Das Recovery-Programm sucht sich eine (freie?) IP-Adresse, die zum lokalen Segment der Netzwerk-Karte im Windows paßt. Ist dort - wegen APIPA, weil bei den meisten wohl der DHCP-Server fehlt, solange die FRITZ!Box mit einem Kabel direkt am PC hängt und keinen Strom hat - 169.254.206.xxx automatisch konfiguriert, wird eine dazu passende IPv4-Adresse automatisch in der FRITZ!Box über den Bootloader gesetzt (bzw. über den UDP-Broadcast der Bootloader dazu aufgefordert). Seitdem dieser Mechanismus einwandfrei funktioniert, muß man nicht mehr sein Windows auf eine Adresse aus 192.168.178.0/24 konfigurieren.
Die "Notfall-IP" kommt ohnehin erst bei geladenem FRITZ!OS überhaupt zum Tragen und nach dem, was ich in letzter Zeit bei einer 7490, einer 7390 und der 7412 gesehen habe, "überlebt" eine einmal per UDP-Broadcast gesetzte Adresse auch einen Neustart, weil die wohl wirklich im Urlader-Environment dauerhaft geändert wird (anders als "memsize" - und "kernel_args_tmp" wird wohl auch ohnehin nie wirklich gespeichert, sondern nur für den einmaligen Start des Kernels verwendet). Da verhalten sich aber unterschiedliche Bootloader-Versionen auch abweichend ... es kann also genauso gut auch sein, daß diese Änderung der IP-Adresse (my_ipaddress im Environment) bei einigen Versionen nur temporär funktioniert.
Eigentlich kann bei der Verwendung des Recovery-Programms nicht so sehr viel schiefgehen ... ich würde hier zunächst mal das Environment als Datei auslesen (damit da "volle Pakete" über das LAN-Kabel gehen) und mir dann auch die dort enthaltenen Daten etwas genauer ansehen, ob da nicht doch irgendwelcher Blödsinn eingetragen wurde (z.B. ein falsches Branding) - etwas anderes macht das Recovery-Programm ja am Beginn auch nicht und wie weit da die Gültigkeitsprüfungen gehen (jenseits der "HWRevision"), weiß ich nicht.
Das dreimalige Blinken kann (nicht muß) auch normal sein, wenn ein komplettes Intervall 2 Sekunden braucht (1 Sekunde an, 1 Sekunde aus), dann der Bootloader wartet ca. 5 Sekunden. Ob die Power-LED "ständig ein" bereits beim Laden des Kernels signalisiert oder erst nach dem Laden von "led_module.ko", hängt (meiner Meinung nach, aber ich habe auch nur 5 halbwegs aktuelle Modelle in regelmäßiger Benutzung, neben den oben erwähnten nur noch eine 7270v3 und eine v1) wohl auch vom Modell der FRITZ!Box ab ... jedenfalls ist eine absolut "unbewegliche" LED meist ein Zeichen für das Hängenbleiben bei der Initialisierung.
BTW ... für das Auslesen des Environments unter Windows kann man auch das (relativ) neue PowerShell-Skript von
hier verwenden, wenn man es nicht "zu Fuß" machen will.
Wenn trotz einwandfreier Datenübertragung beim Senden der Firmware und gültigen Environment-Einstellungen (die FRITZ!OS-Einstellungen sollten ja bereits gelöscht sein) die Box nicht mehr starten will, würde ich am ehesten auf einen (Hardware-)Fehler im Flash tippen, wobei wohl einige Bootloader-Versionen auch nach dem Beschreiben eines Flash-Blocks noch einen Leseversuch starten und den Inhalt vergleichen. Das Protokoll des Recovery-Programms sieht auch ganz danach aus, als wäre diese Überprüfung erfolgreich gewesen - das macht es noch etwas mysteriöser, wo es dann im Anschluß klemmen soll.
Zumindest sollte auch bei der 7360 nach der Wartezeit im Bootloader erst einmal der Switch wieder deaktiviert werden (so jedenfalls bei meiner VR9-Box - der 7490 - zu beobachten und der Chipsatz (damit auch die Steuerregister samt ihrer Standardwerte bei der Initialisierung des Systems) sollte m.E. identisch sein), während das System initialisiert wird ... auch anhand dessen kann man in etwa abschätzen, wie weit das System beim Starten gekommen ist.