[Test] SIPTRONIC ST-530, 2 SIP, 1 IAX

rollo

IPPF-Promi
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Test Siptronic VoIP Phone ST-530

Das VoIP-Phone, inzwischen ST-530 getauft, kommt im neutralen Umkarton der das Phone, den Hörer und ein Netzteil enthält. Das Handbuch gab es vorab nur online. Die PoE Fähigkeit des Gerätes habe ich mangels PoE Switch bzw. Injector nicht getestet, dürfte aber auch an den Grundfunktionalitäten nichts ändern.

Äußerlich gleicht das Gerät dem bekannten ST-150 meldet sich aber statt der betagten PA1688 Oberfläche mit einem ansehnlichen, in Grau und Grün gehaltenen Screen. Der Einfachheit halber habe ich es an mein Netzwerk angeschlossen und mir im Log das DHCP Servers die IP-Adresse rausgesucht. Wäre aber nicht nötig gewesen, die IP sowie weitere Systemeinstellungen lassen sich direkt am Telefon abfragen.

Erste Schritte

Zunächst noch ohne Handbuch erstmal intuitiv die Einstellungen durchgegangen. Das Gerät hat zwei Ethernetschnittstellen, die sich je nach Konfiguration verhalten.
  • Betrieb als (Einwahl)Router
  • Betrieb als Bridge
Verbindung zum WAN Interface nimmt das Phone wahlweise über DHCP (default), statische IP oder PPPoE, zum Beispiel hinter einem DSL Modem auf. Am LAN-Interface kann ein DCHP-Server IP-Adressen verteilen. Das Einrichten von Portforwardings ist über einfache Regeln möglich. Die übliche Betriebsart wird wohl eher ein ausschließlicher Anschluss des Phones über den WAN-Port oder der Bridge-Modus zum Einschleifen in eine vorhandene Leitung sein, z.B. zwischen PC und Netzwerkdose.

Mein Test beschränkt sich auf die Modi Phone hinter vorhandenem Router und Phone mit PPoE Einwahl (um Probleme mit NAT ausschließen zu können).

Nach dem Login wurden erstmal die Netzwerkeinstellungen überprüft und ein erster SIP-Account angelegt. Ausgefüllt wurden nur die nötigsten Angaben. Die zahlreichen Parameter blieben einfach frei. Testanrufe klappten auf Anhieb, auffallend war ein etwas dumpfer Klang. Da kann man in derPreisklasse wohl nicht mehr erwarten.

Die Angaben für „Register Username“ und „Phone Number“ entsprechen „Username“ und „Authname“. Von den gängigen Providern ist der Authname nur bei T-Online erforderlich. Ein Register bei T-Online klappte auf Anhieb. Wenn der Provider keinen Authname vorsieht, sollte dort nochmals der „Register Username“ eingetragen werde, damit die Registrierung sicher klappt.

Der IAX2 Account ist ebenso schnell eingerichtet

Zweiter SIP Account

Als nächstes machte ich mich auf die Suche nach dem zweiten SIP-Account, der im Menü „Advanced“ versteckt ist. Eigentlich hätte ich erwartet, alle 3 Accounts an der gleichen Stelle konfigurieren zu können, wie es bei anderen Herstellern üblich ist. Siptronics geht hier eigene Wege. Es gibt einen Public SIP-Account, einen Private SIP-Account und den IAX2 Account. Die Einrichtung des „Private“ Accounts entspricht der des Public.
(siehe screenshots)

Es sind somit bis zu drei verschiedene Anbieter möglich, allerdings ist es recht aufwändig überhaupt erstmal herauszufinden wie man bei ausgehenen Gesprächen zwischen den Accounts wählen kann.

Auswahl der Accounts

Man kann den IAX2-Account per Checkbox zum default machen, dann wird der genommen. Lässt man das Häkchen weg, ist der Public SIP-Account der Erwählte. Eine weitere Entscheidung ist über Wahlregeln möglich (Menuepunkt Dial Peer). So kann man bestimmten Zielen oder Gassen bestimmte Accounts zuweisen. Es sind auch Ersetzungen möglich, so dass man sich selbst Präfixe einrichten kann, die dann vor dem Wählen abgeschnitten werden. Leider kann man damit keine SIP-URIs wählen, obewohl die Konfiguration das vermuten läßt.

Erweiterte Konfiguration

Alle benötigten Ports lassen sich frei konfigurieren so dass ein Betrieb mit anderen VoIP-Geräten im Netzwerk keine Probleme bereitet.

