Was bewirkt "Bestehende Rufnummer freischalten"?

GigaGo

Neuer User
Mitglied seit
24 Jun 2006
Beiträge
51
Punkte für Reaktionen
1
Punkte
6
Hallo,

ich bin DSL-Kunde bei GMX, habe aber keine Flatrate sondern einen Volumentarif. Phoneflat habe ich auch nicht.
Ich wollte jetzt mal ein bisschen mit VOIP herumexperimentieren, und habe mich dazu bei GMX für die "Minutenabrechnung" entschieden. VOIP kostet mich dann zwar doppelt (Datenaufkommen und Minuntengebühren), aber wie gesagt will ich nur mal ausprobieren.
Allerdings kann ich jetzt unter "neue Rufnummer anlegen" nur die bestehende Festnetznummer für DSL-Telefonie freischalten. Ich habe eigentlich erwartet, dass ich eine neue Nummer zugeteilt bekomme, die komplett über VOIP läuft.
Was bedeutet das, wenn ich die bestehende Festnetznummer für DSL-Telefonie freischalte? Wird meine Telefonnummer bei der Telekom und aus dem Festnetz rausgenommen und ich kann nur noch über VOIP telefonieren? Das wäre schlecht, weil ich wie gesagt keine Flat habe.
Oder ändert sich gar nichts an der bestehenden Festnetz-Funktionalität und es bliebe alles gleich wie vorher, d.h. komplett im Festnetz, sofern ich an der Konfiguration der Fritzbox nichts ändere und wie bisher nichts unter "Internettelefonie" angebe?

Danke
GigaGo
 
Eine eigene "echte" VoIP-Nummer gibts nur bei der Flatrate, so war es jedenfalls bei mir damals. Am Festnetz würde sich bei dir nichts ändern, nur die Rufnummer würde bei GMX abgehend gesendet (CLIP).

Viel Spass beim Basteln.
 
O.k., ich lese noch...

@Data: Was hast das für Auswirkungen, dass die Rufnummer generell bei GMX abgehend gesendet wird? Sieht das dann beim Angerufen in der CLIP-Anzeige anders aus?

GigaGo.
 
Nein, sieht wie Festnetz aus, geht aber über Web.
 
RudatNet schrieb:
Da schon im richtigen Unterforum bist:

Lies doch einfach mal die als "wichtig" markierten Threads!

So, inzwischen habe ich (hoffentlich) alle relevanten Threads gelesen. Wenn ich mal zusammenfassen darf. Bitte widersprechen falls ich einen Denkfehler gemacht habe.

Wenn ich das richtig verstehe, dann ändert die Freischaltung der Festnetz-Rufnummer bei GMX am Telefonanschluss an sich gar nichts. Die Telekom wird nicht tangiert.

Wenn die Festnetznummer freigeschaltet ist und man VOIP in der FBF konfiguriert hat, dann meldet sich die FBF beim VOIP-Gateway von GMX an, sobald man über DSL online ist, und auch wieder ab sobald man offline ist.

Die Anmeldung am VOIP-Gateway von GMX hat folgende Auswirkungen:
1. Ausgehende Anrufe:
- falls man (z.B. per *12#) VOIP erzwingt oder die in der FBF hinterlegten Telefonregeln eine VOIP-Verbindung vorsehen, telefoniert man auch über VOIP.
- wenn man (z.B. per *111#) Festnetz erzwingt oder die Telefonregeln eine Festnetz-Verbindung vorsehen, telefoniert man über Festnetz. Gateway ist nicht beteiligt.

2. Eingehende Anrufe:
- wenn man vom Festnetz aus angerufen wird, dann komplett über Festnetz. Gateway ist nicht beteiligt.
- wenn man per VOIP angerufen von jemandem, der NICHT im UnitedInternet (1&1, GMX, ...)-Verbund ist, dann kommt der Anruf über Festnetz an. GMX-Gateway ist nicht beteiligt.
- wenn man per VOIP angerufen wird von jemand im UnitedInternet-Verbund, dann läuft die Verbindung komplett über VOIP. Allerdings scheint es hier das Problem zu geben, dass das Gateway nicht oder nur verspätet mitbekommt, wenn der Angerufene nicht mehr online ist, also nicht per VOIP erreicht werden kann.

Wenn die Festnetznummer freigeschaltet ist und man GAR KEINEN VOIP-Provider in der FBF konfiguriert, bleibt alles gleich wie vor der Freischaltung - also nur Festnetz.
Wenn man die freigeschaltete Festnetznummer bei GMX löscht, ist auch alles wieder wie vorher. Man kann dieselbe Rufnummer allerdings nie wieder bei GMX freischalten lassen.

Habe ich das so richtig verstanden und zusammengefasst?

Danke und Gruß
GigaGo
 
Bis auf diesen letzten Satz:
Man kann dieselbe Rufnummer allerdings nie wieder bei GMX freischalten lassen.
... kann man es eigentlich nicht besser beschreiben!

