Dann nimm einfach einen USB-GbE-Adapter und hänge das Teil an sein eigenes Netzteil (also das Notebook ist hier gemeint). Daß sich ein Gerät nur aus max. S5 wecken läßt (was ja schon mal heißt, daß das Gerät (und damit auch seine Peripherie, die entsprechend eingestellt ist) eine aktive Stromversorgung hat), versteht sich von selbst ... warum aber sollte irgendein Ethernet-Adapter seine eigene Energieversorgung haben?
Das läßt sich über ACPI genau konfigurieren, welche Peripherie wie "fest" schläft bzw. mit Strom versorgt wird und wenn ein Notebook keine Energie mehr kriegt, weil der Akku leer ist und kein Netzteil angeschlossen wurde, geht eben auch kein WoL mehr, fertig. Wenn beim Desktop das Netzteil mit dem Kippschalter ausgeschaltet wurde, geht da auch kein WoL - logisch.
Da unterscheiden sich Desktop-Systeme und Notebooks auch nicht wirklich ... ob WoL überhaupt verwendet werden kann, um ein Gerät aus S5 zu wecken, stellt man normalerweise über das BIOS erst einmal ein - weil die Ethernet-Ports heute meist auf dem Mainboard integriert sind. Früher war das ein "Patchkabel" (zweiadrige Steckverbindung, wie bei anderen Anschlüssen auf dem Mainboard, z.B. LEDs) vom LAN-Adapter zum Mainboard und ggf. noch zusätzlich eine Einstellung im BIOS, ob das Signal am WoL-Anschluß des MB berücksichtigt werden sollte oder nicht bzw. aus welchem "sleep state" geweckt werden darf.
Wer das bei seinem Notebook nicht finden kann und das Teil dann trotzdem an ein Ethernet-Kabel hängt (möglichst noch mit GbE, was einen deutlich höheren Stromverbrauch nach sich zieht, wobei die meisten LAN-Adapter beim Warten auf ein eventuelles WoL-Paket auch die Betriebsart "runterdrehen"), während das Netzteil für das Notebook nicht angeschlossen wird, der wird manchmal schneller mit der Realität (in Form eines leeren Akkus) konfrontiert, als ihm lieb ist - wenn das Notebook WoL tatsächlich unterstützt. Denn dann braucht es wirklich mehr Energie ... nur wen juckt das in diesem Falle (wenn man WoL verwenden will)?
Ich sitze hier z.B. gerade neben einem (i.d.R. ungenutzten) Acer-Notebook, das mir auch keine Einstellmöglichkeiten zum WoL im BIOS bietet ... und trotzdem läßt es sich mit einem beherzten "ether-wake" problemlos aus dem Schlaf (S3) reißen - es läuft mit W10 und das ist so eingestellt, daß ein Magic-Packet per Ethernet-Adapter es auch aufwecken darf. Der angeschlossene Switch verrät mir auch, daß das Gerät, während es schläft, den Ethernet-Adapter auf 10FDX (also 10 MBit/s, Fullduplex) umschaltet und trotzdem verbraucht es dann natürlich mehr, als wenn das Ethernet-Kabel gar nicht angeschlossen ist.
Ob das Netzteil am Ende angeschlossen ist oder nicht, interessiert für die WoL-Unterstützung tatsächlich nicht ... solange das Gerät genug Saft hat, startet es auch im Akku-Betrieb, wenn ein passendes "magic packet" eintrifft. Das gilt selbst für den S4-State (also "Hibernate" im W10) - aus S5 (W10 "Shutdown") läßt es sich aber auch nicht aufwecken ... wobei Dir das mit den meisten anderen PCs (bis hin zu Desktop-Systemen, wenn die nicht tatsächlich noch gesonderte BIOS-Einstellungen haben und damit vom OS unabhängig sind) auch so ergehen wird. Deine Idee, ein Gerät per WoL aus S5 zu holen, funktioniert tatsächlich nur mit den wenigsten - i.d.R. muß dazu vorher erst mal ein System geladen gewesen sein, das dann max. bis S4 heruntergefahren wurde.
Das ganze "Remote Management" macht aber überhaupt nur richtig Sinn, wenn das Gerät mit einer (verläßlichen) Energiequelle verbunden ist ... denn die verbleibende Laufzeit hängt von so vielen unterschiedlichen Faktoren ab (angefangen mit dem Ladezustand beim Aufwecken bis zur "Verbrauchskurve" im Betrieb), daß das ansonsten die reinste Wundertüte ist.
Auch kann man bei vielen Notebooks nur dazu raten, den Deckel offen zu lassen, wenn man plant, das Gerät aus der Ferne zu starten - selbst wenn dann der Stromverbrauch (bis zum Abschalten des Monitors durch das OS) erst einmal höher sein wird nach dem Start. Will man den Deckel lieber schließen, sollte man zumindest mal prüfen, wie sich das Gerät erwärmt, wenn dann tatsächlich mal "Betrieb gemacht wird".
Oft braucht es neben Lüftungsschlitzen, Heatpipes und Ventilatoren auch noch die Möglichkeit, über die Tastatur (und das Gehäuse um diese herum) weitere Wärme an die Umgebung abzugeben und wenn man es aus der Ferne benutzt, bemerkt man event. Hitzeprobleme bei geschlossenem Deckel eben auch nicht direkt (sonst hört man meist die Lüfter schon heulen, wenn man davor oder daneben sitzt).