[Gelöst] F!B7490 und Türklingel/Türsprech (ISDN?)

Der "Doppelanschluss" an der F!B, den Du beschreibst, hatte *eine* ankommende Doppelader, deren Signale per Splitter (= Frequenzweiche) auf Telefonie- und DSL-Signal aufgeteilt wurden. Beide Signale hatten aber immer noch dieselbe Spannungsquelle - die Vermittlungsstelle, bei der die "a"-Ader eine negative Spannung zur in der VSt. geerdeten "b"-Ader aufweist. --> https://de.wikipedia.org/wiki/A/b-Schnittstelle .
Das Telefonie-Signal wurde im Falle von ISDN dann noch durch einen NTBA decodiert, der ein Endgerät (Telefon) "notspeisen" konnte (Sicherstellung von Notruf-Telefonaten im Fall eines Stromausfalls - die Vst. haben Notstromversorgung oder Batteriepufferung).
Bei den oben beschriebenen Szenarien bringt Ihr in die Fritz!Box in den Eingang eine Fremdspannung ein, bezogen auf die Vermittlungsstelle. Wenn beim Netzteil Primär- und Sekundärspannung nicht sauber getrennt sind, könnte die Ausgangsspannung immer noch Potential zur Erde haben. "Klein genug und damit sicher für den Benutzer" heißt nicht, daß das hochfrequente DSL-Signal damit klarkommt.

Um welche Marke handelt es sich bei dem Modellbahn-Trafo?
Die alten Märklin-Trafo's hatten einfache Trafo's mit 50 Hz-Ausgangsspannung: 16V für Beleuchtungen und einen Schleif-Abgriff 0..16V für den Fahrstrom, der ganz links einen Umschaltpunkt mit 24V hatte für den Richtungswechsler in den Loks.
Ist in den Dingern heute Elektronik drin, die evtl. Hochfrequenzanteile enthält oder bei denen der Masse- bzw. "0V"-Anschluß mit der Schutzerdung verbunden ist? Im letzteren Fall hilft evtl. das Vertauschen der beiden a/b-Eingänge an der FritzBox.

Die Erkennung, ob jemand oder die Türklingel anruft, wird von der Box signalisiert und muß von den Endgeräten entsprechend angezeigt werden. Wenn Du dem Türklingel-Eingang eine Rufnummer und einen Namen zugewiesen hast, sollte eines von beiden angezeigt werden. Meine Gigaset-Geräte zeigen bei einem Anrufer an, über welche der Internet-Rufnummern ein Telefonat reinkommt.
 
Als erstes muß ich mich (leider?) korrigieren:
Von mir nicht wahrgenommen hatte auch das Ausstöpseln des analog-ISDN-Steckers zwecks Wechselspannungstest zum DSL-Abbruch geführt - aber weil ich unmittelbar danach mit der Wechselspannung vom Trafo getestet habe habe ich den DSL-Abbruch auf den Wechselspannungstest zurück geführt.

Ich habe danach den Stecker offen gelassen und jetzt noch einige Male de 24V AC angelegt - es klingelt aber DSL bricht nicht mehr ab.

Ich habe das mit dem Ausstecken eben noch mal getestet - Stecker rein und Stecker raus, beide Male bricht DSL ab.
Wechselspannung vom Trafo an den Stecker führt zum Klingeln, aber nicht zum DSL-Abbruch.

Der "Doppelanschluss" an der F!B, den Du beschreibst, hatte *eine* ankommende Doppelader, deren Signale per Splitter (= Frequenzweiche) auf Telefonie- und DSL-Signal aufgeteilt wurden. Beide Signale hatten aber immer noch dieselbe Spannungsquelle - die Vermittlungsstelle, bei der die "a"-Ader eine negative Spannung zur in der VSt. geerdeten "b"-Ader aufweist. --> https://de.wikipedia.org/wiki/A/b-Schnittstelle .
Das Telefonie-Signal wurde im Falle von ISDN dann noch durch einen NTBA decodiert, der ein Endgerät (Telefon) "notspeisen" konnte (Sicherstellung von Notruf-Telefonaten im Fall eines Stromausfalls - die Vst. haben Notstromversorgung oder Batteriepufferung).

Das will ich gerne glauben. Also liegt bzw. lag die b-Ader auf Erdniveau.

