Für die Kunden gibt es grundsätzlich nur 1 Anschluß, man kann (muß aber nicht!) die Sprache über einen 2. PVC einrichten. [...]
Generell habe ich aber nicht viele Unterschiede bemerkt, wenn für die Sprache ein 2. PVC benutzt wird. Ich mache das eher wegen einem "guten Gefühl".
Ich denke, das Thema ist brisanter, je langsamer und instabiler die Leitung ist.
Als ich mit VoIP angefangen habe, hatte ich DSL von 1&1 (Vorleister Telefonica) mit stabilen 6 Mbps (lt. FritzBox-DLS-Analyse noch mit Reserve nach oben; mit einem anderen Tarif hätte ich wohl 8 oder 10 Mbps kriegen können). Ich kann mich nicht erinnern, dass es damals Wechselwirkungen zwischen Telefonie und Internetsurfen gegeben hätte.
Leider hat die Telekom mich irgendwann auf eine schlechtere "letzte Meile" umgeklemmt, und plötzlich hatte ich nur noch wackelige 3,4 bis 3,8 Mbps Bandbreite. Seither gab es immer wieder Abbrüche der DSL-Verbindung (sehr ärgerlich, wenn man gerade telefoniert oder einen wichtigen Download macht); ich musste unter "Störsicherheit" eine Stufe runter gehen und dann mit etwa 2,2 Mbps leben, damit wenigstens die Zahl der Abbrüche minimiert wird (nur noch alle paar Tage mal). Beim Telefonieren nahm ich dann jeweils beim Start eines gleichzeitigen Downloads einen leichten Einbruch der Verbindungsqualität wahr, aber immer nur ganz kurz; die meisten Leute hätten das wohl noch nicht bemerkt.
Nach Ablauf des 1&1-Vertrages bin ich zu Easybell gewechselt, wo der 2. PVC ja nicht von Haus aus aktiv ist. Nun hatte ich erst mal ganz üble Probleme: Sobald man während eines Telefonates einen Download startete (was auch ungeplant passieren konnte, z. B. wenn sich eines meiner Android-Geräte ein Update holte), brach die Gesprächsqualität in Empfangsrichtung für die Dauer des Downloads bis zur Unbrauchbarkeit ein (Störgeräusche, verzerrte Stimmen, verschluckte Silben). Das Ganze aber nur in Empfangsrichtung; umgekehrt hörten meine Gesprächsparter mich stets einwandfrei. Nach Rücksprache mit dem Easybell-Service wurde mir schließlich zur manuellen Einrichtung des 2. PVC geraten - der das Problem weitgehend behob (bis auf die ganz kurzen Störungen beim Einsetzen eines Downloads, wie ich sie schon von 1&1 kannte).
Nachdem hier im Dorf Telekom-VDSL verfügbar wurde, wechselte ich wieder zurück zu 1&1, da mir Easybell kein VDSL anbieten konnte. Seither habe ich eine stabile 50-Mbps-Leitung (mit gut Reserve lt. Fritzbox-DSL-Analyse) und trotz fehlendem 2. PVC keine Probleme beim Telefonieren und gleichzeitigen Surfen. Als "gebranntes Kind" habe ich das gleich intensiv getestet, konnte aber keine Störung mehr herbeiprovozieren. Also ich denke, bei genug Bandbreite und stabiler Leitung muss man sich da keinen Kopf mehr machen.
Meine hauptsächliche Telefonie betreibe ich übrigens weiter über Easybell, nicht über 1&1. Das spielt für die Frage der Verbindungsstabilität offenbar keine Rolle.