Über die Zifferntasten läst sich die WAN Schnittstelle zwischen den Betriebsarten PPoE, DHCP bzw. Fix-IP umschalten. So kommt man auch wieder an ein Gerät, dass normalerweise im PPPoE Modus läuft. Alternativ könnte man auch die LAN Schnittstelle an sein LAN anpassen und darüber konfigurieren.

Weitere Features:
  • Aufgeräumtes Webinterface
  • Syslog an Server möglich
  • Codecs G.711, G.723, G.729
  • Routerfunktion mit NAT, Firewall, DHCP
  • QOS, VLAN,VPN (UDP-Tunnel, L2TP)
  • Standardfeatures wie Telefonbuch, Rückrufliste, MWI
Mängel
  • Keine Displaybeleuchtung
  • Bei IP-Wechsel wird Fehler angezeigt, so z.B. nach der Zwangstrennung ein PPoE Fehler obwohl eine Überprüfung ergab, dass das Phone eine aktualisierte IP hat.
  • Es lässt sich keine Rufnummer als CallerID mitschicken. Somit ist es nur eingeschränkt nutzbar mit Anbietern, bei denen die Übernittlung verschiedener Rufnummern an einem Account möglich ist
  • Kein Anschluss für Headset
  • Auswahl der Anbieter für ausgehende Anrufe nur über Wahlregeln
  • Konfiguration der Accounts wenig intuitiv
Gewöhnungsbedürftig aber gut

Änderungen im Webinterface greifen meist sofort, werden aber im flüchtigen Speicher abgelegt und sind nach einem Reboot verloren. Für dauerhafte Änderungen muss „Safe Config“ angeklickt werden. (Sichern und Rücksichern von Configs ist ebenfalls möglich)

Zielgruppe

Da wird es schwierig. Der Anfänger ist sicher mit den Einstellmöglichkeiten überfordert. Der Fortgeschrittene wird eher den Weg zur Fritz!Box oder dem eigenen Asterisk gehen. Stärken sehe ich in dem integrierten Router, der unkompliziert den Aufbau eines weiteres Netzwerkes innerhalb eines LANs bzw. eigenständige Einwahl per PPoE hinter einem DSL Modem ermöglicht. Als "All in One"-Lösung bietet sich das Gerät dem Nutzer an, der an einem DSL-Anschluss nur telefonieren oder noch z.B. einen PC betreiben möchte, ohne viele Geräte zu haben. Das Feature IAX ermöglicht die Kommunikation bei restriktiven Firewalleinstellungen bei Betrieb in einem LAN.

Fazit

Das Voip Phone ermöglcht erstmal eine Auswahl zwischen SIP und IAX in einem Gerät, ohne die Firmware umzuflashen. Alles andere können vergleichbare Geräte inzwischen mindestens genauso gut. Mit dem Preis von 69,90 ¤ (ohne PoE) für das ST-530 kann bei dem Leistungsumfang aber kaum einer mithalten. Insgesamt also ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis, selbst wenn man nicht alle Features ausnutzt. Eine deutsche Benutzeroberfläche ist in Vorbereitung.

Links:

SIPTRONIC Webseite
ST-530 Produktinfo

Weitere Testberichte von uns in unserem Wiki.

Screenshots und Photos:
 

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ST-188 Erfahrungen

Vorwort
Ich bin seit kurzem stolzer Besitzer eines ST-188, das so ziemlich dieselben Innereien hat wie das ST-530, aber als ATA auftritt, der ein IAX und zwei SIP-Konten gleichzeitig verwalten kann. Die Weboberflaeche zur Konfiguration des ST-188 scheint identisch mit der des ST-530 Telefons, nach den geposteten screeshots zu urteilen. Von daher denke ich, dass meine Erfahrungen in diesem thread gut untergebracht sind. Sollten die mods aber der Meinung sein, dass dies hier besser in einen eigenen thread gehoerte, bitte ich um entsprechende Verschiebung.

Umgebung
Meine Testumgebung ist recht speziell, aber ich hoffe, dass meine Erfahrungen trotzdem fuer andere Benutzer und/oder mitlesende Firmware-Entwickler von Interesse sein koennen:

- An meinem Wohnort wird SIP regelmaessig und systematisch vom ISP blockiert, IAX hingegen nicht

- Da ich VoIP ueber eine schwache analoge Verbindung betreibe, bin ich auf den Gebrauch des G.729 codecs angewiesen

- Ein gewisses Handicap besteht in der Lizenzpolitik fuer den G.729 - in der OpenWRT Firmware auf meinem Router (unter der mein lokaler asterisk laeuft), kann man keine Lizenz fuer den G.729 codec unterbringen. Ich bin also auf passthrough angewiesen, soweit dieser asterisk involviert ist. Um das vermeiden zu koennen, hatte ich grosse Hoffnungen in einen ATA mit IAX-Faehigkeit gesetzt.