Man kann die Nummer natürlich nochmal bzw. beliebig oft erneut registrieren!

Trotzdem: Hut ab! Sehr gute Recherche. :D
 
Hier würde ich gern eine kurze Anschlußfrage loswerden:

Was passiert eigentlich, wenn mich jemand, der nicht im UI-Verbund ist (z.B. Sipgate), über VoIP auf meiner reinen GMX-VoIP-Nummer anruft? Wird das Gespräch dann zwischen Gateway von Sipgate und GMX übers Festnetz geleitet?
 
Okay, danke Data! :)

Hab mir schon gedacht daß es so sein müßte, auch wenn es von der Logik her natürlich schwachsinnig klingt, so als würde ich eine CD per Aufnahme auf ein Analogtape und anschließendes Digitalisieren kopieren.
 
Hmm? Deine Analogie mit der CD auf Analogtape und Digitalisieren verstehe ich nicht. Nur weil Du (?) einen analogen Anschluss hast, ist "das Festnetz" keineswegs analog. Das ist es schon seit Jahren nicht mehr - die letzten analogen Vermittlungsstellen sind, glaube ich, 1997 vom Netz gegangen. Nur für den Endkunden (z.B. bei Dir?) wird - je nach Bedarf - analog gewandelt, alles andere ist digital. An den Gateways zwischen IP-Telefonie und FN-Telefonie läuft alles auf rein digitaler Ebene ab, es bestehen keinerlei D/A/D-Wandlungen.

Gruss,

Hendrik
 
Das ist eine Frage des Peering... Wenn Du bei einem Provider X bist, dann kann dieser Gespräche intern natürlich sehr einfach abwickeln. Für die Terminierung ins Festnetz muss ein Termination Provider in Anspruch genommen werden, wobei ggf. dieser andere Codecs verwenden möchte. Es kann also durchaus beim Übergang von VoIP auf Festnetz D/A/D Wandlungen geben ;-)

Rufst Du eine Nummer bei einem Provider Y an, dann kann Vieles passieren :)

Anrufe per Festnetznummer gehen nicht notwendigerweise über Festnetz, wenn z.B. der gleiche Termination Provider T von X und Y verwendet wird. Dann reicht X das Gespräch an T, T erkennt die Zielnummer als eine aus dem eigenen Netz, und T reicht das Gespräch an Y weiter. Soweit alles digital. Ist das eine wirkliche Festnetznummer, dann geht das Gespräch über das (auch noch digitale) Netz, jedoch nun mit G.711 (wenn Du einen anderen Codec gewählt hattest, erfolgt hier wieder eine Wandlung)... wobei ggf. die letzte Meile zu Dir nur analog ist und damit das nackte Signal ankommt - keine digitalen Daten.

--gandalf.
 
Mein Vergleich mit der CD sollte (im Allgemeinen) nicht primär auf die Digital-Analog-Sache abzielen, sondern mehr so allgemein ausdrücken, daß man hier zwei Stationen über eine neuartige Technik verfügen, aber trotzdem aus bestimmten Gründen die herkömmliche "Uralttechnik" auf der Strecke zwischen den beiden verwendet werden muß. :)

Daß das Festnetz heute auch weitgehend digital ist (von nicht-ISDN-Anschlüssen mal abgesehen), ist klar. Wär auch traurig wenn nicht.

Das mit dem Peering ist interessant... wie sieht es denn aus, wenn Provider ohne Peering (z.B. GMX und Sipgate) beim gleichen "Termination Provider" sind? Erfolgt das Routing dann komplett über IP, aber es wird trotzdem wie ein Festnetzgespräch abgerechnet?

Was die Codecs angeht: obwohl ich verstehen kann, daß die Sprachqualität VoIP->Festnetz nicht besser sein kann als das bekannte Festnetz, finde ich es etwas erschreckend, daß der zugehörige Codec ca. 10kB/sek an Bandbreite braucht, mehr als ISDN. Skype z.B. braucht nur gut 4kB und hat eine deutlich bessere Sprachqualität. Woran liegt das? Ist der Codec einfach so übel? Gibts da bessere? Was sollte man benutzen, um Softphone-zu-Softphone-Gespräche zu verbessern?
 
Der Codec braucht nur auf Ethernet 87,2 kb/s... auf ISDN (G.703) passt der Datenstrom natürlich in ISDN-Frames. Es gibt auch andere Codecs, z.B. G.729 mit sehr guter Qualität: siehe http://wiki.ip-phone-forum.de/voip:codecs:start

Zu Deiner Frage: Technik und Abrechnung sind zwei Dinge. Es kann sein, daß in der Tat ein Gespräch vollständig digital per VoIP läuft, jedoch die Tarifierung als Festnetz gerechnet wird ;-) Irgendwo müssen die Carrier ja Geld verdienen :mrgreen:

--gandalf.
 
Thanks für Auskünfte, Gandalf!

