionalität mit drei aktuellen DECT-Handgeräten von Siemens und Panasonic vorführte. Sein Kommentar: Wenn das bei der 7270 und der 7390 „normal“ ist, rechtfertigt allein dies innerhalb der Garantiezeit von fünf Jahren jederzeit einen Umtausch des Geräts oder eine Wandlung des Vertrages (Geld zurück). Sein Rat: Wenn sich kurz vor Ablauf der Garantiezeit hinsichtlich der DECT-Funktionalität, beispielsweise durch ein Firmwareupdate nichts getan haben sollte, oder die Box aus einem anderen Grund nicht den erwartenden Vorstellungen entspricht, nicht den Kopf in den Sand stecken oder nur einen neuen DSL-Vertrag abschließen um eine neue Box zu erhalten, die auch als Telefonanlage brauchbar ist. Nein, das Teil einpacken, mit Kopie der Rechnung und einer Fehlerbeschreibung an 1&1 oder direkt an AVM senden und um Behebung des Fehlers bitten. Kann der Fehler auch nicht durch einen Tausch der Box beseitigt werden, sollte die Wandlung des Kaufvertrages gefordert werden. Bei einem Kauf der Box ohne gleichzeitigen Abschluss eines DSL-Vertrages stelle dies kein Problem dar. Die falschen Leistungsversprechungen lassen sich schließlich mit einfachen Mitteln nachweisen. Ist die Box Bestandteil eines Bundlevertrages mit einem DSL-Vertrag, besteht u.U. sogar die Möglichkeit, vorzeitig aus dem Vertrag, beispielsweise mit 1&1, entlassen zu werden. Auf jeden Fall muss aber auch in diesem Fall die Box ersetzt oder der Kaufpreis zurückerstattet werden. Letzteres ist nicht ganz einfach, weil 1&1 die Box bei Bundleverträgen quasi als Lockgeschenk beigibt. Hier empfiehlt es sich wegen Nichterfüllung von versprochenen Leistungen den gesamten Vertrag zu kündigen. 1&1 könne sich nicht darauf berufen, dass die nicht erbrachten Leistungen von einem Hardwarehersteller kommen, deren Produkte sie ihren Verträgen kostenlos beilegen. 1&1 und andere DSL-Anbieter werben schließlich im Zusammenhang mit DSL mit der beigefügten Hardware. Diese ist für viele Kunden sogar Abschlussentscheidend. Da die Rechtslage hier aber etwas komplizierter ist, empfiehlt sich hier die Hinzuziehung eines Rechtsanwalts. Bevor es dann zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommt, wird jeder DSL-Anbieter einen Rückzieher machen und stillschweigend seinen Kunden aus dem Vertrag entlassen. Zu groß ist die Gefahr, dass das Urteil selbst eines kleinen Amtsgerichts sich über die Medien schnell herumspricht und sich andere „Aussteigerwillige“ als Trittbrettfahrer mit Hinweis auf ein solches Urteil ebenfalls versuchen werden, aus einem bestehenden Vertrag auszusteigen. Solche gerichtlichen Auseinandersetzungen scheuen große Unternehmen wie der Teufel das Weihwasser.
Ich persönlich behalte meine Fritz!Boxen, weil ich die Dect-Funktionalität nicht benötige, ich aber andere Vorteile der 7270 bzw. 7390 sehr zu schätzen weiß (Betrieb einer ISDN-Anlage). Es gibt aber Kunden, die bei den vorgenannten Boxen andere Prioritäten setzen, und dann enttäuscht sind. Für diejenigen soll mein Beitrag zum Nachdenken und ggf. zum Handel anregen.
Was würde die Hausfrau (gibts die noch?) wohl sagen, wenn der neu erstandene Staubsauger die Fusseln auf dem Teppich lässt und der Verkäufer oder ein Hotline-Mitarbeiter dieser sagt, dass dieses Manko vielleicht mit einem der nächsten Firmwareupdates für die Mikroprozessorgesteuerte Saugkraftelektronik beseitigt werde?
