Testbericht AccessVoIP one

Netview

IPPF-Promi
Mitglied seit
1 Apr 2004
Beiträge
3,366
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
36
[right:7c0dfb3f54]http://www.vlines.de/one_small.jpg[/right:7c0dfb3f54]
Testbericht zum Vlines AccessVoIP one

Hallo IPPF-Brettgemeinde!

Von der Firma Vlines erhielt das IPPF-Team ein Testgerät der VoIP-TK-Anlage 'AcessVoIP one' zur Verfügung gestellt.
Vertrieben wird das Gerät seit Anfang Oktober 2005 und schliesst somit nach Unten das Geräte-Portfolio von Vlines ab. Basierend auf asterisk (derzeit CVS-Head vom 01.10.05 entspricht asterisk 1.2.0beta) wurde damit im VoIP-Markt wohl die kleinste und leistungsfähigste TK-Anlage positioniert.

zu den Eckdaten

Systemleistung ausreichend für bis zu 8 simultane Gespräche
Konfiguration über Web-Oberfläche mit den Funktionen:

Update über HTTP (OS, asterisk-Version, Weboberfläche->scripts)
Netzwerkeinstellungen
Rufzuordnung ein/abgehend
Rufumleitungen, Tapi, LCR
Calltrough und Wartemusik
Statusübersichten für aktive Telefonate und Onlinestatus der einzelnen Nebenstellen & Provider
Expertenmenü mit Editor für *.conf Dateien sowie ein CLI-Command-Interface basierend auf AMI (Asterisk Manager Interface)
Leistungsaufnahme nur 10W ohne bewegliche Bauteile (OS und asterisk auf 64 MB flash-card)
optionale Erweiterung möglich z.B. ISDN per USB-Anschluss basierend auf mISDN
unterstützte codecs: alaw, ulaw, gsm sowie G.729a (passtrough)
ssh-Verbindung für Fernkonfiguration/Fehleranalyse durch Vlines

geplante Erweiterungen:

Useracounts mit click-to-dial Telefonbuch
Erstellen von Sprachmenüs
offene Schnittstelle für automatisierte Anrufe & click-to-callback
Funktionen auf Kundenwebseiten
SCCP Ünterstützung für Cisco-Phones via can_sccp
separater LCR pro Nebenstelle
ggf. G.729 nachrüsstbar

technische Details (Hardwareausstattung):

x86 kompatible CPU 200 Mhz
128 MB RAM
eigenes OS basierend auf einem 2.6.11.7 Kernel
Asterisk CVS-Head 01/10/05
64 MB flash-Speicher

Lieferung:

AcessVoIP one
Netzteil
Schnellstartanleitung (1 Faltblatt)

Der Test

Zunächst einmal verduzt über den kleinen Karton der einen asterisk Server beinhalten sollte, machte ich mich sodann an die Inbetriebnahme. Der Inhalt des Kartons war eher spärlich und enthielt neben dem "Asterisk" ein externes Netzteil sowie eine Kurzanleitung, die sich auf das Wesentlichste beschränkte. Das Gerät kann mit einem Monitor und einer Tastatur ausgerüstet werden, oder auch ohne wobei die Konfiguration sowieso über die Weboberflächer erfolgt. Wichtig ist jedoch, dass man für die Erstinbetriebnahme einen DHCP-server im Netz hat, da sich der accessVoIP seine IP per dhcp-lease abholt. Dies Netzwerkeinstellungen lassen sich jedoch dann nachträglich per webinterface auf eine static IP umstellen.

Die Oberfläche ist klar gegliedert und, sofern man bereits einige asterisk Grundkenntnisse besitzt, kann man die Einstellungen relativ schnell erledigen. Die Funktionen werden auch von Vlines in regelmässigen Abständen erweitert, sodass sich ein wöchentlicher Update durchaus lohnen kann. Getestet wurden von mir einige Anbieter wie sipgate, 1und1, und sipsnip die auch problemlos funktionierten. Ebenfalls wurden einige Endgeräte wie sipura-1001/3000 und eine BT101 zu den Tests herangezogen. In allen Fällen war die Sprachqualität gut und auch der Schmalbandcodec G.729a lies sich nutzen, wobei dieser jedoch nur "passthrough" zur Verfügung steht, also asterisk nicht selbst transkodieren muss. Theoretisch ist dieser codec nachrüstbar, jedoch gab der support von Vlines zu bedenken, das die CPU-Auslastung hierbei wohl schon in den kritischen Bereich rücken konnte (je nach Anzahl der darüber geführten Gespräche).

