Inzwischen haben die großen deutschen Anbieter auf ihren Webseiten unter dem Stichwort "Endgerätefreiheit" Anleitungen veröffentlicht, wie Nutzer an ihre Zugangsdaten gelangen. Die Auffassung, wonach die Routerfreiheit rein rechtlich nur für Neukunden gilt, wird nur von Unitymedia angewandt. Allerdings dürfte sich der Ansturm der Kunden auf die Aktivierungsportale zunächst in Grenzen halten.
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Unitymedia
Die übrigen Kunden können über die telefonische Kundenbetreuung einen eigenen Kabelrouter in Betrieb nehmen. Dazu ist die Angabe der CM-MAC-Adresse und Seriennummer des Gerätes erforderlich. Nach dem Anschluss des Routers an das Kabelnetz kann dieser identifiziert und genutzt werden. Telefoniekunden müssen in den Router ihre Zugangsdaten (SIP-Credentials) eintragen, die man wiederum online im Kundencenter findet. Das Unternehmen hat angedeutet, dass der Umstieg "künftig komfortabler" werden könnte.
Bei Unitymedia lässt sich durch den Einsatz des eigenen Gerätes kein Geld sparen, wenn der Vertrag bereits eine sogenannte Connect Box mit WLAN-Router enthält. Dem Unternehmen zufolge wird die Breitband-Hardware "nicht vermietet, sondern im Rahmen des Servicevertrags bereitgestellt". Daher kann der Kunde auch keinen Mietvertrag dafür kündigen. Die Geräte dürfen beim Einsatz eines eigenen Routers nicht verkauft oder entsorgt werden. Nach Vertragsende ist der Kunde zur Rücksendung verpflichtet. Um dann tatsächlich Geld zu sparen, muss ein Vertrag mit niedrigerer Übertragungsgeschwindigkeit gewählt werden.
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Vodafone/Kabel Deutschland
Ähnlich geht Vodafone/Kabel Deutschland vor. Der Kabelnetzbetreiber besteht ebenfalls darauf, dass die Kunden zu Wartungszwecken ein Gerät des Anbieters bereithalten. Es ist allerdings möglich, sein kostenpflichtiges Leihgerät nach Ablauf einer vierwöchigen Kündigungsfrist zurückzugeben. Für den Austausch einer Fritzbox gegen ein Standardmodem wird jedoch eine Wechselgebühr in Höhe von 29,90 Euro fällig. Die Leihgeräte können zudem nicht an einem anderen Vodafone-Anschluss genutzt werden.
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Primacom/Tele Columbus
Die vor allem in Ost- und Norddeutschland vertretenen Anbieter versprechen ihren Kunden die problemlose Nutzung der eigenen Geräte. Das gelte nicht nur für Neu-, sondern auch für Bestandskunden, heißt in den FAQ bei Primacom und Tele Columbus. Die Aktivierung erfolgt ebenso wie bei Vodafone über ein Portal, das vom Browser automatisch aufgerufen wird. Die Zugangsdaten wurden sowohl den Neu- als auch den Bestandskunden bei Vertragsabschluss mitgeteilt. Die Telefoniedaten müssen dann vom Aktivierungsportal aus in den Router eingetragen werden.
Wer die von Primacom angebotene kostenpflichtige Option Fritzbox 6490 nutzt, muss bei einer Kündigung auch auf eine zweite Telefonleitung verzichten.
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Möglichst wenig Support und keine Updates
Vodafone wollte auf Anfrage nicht ausschließen, dass die Kundenbetreuung auch dann behilflich sein könnte, wenn es Probleme bei der Nutzung eines eigenen Gerätes gibt. Prinzipiell empfehlen die Anbieter bei jeder sich bietenden Gelegenheit jedoch den Einsatz der von ihnen angebotenen Geräte. "Jeder Kunde, der einen eigenen Kabelrouter oder ein eigenes Kabelmodem betreibt, ist für diese Geräte selbst verantwortlich. Unitymedia kann für kundeneigene Hardware keinen Support anbieten", warnt das Unternehmen.
Wer sich für einen eigenen Kabelrouter entscheidet, muss sich künftig zudem selbst um die Sicherheit des Gerätes kümmern.
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