Ich habe lange Zeit interessiert sämtliche Themen zu AVM und seinen Produkten verfolgt. Hierdurch wurde ich zu einer Registrierung inspiriert, um einen etwas längeren Beitrag zu verfassen, der vielleicht den einen oder anderen unzufriedenen AVM Kunden zum Nachdenken und Handeln animiert.
Leider fehlt ein Unterforum mit dem Titel Fritz!Boxen oder AVM Allgemein. Da es bei meinen Ausführungen u.a. um die mangelhafte DECT-Fähigkeit handelt, pack ich es mal hier hinein.
Was macht die Fritz!Boxen trotz bekannter Mängel so attraktiv?
Oder: Wie verhalte ich mich, wenn zugesagte Leistungen nicht erbracht werden?
Zunächst einmal: Ich bin Benutzer zweier Fritz!Boxen 7270 im Betrieb und einer 7390 zu Hause. Ich bin, was die Nutzung von Routern mit und ohne WLAN betrifft kein Neuling. So benutzte ich früher bereits eine Fritz!Box 7170, einen DrayTec Vigor 2300, eine ZyXel 650 H-E und einen SMC 7004ABR. Der SMC hat bei mir die Erprobungsphase allerdings nicht überstanden und landete, da selbst bei Ebay unverkäuflich, auf dem Müll. Meine Erfahrungen mit diesen Routern beruhen allesamt im Zusammenhang mit einer 1&1 Doppel-Flat 16000 RegioR. Der Wechsel zum Hersteller AVM vollzog ich lediglich wegen der Anschlussmöglichkeit meiner Siemens ISDN-Telefonanlagen. Ansonsten reißt mich die Leistung der Fritz!Boxen nicht vom Hocker. Die DECT-Funktion ist auch bei der 7390 zumindest mit nicht AVM-Handgeräten (nicht getestet) absolut undiskutabel und würde jederzeit innerhalb der Fünfjahres-Garantiefrist einen Umtausch bzw. Rückgabe des Gerätes rechtfertigen.
Geschwindigkeit: Selbst wenn ich bei den AVM-Boxen die WLAN-Funktion abstelle und den Stecker der ISDN-Anlage abziehe habe ich bei DrayTec und ZyXel höhere Durchsatzraten.
Resyncs: Dazu gibt’s hier ja bereits mehrere Threads. Auch ich habe damit Probleme. Obwohl bei mir lt. Telekom-Mitarbeiter, der vor Ort etliche Messaktionen durchführte und alles für i.O. befand, hatte bzw. habe ich bei der DrayTec, der ZyXel und der Vigor 2300 keine Verbindungsabbrüche, bei allen Fritz!Boxen aber bis zu zehn Resyncs täglich. Dies besserte sich erst, nachdem ich unter Internet > DSL-Informationen > Einstellungen die Verbindungsparameter auf max. Stabilität stellte. Diese Maßnahme erkaufte ich mir aber mit einem Minus von 2000 kbit/s. Bis zu drei Resyncs täglich habe ich dennoch.
Jetzt zur Ausgangsfrage: Was macht trotz der bekannten Mängel die Fritz!Boxen so attraktiv? Der Preis kann es nicht sein. Bekomme ich keine AVM-Box von meinem DSL-Anbieter gesponsert, muss ich für eine 7270 bzw. 7390 vergleichsweise einen Spitzenpreis bezahlen.