Bei den oben beschriebenen Szenarien bringt Ihr in die Fritz!Box in den Eingang eine Fremdspannung ein, bezogen auf die Vermittlungsstelle. Wenn beim Netzteil Primär- und Sekundärspannung nicht sauber getrennt sind, könnte die Ausgangsspannung immer noch Potential zur Erde haben. "Klein genug und damit sicher für den Benutzer" heißt nicht, daß das hochfrequente DSL-Signal damit klarkommt.
Das bedeutet aber dann auch, daß es nicht nur eine Frage des Netzteils des Geräts, von den diese Spannung kommt (also hier der Telefonanlage) ist, sondern eines jeden Geräts, mit dem diese verbunden ist (obwohl angeblich deren Nebenstellenanschlüsse potentialfrei sein sollen).
Gut, dann muß ich weiter forschen, denn der Ursache möchte ich schon auf den Grund gehen.
Wichtig ist aber, daß ich allein die Türklingelsignalisierung mit einer definitiv potentialfreien Wechselspannung ermöglichen kann. Das ist schon mal sehr viel wert.

Um welche Marke handelt es sich bei dem Modellbahn-Trafo?
Die alten Märklin-Trafo's hatten einfache Trafo's mit 50 Hz-Ausgangsspannung: 16V für Beleuchtungen und einen Schleif-Abgriff 0..16V für den Fahrstrom, der ganz links einen Umschaltpunkt mit 24V hatte für den Richtungswechsler in den Loks.
Das ist zwar ein "alter" Märklin-Trafo, aber modifiziert um auch dauerhaft und separat 24V abgreifen zu können.
Ist in den Dingern heute Elektronik drin, die evtl. Hochfrequenzanteile enthält oder bei denen der Masse- bzw. "0V"-Anschluß mit der Schutzerdung verbunden ist? Im letzteren Fall hilft evtl. das Vertauschen der beiden a/b-Eingänge an der FritzBox.
Nein, Schutzerde ist nicht einmal vorhanden, das haben nur die ganz alten Trafo mit Schukostecker und Metallgehäuse, die "normal" alten grauen Trafos mit Plastikgehäuse haben einen Eurostecker.
Das Vertauschen von a und b hilft aber bei meinem Problem mit der Telefonanlage nicht weiter, das habe ich schon längst ausprobiert.
Die Erkennung, ob jemand oder die Türklingel anruft, wird von der Box signalisiert und muß von den Endgeräten entsprechend angezeigt werden. Wenn Du dem Türklingel-Eingang eine Rufnummer und einen Namen zugewiesen hast, sollte eines von beiden angezeigt werden. Meine Gigaset-Geräte zeigen bei einem Anrufer an, über welche der Internet-Rufnummern ein Telefonat reinkommt.
Das setzt voraus, daß die Telefone eine entsprechende Anzeige haben. Das ist bei meinen ganz normalen "alten" analogen IWV-/MFV-Telefonen aber nicht der Fall. Hier hilft nur ein anderes Klingelsignal, was aber nur über die Firmware der F!B möglich ist (und natürlich problemlos möglich wäre). Aber anscheinend ist dieses Feature nicht vorhanden (und nicht lediglich irgendwo versteckt).
 
Verstehe ich das richtig, dass Deine Analog-Telefone somit nicht mal eine "CLIP"-Anzeige unterstützen?
Falls doch: Die Fritz!Box kann auch "erweitertes" CLIP - da wird das "Einfallstor" des ankommenden Anruf's mit eincodiert:
1662065263302.png
1662065314806.png

Und ja, ich wüßte nicht, daß man das Klingelsignal in Abhängigkeit vom ankommenden "Pfad" (Telefonie // Türsprechstelle) ändern kann. Es gab zu rein Analog-Telefonie-Zeiten einige Heim-Telefonanlagen (u.a. von ELV), die zwischen Intern- und Externanrufen verschiedene Klingel-Folgen hatten (bspw. lang - extern, 2x kurz - intern).
 
Und der Nebenstellenanschluß der Siemens HiCom 110 ist ja wohl potentialfrei ...
wenn die Anlage ordnungsgemäß installiert wurde, ist die Kiste geerdet, also NICHT potentialfrei. Das war bei den Anlagen für die Betriebserde hauptsächlich bei IWV-Telefonen zwingend notwendig.
 
Nein, meine alten analogen Telefone können kein CLIP. Natürlich nicht. Wußte bislang nicht, was das ist .. ;-) Sie sind alt aber funktionsfähig.

