Intelligenz wofuer? Spielt doch nur ganz normales DHCP/DHCPv6 das Teil?
Richtig, da geht aber die "Intelligenz" schon los ... das darf eben nicht nur ein simples "ping" sein, da muß erst einmal ein DHCP-REQ in schöner Regelmäßigkeit abgesetzt werden, ehe da überhaupt ein "ping" machbar wäre - solange man nicht auf L2 nach der CMTS suchen will (wenn das überhaupt transparent durch das Modem möglich wäre) und deren Verfügbarkeit als Signal für "Leitung steht" verwenden will.
gibt es, z.B. cablesurf.de (Anschluss ist ohne die Telefonie-Zwangsflat, die nun *wirklich* verboten gehoert)
Ich weiß ja nicht, wie alt Deine Informationen in Bezug auf cablesurf.de sind, aber diese Aussage gibt deren Website derzeit jedenfalls nicht her ... ganz im Gegenteil:
https://www.cablesurf.de/telefon-anschluss schrieb:
Bei all deinen cablesurf Internet-Tarifen, ist immer ein kostenloser Telefon-Anschluss inklusive. So kannst du nun endlich deinen alten DSL-Telefonanschluss kündigen und bequem und günstig mit dem Telefon-Anschluss von cablesurf telefonieren.
Auch sonst habe ich bei cablesurf.de trotz sorgfältiger Suche kein Angebot ohne Telefonie (also "Single-Play") gefunden, vollkommen abgesehen davon, daß dort ein Anschluß eines Vorleisters, durch den weitere Kosten entstehen, immer Pflicht ist (Ende Ziffer 9: Voraussetzung für die Nutzung des Dienstes cablesurf ist ein rückkanalfähiger Breitbandkabelanschluss. Die Höhe der damit verbundenen Kosten (zwischen 1€ bis 30€ für Fernseh- und Hörfunkempfang) erfragen Sie bitte bei Ihrem Vermieter, Ihrer Hausverwaltung oder Ihrem Kabelnetzbetreiber.) Auch ist gerade cablesurf.de nun kein ausgesprochenes "Glanzlicht" in diesem Markt, denn dort wird - wie bei allen anderen Anbietern auch - ebenfalls kein Call-by-Call geboten und die Minutenpreise sind deftig. Wenn Du meinen Satz "Internet ohne Telefonie" als "Internet ohne Telefonie-Flatrate" mißinterpretiert hast, reden wir offenbar wirklich aneinander vorbei - das ist dann am Ende nur eine Frage der Kalkulation, ab wann sich diese "Inklusiv-Flatrate" und die "freiwillige Flatrate" (immerhin 9,90 EUR/Monat bei cablesurf.de) gegeneinander aufheben.
wir entfernen uns irgendwie immer mehr von Thema. Was hat das mit Routerzwang zu tun? Wird das alles besser wenn dieser abgeschafft wird?
Du versuchst hier, irgendwelche allgemeingültigen Lösungen "aus dem Ärmel zu schütteln" und ich versuche als Gegenpart aufzuzeigen, daß es alles nicht so simpel ist, wie Du es darzustellen versuchst (jedenfalls nach meinem Empfinden). Wenn wir dabei vom Hundertsten ins Tausendste kommen, dann doch nur deshalb, weil Du immer neue Töpfe öffnest.
Aber Deine Eingangsfrage/These lautete ja mehr oder weniger, ob man eine Regelung überhaupt braucht:
sparkie - Vollzitat #15 schrieb:
die genannten Probleme treten mit einem "Zwangsmodem" mit "Zwangsfirmware" (wogegen aus meiner Sicht auch gar nichts einzuwenden ist) schlicht nicht auf. Genau deswegen verstehe ich nicht warum das jetzt ploetzlich liberalisiert werden soll.
Wenn der Kunde an dieses Modem seine eigene Hardware (Router, Telefonanlage etc.) anschliessen darf reicht das IMHO doch voellig aus.
Mein Einwand, daß eine Kombination aus Modem und Router weniger leistungsfähig sein kann bzw. wird (als Beispiel habe ich das Fallback genannt, von anderen Faktoren wie zusätzlichem Energiebedarf mal ganz abgesehen), konterst Du mit der Argumentation, daß es bei Dir ja auch ginge. Wenn ich Dich dann darauf hinweise, daß Du sicherlich nicht der Normalfall bist, schweife ich ab?
Und wenn Du mit der kompletten "Entbündelung" aller Dienste bei Dir klar kommst und immer die Probleme selbst beheben kannst, dann mag das ja sehr schön für Dich sein und Du kannst dann ja in die Vollen gehen und jeden Dienst einzeln beim für Dich preiswertesten Anbieter nutzen ... aber das Argument, daß der normalsterbliche Kunde beim Service-Bullshit-Bingo zwischen drei und mehr Anbietern am Ende nur verlieren kann und wird, ist damit ja nicht vom Tisch.
