Hallo,
hab übers Wochenende versucht, eine Horstbox Prof. bei einem Kunden in Betrieb zu nehmen und bin auf zahlreiche Mängel gestossen.
Getestet habe ich sowohl mit Firmware 3.0.0.1.1.7. (Auslieferzustand) als auch mit 3.0.0.1.1.12.
Zuerst das Positive:
Verbindung mit ADSL Anschluss klappte problemlos, Zugangsdaten eingetragen, und schon ist man im Internet. Konfiguration der Leitungen klappt übers Web-Interface prima, Kunde hat sowohl eine analoge Leitung sowie eine ISDN-Leitung, beide lassen sich einwandfrei in Betrieb nehmen. Konfiguration der SIP-Endgeräte (ich setze Siemens OptiPoint 410 V6 ein) klappte auch und funktionieren stabil (bis auf ein später erläutertes Registrierproblem).
Konfiguration der Ruf- und Wahlregeln ist intuitiv und klappte auf Anhieb.
WLAN-Reichweite wäre(!) ausgezeichnet gut.
Nun zum Negativen:
Kurz zusammengefasst: Die analogen Ports funktionieren nicht mit einem HP Officejet (6310), und das gravierende Problem: Die Box hält keinen Resets stand. Sowohl über Web-Interface, als auch über Resettaster, auch nach Ziehen des Netzteiles funktionieren die Basics nicht mehr, das sind:
*WLAN: Egal was man auf der Weboberfläche konfiguriert, der SSID bleibt nach einem Reset immer Horstbox mit WEP-Verschlüsselung. Na gut, dachte ich, bin ich halt nachsichtig, drücke 10 sek. lang den Reset-Knopf, probiers nochmals. Wieder dasselbe. Also gut, dachte ich, bin ich flexibel, und konfiguriere meine WLAN-Clients auf SSID "Horstbox" mit WEP-64 Key "1234567890" - so ist der Auslieferzustand - Ergebnis: keine Verbindung möglich. Also, Horstbox-WLAN gestrichen, da musste ein Netgear Accesspoint herhalten...
* DHCP-Server/Statische IP-Adressen funktionieren nach einem Reset auch nicht. Das ist ein echtes Problem, wenn man über die Funktion "Virtual Server" übers WWW direkt das Web-Interface vom IP-Phone ansprechen will.
Gut, ich bin flexibel, konfiguriere dem Phone eine statische IP-Adresse. Ergebnis: Phone bootet schneller als Horstbox, da es nicht mehr auf eine DHCP-Antwort wartet und registriert sich nicht ordnungsgemäß bei der Horstbox. Fazit: Kunde muss LAN-Stecker ziehen, falls Horstbox mal rebootet.
* Virtual Server: Wenn der Kunde 250km entfernt ist, sollte man irgendwie sein Netzwerk fernwarten können. Leider ist die Horstbox das primäre Access-Device, wo man Portmapping konfigurieren muss, sonst ist von außen alles dicht. War zu erwarten, dass das Portmapping ("Virtual Server") nach einem Reset auch nicht funktioniert... Das machte mich schließlich ziemlich ärgerlich, wenn es keine Alternativen gibt, außer bei einer Störung 500km hinzulegen.
Also versuchte ich der Sache auf den Grund zu gehen, bastelte mir ein serielles Kabel (1:1 Pinout des Pfostensteckers auf ein DSUB9-Männchen, dann mit einem Nullmodem-Kabel an den PC angesteckt), schon ist man auf der seriellen Konsole. Siehe da, gibt man da "reboot" ein, rebootet nur "Horst" und nicht "Herta", und danach funktioniert zumindest das Portmapping. Super, wenn auch nicht sehr professioniell, hatte ich eine Lösung. Bemerkung am Rande: Verwendet man Hyperterminal, so startet "Horst" nach dem "reboot" nicht mehr hoch. Verwendet man z.B. den OpenSource Terminal "IVT", klappts prima. Also schon ist das Nullmodemkabel fix verlegt, und die Anleitung für den Kunden fertig, was er im Falle eines Fernwartungseinsatzes zu machen hat.
Leider machte ich den Fehler, auf Version 3.0.0.1.1.12 upzugraden. Die brachte "nur" neue Features und leider neue Bugs.
Nach einem "Normalreset" - also übers Webinterface oder Resettaster oder Netzstecker bestanden dieselben Probleme. Nach meinem "reboot" über V24 kam das Problem hinzu, dass die PPPoE-Verbindung alle paar Minuten abbricht, wie cmr in einem anderen Thread berichtete. Das macht einen Dateidownload >5MB gänzlich unmöglich.
Zu den analogen Ports: Anscheinend ist die Speisespannung der Ports zu gering; wenn man einen HP OfficeJet 6310 anschließt und meint, man könne faxen, dann täuscht man sich. Leider erkennt der OfficeJet die Leitung immer nur als Offhook. Gottseidank hat der Kunde einen NT2ab, die analogen Ports von dem Teil funktionieren problemlos...
Fazit: Ich war mehrmals kurz davor, das ganze Ding einfach wieder einzupacken und retour an den Lieferanten zu schicken, doch ich blieb hartnäckig und konnte jetzt zumindest einen halbwegs stabilen Zustand herstellen und hoffe halt auf baldige Software-Updates. Das Problem mit den analog Ports sehe ich schon gravierend, schließlich ist der primäre Nutzen von Analogports der Anschluss von Faxgeräten (solang es keine SIP-Faxgeräte gibt)...
ripo
hab übers Wochenende versucht, eine Horstbox Prof. bei einem Kunden in Betrieb zu nehmen und bin auf zahlreiche Mängel gestossen.