Die Telefonanlage(n) sind natürlich "ordnungsgemäß" - wie es in der Montageanleitung vorgeschrieben ist - geerdet. Allerdings sagt das zunächst nichts über die angebliche Potentialfreiheit deren Anschlüsse. Sind sie wirklich potentialfrei, so dürften sich dies durch die Erdung der anderen Anlagenelektronik nicht ändern.
Ich werde am Wochenende mal die Erdung testweise aufheben und schauen, was passiert. Aber ob es so klug wäre, die Anlagen dauerhaft ohne Erdung zu betreiben?

Aber davon abgesehen: Wenn es wirklich an der Erdung der angeschlossenen Anlage liegen sollte - gibt es keine andere Lösung als deren Erdung zu beseitigen?
 
Die Potentialfreiheit der Schaltausgänge läßt sich entweder durch einen Blick in die (hoffentlich noch vorhandenen) Handbücher oder durch Messung mit einem Multimeter bestätigen. Ein potentialfreier Schaltausgang wird allpolig direkt auf die Schaltkontakte eines Relais geführt; evtl. ist einer der Kontakte anlagenseitig schon auf eine interne Spannungsversorgung aufgelegt.

Die Erdung der Gehäuse der Anlage sollte *nicht* aufgehoben werden - es gibt sie nicht ohne Grund: Schutz-Erdung gegen gefährliche Spannung.
Eventuell hat aber die Platine einen extra Anschluß für die Erdung, um einen Bezug für die "Erde"-Anschlüsse der Telefone und damit Erkennung der Rücktaste herzustellen. Im schlimmsten Fall wird dieser Anschluß über eine oder mehrere Befestigungsschrauben (Platine -> Gehäuse) hergestellt. In dem Fall kannst Du nicht viel machen :( .
 
Die betreffende Anlage hat ein Metallchassis und Metallgehäuse und (wie ich bis jetzt dachte: demzufolge) einen Schuko-Stecker. Ich hätte erwartet, daß dessen Schutzkontakt (natürlich) am Gehäuse liegt. Das ist aber nicht Fall! Gehäuse ist "nur" Masse. Was mit der Schutzerde geschieht kann ich sagen, daß ist dort zu eng zugebaut und der Trafo mit Netzkabelanschluß verkapselt. Aber an das Chassis wird ein explizit für den Erdanschluß vorgesehenes Kabel angeschraubt, das ich damals natürlich wie vorgeschrieben am Haupterdungspunkt im Keller angeschraubt habe.

Gegen das Gehäuse, also Masse, habe ich die Spannungen an a und b der Ausgänge gemessen - und war überrascht, dort an a in der Tat die Speisepannung zu sehen. Also nicht wirklich Potentialtrennung ... An b werden 0V angezeigt. b scheint also wirklich an Masse zu liegen.
Ich habe dann mal bei allen angeschlossenen Geräten - es sind nur zwei - die explizite Erdverbindung getrennt. Da der Schuko-Kontakt der Anlage nicht am Chassis liegt müßten die Geräte jetzt erdfrei sein (ich könnte natürlich zusätzlich am Stecker die Kontakte zu Testzwecken isolieren, aber selbst wenn das helfen würde wäre es ja keine Lösung). Gemessen gegen Erde wie gegen Schutzkontakt der Steckdose zeigen sowohl das DMM als auch ein altes analoges Multimeter etwa -6V DC an - wobei ich natürlich nicht weiß, was das für ein Signal ist.
Aber ich habe es mir mal auf dem Skop angesehen: Ein leicht verzerrter Sinus 50 Hz mit 20Vss, recht symmetrisch um 0V, gegen Erde gemessen (allerdings ist das Skop selbst geerdet). Woher die Voltmeter die -6V nehmen ist mir schleierhaft ....

An dem Verhalten der F!B hat sich durch die Erdtrennung leider nicht nichts geändert. Nach wie vor verursacht das Ein-/Ausstecken des analog-ISDN-Steckers sowie das "Einwählen" in die Telefonanlage durch "Amtswahl" an der F!B ("Abheben") den DSL-Abbruch.