Die ersten Probleme gab es jedoch zu einem späteren Zeitpunkt, als ich den accessVoIP hinter meinem produktiven Asterisk-Server über einen IAX2-trunk anschliessen wollte. Hier war ein Fehler bei der automatischen Erstellung der extension.conf verantwortlich für das Scheitern und lies mich daher zunächst im Dunkeln tappen, da es keine Konsole gibt an der man einen debug hätte durchführen können. Zumindest reagierte Vlines sofort auf meine Reklamation und erweiterte das Webinterface um eine Exterteneinstellung mit deren Hilfe man zumindest nun ein fast vollständiges Comandinterface hat (via AMI realisiert). Nicht ganz vollständig deshalb, da man eben nur commands absetzen kann und keine debugging-Informationen (debug/verbose Mode) erhält. Vielleicht kann an dieser Stelle von vlines noch einwenig nachgebessert werden, sodass auch dies in zukünftigen Releases möglich sein wird?!

Possitiv ist ebenfalls die Möglichkeit neben den Einstellmöglichkeiten per Web-Menü auch direkt per integriertem Editor die Konfiguration verändern zu können.

Weitere Funktionen wie das Einrichten von Konferenzräumen, "Call Hold" mit eigener Wartemusik, Callthrough/Callback sowie einem integriertem LeastCostRouter runden das positive Erscheinungsbild ab.

Einen direkten Zugang zur asterisk-Konsole per telnet/ssh-Interface ist nur dem Support von Vlines gestattet . Dies ist insofern verständlich, da sich das "accessVoIP one" an Endkunden richtet, die keine Linux- und tiefergreifende asterisk-Kenntnisse besitzen müssen um eine VoIP-Anlage in Betrieb zu nehmen, allerdings hängt damit indirekt das Anwendungsspektrum der Anlage mit den zukünftigen Erweiterungen der Weboberfläche zusammen. Hier muss man jedoch Vlines ein grosses Lob aussprechen, da hier Verbesserungen/Innovationen und vorallem Kundenwünsche relativ zügig umgesetzt werden!

Wer sich mal ein Bild von der klar gegliederten Onlineoberfläche machen möchte findet hier einen Demozugang.

In einem früheren thread wurde einmal gefragt, weshalb die Weboberfläche von vlines selbstgestrickt und nicht wie bei asterisk@home mit AMP und Flash Oprator Panel realisiert wurde?

Die Antwort hierauf ist einfach!

Um ein bezahlbares Gerät (Preis ca. 450 ¤) mit kleinsten Abmessungen, geringen Stromverbrauch und ohne bewegliche Teile wie HD anbieten zu können müssen halt Abstriche gemacht werden. Daher muss man auf umfangreiche Asterisk-Erweiterungen wie AMP verzichten, da dies den Flash-Speicher von 64 MB deutlich sprengen würde (Anmerkung: derzeit sind laut Herstellerangabe hiervon ca. 50% belegt, sodass noch genügend Platz für zukünftige Eweiterungen bleibt!).

Fazit: ein Gerät das Potential besitzt und sich nicht nur an den asterisk-Novizen sondern auch an fortgeschritte User richtet die Wert auf geringe Abmessungen, Stromverbrauch legen und nicht unbedingt selbst basteln möchten :)
Wünschenswert wäre allerdings eine etwas umfangreichere Dokumentation und nicht nur ein Faltblatt, da nicht jeder der einen accessVoip betreiben möchte vorher bereits mit der Materie in Berührung gekommen ist.

PS: der Testbericht wird kontinuerlich erweitert sobald neue Funktionen per Update zur Verfügung stehen!
 
Ein sehr schoener Bericht, vielen herzlichen Dank dafuer! :)
 
Na, das finde ich aber auch! :wow:

Habe ich zur News gemacht und die Bilder hier wieder angehängt, denn ansonsten sprengen die Anhänge die Portalseite. ;-)
 

Anhänge

  • 01010042.jpg
    01010042.jpg
    52.8 KB · Aufrufe: 192
  • 01010045.jpg
    01010045.jpg
    33.9 KB · Aufrufe: 187
  • 01010048.jpg
    01010048.jpg
    33.7 KB · Aufrufe: 184
  • 01010051.jpg
    01010051.jpg
    27.9 KB · Aufrufe: 191
Hallo Christoph!

Herzlichen Dank für das bearbeiten der Fotos.
 
Ja, schönes Gerät. Schade, daß man damit keinerlei Verbindung zur konventionellen Telefontechnik aufnehmen kann. So bleibt es derzeit immer eine Erweiterung zu anderen Telefonanlagen. Vlines ist vielleicht ein wenig weit in der Zukunft, oder?
 
Wieso, Erik?
Man kann doch ueber einen VoIP-Provider wieder in das konventionelle FN telen, wenn ich das richtig verstanden habe?
 
