Prima, also Funkmüll produziert Rauschen - soweit stimme ich Dir zu.
Elektromagnetische Wellen aus externen Quellen induzieren also Störungen auf den einzelnen Doppeladern. Warum nicht die (oft nur auf einer Teilstrecke vorhandene) Nachbardoppelader? Nur weil auch sie verdrillt ist? Nö, das ist nicht so, auch sie induziert Störungen.
Warum sollte da Störung induziert werden, wenn doch durch die Verdrillung die Störung perfekt auf beiden Adern gleich induziert wird und sich dadurch auslöscht?
Nicht der Sender ist das Problem, sondern der Empfänger - die Doppelader. Diese interessiert es nicht, woher die Störung kommt, es ist hier nur noch wichtig, wieweit diese unsymetrisch in das Kabel einstreut. Das ist in der Praxis immer der Fall. Meist ist das vernachlässigbar gering, aber bei der Summe der kleinen Störungen ist das summierte Rauschen leider nicht immer vernachlässigbar.
Fazit: Leider ist eine Verdrillung schon ein sehr gutes Mittel, die Störung zu vermindern, leider ganz auslöschen kann sie diese nicht.
Auch begleitet jede Doppelader das Kabelbündel auf unterschiedlicher Länge, denn es gibt auch Verteilerkästen, die die Doppeladern auch mal umrangieren oder auch ist eine Doppelader schon am Ziel, andere werden aber noch mehrere 100 bis 1000m weitergeschliffen. Daher ist es müßig, sich über diese identische Länge der "Störquellen" Gedanken zu machen.
Also lass uns doch bitte bei der Praxis bleiben. Eine Verdrillung ist ebenso wenig perfekt, wie eine Frequenzweiche (Splitter) - es sind alles nur reale Hilfsmittel, die nicht die theoretisch mögliche Lösung bilden können, denen jedoch so weit wie möglich nahe kommen.
Zu dem Nachweis des höheren Rauschens im Kabel: Lies einfach mal quer, es wird von einigen Usern (die in keinster Weise die technischen Hintergründe kennen) so geschildert. Da sollte genug dran sein, um das nicht so einfach mit Hinweis auf irgendwelche theoretischen Modelle zu verwerfen.
Zur Verdrillung sollte auch folgende Kleinigkeit nicht vergessen werden:
Diese ist seit jeher gleich eng. Die Dichte der Verdrillung ist abgestimmt auf die ursprünglich vorgesehenen Freuenzen, die übertragen werden sollten: Die menschliche Sprache im Bereich bis 4 kHz. Dort ist diese optimal (nicht ideal
). Leider wird ADSL2 im Bereich bis 2,2 MHz genutzt. Und hier werden natürlich relativ zuverlässig alle niederfrequenten Störungen gemindert. je höher die Frequenz, um so weniger greift hier die Verdrillung. Sie ist nicht ganz unnötig, aber leider längst nicht mehr so wirkungsvoll, wie bei NF-Störungen...