Dus.net schreibt, wenn man den Account auf "T.38" umstellt kann ausgehend keine Telefongepsraeche mehr darueber fuehren. OK, das interpretiere ich so, dass dann nur noch T.38 Codes laufen.
Genau so interpretiere ich das auch. Sobald der VoIP-Account auf T.38 Modus gestellt ist, sollte das SIP-Gateway nur noch T.38 verwenden. Deshalb wundert es mich, daß bei meinem umfangreichen Versuchen immer nur sporadisch T.38 aktiviert wurde.
Per DECT Telefon: Mit der T.38 Leitung eine Festnetzummer angewaehlt. Ruf wird nicht durchgestellt: "Ursache: No more gateways found (404)". Im Hoerer ist ein "Besetzt" zu hoeren. Dies habe ich so oder so aehnlich erwartet.
Per FON2 (Als Telefon konfiguriert): Auch hier mit der T.38 Leitung eine Festnetzummer angewaehlt. Ruf wird durchgestellt und Telefonat ist moeglich.
Fazit: Anscheinend wird bei der Aushandlung der Codes ein Unterschied zwischen den DECT und FON2 gemacht.
Das könnte vielleicht folgenden Hintergrund haben: Bei den DECT-Telefonen kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, daß es sich um Sprachverbindungen handelt, denn DECT-Faxgeräte gibt es m.W. nicht. Demnach könnte die FB beim Rufaufbau einen von einem DECT-Gerät originierenden Anruf immer als "voice" deklarieren. Bei einem Endgerät an einer analogen Nebenstelle kann dagegen sowohl ein Telefon als auch ein Faxgerät angeschlossen sein, sodaß von ihr originierende Gespräche als neutral deklariert werden könnten. Die Frage ist nun, ob bzw. wann bei SIP wie bei ISDN irgendwelche Dienstekennungen übermittelt werden, die einen Anruf als voice oder fax deklarieren. Gemäß folgender Dokumentation von Cisco sieht so aus, als würde ein SIP-Anruf erst einmal als voice-Telefonat aufgebaut und erst nachdem das Faxpiepsen auf 2100Hz (sog. "CED-Ton") erkannt wurde, ein Wechsel auf T.38 ausgehandelt:
http://docwiki.cisco.com/wiki/Cisco...onitoring_--_Fax_Call_Flow#SIP_T.38_Fax_Relay
Kann das wirklich sein? Das sieht irgendwie gepfuscht aus? SIP ist doch auch im Stande Videotelefonate mit ganz anderen Codecs aufzubauen - wieso würde man denn Faxanrufe per SIP nicht von Anfang an per T.38 aushandeln und sich stattdessen an analoge Töne halten? Außerdem würde eine Umstellung auf reines T.38 und die Hinweise von dus.net, daß nach der Umstellung keine Telefonie mehr geht, keinen Sinn machen, wenn T.38 erst nach dem Aufbau einer Sprachverbindung aktiviert würde.
Die andere Frage, die ich mir stelle ist, ob T.38 nur funktioniert, wenn beide Gegenstellen VoIP und T.38 verwenden oder ob man T.38 auch nur auf dem Abschnitt vom SIP-Gateway zum SIP-Client verwenden kann, also dann wenn nur eine Gegenstelle VoIP verwendet und die andere analoges PSTN oder ISDN.
Daß dus.net mit über sechs Jahren Verspätung gegenüber sipgate T.38 einführt und es dann immer noch nicht annährend zuverlässig funktioniert, ist wirklich ein Armutszeugnis!