Oder meinst Du ernsthaft, es interessiert den Kabelanbieter, wenn der Kunde mit der Benutzung eines sipgate-Accounts nicht klar kommt? Oder sipgate, wenn der Kunde nicht in der Lage ist, den entsprechenden Account in seinem Endgerät oder seiner TK zu konfigurieren? Oder cablesurf.de, wenn auf Netzebene 4 ein Problem beim lokalen Betreiber existiert?
Das könnte ich beliebig fortsetzen und ich hoffe damit zu verdeutlichen, daß der normale Kunde sehr wohl darauf angewiesen ist, die Dienste soweit wie möglich aus einer Hand zu beziehen, damit er einen dedizierten Ansprechpartner hat. Und wenn dieser Ansprechpartner ihm dann nicht parallel noch vorschreiben kann: "Aber telefonieren darfst Du über meine Leitung (und mein Gerät) nur zu meinen Bedingungen und meinen Preisen.", dann ist das - wenn das Gesetz es am Ende tatsächlich leistet - durchaus ein Beitrag zu einer Verbesserung der gesamten Situation ... mit ein wenig Glück führt es am Ende sogar zu sinkenden Telefoniepreisen bei diesen Anbietern, weil sie nun eben doch wieder im Wettbewerb mit anderen stehen.
Abgesehen davon ergibt sich damit vielleicht/hoffentlich in einigen Jahren bei den anderen Zugangstechnologien ein ähnliches Bild wie bei der Kupfer-TAL, wo dann ein örtlicher KNB (oder auch FTTx-Provicer) auch einen "Bitstream-Zugang" zum Kunden weitervermieten muß und wir erleben vielleicht auch noch eine echte Liberalisierung im Kabel-Markt (und ich bin bestimmt kein Fan solcher Liberalisierungen, aber die derzeitige "Aufteilung" des Marktes ist ein echter Witz ... entweder man nimmt "seinen" Kabelanbieter oder man läßt es - das ist wie zu Zeiten der Bundespost).
naja, ein Argument gegen den Routerzwang, das man oft hoert ist doch, dass man die Telefoniedaten selbst verwalten moechte. Ich frage mich wieso. Wenn der Provider die Daten schon nicht freiwillig herausrueckt einfach z.B. eine Gigaset mit hybridem Analog- und VoIP-Interface anschliessen - fertig.
Hier wieder dasselbe "Muster" ... klar gibt es immer irgendeine Lösung, aber bei wievielen Leuten steht denn bitte ein Gigaset mit hybridem Analog- und VoIP-Interface ungenutzt in der Ecke und wartet nur darauf, endlich in Betrieb genommen zu werden?
Aber logisch ... irgendeine Lösung fällt auch mir immer ein, wie man schon heute vollkommen ohne "Zwangsrouter" mit einem selbstgebastelten Access-Server und mehreren alternativen Zugangswegen zum Internet die sichere Versorgung des eigenen Heims sicherstellen kann.
Blöd nur, daß das mit dem "sich selbst helfen können" garantiert nicht einmal für einen von 1000 Leuten gilt (nicht mal für einen von 1000 Kabelkunden), wenn man es auf die gesamte Situation in D hochrechnet ... und nur weil Du event. in der Lage bist, das auch mit einem "dummen Kabelmodem" und entsprechendem Know-How (und Investitionen, das wollen wir mal nicht unterschlagen, wenn man die mit hineinrechnet - ggf. inkl. investierter Arbeitszeit - wird das ganz schnell ganz finster) zu bewältigen, müssen das andere noch lange nicht genauso können und genau für diese Kunden braucht es ein "Machtwort", damit die Provider endlich ein Einsehen haben.
Hätten die sich schon vorher bewegt und eben ihren Kunden den Zugang zum "freien Telefonmarkt" eingeräumt, wäre diese ganze Diskussion und das Gesetzgebungsverfahren gar nicht erst auf den Weg gekommen. Wie und mit welchem Router sie ins Internet gehen, ist den meisten Kunden einfach Bummi ... die Folgekosten (hier eben insb. die Telefonie) sind der entscheidende Faktor.
Und auch das muß ich noch einmal festhalten:
sparkie schrieb:
naja, ein Argument gegen den Routerzwang, das man oft hoert ist doch, dass man die Telefoniedaten selbst verwalten moechte
Ich weiß ja nicht, wo man das oft hört bzw. bei wievielen Leuten das auf einer "grundsätzlichen Haltung" beruht und nicht nur Mittel zum Zweck ist ... wenn die Preise der Anbieter mit Zwangsroutern nicht so gesalzen wären bei der Telefonie bzw. es überhaupt kein Problem wäre, eigene zusätzliche Dienste in diesen "Zwangsroutern" (dauerhaft) zu aktivieren, wäre der Bedarf auch kaum so groß, daß es für eine entsprechende Gesetzesänderung gereicht hätte. Das ist bei den wenigsten Nutzern irgendein "Kontrollwahn", weil sie alles selbst einstellen wollen ... sie zahlen sich nur dumm und dusselig bei den Gesprächsgebühren an diesen vernagelten Geräten.