Getestet habe ich sowohl mit Firmware 3.0.0.1.1.7. (Auslieferzustand) als auch mit 3.0.0.1.1.12.
Zuerst das Positive:
Verbindung mit ADSL Anschluss klappte problemlos, Zugangsdaten eingetragen, und schon ist man im Internet. Konfiguration der Leitungen klappt übers Web-Interface prima, Kunde hat sowohl eine analoge Leitung sowie eine ISDN-Leitung, beide lassen sich einwandfrei in Betrieb nehmen. Konfiguration der SIP-Endgeräte (ich setze Siemens OptiPoint 410 V6 ein) klappte auch und funktionieren stabil (bis auf ein später erläutertes Registrierproblem).
Konfiguration der Ruf- und Wahlregeln ist intuitiv und klappte auf Anhieb.
WLAN-Reichweite wäre(!) ausgezeichnet gut.
Nun zum Negativen:
Kurz zusammengefasst: Die analogen Ports funktionieren nicht mit einem HP Officejet (6310), und das gravierende Problem: Die Box hält keinen Resets stand. Sowohl über Web-Interface, als auch über Resettaster, auch nach Ziehen des Netzteiles funktionieren die Basics nicht mehr, das sind:
*WLAN: Egal was man auf der Weboberfläche konfiguriert, der SSID bleibt nach einem Reset immer Horstbox mit WEP-Verschlüsselung. Na gut, dachte ich, bin ich halt nachsichtig, drücke 10 sek. lang den Reset-Knopf, probiers nochmals. Wieder dasselbe. Also gut, dachte ich, bin ich flexibel, und konfiguriere meine WLAN-Clients auf SSID "Horstbox" mit WEP-64 Key "1234567890" - so ist der Auslieferzustand - Ergebnis: keine Verbindung möglich. Also, Horstbox-WLAN gestrichen, da musste ein Netgear Accesspoint herhalten...
* DHCP-Server/Statische IP-Adressen funktionieren nach einem Reset auch nicht. Das ist ein echtes Problem, wenn man über die Funktion "Virtual Server" übers WWW direkt das Web-Interface vom IP-Phone ansprechen will.
Gut, ich bin flexibel, konfiguriere dem Phone eine statische IP-Adresse. Ergebnis: Phone bootet schneller als Horstbox, da es nicht mehr auf eine DHCP-Antwort wartet und registriert sich nicht ordnungsgemäß bei der Horstbox. Fazit: Kunde muss LAN-Stecker ziehen, falls Horstbox mal rebootet.
* Virtual Server: Wenn der Kunde 250km entfernt ist, sollte man irgendwie sein Netzwerk fernwarten können. Leider ist die Horstbox das primäre Access-Device, wo man Portmapping konfigurieren muss, sonst ist von außen alles dicht. War zu erwarten, dass das Portmapping ("Virtual Server") nach einem Reset auch nicht funktioniert... Das machte mich schließlich ziemlich ärgerlich, wenn es keine Alternativen gibt, außer bei einer Störung 500km hinzulegen.
Also versuchte ich der Sache auf den Grund zu gehen, bastelte mir ein serielles Kabel (1:1 Pinout des Pfostensteckers auf ein DSUB9-Männchen, dann mit einem Nullmodem-Kabel an den PC angesteckt), schon ist man auf der seriellen Konsole. Siehe da, gibt man da "reboot" ein, rebootet nur "Horst" und nicht "Herta", und danach funktioniert zumindest das Portmapping. Super, wenn auch nicht sehr professioniell, hatte ich eine Lösung. Bemerkung am Rande: Verwendet man Hyperterminal, so startet "Horst" nach dem "reboot" nicht mehr hoch. Verwendet man z.B. den OpenSource Terminal "IVT", klappts prima. Also schon ist das Nullmodemkabel fix verlegt, und die Anleitung für den Kunden fertig, was er im Falle eines Fernwartungseinsatzes zu machen hat.
Leider machte ich den Fehler, auf Version 3.0.0.1.1.12 upzugraden. Die brachte "nur" neue Features und leider neue Bugs.
Nach einem "Normalreset" - also übers Webinterface oder Resettaster oder Netzstecker bestanden dieselben Probleme. Nach meinem "reboot" über V24 kam das Problem hinzu, dass die PPPoE-Verbindung alle paar Minuten abbricht, wie cmr in einem anderen Thread berichtete. Das macht einen Dateidownload >5MB gänzlich unmöglich.
Zu den analogen Ports: Anscheinend ist die Speisespannung der Ports zu gering; wenn man einen HP OfficeJet 6310 anschließt und meint, man könne faxen, dann täuscht man sich. Leider erkennt der OfficeJet die Leitung immer nur als Offhook. Gottseidank hat der Kunde einen NT2ab, die analogen Ports von dem Teil funktionieren problemlos...
Fazit: Ich war mehrmals kurz davor, das ganze Ding einfach wieder einzupacken und retour an den Lieferanten zu schicken, doch ich blieb hartnäckig und konnte jetzt zumindest einen halbwegs stabilen Zustand herstellen und hoffe halt auf baldige Software-Updates. Das Problem mit den analog Ports sehe ich schon gravierend, schließlich ist der primäre Nutzen von Analogports der Anschluss von Faxgeräten (solang es keine SIP-Faxgeräte gibt)...
ripo