Nachdem jetzt aber gesichert ist, daß die F!B auf 24V AC am POTS reagiert, und auch das Klingeln eines anstelle der F!B angeschlossenen Telefons belegt, daß nicht nur die (gemessene) Speisespannung ankommt sondern auch die Rufwechselspannung, verstehe ich nicht, daß ungeachtet der DSL-Abbruch-Problematik die F!B nicht auf die Rufwechselspannung reagiert. ich habe jetzt auch mal testweise ein normales Telefon parallelgeschaltet - dieses klingelt, die F!B reagiert nicht. Mit überlagernden Störsignalen oder ähnlich, die DSL aus dem Tritt bringen, läßt sich dies aber nicht erklären. Die Rufwechselspannung liegt laut Skop bei erschreckenden ca. 160V ss, etwa symmetrisch um ca. -20V herum. An zu wenig Spannung kann es also nicht liegen.
 
Bitte bedenke, daß auch in der Vermittlungsstelle die "b"-Ader geerdet ist.

Welche Rufwechselspannung hat 160V ss, also +/- 80V? Die der Telefonanlage? Das ist durchaus ok - laut dem Wiki-Artikel (siehe #21) betrug die Rufwechselspannung 50 bis 75V (nach meinem Verständnis "RMS").

Ich frage mich langsam, ob die FritzBox erkennen kann, ob der ankommende Analoganschluß tatsächlich vorhanden ist. Soll heißen, es muß ständig eine gewisse Gleichspannung anliegen, der im Klingelfall dann die Wechselspannung aufgeschaltet wird.

In dem Fall wäre das Experiment, daß Du am POTS-Eingang der Box einen Nebenstellenanschluß Deiner Telefonanlage anschließt und diesen anrufst.
Vielleicht kannst Du sogar die FritzBox "loopen", also mit dem Y-Kabel einen der FON-Ausgänge auf den POTS-Eingang der Box legen und von der FritzBox aus diese FON-Nebenstelle anrufen.
 
Vielleicht besteht da ein Mißverständnis:
Ich habe keinen analogen Festnetzanschluß mehr - nur VoIP. Ich teste den POTS mit einem Nebenstellenanschluß meiner (analogen) Telefonanlage. Deren Gleichspannung -24 an a gegen b gemessen liegt an. Die F!B, "hebt" auch "irgendwie" ab, wenn ich mit einem der an die F!B angeschlossenen Telefone ins "Festnetz" gehe (also über POTS, das am Nebenstellenanschluß hängt, das "Amt" wähle - spontane Amtsholung ist deaktiviert), denn ich kann an den anderen Systemtelefonen der Anlage sehen, daß an diesem Anschluß "abgehoben" wird.
Allerdings ist dies, wie ich gerade feststelle, irgendwie kein "richtiges" Abheben durch die F!B, denn wenn ich das parallel dazu angeschlossene Telefon abhebe und wieder auflege ist POTS der F!B vom Nebenstellenanschluß getrennt. Was natürlich auch erklären kann, daß ich mit der F!B über POTS nicht in die Telefonanlage wählen kann - wenn es kein "richtiges" Abheben ist dann kann auch nicht gewählt werden. Allerdings kann ich nicht erklären, daß die Telefonanlage ein Abheben erkennt und sich dabei auch das Freizeichen in das der Telefonanlage ändert. Und was ein "nicht richtiges" Abheben sein könnte.
Das mit dem "loopen" ist eine gute Idee - muß mal schauen, wie ich kabelmäßig am einfachsten hinbekomme.
 
@MarkFalk.

Ich habe bei mir folgende Konstellation seit mehreren Jahren Im Einsatz. Einzig ein freier FON-Anschluss ist nötig .

Hinter meiner Klingel ist ein Auerswald TFS-universal-plus eingebaut. Dieses Teil kann bis zu 4 Klingeltaster bedienen. Es braucht keine eigene Stromversorgung, die bekommt es aus dem FON-Anschluss. Das Gerät kann einen Öffner betätigen, ein Licht schalten...... Über die eingerichtete Rufnummer kannst Du theoretisch alles anrufen.

Was bei mir noch dazwischen hängt ist eine zweite FritzBox , da ich keine direkte Verbindung zur Hauptbox habe. Ist aber inzwischen über Mesh kein Problem.