Vielleicht ist der Begriff attraktiv auch nicht richtig. Tatsache ist, dass 1&1 als einer der größten DSL Anbieter und weitere Anbieter AVM-Produkte seit Jahren unter ihren Kunden verteilen. Infolge dessen sind diese Produkte in entsprechenden Foren wie diesem überproportional vertreten. Leistungsmäßig heben sich jedenfalls die Fritz!Boxen keinesfalls von bis zu 100,- Euro günstigeren WLAN-Boxen, wie beispielsweise der Linksys WRT 320N, ab. Die WLAN-Leistung dieser Box erreicht AVM selbst mit seinem neuesten Produkt nicht im Entferntesten. Gegenüber der 7270 ist die WLAN-Leistung der 7390, warsch. aufgrund der im Gehäuse integrierten Antennen, sogar noch schlechter. Dies ist zumindest meine Erfahrung. Seit dem Einsatz einer 7390 in meinem Wohnhaus habe ich gegenüber der früher dort im Einsatz befindlichen 7270 im Obergeschoss eine ganz unsichere WLAN-Verbindung. Zugegeben, vorher war die Verbindung auch nicht so toll, weshalb ich dort auch einen Repeater im Einsatz habe. Trotzdem, in diesem Punkt ist die 7270 eindeutig besser.
Wo AVM punktet, ist ganz klar die Kundenverbundenheit. Kein anderer mir bekannter Routerhersteller pflegt seine Internetpräsenz so wie AVM. Handbuch, Support, Pflege der Firmware, alles 1A! Man fühlt sich als Kunde auch lange nach einem Kauf nicht verlassen. Das ist musterhaft! Ja, und diese Kundenverbundenheit, die beim Studieren der Webseite von AVM deutlich wird, trägt sicherlich dazu bei, dass der unbedarfte Kunde lieber zu einer Fritz!Box greift als zu einem Konkurrenzprodukt mit einer englischsprachigen Benutzeroberfläche und Handbuch und einer zwar deutschsprachigen aber äußerst informationsknappen Webseite.
Was mich persönlich bei AVM bzw. seinen Fritz!Boxen seit Jahren stört ist die Tatsache, dass diese Produkte halbfertig auf dem Markt kommen und die Käufer als Versuchskaninchen herhalten. Zwei seit Jahren bekannte Macken habe ich bereits beschrieben, und viele kennen sie: Die absolut mangelhafte und eigentlich nicht nutzbare DECT-Qualität der 7270 und 7390 und die Neigung zu häufigen Resyncs dieser Boxen. Ursache der Resyncs dürften (meist) äußere Störeinflüsse sein, die über das Stromnetz in die Box geraten. Solche Störeinflüsse sind nichts Außergewöhnliches und in jedem Haushalt allgegenwertig. Billigsthaushaltsgeräte aus Fernost können sogar im ausgeschalteten Zustand geradezu als Störsender fungieren. Nichtsdestotrotz schaffen es aber Mitbewerber von AVM bei ihren Produkten mit diesen Störeinstrahlungen fertig zu werden, ohne die Leistungsschraube (Durchsatz) herunter zu drehen.
M.E. hätte AVM besser seine 7270 zu einem fertigen Produkt bringen sollen, als voreilig wieder einmal ein Reißbrettmodell auf den Markt bzw. unter zahlende Kunden zu werfen.
