Ich weiß nicht, ob das deutlich wurde ... auch in Richtung LAN dient die Box bereits als Server und auch aus dem Internet kann sie nicht nur der Provider testen - sie bietet also das an, was die für andere Speedtests verwendeten Server im Internet auch machen. Diese ganzen Tests arbeiten ja mit einem Programm (egal, ob das nun eine Java- oder JavaScript-Applikation ist oder ein Flash-Objekt) auf dem Client, von dem aus die Messung ausgeführt wird und dieses testet dann den Durchsatz zum ausgewählten Service im Internet.
Eine Angabe, was die aktuelle (und in fast allen Fällen wohl auch realisierte) "Geschwindigkeit" der Anbindung an den DSLAM wäre, findet sich in der DSL-Übersicht ... alles andere dahinter betrifft dann ja ohnehin nur noch das Netz des Providers bzw. dessen Peering zu anderen Netzen.
Wenn Du dann schreibst:
alexandi schrieb:
So kann man Fehler im eigenen Heimnetz ausschließen oder eben hier suchen.
dann ist ja ein iperf2-Client (den es ebenfalls als Java-Applikation mit GUI gibt, man muß nicht auf eine CLI-Lösung zurückgreifen) auf einem Client(-gerät) im LAN, der gegen den "speedtest.ko"-Service im FRITZ!OS testet, schon einmal eine Lösung.
Eine Implementierung eines "Clients" in der Box (z.B. für den "offiziellen Test" von
http://breitbandmessung.de) dürfte den Rahmen sprengen - zumal das dann wieder nur für einen ausgewählten Service funktionieren würde (es sei denn, da gäbe es irgendwie eine (mir bisher unbekannte) Standardisierung der Testverfahren) bzw. als "eigene Lösung" wieder passende Server im Internet benötigen würde.
Das können kaum die AVM-Server selbst sein - die würden (nur vermutlich, aber angesichts der sonstigen Download-Raten aus dem "AVM-NET" 212.42.244.0/24 mit einiger Wahrscheinlichkeit) schneller in die Knie gehen, als uns allen lieb sein kann. Schaut man sich den "Zack-Speedtest" von AVM einmal an, wie der arbeitet, stellt man fest, daß er vier (Variable DOWNLOAD_CHANNELS in download.js) parallele Downloads einer Datei "100MB.data" startet und dann ermittelt, wieviele Daten innerhalb von 30 Sekunden übertragen wurden. Wenn das genug Leute parallel machen (und bei leichter Erreichbarkeit des Tests über das GUI dürften das einige sein, die an so einem "Schw...vergleich" Vergnügen finden - auch wenn "Zack" auf der AVM-Seite genauso leicht zu benutzen ist, ist er doch nicht so ganz leicht zu finden), dann müßte der benutzte Server "scope.avm.de" schon eine exzellente Anbindung haben (oder es sind mehrere Server mit LB), damit die Ergebnisse bei einem 200 MBit/s-Anschluß (bei DOCSIS machbar) oder auch bei einem 100 MBit/s-Vectoring-Anschluß noch korrekt sind.
Heutzutage gibt es eben Anschlüsse mit Downstream-Kapazitäten, wo bereits wenige solcher Anschlüsse sogar die Anbindung einiger Rechenzentren bei großen Hostern locker überfordern könnten. Damit muß mindestens eine solche "Meßbasis" sogar (auch wenn das immer wie Betrug durch den Provider aussieht) relativ nahe beim Kunden sitzen ... sofern die Anbindung des Kunden an das Netz des Providers gemessen werden soll und nicht die Anbindung des Providers an den Rest des Internets. Man muß eben auch bei solchen Speedtests immer genau überlegen, was da eigentlich gemessen wird und die wenigsten Kunden - zumindest nach meiner Erfahrung - können das differenzieren und die Ergebnisse dann profund bewerten.
Was bringt am Ende ein Test an einem 200 MBit/s-Anschluß, wenn die dafür verwendete Gegenstelle selbst nur eine 1 GBit/s-Anbindung hat und da sechs Requests gleichzeitig aufschlagen (auch 10 GBit/s reichen dann - rechnerisch - nicht für 51 Clients)? Das muß das Ergebnis verfälschen und je weiter die "Meßstationen" voneinander entfernt sind (im Netzwerksinne, das kann räumlich ganz anders aussehen), umso mehr Faktoren spielen in so eine Messung hinein. Bei solchen Servern ist ohne Loadbalancing kaum eine sinnvolle Messung möglich.
Das ist ja hier die "Wünsch' Dir was"-Abteilung und Du hast natürlich das Recht, Dir zu wünschen, was Du willst ... ich wollte nur meine Meinung zu Sinn und Unsinn so eines Tests (erst recht mit einer FRITZ!Box als Client) loswerden. Entscheidend für den "Kunden" ist es doch, was bei seinem Endgerät ankommt ... lokale "Engpässe" kann man ohnehin nur diagnostizieren, wenn es eine passende Gegenstelle gibt und die bietet die FRITZ!Box an. Eine Messung im LAN in umgekehrter Richtung ist zwar ebenfalls denkbar (wobei der Service auch bidirektionale Messungen unterstützt), braucht dann aber wieder auf einem Client im LAN das passende Server-Programm und das ist dann so ziemlich derselbe Aufwand wie die Installation des passenden Clients.
Erst dann, wenn die lokalen Verbindungen einwandfrei arbeiten, macht eine Erweiterung des Tests - in Richtung Provider und weiter ins Internet - Sinn ... der kann dann aber auch problemlos von einem Client im LAN erfolgen, denn für den weiß man dann ja schon, daß er nicht das limitierende Element in so einem Test ist.