VG Markus
 
Ich habe bei mir folgende Konstellation seit mehreren Jahren Im Einsatz. Einzig ein freier FON-Anschluss ist nötig .
Habe ich nicht, wie eingangs geschrieben. Das ist ja das Problem.
Dieses Teil kann bis zu 4 Klingeltaster bedienen. Es braucht keine eigene Stromversorgung, die bekommt es aus dem FON-Anschluss.
Das ist zwar nichts neues, entfällt mir aber immer wieder, und ist wichtig, im Gedächtnis zu behalten, um evtl. erforderliche Interfaces mit marginalem Stromverbrauch ohne eigenes Netzteil versorgen zu können.
Ich frage mich langsam, ob die FritzBox erkennen kann, ob der ankommende Analoganschluß tatsächlich vorhanden ist. ... In dem Fall wäre das Experiment, daß Du am POTS-Eingang der Box einen Nebenstellenanschluß Deiner Telefonanlage anschließt und diesen anrufst.
Als erstes gibt es zu vermelden, daß ich nach den gestern erfolgten Messungen mit und ohne Erdanschluß etc., alle dafür erfolgten Änderungen und Anschlüsse wieder rückgängig und nach meinen Erkenntnissen in den Ausgangszustand zurückversetzt habe. Und plötzlich ist der DSL-Abbruch Vergangenheit! Ich habe keine Erklärung. Auch wenn ich sicher bin, im Vergleich zu vorher keine Änderung zurückbehalten zu haben, muß doch irgendeine Änderung bestehen, denn weder kann das Problem "einfach so" aufgetreten sein noch "einfach so" aufhören.
Gut, legen wir das mal vorübergehend zur Seite, bis es evtl. wieder auftritt.
Viel wichtiger ist, daß ich die Ursache bzw. den Grund gefunden habe, warum die F!B auf Anrufe aus der Telefonanlage an POTS nicht reagiert. Ich kam darauf, als mir der - unzutreffende - Gedanke durch den Kopf ging, daß dies evtl. etwas mit den dauernd anliegenden -24V und dem Wechsel zur Klingelwechselspannung zu tun hatte. Also habe ich POTS abgeklemmt, über die Anlage POTS gerufen und während dessen die Verbindung von POTS zum Nebenstellenanschluß hergestellt. Und plötzlich klingelte es!
Bevor ihr jetzt darüber nachdenkt - mein Aufhänger war irrig. Denn ich konnte dies nicht reproduzieren. Dutzendmal probiert, dutzend mal ist nicht passiert. Zwischendurch immer wieder den 24V-AC-Trafo ausprobiert - bis mir auffiel, daß die 24V AC für eine gewisse Mindestdauer anliegen müssen aber auch nicht zu lange. Da ich das nicht über feste Verbindung und Schalter/Taster mache sondern fliegend über rangehaltene Litzen hatte ich den Effekt bislang auf manuell unzulänglich hergestellten Kontakt geschoben.

Beim Nachdenken darüber kam die letztlich richtige Idee: Die interne Rufsignaliserung der Telefonanlage. Ich habe daher schnell POTS an einen Nebenstellenausgang der vorgeschalteten Euracom (F!B geht über ISDN an die Euracom 180, von der gehen unverändert wie seit dem Wechsel von analog zu ISDN bis zum jetzigen Wechsel von ISDN zu VoIP drei Nebenstellenanschlüsse an drei Amtseingänge der HiCom 110, die ich damals beim Wechsel von analog auf ISDN wegen deren Systemtelefone behalten wollte) angeschlossen ...
Und siehe da, deren interne Rufsignalisierung wird von der F!B über POTS erkannt. Und auch raustelefonieren, also über POTS an die Euracom-Nebenstelle, dort über ISDN an die F!B und dort ins "Amt" via VoIP, funktioniert. Euracom-internes Telefonieren geht nicht, weil dies mit "*" eingeleitet werden muß und die F!B dies irgendwie eigen interpretiert, jedenfalls "auflegt". Egal.
Zum Gegentest habe ich POTS wider an den Nebenstelleneingang der HiCom 110 angeschlossen und mich dann selbst angerufen, also übers "Amt" eine meiner Rufnummern gewählt, die ganz regulär auch auf den Nebenstelle, an der POTS hängt, signalisiert wird. Und das funktioniert, es klingelt.
Nicht sofort, es dauert etwas, bis der Anruf an POTS von der F!B umgesetzt wird. Das ist auch deutlich visuell zu erkennen:
Ich gehe ins "Amt", am HiCom-Systemtelefon leuchtet die entsprechende "Amtsleitung"-LED, mit dem Wählen leuchtet die Telefon-Internet-LED der F!B. Der Ruf kommt herein, es klingeln die an die F!B angeschlossenen und darauf reagierenden Telefone und der Ruf wird via F!B-ISDN-Euracom auf einer der anderen "Amtsleitungen" der HiCom geleitet, deren Anzeige am HiCom-Systemtelefon entsprechend leuchtet. Dann blinken die Anzeigen aller Nebenstellen, an denen der Ruf signalisiert wird. Ungefähr 1,5 bis 2 Sekunden danach leuchtet die Telefon-Festnetz-LED der F!B und das Telefon, an dem dieser Ruf signalisiert werden soll, klingelt.