In diesem Zusammenhang begreife ich nicht, wie diese Vorgehensweise von einigen Usern hier im Forum sogar noch gut geheißen werden kann. Ich habe als Kunde das Recht eine Mängelfreie Ware zu erhalten, die das macht, was der Hersteller verspricht. Firmwareversionen, die neue Funktionen bieten oder vorhandene Funktionen weiter verbessern begrüße ich durchaus. Allerdings habe ich nicht das geringste Verständnis dafür, auf Firmwareupdates warten zu müssen, die Funktionen erbringen (sollen), die AVM mir bereits zum Zeitpunkt des Kaufs vollmundig verspricht! Das ist unseriös und rechtlich bedenklich. Zudem ist es AVM innerhalb von fast drei Jahren (so lange ist die 7270 auf dem Markt nicht gelungen, die versprochene DECT-Funktionalität in einer halbwegs akzeptablen Qualität und Reichweite nach etlichen Firmwareupdates und drei Hardwareversionen umzusetzen. Ein befreundeter Rechtsanwalt für Wirtschaftsrecht staunte nicht schlecht, als ich ihm die besagte DECT-Funktionalität mit drei aktuellen DECT-Handgeräten von Siemens und Panasonic vorführte. Sein Kommentar: Wenn das bei der 7270 und der 7390 „normal“ ist, rechtfertigt allein dies innerhalb der Garantiezeit von fünf Jahren jederzeit einen Umtausch des Geräts oder eine Wandlung des Vertrages (Geld zurück). Sein Rat: Wenn sich kurz vor Ablauf der Garantiezeit hinsichtlich der DECT-Funktionalität, beispielsweise durch ein Firmwareupdate nichts getan haben sollte, oder die Box aus einem anderen Grund nicht den erwartenden Vorstellungen entspricht, nicht den Kopf in den Sand stecken oder nur einen neuen DSL-Vertrag abschließen um eine neue Box zu erhalten, die auch als Telefonanlage brauchbar ist. Nein, das Teil einpacken, mit Kopie der Rechnung und einer Fehlerbeschreibung an 1&1 oder direkt an AVM senden und um Behebung des Fehlers bitten. Kann der Fehler auch nicht durch einen Tausch der Box beseitigt werden, sollte die Wandlung des Kaufvertrages gefordert werden. Bei einem Kauf der Box ohne gleichzeitigen Abschluss eines DSL-Vertrages stelle dies kein Problem dar. Die falschen Leistungsversprechungen lassen sich schließlich mit einfachen Mitteln nachweisen. Ist die Box Bestandteil eines Bundlevertrages mit einem DSL-Vertrag, besteht u.U. sogar die Möglichkeit, vorzeitig aus dem Vertrag, beispielsweise mit 1&1, entlassen zu werden. Auf jeden Fall muss aber auch in diesem Fall die Box ersetzt oder der Kaufpreis zurückerstattet werden. Letzteres ist nicht ganz einfach, weil 1&1 die Box bei Bundleverträgen quasi als Lockgeschenk beigibt. Hier empfiehlt es sich wegen Nichterfüllung von versprochenen Leistungen den gesamten Vertrag zu kündigen. 1&1 könne sich nicht darauf berufen, dass die nicht erbrachten Leistungen von einem Hardwarehersteller kommen, deren Produkte sie ihren Verträgen kostenlos beilegen. 1&1 und andere DSL-Anbieter werben schließlich im Zusammenhang mit DSL mit der beigefügten Hardware. Diese ist für viele Kunden sogar Abschlussentscheidend. Da die Rechtslage hier aber etwas komplizierter ist, empfiehlt sich hier die Hinzuziehung eines Rechtsanwalts. Bevor es dann zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommt, wird jeder DSL-Anbieter einen Rückzieher machen und stillschweigend seinen Kunden aus dem Vertrag entlassen. Zu groß ist die Gefahr, dass das Urteil selbst eines kleinen Amtsgerichts sich über die Medien schnell herumspricht und sich andere „Aussteigerwillige“ als Trittbrettfahrer mit Hinweis auf ein solches Urteil ebenfalls versuchen werden, aus einem bestehenden Vertrag auszusteigen. Solche gerichtlichen Auseinandersetzungen scheuen große Unternehmen wie der Teufel das Weihwasser.
Ich persönlich behalte meine Fritz!Boxen, weil ich die Dect-Funktionalität nicht benötige, ich aber andere Vorteile der 7270 bzw. 7390 sehr zu schätzen weiß (Betrieb einer ISDN-Anlage). Es gibt aber Kunden, die bei den vorgenannten Boxen andere Prioritäten setzen, und dann enttäuscht sind. Für diejenigen soll mein Beitrag zum Nachdenken und ggf. zum Handel anregen.
Was würde die Hausfrau (gibts die noch?) wohl sagen, wenn der neu erstandene Staubsauger die Fusseln auf dem Teppich lässt und der Verkäufer oder ein Hotline-Mitarbeiter dieser sagt, dass dieses Manko vielleicht mit einem der nächsten Firmwareupdates für die Mikroprozessorgesteuerte Saugkraftelektronik beseitigt werde?
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