Kraß, 2kB/s Ethernet-Overhead. Da war ja ein richtiger Netzwerkspezialist am Werke. ;) Mein Softphone hat neben den im Wiki und bei der IANA gelisteten Codecs noch ein paar andere. Insgesamt folgende: BroadVoice-32, DVI4, L16, Speex, G711, G729, iLBC. Teils in verschiedenen Varianten (mit/ohne "Wideband", mit/ohne FEC). D.h. wenn ich von Softphone zu Softphone telefoniere, sagen beide Programme, welche Codecs sie können, und sie einigen sich dann auf einen möglichst schönen? Bzw. verwenden, wenn sie's können, verschiedene pro Richtung? Und ins Festnetz muß ein Codec dabei sein, den das Gateway versteht, also meist G.711?

Zur Abrechnung: jaja, die Geldgeilheit siegt überall. :)
 
Loc2262 schrieb:
...
Zur Abrechnung: jaja, die Geldgeilheit siegt überall. :)
Hast du mal drüber nachgedacht, wie das Ganze überhaupt realisiert werden kann?
Wer stellt denn die notwendige Hardware zur Verfügung und hält sie in Stand?

Was die Carrier am eigenen Netzübergang machen,
ist deren eigenes Bier und muß irgendwie finanziert werden.
Hauptsache es funktioniert zufriedenstellend.

Und als Nutzer bist du doch der erste, der sich richtig beschwert,
wenn mal was nicht funktioniert, oder nicht?

Ich hoffe, du überdenkst deine Aussage nochmal. ;)
 
Loc2262 schrieb:
Kraß, 2kB/s Ethernet-Overhead.
Wenn die Nutzlastportionen klein sind, dann ist der Overhead eben relativ hoch... ISDN verzichtet auf viel Overhead, da es ja kein Universalprotokoll ist.
Loc2262 schrieb:
D.h. wenn ich von Softphone zu Softphone telefoniere, sagen beide Programme, welche Codecs sie können, und sie einigen sich dann auf einen möglichst schönen? Bzw. verwenden, wenn sie's können, verschiedene pro Richtung?
Korrekt. Ggf. kannst Du Präferenzen definieren.
Loc2262 schrieb:
Und ins Festnetz muß ein Codec dabei sein, den das Gateway versteht, also meist G.711?
Nicht notwendigerweise, da bei Übergängen ggf. anders codiert wird. Ein VoIP-Provider kann ja Peerings mit verschiedenen Termination Providern haben, die verschiedene Codecs erfordern (z.B. Mobilnetz und Festnetz).
Loc2262 schrieb:
Zur Abrechnung: jaja, die Geldgeilheit siegt überall.
So würde ich das auch nicht sehen. Die Anbieter sind keine Non-Profit-Organisationen und irgendwo müssen sie ja ihr Geld herbekommen. Woher, das bestimmt dann auch der Markt...

--gandalf.
 
gandalf94305 schrieb:
Für die Terminierung ins Festnetz muss ein Termination Provider in Anspruch genommen werden, wobei ggf. dieser andere Codecs verwenden möchte. Es kann also durchaus beim Übergang von VoIP auf Festnetz D/A/D Wandlungen geben ;-)

Da sich jeder Codec in jeden anderen auf digitaler Ebene umrechnen lässt, halte ich die Analogwandelung für ziemlich ausgeschlossen. Der Aufwand wäre erheblich zu hoch.

Gruss,

Hendrik
 
Loc2262 schrieb:
Daß das Festnetz heute auch weitgehend digital ist (von nicht-ISDN-Anschlüssen mal abgesehen), ist klar. Wär auch traurig wenn nicht.

In Deutschland und in den meisten anderen Ländern ist das Festnetz nicht weitgehend, sondern durchweg digital. Auch bei analogen Festnetzanschlüssen ist das Festnetz selbst rein digital. Nur am Teilnehmerport eines analogen Anschlusses erfolgt A/D- und D/A-Wandlung.

Gruss,

Hendrik
 
RealHendrik schrieb:
In Deutschland und in den meisten anderen Ländern ist das Festnetz nicht weitgehend, sondern durchweg digital.
Zum Festnetz zählt für mich der Teilnehmeranschluß dazu, daher "weitgehend digital". Aber ist schon Haarspalterei, ich denke wir sind uns einig. :)
 
Holen Sie sich 3CX - völlig kostenlos!
Verbinden Sie Ihr Team und Ihre Kunden Telefonie Livechat Videokonferenzen

Gehostet oder selbst-verwaltet. Für bis zu 10 Nutzer dauerhaft kostenlos. Keine Kreditkartendetails erforderlich. Ohne Risiko testen.

3CX
Für diese E-Mail-Adresse besteht bereits ein 3CX-Konto. Sie werden zum Kundenportal weitergeleitet, wo Sie sich anmelden oder Ihr Passwort zurücksetzen können, falls Sie dieses vergessen haben.