Also: Der Grund, warum POTS über den Nebenstellenanruf nicht reagiert/klingelt ist allein, daß das Rufsignal nicht "paßt". Die HiCom signalisiert einen internen Anruf mit zwei sehr kurzen Impulsen, die Euracom dagegen mit drei wenigstens doppelt so langen Pulsen und das "Amtsläuten" ist ja nur ein dafür recht langer Puls. Anscheinend sorgt in der F!B eine Art Filter dafür, daß nur AC-Pulse, deren Dauer in einem bestimmten Fenster liegt, erkannt werden. AVM sollte hierüber weitere Auskunft geben können.

Und auch die Ursache, warum ich über POTS nicht innerhalb der HiCom telefonieren (wählen) kann, habe ich "nebenbei" gefunden. Das ist jetzt etwas peinlich: Ich hatte mich hinsichtlich der Konfiguration der Nebenstellen auf meine Aufzeichnungen verlassen. Diese - oder jedenfalls die, auf die ich zugegriffen hatte - war nicht aktuell. Irgendwann hatte ich - warum auch immer, keine Erinnerung - den betreffenden Anschluß auf IWV geändert, die aber (jedenfalls dort) nicht eingetragen. Das dort angeschlossene Telefon ist aber ein auch MFV-fähiges Tastentelefon, daher fiel es mir jetzt nicht auf. Erst nachdem sich heraustelle, daß das Wählen innerhalb der Euracom funktionierte, blieb als einzige realistische Erklärung , daß das Wählverfahren der F!B nicht mit dem harmoniert, das die HiCom an diesem Anschluß erwartet. Angeschlossen an den einzigen für MFV konfigurierten Nebenstellenanschluß der HiCom funktioniert auch dort das Wählen und somit Telefonieren heraus wie innerhalb der HiCom.

Damit ist also - vorbehaltlich des DSL-Abbruchs und daß dieser wieder auftritt - sowohl meine ursprüngliche Frage beantwortet als auch das hierbei aufgetretene Problem gelöst.

Vielleicht kannst Du sogar die FritzBox "loopen", also mit dem Y-Kabel einen der FON-Ausgänge auf den POTS-Eingang der Box legen und von der FritzBox aus diese FON-Nebenstelle anrufen.
Habe ich aufgrund o.g. Erkenntnissen dann nicht mehr gemacht.

Danke an alle Beteiligten.
 
Danke für die ausführliche Rückmeldung, was wirklich los war - viele Problemhaber und Lösungssucher schreiben (wenn überhaupt) etwas in der Art "Habe die Lösung selber gefunden, danke." und Ende ...

Viel Erfolg beim nächsten Anlauf und daß dann der DSL-Eingang nicht rumzickt :) .
 
Ach ja, noch ein Nachtrag zum Erkennen, daß sich an POTS die Haustür/Hausklingel meldet: Anrufe über POTS werden an der F!B mit der Telefon-Festnetz-LED signalisiert, Anrufe über VoIP hingegen mit der Telefon-Internet-LED. Befindet sich die F!B also im Blickfeld .....
Außerdem läßt sich am POTS-Anschluß auch ein eigener Signalgeber betreiben, was natürlich nur in den Räumen, in denen das Haustürklingelsignal generiert wird und wo sich die F!B (und die POTS-Anschlußdose) befindet, genutzt werden kann.
Möglicherweise läßt sich durch die Dauer des Klingelsignals, der 24V AC von der Haustürklingel, das Klingeln an den F!B-Telefonen manipulieren - auch wenn ich den Eindruck hatte, daß das über einen "Amtsanruf" ausgelöste Klingeln genauso klingt wie bei einem erkannten Euracom-internen Anruf.
 
weil dies mit "*" eingeleitet werden muß und die F!B dies irgendwie eigen interpretiert, jedenfalls "auflegt".
Versuch mal *#*

*# davorgestellt sollte die F!Box anweisen den Steuercode zu ignorieren um diesen dann danachfolgenden Code weiterzureichen.
 
Danke. Habe ich probiert. Funktioniert nicht,
Aber dafür funktioniert es plötzlich "normal", d.h. einfach "*" vorgesetzt. Diese Technik ....
 

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