Ja, aber kaum jemand möchte sich heute für seine Kommunikation ausschließlich auf VoIP verlassen, Firmen schon gar nicht. Und wenn ein Privatanwender als Nebenstelle dann Netzwerktelefone oder ATAs verwenden muß, kann er diese auch direkt beim Provider registrieren und sich den Asterisk sparen.

Soweit jedenfalls meine nicht durch tieferen Einblick getrübte Meinung ;-)
 
Hallo Erik,

wie ich im Testbericht bereits schrieb wird es eine ISDN-Erweiterung in Form einer USB-Hfc Karte (mISDN) geben (die Treiber sind bereits integriert). Damit ist dann auch die alte Welt wieder integrierbar!
 
Etwas wenig für ein Gerät dieses Leistungsumfanges, oder? Wenn man hier im Forum so die Nachfragen professioneller Nutzer sieht, so ist dort oft ein Anlagenanschluß mit 2 oder 3 NTBAs vorhanden, die 6-10 internen Nebenstellen können Snoms oder auch konventionelle Geräte sein und es soll fallweise oder abgehend ständig VoIP genutzt werden, oft um den Anlagenanschluß nicht erweitern zu müssen. Das könnte ein Anwendungsfall einer solchen Anlage sein, der auch ein gewisses Marktpotential besitzt.

Vielleicht sehe ich aber auch nur die Zielgruppe dieses Produktes falsch? Wer kann mich erhellen?
 
Nun innerhalb der Access-VoIP Modelreihe gibt es nicht nur Geräte für den Soho Bereich, sondern auch welche die höheren Ansprüchen genügen:

z.B. start und entire (ab ca. 790.- ¤)

siehe http://www.vlines.de/accessVoIP.html

oder zukünftige 4xISDN & PRI Versionen des accessVoIP.
 
@erik

"nur VoIP" Anwendungsfälle im gewerblichen Bereich sind keine Exoten. Kleine Callcenter mit Focus auf Quantität & Kostenoptimierung oder der kleine accessvoip one als idealer Subasterisk für Filialen die am dicken zentral 4Port PRI Hauptasterisk hängen etc.

Denke mal, dass vorallem kleine neue Büros mit Leuten die im privaten schon voip zufrieden nutzen, sich durchaus überlegen auch so eine eine reine Voipanlage zuzulegen. bei dem Preis
 
Hast Recht, der Preis ist gut, aber für Privatanwender würde ich doch zwei eingebaute S0 erwarten, entweder schaltbar oder 1x extern und 1x intern. Aber ich sehe schon, ich habe selbst noch viel zu altmodische Vorstellungen von einer Telefonanlage :blonk:
 
vielleicht stehe ich ja gerade auf dem schlauch...

kann man mit der vlines auch analog sowie isdn telefone integrieren, oder müssen es immer voip telefone sein?

müßte doch mit den entsprechenden karten wie auch beim selbstbau asterisk kein problem sein, oder?

so long&greetz

JohnnyT
 
Ich sehe auf den Fotos keine Steckplätze ...
 
erik schrieb:
Ich sehe auf den Fotos keine Steckplätze ...

Richtig - bis auf die USB-Anschlüsse!
Und dafür wird es Erweiterungen geben (zunächst mal in Richtung ISDN).
 
macht ja auch sinn, oder? ansonsten ist es ja eigentlich kaum zu gebrauchen...die idee ist ja gerade, dass man vorhandene infrastruktur nahtlos mit voip verzahnen kann. und nicht, dass man erst noch jeden mitarbeiter mit einem voip phone ausstatten muss...

so long&greetz

JohnnyT
 
Wie bereits angekündigt werde ich auch über Erweiterungen des accessVoIP hier berichten.

Die aktuelle Softwareversion (webbassierte Oberfläche) ist derzeit bei 1.07
angelangt - neu sind:

- Calltrough
- User accounts mit Click-to-Dial Telefonbuch (user-Accounts können unter Tapi / Useraccounts aktviert werden).
 
Gibt's hier eigentlich was Neues zu berichten oder ist der neueste Stand immer noch die 1.07 ?
Die Webseite von VLines gibt diesbzgl. nichts her...

thnx,
Tin
 
Holen Sie sich 3CX - völlig kostenlos!
Verbinden Sie Ihr Team und Ihre Kunden Telefonie Livechat Videokonferenzen

Gehostet oder selbst-verwaltet. Für bis zu 10 Nutzer dauerhaft kostenlos. Keine Kreditkartendetails erforderlich. Ohne Risiko testen.

3CX
Für diese E-Mail-Adresse besteht bereits ein 3CX-Konto. Sie werden zum Kundenportal weitergeleitet, wo Sie sich anmelden oder Ihr Passwort zurücksetzen können, falls Sie dieses vergessen haben.