Tests
Urspruenglich hatte ich geplant, den ST-188 so einzusetzen wie bis dato mein Sipura 3000 unter SIP: eingehende Anrufe sollten auf den lokalen asterisk geleitet und dort verarbeitet werden (Voicemail etc). Bei den ausgehenden soll unterschieden werden zwischen Anrufen ins lokale Netz (mit Passwortabfrage bei Ferngespraechen) und VoIP, welches dann ohne Umweg ueber den lokalen asterisk direkt per IAX an den Provider (oder, in meinem Falle, an einen asterisk auf einem vserver) geleitet werden soll. Letzteres, um das passthrough auf dem lokalen asterisk zu vermeiden.

Das scheiterte gleich daran, dass beim ST-188 kein Verfahren zu finden ist, das die Abwicklung eingehender Anrufe regelt. Das angeschlossene Telefon laeutet eben, egal ob der Anruf ueber die landline (die putzigerweise lifeline heisst in der config), uber SIP oder IAX reinkommt. Das mag fuer ein Telefon Sinn machen, fuer einen ATA wuerde man da mehr erhoffen, wie zum Beispiel beim Sipura 3000 mit seinem dedizierten FXO account.

Dafuer kann man mit den dialplans (Dial Peer) eine ganze Menge anstellen. Theoretisch zumindest - es sieht vielversprechend aus, bestimmte Nummern z.B. an eine spezifische IP schicken zu koennen. Leider konnte ich das nicht austesten, da IAX in der Auswahl nicht erscheint – nur SIP und lifeline stehen zur Wahl. Das macht wenig Sinn und scheint schlicht ein Versaeumnis in der Firmware-Enwicklung zu sein. Derzeit kann man diese Klippe nur umschiffen, indem an - wie von Rollo erwaehnt - IAX zum default macht.

Ansonsten funktionieren die Regeln der dialplans unter SIP (lifeline habe ich nicht getestet) recht passabel. Allerdings kann man keine "Sonderzeichen" wie ** in den Regeln unterbringen. Das ist eine unangenehme Einschraenkung, die hoffentlich in Zukunft aufgehoben wird.

Dass die Sektion "Dial Peer" wohl mit heisser Nadel genaeht worden zu sein scheint, zeigt auch dieser bug der Firmware: bestimmte Teile der Wahlregeln werden einfach nicht gespeichert, wie z.B. das Abschneiden von Stellen oder der "alias". Das schraenkt den Nutzen der dialplans weiter ein. Waere interessant zu erfahren, ob das beim ST-530 ebenfalls so ist.

Ich nutze den ST-188 nun paralell mit dem Sipura 3000, mit zwei Telefonen. Die landline wird vom spa3k mit dem lokalen asterisk geregelt, und eingehende Anrufe koennen auch am ST-180 entgegengenommen werden. VoIP geht direkt vom ST-188 per IAX auf den vserver-asterisk und erspart so das passthrough. Dank des lokalen asterisk sind die Telefone per SIP auch untereinander gut erreichbar.

Fazit
Ein wirklich interessantes Geraet mit einer Menge Potential, zu einem sehr attraktiven Preis. Die Sprachqualitaet laesst nichts zu wuenschen uebrig. Die derzeitige Firmware des ATA scheint zwar sehr hastig von der des Telefons angepasst worden zu sein, aber wenn da etwas mehr Sorgfalt investiert wird, koennte das Maschinchen ein echter Renner werden, und dank seiner IAX-Faehigkeit alle anderen mir bekannten ATA's in den Schatten stellen.

Die Konfiguration ist zwar nicht gerade einfach, aber der anderer solcher Geraete durchaus vergleichbar. Ein ausfuehrliches Handbuch gehoert natuerlich auch noch auf die Wunschliste. Der ST-188 entwickelt reichlich Waerme, vielleicht laesst sich das auch noch verbessern.

Benutzt eigentlich sonst noch jemand einen ST-188?

Cheers
Chris
 
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Funktionstasten

Sind die Funktionstasten mit LED ausgestattet und wenn ja, können diese dann so konfiguriert werden das man sieht wer telefoniert und kann man ggf. das eingehende Gespräch übernehmen?
 

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