Nur für denjenigen, der keine Möglichkeit einer kabelgestützten Verbindung zur FRITZ!Box hat und bei dem das WLAN aufgrund der Nachbarschaft auch nur einen Durchsatz schafft, der geringer ist als die Nominalwerte des Internet-Anschlusses, für den mag es als "Überprüfung" der Leistung des Providers etwas bringen - wenn er das dann aber ohnehin nicht auf einen Client bringen kann, nutzt ihm diese Information irgendwie auch nichts.
Ich würde mir vielmehr wünschen (im Zeichen der über uns hereingebrochenen "Router-Freiheit"), daß die FRITZ!Box in die Lage versetzt wird, auf Knopfdruck eine PDF-Datei mit den notwendigen Daten zum aktuellen Zustand des Internet-Anschlusses zu erzeugen, die auch noch passend mit Datum und Uhrzeit und einer elektronischen Unterschrift des Herstellers (über einen Web-Service beim Hersteller, der dazu meinetwegen sogar die Datei auf dem Server selbst erzeugen darf und nicht auf der FRITZ!Box, sofern überhaupt eine Internet-Verbindung mit der Box möglich ist) versehen wird, damit der Kunde einen Nachweis in der Hand hat, mit dem er im Rechtsstreit mit dem Provider belegen kann, daß die vereinbarte Leistung vom Provider nicht erbracht wird.
Ich weiß nicht, wie gut die Diagnose-Funktion der FRITZ!Box bei einem DSL-Problem ist und wie genau z.B. die Eingrenzung bei einer tatsächlich vorhandenen Leitungsunterbrechung sein mag (mir meldet sie nach 9 m eine nicht vorhandene Leitungsunterbrechung, vermutlich die Reflektion an der ersten TAE-Dose, der Splitter ist hingegen nur ca. 4 m (eine DSL-Kabellänge bei der 7490) entfernt), aber wenn da in einer Wohnung von der FRITZ!Box eine Unterbrechung des DSL-Anschlusses in 50 m Entfernung festgestellt wird (und das ist halbwegs zuverlässig), dann
wäre das als Argumentationshilfe und ggf. sogar als Beweismittel im Streit mit dem Provider schon deutlich etwas anderes als eine - nur vom Kunden abgelesene oder ge"screenshot"ete - Anzeige in der FRITZ!Box.
Das Versenden der "Diagnose"-Seite per E-Mail ist zwar schon ein nettes Feature (auch wenn mit der CSV-Datei kaum einer etwas anfangen kann und ich mir zusätzlich die direkte Angabe einer optionalen CC-Adresse wünschen würde, wenn mir mal wieder jemand den Seiteninhalt am Telefon vorlesen muß), aber es fehlt eben noch etwas an der Hürde für Fälschungen, damit das die Beweislast umkehren kann und außerdem sollten sich die dort enthaltenen Informationen eben auf die relevanten Daten in der Diskussion mit dem Provider beschränken. Probleme bei der PPPoE-Anmeldung sind bisher m.W. gar nicht weiter einzugrenzen (bzw. es gibt einen Fehlercode) und der DSL-Leitungstest liefert wieder kein Ergebnis "schwarz auf weiß".
Ich meine also so etwas wie einen flexiblen "Prüfbericht" mit einer "Unterschrift" der FRITZ!Box - der einerseits dem Kunden Hinweise auf mögliche Probleme gibt, die im eigenen Einflußbereich liegen, gleichzeitig aber neben den Daten zur (aktuellen und vergangenen) DSL-Synchronisation auch die relevanten Einstellungen für PPPoE-Anmeldung und dabei auftretende Probleme (PADx-Timeouts, usw.) in einer Form auflistet, daß der Provider nicht hinterher behaupten kann, bei ihm wäre schon von Beginn an alles in Ordnung gewesen und der Kunde hätte zuvor etwas falsch konfiguriert, was nunmehr behoben wurde.
Am Ende ist es den meisten Kunden nämlich ziemlich egal, ob denn nun die physikalische DSL-Verbindung nicht funktioniert (also die Synchronisation nicht zustande kommt oder immer wieder verloren geht) oder ob der Provider mal wieder (die Telekom macht das gerne mal in der Nacht) eine "Wartungspause" für die RADIUS-Server eingeschoben hat oder ob die Daten noch gar nicht "freigeschaltet" wurden. Er will eine funktionierende Internet-Anbindung und nicht in der Diskussion mit dem Provider die Daten erst mühsam aus unterschiedlichen Quellen zusammensuchen.
Zwar ist auch so ein Bericht mit elektronischer Signatur nicht komplett fälschungssicher (dazu müßte der Signaturschlüssel absolut unzugänglich sein, was bei einer FRITZ!Box eher ein frommer Wunsch bleiben wird, solange da kein TPM o.ä. (z.B. im Prozessor) zur Schlüsselverwaltung existiert), aber die Hürden für einen falschen Anscheinsbeweis sind dann schon so hoch, daß es recht gründlicher Kenntnisse bedarf, um sich auf diese Weise einen Vorteil zu verschaffen - und so jemand braucht dann in der Regel keinen solchen Bericht, der sichert sich seine eigenen Feststellungen auf eigenem Weg. Ich hätte so etwas gerne für den "durchschnittlichen Kunden" ... auch für die (meine) eigene Diagnose von Problemen bei solchen Kunden wäre das eine echte Hilfe, wenn da mal alle relevanten Informationen an einer Stelle zusammengeführt würden.